TPU Beta Test - Extrudr.eu

Edwin

Erfahrener Benutzer
#21
Am einfchsten ist es, wenn man es zuerst auf daas Bett verklebt und dann maschiell mit 100korn absolut stumpfmatt anschleift.
Ich arbeite dann nur noch gelegendlich mit 120korn von Hand leicht nach. Die Platte saugt Fett buchstäblich auf und man kann jeden Fingerabdruck erkennen. Grundsätzlich ist es so, je gröber, desto mehr Haftung. Den Staub wische ich dann vorsichtig mit einem fusselfreien Tuch ab, da der nicht so gesund ist. Man kann die Platte auch mit Isopropanol reinigen. Bitte keinen Spiritus oder so. Da sind oft Öle als Vergällung drinn.
 

Altix

Erfahrener Benutzer
#22
...Bitte keinen Spiritus oder so. Da sind oft Öle als Vergällung drinn.
Spiritus sollte eigentlich kein Problem sein. Da wir ja in Deutschland leben, wo alles bis ins letzte Detail reguliert ist, gibt es auch für die Vergällung von Ethanol klare Vorgaben (die sogar EU-weit gelten). Demnach werden dem Ethanol je 3% IPA (Isopropanol) und MEK (Methylethylketon) zugegeben. Beides sind leicht flüchtige Flüssigkeiten und deshalb problemlos. Einzig das eine Gramm Bitterstoff (Denatoniumbenzoat) auf 100l Ethanol sind etwas unschön, da es sich dabei um einen Feststoff handelt. Da man aber zum Entfetten der Pertinaxplatte nur wenige ml benötigt, dürften sich die Rückstände erst nach jahrelangem Gebrauch bemerkbar machen ;)



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Edwin

Erfahrener Benutzer
#23
Tja, Theorie und Praxis weichen da aber weit voneinander ab.

Wenn es nur diese Zusatzstoffe wären die beim Vergällen verwendet werden wärs ja ok.
Wenn Du aber z.B. statt Spiritus Bioalkohol der Dir aber ebenfalls wenn Du Spiritus suchst verkauft wird werden gerne auch Öle und andere Bestandteile verwendet die nichtmal auf der Flasche deklariert werden müssen. Am einfachsten kann man das dann riechen. Spiritus wie Du ihn beschreibst riecht chemisch künstlich. Schnupper man an Bioalkohol. Durch die Ölsäuren riechen diese oft sauer und wenn Du die verbrennst entstehen sogar ätzende Gase die Gläser angreifen und es bleiben ölige Rückstände wenn man es Verdampft und das kann Dir Problme bei der Haftung auf Pertinax bereiten.
 

Altix

Erfahrener Benutzer
#24
Langsam. Auch wenn es reichlich OT ist, aber mir als Chemiker stellen sich immer die Nackenhaare senkrecht, wenn ich so ein Durcheinander lese.

Du hattest geschrieben, dass da Öle als Vergällung drin sind, und das ist definitiv falsch, weil das Verfahren der Vergällung EU-weit eindeutig definiert ist, und da kommt nun einmal kein Öl rein (s.o.). Spiritus, den man ganz normal im Handel kaufen kann, ist ein Gemisch aus Ethanol, Vergällungsmitteln und evt. Wasser. Die flüssigen Komponenten des Vergällungsmittels haben jeweils einen sehr starken, charakteristischen Eigengeruch und auch einen hohen Dampfdruck. Von daher ist es vollkommen normal, dass Spiritus und Ethanol unterschiedlich riechen, das sind halt zwei verschiedene „Produkte“.

Die Hauptkomponente Ethanol kann man entweder synthetisch herstellen (sehr sauber, geruchlich einwandfrei, teurer) oder man kann es aus Biomasse erzeugen, dann nennt man das Produkt auch Bioethanol (Bio hört sich immer toll an und ist auch sauber, wird aber zuweilen als stinkend empfunden, billig). Beide Sorten werden zur Herstellung von Spiritus verwendet, synthetisches Ethanol tendenziell bei teureren Premiumprodukten, Bioethanol eher für die billige Massenware beim Discounter.

Was du beschreibst sind möglicherweise Verunreinigungen, die aus dem Herstellungsverfahren von Bioethanol herrühren. Das mag sein, dass dort geringe Mengen an nicht flüchtigen Stoffen oder Ölen enthalten sind, aber die kommen garantiert nicht aus der Vergällung. Ob diese Verunreinigungen bei der Verbrennung Gase erzeugen, die Glas angreifen, kann ich nicht so recht glauben, schon gar nicht, wenn es sich nicht um einen sich ständig wiederholenden Prozess handelt. Im Prinzip geht das nur mit starken Mineralsäuren wie Flusssäure oder konzentrierten Alkalien, ganz so einfach geht das nicht.
Aber lassen wir das mal außer acht.

In einem Punkt kann ich dir aber zustimmen. Wenn auf dem Spiritus irgendwas mit Bio draufsteht, dann besteht zumindest ein theoretisches Risiko, dass bei massenhafter Benutzung das Pertinax mit irgendwelchem Dreck aus dem Bioethanol versaut wird. Allerdings dürften in >99% der Fälle andere Dinge für die schlechte Haftung verantwortlich sein (falscher Abstand, mit Fettfingern auf das Pertinax gegrabscht, nicht ordentlich angeschliffen, falsche Druckparameter etc.), als ausgerechnet der Dreck im Spiritus. Üblicherweise reichen ja 1-2ml auf einem Microfasertuch, um die Pertinaxplatte abzuwischen. Da reden wir dann über Micro- wenn nicht Nanogramm an „öligen Verunreinigungen“. Da kannst du die einzelnen Moleküle auf dem Druckbett fast schon per Handschlag begrüßen :D

Um aber mal back to topic zu kommen: Ich habe am WE zwischendurch kurz das (Atomic?) PLA gedruckt, welches mit dem TPU geliefert wurde. Das ist ja ein schweinegeiles Zeug. Die Oberfläche schimmert so ein wenig perlmutartig und sieht selbst bei 0,2mm Layern ziemlich genial aus. Es erinnert irgendwie ein wenig an die GreenTec Produkte, ist aber von der Haptik her ein wenig „härter“ (ich weiß auch nicht, wie ich das besser beschreiben soll).

Ich habe es am Ende sogar auf kaltes Pertinax drucken müssen, weil ich bei 40° Bett die Teile anschließend kaum mehr vom Pertinax ab bekommen habe. Das muss ich aber noch einmal verifizieren, denn ich habe nur ein paar kleine Testdrucke auf die Schnelle gemacht. Am Extruder hatte ich 190-200° und gedruckt habe ich mit 50mm/s, viel höhere Geschwindigkeiten gibt mein aktueller Drucker leider nicht her, ohne dass es auf die Druckqualität geht. Ist das Muster ein spezielles Produkt, oder eine PLA-Variante, welches es auch in anderen Farben geben wird?

Sobald ich die Einhausung aus LACK-Tischen fertig habe, geht es dann an die TPU-Varianten. Das wird für mich dann besonders spannend, weil es das erste flexible Material werden wird, welches ich versuche zu drucken ;)
 

Edwin

Erfahrener Benutzer
#25
Hallo Altrix,

ich habe auch einige Strilingmotore die Am Verdränger aus Duranglas mit Spiritus beheizt werden.

Wenn ich Bioalkohol verwende wird das Glas innerhalb weniger Stunden Betriebsdauer matt, rauh, und reißt dann auch irgendwann.
Wenn ich reinen Alkohol, oder eben keinen Bioalkohol verwende leben die Duran-Gläser und das ist Duran ewig ohne erkennbar an der Oberfläche zu leiden. Die Brenner (Vergaserbrenner aus Messing 63 und auch Glas) haben alle nach ca. 1,5L Bioethanol am Boden einen öligen und stark ätzenden, sauren Rückstand, der die Glasbehälter und das Messing ebenfalls angreift.

Der Bioethanol ist handelsüblich von Diskontern und das ist die Praxis.

Was soll das denn Deiner Meinung nach wohl sein?
Mit einem nach Deiner Beschreibung vergälltem Spiritus habe ich dagegen keinerlei solche Ergebnisse.

Ich komme übrigens ebenfalls aus der Chemie

Gruß Edwin
 

Altix

Erfahrener Benutzer
#27
Edwin, ich kann dir beim besten Willen nicht folgen. Allerdings ist unsere Diskussion hier inzwischen komplett OT. Ich für meinen Teil mag diesen extrudr Thread jedenfalls nicht länger damit kapern. Wir können das gerne per PN weiter diskutieren, oder an an anderer Stelle, falls das Thema von allgemeinem Interesse ist und dazu ein entsprechender Thread aufgemacht wird.

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Nimrod

Erfahrener Benutzer
#28
Tpu ist einfach viel flexibler als pla oder ABS (Achtung DAU Beschreibung)
 

Elton100

Erfahrener Benutzer
#31
Also, ich neige dazu, dem Edwin glauben zu schenken. Aktuell habe ich Weingeist von ebay 96,5% im Einsatz und bin nicht wirklich zufrieden. Isopropanol ist schon nicht schlecht. Davor hatte ich noch ein anderes Zeug, komme aber nicht mehr auf den Namen. Das war noch besser aber auch deutlich teurer.

BG, Elton
 
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