Absturz nach Akkueinbruch

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chri71

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#1
Hallo!

Ich habe einen Gaui 540H mit einer FY-DOS. Gestern flog ich mit einer GoPro ohne Gimbal mit einem LiPo der Marke MATECH, 3S - 5.000 mAh 45C 11,1V, ca 5 Minuten.

Zur "Überwachung" der Akkus bin ich bisher mit folgendem "Piepser" gut gefahren.

http://www.heli-shop.com/shop/produ...-Zellenueberwachung-bis-8S-mit-Tonsignal.html

Ich hatte ihn gestern auf 3,4 V eingestellt.

Bei einem Steigflug löste er kurz aus. Das war aber schon öfter der Fall. Als ich die Leistung zurücknahm beruhigte er sich gleich wieder.

Im Sinkflug aus ca 100 Metern piepste er dann auch nicht. Aber plötzlich merkte ich, dass sich der Copter kaum noch steuern lässt und ich konnte nur noch einen einen harten Aufprall am Boden verhindern. Passiert ist nichts, das Vertrauen ist natürlich weg :)

Am Boden zeigten dann alle drei Zellen des Akkus am Piepser 3,8 V an.

Dazu meine Frage: Wie ist das zu erklären, dass der Piepser im Sinkflug nicht auslöste und der Akku doch eingebrochen sein dürfte? Dies ist schon der zweite ähnliche Fall mit einem gleichartigen Akku. Beide Akkus wurden schätzungsweise 40 mal geladen.

Danke im Voraus!

Schöne Grüße

Christoph
 

Ori0n

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#2
Ich kenne die ESCs des GAUI 540H nicht, aber kann es sein dass dort ein Unterspannungsschutz eingestellt ist?

Wann ein Akku einbricht kommt auf den Akkutypen (bzw. seine Qualität an), bessere/teurere Akkus brechen erst später ein als billige China Akkus. Deine Akkus machen eigentlich einen guten Eindruck (ohne jetzt was genau sagen zu können, ich kenne sie nicht), aber dass der Akku bei 3,8V wegbricht ist höchst unwahrscheinlich (klar, unter Last geht die Spanung runter, aber so weit glaub ich kaum). Die einzige Erklärung wäre, dass du beim Abfangen des Sinkfluges so viel Leistung gebraucht hast, dass die Spannung eingebrochen ist, wenn dem so ist, dann solltest du den LiPo Warner auf einen höheren Wert einstellen, z.B. 3,6V.

LiPos sind hinsichtlich der Akkuspannung ein eigener Fall:
LiPos zeichnen sich durch eine während der Entladung im Flug sehr konstante Spannungslage aus, wobei die Spannung zum Schluss rasch einbricht. Der Unterspannungspiepser muss schon sehr genau eingestellt sein, um nicht zu spät und nicht zu früh zu piepsen, was im Wechsel von unterschiedlichen Akkus und Lastgewichten (Kamera) vom Piloten oft vernachlässigt wird.
Besonders, wenn man Nickel-Akkus mit ihrem sanften Spannungsgefälle gewöhnt ist, ist in dieser Hinsicht Vorsicht geboten. Gegen Flugende hin sollten deshalb Vollgasschübe nur mehr bedingt gegeben werden.
Unten siehst du abgebildet die Entladekurve eines 3S LiPo-Akkus.

125.jpg

Ein voll aufgeladener 3S Akku hat 12,6V (4,2V pro Zelle), diese Spannung sinkt gleich nach dem Anstecken auf ca. 11,1V, also die Nennspannung des Akkus ab (3,7V pro Zelle), diese Spannung bleibt dann beinahe die ganze Lebensdauer lang konstant. Ganz am Ende sackt die Spannung dann urplötzlich ab (wo genau ist wie oben schon geschrieben Akkuabhängig), die Spannung sollte aber nie unter 3,3V pro Zelle (bei 3S: 9,9V) absinken. Da der Spannungsabfall extrem schnell erfolgt, sollte ein Akkuwarner benutzt werden und dieser sollte spätestens bei 3,6V das erste Mal anschlagen, damit noch genügend Zeit zum Landen bleibt. Sinkt die Zellenspannung unter 3V ab, so ist die Zelle defekt und bläht sich auf. Dann sollte der Akku nicht länger benutzt werden, da akute Explosions/Brandgefahr besteht.
 
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chri71

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#3
Danke für die ausführliche Antwort. Ich hatte den Piepser früher auf 3,5 eingestellt, damit hatte ich aber immer mehr das Gefühl, dass ich den Nachbarn zu lästig werden könnte, weil fast bei jedem Steigflug ausgelöst wurde. :) Der Grad scheint also ziemlich schmal zu sein.

Beim Sinkflug wollte ich ihn sachte abgefangen. Dazu kam es aber nicht mehr so richtig. Vom höchsten Punkt bis zur "Landung" gab es keinen Piepser. Das macht es so unberechenbar. Einen harten Aufprall konnte ich nur noch verhindern, indem ich auf "Vollgas" ging und das seitliche Ziehen auch mit vollem Anschlag ausglich.

Grüße
Christoph
 

Ori0n

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#4
Wie du richtig bemerkt hast, die Spannung bricht ab einem gewissen Punkt extrem schnell ein. 3,5V ist zwar ziemlich hoch für den Einbruch, liegt aber am Akku. Akkus von SLS gehen bis 3,3V locker zum fliegen, irgendwelchen billigsten China-Akkus brechen vllt. schon bei 3,6V ein.

Stell dir auf alle Fälle den Warner wieder auf 3,5V und versuch dann bald zu landen oder nur mehr knapp über dem Boden zu fliegen, wenn der Warner dauerhaft zu piepsen beginnt.
Wie schon gesagt, ich kenne deine Akkus nicht, der Beschreibung nach sollten sie nicht so schlecht sein, aber wenn du hier sagst dass du das Problem schon öfters hattest dann würde ich doch auf den Akku tippen. Wenn du beschließt, dir neue Akkus zu kaufen, dann kauf nicht mehr diesen Krempel sondern bessere. Die besten hat SLS oder GensAce, kosten aber auch dementsprechend. Sehr billig und ebenfalls sehr gut sind die Zippy Compact von Hobbyking (gibts im Euro-Warehouse, sind nach 3-4 Tagen da).
3S 5000mAh sind im Euro-Warehouse gerade auf Lager (also wenn dann gleich bestellen, die sind immer schnell weg), kosten 30$ = 22€. Das ist die Hälfte von deinen jetzigen Akkus und die Compact sind echt Top Akkus. 25C ist zwar etwas weniger als dein jetziger hat, reicht aber zum normalen Fliegen sicher aus. Ansonsten: 4500mAh mit 35C (und das reicht sicher)



PS: Ich hoffe du nutzt XT60 oder XT 90 Stecker und nicht die DEAN T-Stecker die auf deinen Akkus von Haus aus drauf sind. Diese Stecker sind eine Frechheit, da kommt es mitunter sogar vor das sich die Stecker nach einer Zeit so weit abnutzen dass die sich im Flug selbst "abstecken"!
 
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#5
Moritz ist erfahrener, aber ich bin mir nicht so sicher, dass das ab Lipo lag. Zumindest halte ich 3,4V für eine völlig normalen Wert beim Lipowarner, wenn ich mal 3,6 eingestelt hatte, ging es mir so wie Dir mit der Nachbarschaft, da brüllt er teils schon kurz nach Start bei Vollgas los, bei 3,5V auch noch ähnlich. Mit ist auf etlichen hundert geflogenen Lipos (ausnahmslos Billigteile und anfangs/mit weniger Ersfahrung auch teils nicht gut behandelt) in 1,5 Jahren so etwas noch nie passiert. Wenn ich eine halbe Stunde lang mit Schwebegas den Akku auf 3,4V leernuckel und dann noch 1min Vollgas fliege, schädige ich ihn mit Sicherheit, aber selbst dann ist es mir noch nicht passiert, dass er so einbricht, dass es er nicht noch 100m Sinkflug packt oder sogar nicht mehr regelbar ist. Dass er in Spitzen/bei Vollgas mal auf 3,4V geht und der Warner kurz piepst ist normal, deswegen ist er noch nicht leer.
Sprich, ich könnte mir vorstellen, dass Dein Problem woanders liegt und es auch mit neuem Lipo wieder auftritt... Der Lipowarner hat ja auch nicht angesprochen...

Wenn aber doch Lipo: Sind die Zellen alle zusammen? Wie viel kannst Du am Akku dem Lipo bis auf 3,3 oder sagen wir 3,4V entnehmen und dann wieder reinfüllen? Fällt dabei eine Zwelle aus dem Rahmen? Ich hatte noch nicht oft defekten Zellen, aber wenn war diese immer sehr auffällig, in jede Richtung immer einige hundert mV vor den anderen, sprich, beim Laden weit vor den anderen und angeblich schon wieder auf 4,2V, wärhend die andere noch ewig brauchen, beim Entladen andersrum, Akku ist vielleicht erst zu 1/3 entleert und die kommt schon (bei nur mittlerem Strom/Last) an die 3,3V, so dass man am Ende diesem Lipo nur vielleicht die halbe Kapazität entnehmen kann, bevor diese Zelle unter 3,3V geht (wo die meisten Lader/Ladersetups dann stoppen).
Es kann auch sein, dass der Lipowarner Sch... ist. Seit ich eine guten und genauen Lader habe und die billigen Tester/Warner Dinger mal bewusstverglichen habe, wurde mir ganz anders, trauriger Rekord waren glaube ich 0,4V/400mV Abweichung/falsche Messung bei einer Zelle. Das sind gut/mind. 50% Kapazität. Danach hab ich ein halbes dutzend von den Dingern gekauft und die erträglichsten behalten, die anderen enstorgt. Und vor allem, mir eine genauen und vor allem kalibrierbaren kleine Tester (kein Warner) gekauft. Der einzige günstige kleine, der das kann, ist meines wissens der CellLog 8S, ich meine auch von Junis, gibt es ohne Logfunktion bei HK UK/Eu schon unter 14 Euro, sooo teuer, dass ich zwei davon hab: http://www.hobbyking.com/hobbyking/..._8S_Lipo_UK_Warehouse_.html?strSearch=celllog
Da kostet der so verbreite Yuki und ähnliche manchmal mehr und die sind grusleig ungenau, hatte mal zwei da, die waren im Mittel genauso ungenau wie die 3 Euro Warner oben, 100-200mV Abweichung waren fast die Regel.
 

Ori0n

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#6
Ich finde es auch seltsam dass das bei 3,5V passiert. Bei 3,2V wäre es verständlich, aber 3,5V ist echt hoch. Die einzige andere Möglichkeit die mir noch plausibel erscheint ist, dass die fix verbauten ESCs irgend einen Unterspannungsschutz einprogrammiert haben und dann ausschalten, aber der wäre mit 3,5V ebenfalls viel zu hoch eingestellt und wenn dann hätten wir dieses Problem hier schon viel öfters gehabt.

Die einzigen Akkus wo ich bisher ähnliches Verhalten (urplötzliche Spannungseinbrüche bei Gasschüben) waren die Turnigy NanoTechs nach ca. 40-50 Zyklen, aber die sind ja bekanntlich ziemlich schlechte Akkus (zumindest die aktuellen).

Ich weis nicht woran es noch liegen kann, das restliche System scheint ja zu funktionieren.
Dumme Frage: du lädst deine LiPos eh mit Balancer Anschluss, oder? Gab schon welche, die die Akkus ohne Balancer geladen haben und sich dann wunderten, dass es einen riesigen Zelldrift gibt und der Akku sich aufbläht.
 

warthox

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#7
wenns am akku lag dann nur weil er defekt ist. ich fliege im schlimmsten fall die zellen auf ~2,9V runter (unbelastet). und erst da kommt der copter dann ab und zu einfach so runter.
evtl regler spannungs abschaltung zu hoch (wenns noch normale esc sind).
oder einfach, was aber normal ist, in den eigenen 'vortex' und nicht rechtzeitig gas gegeben um wieder raus zu kommen. dann sackt der copter natürlich durch.
 

Ori0n

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#9
also das kann ich kaum glauben, ich fliege schon ewig mit denen und hatte noch nie ein Problem. Wenn da ein Kontaktfehler ist, dann weil ein Stecker komplett verfettet oder verbogen ist, ansonsten sicher nicht (außer bei den billigen Verschnitten aus China wo 10 Stück 2$ kosten, ja da kanns passieren). Bei DEAN T Steckern kommt das vor, aber bei XT60 wäre mir das neu.
 

schnellmaleben

Erfahrener Benutzer
#10
Ich hatte es neulich dass beim 3S eine Zelle starb (die war mir die Zyklen vorher beim Balancen schon aufgefallen, lag vorm Laden immer bisschen niedriger). 2 Minuten vorm Timer-Ende flog er komisch und ging gerade noch abzufangen - am Boden waren alle Zellen unter 3V (Akkuchecker zeigt nur Err) und nach 2 Stunden Ruhe waren die ersten beiden Zellen wieder OK bei 3,xV aber eine bei 0.5V oder so geblieben. Hab ihn entsorgt... So was ist aber mit nem Multimeter einfach nach dem Flug zu entdecken.
 

chri71

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#11
Ich lade immer mit Balancer.

Die DEAN T Stecker habe ich schon ausgetauscht, weil ich anfangs damit schon einmal einen Totalausfall hatte. Damals piepste der Copter (nicht der externe Piepser) plötzlich im Steigflug und er viel herunter, wie ein Stein. Ich habe jetzt schöne "goldige" "Mandln und Weibln" - Fachbegriff nicht bekannt :) - verlötet, und ich schließe in diesem Bereich einen Fehler aus.

Im letzten Fall ist die relativ kurze Flugdauer auffällig - nur ca 5 Minuten. Ich muss aber zugeben, dass ich in diesen 5 Minuten einmal in einem Zug so hoch gestiegen bin, wie noch nie. Vielleicht waren es 250 .... 300 Meter. Das ganze aber nicht mit Volllast und wie gesagt nur mit einer GoPro ohne Gimbal.
 

Ori0n

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#12
ich kann es echt nicht sagen was es ist, mein Tip bleibt der Akku. Versuch mal mit einem "Trockentest" das ganze zu reproduzieren. Zieh dir dicke Lederhandschuhe an und halt den Copter am Boden, dann gib 5min Gas so wie bei dem hier beschriebenen Fall, um zu sehen ob der Piepser wieder anfängt zu piepsen, also ob die Akkuspannung wieder einbricht.

Ich kenne die Akkus nicht, 40 Zyklen ist nicht viel, da machen normalerweise nur die billigsten China-Akkus schlapp, aber eventuell ist das das Problem, das der Akku irgendwie an Kapazität verliert.

PS: die Stecker heißen Goldkontaktstecker, kur Goldis
sowas, oder?


oder

 
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chri71

Neuer Benutzer
#13
Ja, es sind genau die ersten auf den Fotos. Ich werde mal versuchen, die Sache am Boden zu reproduzieren. Was mir von der Logik her nicht eingeht ist, dass der Piepser beim Sinkflug nicht gepiepst hat und dann am Boden je Zelle 3,8 V angezeigt hat. Das hieße also, dass durch den Steigflug die Spannung eingebrochen sein könnte ... Aber warum hat sich die Elektronik dann im Sinkflug nicht erholt? Die angezeigten Werte und das Nichtpiepsen hätten ja gegen den Ausfall bzw auf eine "Erholung" der Akkus gesprochen. Ich habe gleich nach dem "Absturz" ein Video vom Piepser gemacht. Die Werte: 3,83, 3,85, 3,85 und 11,5.
 

Ori0n

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#14
Ja, das ist ja das große Rätsel, dass keiner weiß woran es liegt. Der Akku ist nur ein Tipp, du hast ja geschrieben dass du ihn am Ende des Sinkfluges abgefangen hast, eventuell ist da die Spannung wieder eingebrochen. Trotzdem sind 3,85V normalerweise weit über der kritischen Spannung eines LiPos. Da du einen fix fertigen Copter hast ist es schwerer zu sagen was es noch sein könnte, da es sich kaum um eine falsche Reglereinstellung handeln kann, das Problem hätten dann ja alle anderen auch.

Könnte es sein dass du vor dem Sinkflug irgendwie versehentlich einen anderen Flugmodus (z.B. GPS oder Baro) aktiviert hast?
Aja, nutzt du ein Naza?
 

Ori0n

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#17
Meine Worte, die originalen bekommst du so schon kaum auseinander, durch Vibrationen sicher nicht. Bei den 3$für20Stück-China-Kopien sieht's schon anders aus.
 
#18
Moin Arakon und Orion
Ja aus China sind sie genauer gesagt von http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__10414__Male_XT60_connectors_5pcs_bag_GENUINE.html
Aber kommen die da nicht fast alle her?
Die Kunststoffummantelung war OK und der Stecker war zusammen aber die Feder-Verbindung wahr nicht OK wohl Materialermüdung der Spreiz stifte .
Wohl zu viel genutzt
Auf alle fälle staunte ich nicht schlecht als er stromlos in Grund rumste.
Ja Mangelnde Sorgfalt!!
Und es ist ja auch nur ein Tipp.

Gruß aus dehn hohen Norden SNC
 

chri71

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#20
Ich habe jetzt einen "Trockentest" durchgeführt.

Ergebnis:

Die 3,8 V pro Zelle nach dem Absturz haben offenbar keine Aussagekraft.

Wenn nach "Vollast" der Piepser auslöst, dann bricht die Spannung bei der einen oder anderen Zelle plötzlich zum Teil auf bis zu 2,9 V ein. Dies passiert vor allem dann, wenn nach Auslösung des Piepsers nicht sofort die Leistung zurückgenommen wird. Auch wenn die Leistung dann auf unter 3.0 abfällt, erholt sich die Anzeige schon nach zwei drei Sekunden wieder und alle Zellen haben wieder ca 3,8. Somit dürfte sich erklären, warum die Zellen nach dem Absturz im Schnitt (wieder) 3,8 V hatten.
 
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