<brüll> Es ist vollbracht! </brüll>

kritzelkratzel

Erfahrener Benutzer
#1
Liebe Freunde der dreidimensionalen Wahrnehmung,

ich habe das Vergnügen, euch das finale Bestehen aller EMV-Prüfungen an meiner 3D-FPV-Kamera für CE/FCC-Konformität zu vermelden. Es war ein langer und steiniger Weg, aber es hat sich am Ende doch gelohnt. Das Ergebnis der Prüfung mutet bescheiden an - zwei Berichte auf Papier mit Stempel und Unterschrift. Der Inhalt ist jedoch sehr erbaulich, weil das Niveau der abgestrahlten Störungen im Vergleich zu meiner letzten entwicklungsbegleitenden Messung noch niedriger geworden ist. Ich habe jetzt im schlimmsten Fall noch ca. 10dB Sicherheitsreserve bis zum jeweiligen Grenzwert, der in den relevanten EMV-Standards definiert ist. Die gesamten Prüfungen habe ich übrigens bei CEcert in Wismar durchführen lassen. Dieses Labor kann ich uneingeschränkt empfehlen. Neben der Sachkompetenz zeichnet sich das Labor durch enorm wettbewerbsfähige Stundensätze für Personal- & Messlaborkosten aus.

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Berichte aus dem Labor und Niveau der gestrahlten Störgrößen

Was heißt das für euch?
Es ist ein Ausdruck der Produktreife. Noch weniger Abstrahlung vom Kameramodul bedeutet noch weniger Störeinfluss auf andere Bauteile an euren Fluggeräten. Speziell die vielen Empfänger, welche ihr üblicherweise an Bord habt, wird das erfreuen. Parallel zu den geringen Störemissionen zeichnet sich die Kamera ebenso durch ein gesundes Maß an Unempfindlichkeit gegenüber anderen Störstrahlern wie z.B. die Antriebe oder Video-Sender aus. Die umständliche Filterung der Spannungsversorgung sowie zeitraubendes Ausprobieren verschiedener Montagepositionen der Kamera sollten damit an Bedeutung verlieren.

Was gibt es noch obendrauf?
Die Zwischenzeit von Mitte Dezember '13 bis Mitte Januar '14 konnte ich erfolgreich nutzen, um eine Idee umzusetzen, welche mir schon von Anfang an vorschwebte: ein OSD (wenn auch ein kleines) direkt in die Kamera mit einzubauen, d.h. in meinem Fall mittels Software (VHDL) zu implementieren. Das mag zunächst merkwürdig klingen, weil es so viele preiswerte OSD-Module am Markt gibt. Die technische Natur des analogen 3D-Videosignals verhindert jedoch, dass man einfach den Kameraausgang an ein konventionelles OSD hängt und an dessen Ausgang dann die 3D-Videobrille anklemmt. Für den 3D-Betrieb muss das OSD in das linke und das rechte Videobild eingeblendet werden und dafür gibt es meines Wissens kein Modul, welches genau das kann. Also heißt die Devise - selbst machen. Ich gebe zu, das war eine härtere Nuss, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen:

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Stereoskopisches OSD mit Basisinformationen (2x Spannung und Zeit)

[video=youtube_share;ECmwzHnNPp8]http://youtu.be/ECmwzHnNPp8[/video]

Natürlich wird etwas Sensor-Hardware benötigt, welche nicht im Lieferumfang der Kamera sein wird. Grundsätzlich braucht man neben dem Sensor auch einen AD-Wandler, welcher mit der Kamera kompatibel ist. In der Bucht findet man z.B. für aktuell nur 6€ ein ADC/DAC-Modul mit dem PCF8591 IC, mit dessen Hilfe und mit Unterstützung von zwei simplen Spannungsteilern man ein OSD realisieren kann, welches den Funktionsumfang des HK Super Simple OSD umfasst (2 x Spannungsanzeige mit 0V bis 25V Messbereich und Zeitmessung). Das ist natürlich nicht viel - aber ich habe gelernt, dass diese Basisinformationen für viele Multikopter-Piloten schon ausreichend sein können. Mein experimenteller Aufbau mit der gekauften Sensorplatine sieht wie folgt aus. Wenn der IC anhand seiner spezifischen I2C-Adresse erkannt wurde, geht das OSD in Betrieb. Wenn die Firmware den Chip nicht findet, dann bleibt das OSD inaktiv. Es gibt also keinen OSD-Zwang, die Firmware ist jedoch vorbereitet und ihr müsst nur noch eure Hardware anbringen.

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Anhang anzeigen 82286 Anhang anzeigen 82283
Experimenteller Aufbau NerdCam3D + PCF8591-Platine für OSD

Von den OSD-Fotos her kann man leider nicht erahnen, wie der Eindruck des 3D-OSD in der Videobrille tatsächlich ist. Ich kann nur versuchen, es zu beschreiben. Stellt euch ein 3D-Bild in einer Videobrille vor (jeder Cinemizer-Besitzer kann das locker) und dazu die OSD-Einblendungen, welche am unteren Rand des Bildes im Raum vor euch zu schweben scheinen. Durch die Lücken in/zwischen den Buchstaben und Zahlen kann man hindurchsehen, so wie ihr das von den marktüblichen OSD gewohnt seid. Also mir persönlich hat das super gefallen. Ob die Position am unteren Rand gut gewählt ist, wird sich noch zeigen. Eine Umprogrammierung auf eine andere Position ist ohne Einschränkungen und mit minimalen Aufwand möglich. Ebenso können auch bei Bedarf weitere Daten in das OSD eingeblendet werden, wie z.B. GPS, Stromanzeige oder verbrauchte Ladungsmenge, sofern passende Sensoren an die Kamera angeschlossen werden können. Die Möglichkeiten sind vielfältig, momentan wird der Kreativität allein durch die leider fast ausgereizte Kapazität des FPGA Grenzen gesetzt.

Wie soll es nun weitergehen?
Meine weiteren Absichten hatte ich vor einiger Zeit schon einmal dargestellt. An diesen hat sich bislang nichts geändert. Ich bin gerade dabei das allererste Los für die Serienproduktion vorzubereiten. Parallel dazu arbeite ich an der "Legalisierung" meiner Geschäftsidee. Das ist natürlich alles schon ein erheblicher Aufwand, aber lasst es mich einfach einmal versuchen. Jeder Versuch macht klug.
 

McJameson

Erfahrener Benutzer
#2
Herzlichen Glückwunsch! :D
Ich verfolge Deinen Blog schon eine geraume Weile und habe die Hoffnung nie aufgegeben, dass Du die CE-Zertifizierung erreichen würdest.
Ich freue mich jetzt schon auf die Serie und hoffe, dass mein Finanzminister dann ein Einsehen mit mir hat... :eek:

Weiterhin viel Erfolg! :cool:
 
G

Gelöschtes Mitglied 1973

Gast
#4
sehr geil :)
ich durfte ja schon ne runde kopter mit deiner kamera fliegen, durch bäume im wald <3
 

VikiN

Flying Wing Freak
#6
glückwunsch!
freu mich schon damit mim copter 3D durch die obstgärten zu rauschen
wann/wo gibts das teil käuflich zu erwerben ?
 

Roberto

Erfahrener Benutzer
#7
Sehr sehr fein! Wenn Deine 3D cam natürlich wie youtube rot/grün Gemisch anzeigen könnte, könnte man ein normales OSD verwenden und eine normale Fatshark mit Filtern.
Ich möchte nicht wissen wieviele Stunden Arbeit in Deinem Projekt stecken....
LG

Rob
 
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