Intergeo 2014: Quo vadis UAV & Vermessung?

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Stella

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#1
Hallo zusammen,

für alle Interessierten ein paar Eindrücke meinerseits:

Allgemein

- Ungefähr an jedem zweiten Stand irgendwas mit Multikoptern. Selbst etablierte, klassische Gerätehersteller bieten meist in Kooperationen mit UAV-Herstellern Systeme an.
- Obwohl eine Multikopter-Schwemme ziemlich eindeutig erkennbar war, deutet sich in einigen Segmenten bereits gleichzeitig eine Markt-Konsolidierung an: Beispielsweise gibt es eine Photogrammetrie-Suite, die mir vor einem Jahr für 15.000 EUR angeboten wurde, jetzt für weit weniger als die Hälfte
- Flächen-UAV wurden vereinzelt ebenfalls angeboten, waren aber klar in der Minderheit
- Marketing-Hauptargumente sind nach wie vor "Einfachheit: Jeder kann fliegen" und "wesentliche Zeit- und Kostenersparnis gegenüber etablierten Verfahren"

Photogrammetrie

- Die meisten Systeme sind für photogrammetrische Aufnahmen in unterschiedlichsten Ausprägungen entwickelt
- Einzige wirkliche Innovation dabei: Zentimeter-Photogrammetrie ohne Boden-Referenzpunkte mittels Zweifrequenz-GPS on-Board. Allerdings habe ich dazu bislang nur ein wissenschaftliches Paper über die Machbarkeit (mehr oder weniger) gelesen. Ein Proof / Applikationsbericht wurde mir von einem Hesteller bereits vor einem halben Jahr versprochen. Auf der Intergeo hieß es erneut "in zwei Wochen". Der Beweis für die Praxistauglichkeit des Verfahrens steht meines Erachtens noch aus.

Laserscanning

- Die Integration von Laser-Scannern war ja klar abzusehen
- Vom Low-Cost-Industrie-Scanner (allerdings mit Integration in ein unausgereiftes Gesamtsystem) bis hin zum beeindruckenden 100kg MTOW war alles vertreten
(Beispiel siehe http://forum.mikrokopter.de/topic-48274.html)
- Einigermaßen originell fand ich ein Pod, das sich zusammen mit einem ausgeklügelten GPS an jeden beliebigen Multikopter befestigen lässt. Preise und Lieferzeiten waren aber noch offen

Fazit

- Viel Evolution, kaum Innovation
- Für einige Nischenanwendungen sind die Systeme sicherlich gut geeignet, für den Alltag eines Vermessungsbüros wohl eher nicht, zumindest stellen sie keine wirtschaftliche Alternative zur bestehenden Vefahren dar.
- Insgesamt wurde eher das technisch Machbare (durchaus eindrucksvoll) demonstriert, die Orientierung an den Bedürfnissen des Marktes fehlt jedoch meines Erachtens weitgehend
- Angesichts der Menge von Herstellern und Systemen ist eine Marktbereinigung / Konsolidierung abzusehen. Da wird es spannend, wie es auf der nächsten Intergeo aussieht.
- Kleine Anekdote am Rande: Beim anschließenden Besuch im Museum für Kommunikation war doch tatsächlich die DHL-Drohne ausgestellt :)

Ciao,

Stella

P.S.: Die Eindrücke und das Fazit sind natürlich recht subjektiv, freue ich mich auf eine Diskussion
 
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