Kleine Umfrage: Kann ein Modellpilot ein Sportflugzeug landen?

Kann ein Modellpilot ein Sportflugzeug landen?

  • Ja, sollte problemlos klappen

    Abstimmungen: 3 6,0%
  • Ja, zumindest wird man überleben

    Abstimmungen: 31 62,0%
  • Nein, ohne Ausbildung keine Chance

    Abstimmungen: 16 32,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    50
#1
Hallo zusammen!

In den letzten Tagen hat mich eine Frage nicht mehr losgelassen. Wie realistisch ist es, dass ein Modellpilot ein Sportflugzeug landen kann?

Mich würde eure Meinung zum Thema interessieren: haltet ihr das für machbar oder völlig utopisch, dass ein Modellflieger ein manntragendes Flugzeug landet? Und hat ein FPV-Pilot vielleicht sogar Vorteile gegenüber einem "normalen" Modellpiloten, weil die Perspektive (Bodenannäherung) mehr gewöhnt ist?

Was ich bisher finden konnte habe ich in einem kleinen Artikel zusammengefasst, aber übermäßig viel ist es eigentlich nicht. Es sind zwei Forums-Threads aus dem Jahr 2007 und zwei Fernsehbeiträge in denen Fußgänger ans Steuer/Simulator gesetzt wurden - die beiden Experimente haben aber nicht geklappt.

Ich bin gespannt auf eure Meinung!

LG und einen schönen Abend,
softwarebaer
 

Acid

Erfahrener Benutzer
#2
Moin,

damals im Verein (Segelflug/Modellflug) haben wir mal das Experiment gestartet ob Modellflieger auch ein Segelflugzeug fliegen und landen könnten und umgedreht. Sagen wir das mal so in beiden fällen hätte es einen beträchtlichen schaden an den Flugzeugen gegeben. Problem der Modellflieger ist die Landeeinteilung und die richtige Landegeschwindigkeit. Umgedreht ist das genauso wobei die Großflieger noch das Problem hatten das sie das Modell nicht auf Anhieb horizontal halten konnten und immer nie Nase unten hatten. Mit ein klein wenig Übung schaffen es Modell- als auch Großflieger sicher zu landen.
Da für beide Luftfahrtgeräte die selbe Aerodynamik gilt ist das auch nicht wirklich verwunderlich ;-)

Auf Anhieb hätte es bei uns allerdings niemand geschafft.

Dies sind Erfahrungen aus unserem Verein und müssen nicht überall zutreffen. Da es damals kein FPV gab. bzw für normalsterbliche nicht bezahlbar kann ich in dem vergleich nichts sagen.

MFG Dennis
 

fpvchri s

Erfahrener Benutzer
#3
Ich Hab mal ne Story gehört in der ein Passagier einer zweisitzigen sportmaschine, dass Flugzeug übernehmen musste weil der Pilot ne herzattacke hatte. Der Passagier war modellflieger. Beide haben überlebt, zumindest die Landung. Herzattacke keine Ahnung ;-)
 

MajorC

Erfahrener Benutzer
#5
Das Wissen über die Aerodynamik hilft bestimmt. Bewegen in der Luft (ich schreib mal nicht fliegen) können beide sehr schnell. Zumindest im 1:1 kann das aber jeder Fußgänger nachdem man es ihm erklärt hat.

Landen hat schon was mit Erfahrung, Training und Übung zu tun. Das wird man in der jeweils anderen Domäne nicht können. Für viele ist es ja im eigenen Hobby schon schwer. 🙈

Beim Modell kommt hinzu das die Lageerkennung schwierig ist. Bei 1:1 haben viele eine Reizüberflutung und agieren nicht mehr logisch.

Kurz gesagt, meine Erfahrung sagt, dass landen nicht geht!

Landung: die Brocken liegen in Landerichtung
Gute Landung: der Pilot kann das Flugzeug selbständig verlassen
Sehr gute Landung: man kann das Flugzeug noch mal benutzen
 
#6
Wenn der "Ersatzpilot" erst einen Überflug macht, könnte er Geschwindigkeit und Flugverhalten schon einiges besser einschätzen. In der Regel gibts sowas nicht und Quacks kommt eher etwas unsanft runter...
 
G

Gelöschtes Mitglied 1973

Gast
#7
die frage ist natürlich auch wo ist was, wie bediene ich was.. :D
klar quer/höhe/Seite sollte machbar sein, motordrehzahl eventuell auch.
dann wirds aber schon schwerer. denke mit anleitung vom boden/funk sollte das machbar sein (irgendwie) runter zu kommen.
 

Master of Hardcore

Erfahrener Benutzer
#8
Ich denke ohne Übung wird das nichts. Mit Übung schneller als ein nicht Modellpilot was dann auch immer individuell zu betrachten ist , je nach Lernfähigkeit des Piloten. Soll Modellpiloten geben die ohne GPS erst gar nicht fliegen...

Also wer hat ein Flugzeug ich Spiele Versuchskaninchen ;-).
 

LazarusLong

Kaiser, Imperator, Gott
#9
Mir hat meine Modellflugerfahrung beim manntragend fliegen lernen sehr geholfen.
Die ersten Landungen hätten ohne eingreifen des Fluglehrers wohl zu Fahrwerksschäden geführt; sicher nicht zu Personenschäden. So ne C42 kann man ganz schön auf die Piste knallen...
 

Mayday

Expert somehow
#10
Kann man pauschal nicht beantworten. Es gibt "Sportflieger", die nie richtig fliegen lernen und welche, die ab der ersten Stunde echt Gefühl haben. Genau so bei Modellfliegern. Allerdings kann man Modellfliegen auch als Depp, weil man de facto keine Werte wissen und kontrollieren muß.
Ein große Maschine nach Gefühl steuern geht zumeist schief. Das klappt erst mit einiger Übung.
Dann kommt es auf die Art der Maschine an. Einfache Auslegungen (PA-28, C-172 u.ä.) verzeihen jede Menge. Sitzt man in einem High Performance Flieger (Malibu, Pitts...) dann führen schon kleine Fehler in eine Katastrophe.
Wie oben schon gesagt wurde: Die Reizüberflutung macht sicher auch viel, wenn nicht alles, aus. In einem simplen UL hat man nicht viele Instrumente. Bei Bahn in Sicht braucht es einen Fahrtmesser und gut. Das ändert sich aber schnell mit der Komplexitöt des Fliegers.
Bei genug Zeit (also Sprit) könnte man sicher eine vielleicht ausreichende Einweisung machen.
Sonst gibt es eher Bruch, würd ich sagen.
Ist ein Irrglaube, daß einem das Wissen vom Modellflug weiterhilft. Hat nix damit zu tun.
 

chebiqe

Erfahrener Benutzer
#11
ob Funke oder PC-Simulator-erfahren. ohne zu wissen welche Knöpfe was tun bringt das nix.
Da hat man nicht viel Vorteile gegenüber einen gar-nix-Flieger. Ausser dem Ablauf den man vom Sim kennt. -Geschwindigkeit, Klappen, Fahrwerk.
 

Bodo1963

Bebop 2 + Disco
#12
ja,
es geht ( aus eigener Erfahrung ).
Gerade im FPV-Bereich sieht man aus der Pilotensicht ( FPV ) wie der Flieger runterkommt.
 

Mayday

Expert somehow
#13
Na ja... Einen Flieger an den Boden bekommen und zum Boden bringen sind zwei verschiedene Sachen.
mit einem Kasperflieger vielleicht, bei tollstem Wetter und wenn man sich auf nix konzentrieren muß.
Ansonsten: No way!! Aus mehrfacher Erfahrung...

Ist keine Autofahrerei. Wer mit einem alten 911er Turbo nicht umgehen kann, wird es nie lernen. Aber er kann vom Gas gehen und gut ist. Bei einer 172er Cessna wird auch noch vieles verziehen. Bei einer High Performance biste dann schon tot. Und dabei haben sich schon viele verschätzt, die glaubten das zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:

remora

Erfahrener Benutzer
#14
Ich wollte mal einen LH-Flugsimulator für ein Incentive mieten und haben dann erstmal selber eine Sitzung bekommen. Mit dem notwendigen Support durch den Instruktor gelingt es, eine 757 halbwegs sauber runterzubringen, ohne diese Unterstützung aber no way.
Gag am Rande (wir sprechen von 2008): Anflug auf Berlin, von der Ostsee kommend. Laaange Linkskurve, dann ist die beleuchtete Bahn voraus. Tiefer, langsamer, näher ran, alles sieht gut aus... Plötzlich stoppt der Instruktor die Simulation und fragt: 'Sind sie sicher, dass Sie da wirklich runter wollen?'
Berlin hatte damals noch drei Flughäfen und ich war dabei, den Riesenbomber in Tempelhof auf die Kurzbahn zu setzen :rolleyes:
 

Don Promillo

Erfahrener Benutzer
#15
Bei einem Airbus Automatikflieger mit Anweisungen und ILS sollte auch ein dressierter Affe den Vogel in einem Stück runter bekommen.

Bei einer Extra 300 wird es wahrscheinlich so aussehen wie meine ersten Flugversuche mit dem TBS Caipirinha. Nur dass man bei der Extra nicht so einfach mit etwas Kleber den Vogel wieder flugfähig hinbekommt.
 

Mayday

Expert somehow
#16
Gewisse Ironie ist manchmal nicht einfach zu erkennen. Ansonsten würde ich meinen, Du hast nicht den Hauch einer Ahnung...
Mal abgesehen davon, daß man eine Extra als Schönwetterflieger und extrem spontanes Flugzeug mit reichlich Leistung vielleicht keinem Bewegungslegastheniker in die Hand drücken sollte, ist ein Airbus sehr viel komplexer (gerade in der Bedienung), als es ein Pro7-geschädigte Allesglauber zu wissen glaubt.

Tsssss....
 
Zuletzt bearbeitet:

chebiqe

Erfahrener Benutzer
#17
Gag am Rande (wir sprechen von 2008): Anflug auf Berlin, von der Ostsee kommend. Laaange Linkskurve, dann ist die beleuchtete Bahn voraus. Tiefer, langsamer, näher ran, alles sieht gut aus... Plötzlich stoppt der Instruktor die Simulation und fragt: 'Sind sie sicher, dass Sie da wirklich runter wollen?'
Berlin hatte damals noch drei Flughäfen und ich war dabei, den Riesenbomber in Tempelhof auf die Kurzbahn zu setzen :rolleyes:
das errinner mich an das Ende des ersten Otto-Films. 'Jaaaaaaarrr!!!'
 

Don Promillo

Erfahrener Benutzer
#18
Gewisse Ironie ist manchmal nicht einfach zu erkennen. Ansonsten würde ich meinen, Du hast nicht den Hauch einer Ahnung...
Gut, dann versuche ich es mal ohne Ironie.

Es hängt sehr von den Umständen ab. Eher nicht, aber möglich ist es.

Die persönlichen Erfahrungen beschränken sich zum größten Teil auf eine PA 28 Cherokee Warrior II (in wunderschöner 70er Jahre Tarnfarbe) und anbetracht der Tatsache, dass ich sowie sämtliche Fluglehrer und Passagiere noch leben, würde ich glatt behaupten, dass ich mit dem Capirinha deutlich schlechter fliege ;)
 
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brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#20
Ich hatte letztes Jahr eine Flugstunde in einem Sportflugzeug und kann die Frage klar mit nein beantworten. Das Handling ist einfach zu unterschiedlich. Wie beim ersten Flug mit dem Copter hat man keinerlei Gefühl für die Ruder und auch die Steuerung des Seitenruders über die Füße macht die Sache für ungeübte m.E. unmöglich.
 
FPV1

Banggood

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