PID-Werte für Motorausfall optimieren

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Goetz_Cologne

Erfahrener Benutzer
#1
Bei einem Hexa oder Octo ist es möglich, dass bei die Aufgaben eines ausgefallenen Antriebes durch die verbleibenden Motoren übernommen werden (sofern genug Leistungsreserve vorhanden).

Dazu muss P möglichst hoch sein, aber wie sieht es mit I und D aus... Möglichst groß oder möglichst klein...?

I ist der integrale Bestandteil, der bei dauerhaften Fehlern (wie z.B. einem ausgefallen Motor) gegensteuert. Soweit ich das verstehe ist das I der Zeitraum über den integriert wird. Aber ist nun in längerer oder ein kürzerer Zeitraum besser..... .....und was ist mit dem D?
 

Santa Matze

Erfahrener Benutzer
#2
Beim Motorausfall heißt es so schnell wie möglich landen. Beim Hexa brauchst du dir keine Gedanken machen ob du die richtigen Parameter eingestellt hast - der fängt sowieso zu gieren an und du kannst das i.d.R. nur durch massives Gegensteuern verhindern. Wie ausgewogen da deine PID Werte sind spielt da eine untergeordnete Rolle.
Beim Okto müssen die benachbarten Motoren auch ordentlich arbeiten (sofern du nicht mit Schwebegas 30% unterwegs bist). Da hört man dann schon dass was nicht stimmt. Mir ist einmal ein Motor ausgefallen (Kabelbruch am Steckkontakt) aber vom Flugverhalten hab ich es nicht gemerkt. Lediglich die Geräuschkulisse verriet dass was anders ist. Somit sind die normalen PID WErte beim Okto völlig passend, auch für den Fehlerfall.

Grüße
Matthias
 

Goetz_Cologne

Erfahrener Benutzer
#3
... Beim Hexa brauchst du dir keine Gedanken machen ob du die richtigen Parameter eingestellt hast - der fängt sowieso zu gieren an und du kannst das i.d.R. nur durch massives Gegensteuern verhindern. Wie ausgewogen da deine PID Werte sind spielt da eine untergeordnete Rolle.
....
Hallo Matthias,
Danke für Deine Einschätzung. Vielleicht hätte ich dazuschreiben sollen, was ich bereits alles ausgetestet habe...sorry:)
Alle folgenden Beschreibungen wurden mit einem Y6 mit 1000KV-Motoren gemacht, die bei einer direkten Steuerung ein Schwebegas von ca. 35% ergaben. Es wurde vor dem Start ein Propeller entfernt:

1. Test:
FC: Naza-lite
Flugergebnis: Kein Gieren (wurde durch FC kompensiert), aber heftiges Gegensteuern in die Gegenrichtung des "ausgefallenen" Motors erforderlich. Copter wird durch FC (ohne massives Gegensteuern) nicht waagerecht gehalten -> PH und RTH funktionien nicht. Flugtauglichkeit ist begrenzt gegeben (Notlandung möglich)
Das Ergebnis bleibt identisch, wenn ein zweiter Prop (anderer Arm und andere Drehrichtung) entfernt wird.

2. Test:
FC: Crius AIO mit MW Nav (2.3), Standard-PID
Ergebnis: identisch mit Test 1

3. Test:
FC: Crius AIO mit MW Nav (2.3), PIDs an 5-Prop-"Setup" angepasst:
Es muss immer noch gegengesteuert werden, aber recht wenig. Man kann nahezu normal fliegen, ähnlich wie ein schlecht kalibrierter ACC. 100% horizontale Ausrichtung durch FC ohne Gegensteuern wird nicht erreicht -> PH funktioniert nicht.
Wenn mit diesen PIDs der 6-te Prop wieder montiert wird, ist der Copter kaum fliegbar, weil die P-Werte zu hoch sind, teilweise starke Überreaktionen.

Nun meine Überlegungen zu den I- und D-Werten:
Es wird zum normalen Einstellen der PID-Werte eine Methode beschrieben, dass an einen Arm ein Gewicht gehängt wird und die Werte solange verstellt werden, bis der Fehlereinfluss des exzentrischen Gewichtes möglichst gut ausgeglichen wird (habe ich irgendwo gelesen). Ich denke, dass ein Motorausfall eine sehr ähnliche Situation darstellt und das man durch "geeignete" PID-Werte diesen Fall positiv beeinflussen kann.

Leider ist meine Vorstellung, was man als "geeignet" bezeichnet bei I und D begrenzt (sowohl für den Sonderfall mit Motorschaden als auch sonst), viele Beschreibungen zum PID-Tuning erläutern ausführlich P, am Rande I und D eigentlich gar nicht mehr..... .....(wiedermal irgendwo gelesen) es gibt wohl eine Formel, mit der man sich aus einem P-Wert wahrscheinlich zutreffende I und D-Werte errechnen kann, diese Formel wird vielleicht auch bei "Autotunes" verwendet, das ist aber für mein Verständnis keine Optimierung / Anpassung an die tatsächlichen Verhältnisse sondern nur eine Annäherung aus allgemeinen Erfahrungswerten...

Mir ist klar, dass das eine Frage für Fortgeschrittene, nicht für Naza-Flieger ist (nicht böse gemeint,, hab ja selbst auch eine s.o., nur zum Kitzeln der Spezis;-)

Also was mache ich nun, wenn ich den optimalen P-Wert (kurz unter oszillieren) gefunden habe.... ...und wie sind die Tendenzen mit "eher mehr oder eher weniger" in Bezug auf das Szenario Motorausfall?
 

Santa Matze

Erfahrener Benutzer
#4
da ich mit Naza, WKM und A2 fliege bin ich dann wohl raus. Bin kein Fortgeschrittener. Ich flieg halt einfach - brauch dafür halt auch nix einstellen. Und wenn ein Motor ausfallen sollte schaue ich dass ich an Ort und Stelle kontrolliert runter gehe. Das reicht mir.
WKM kann ja als Hexa kontrolliert landen falls ein Motor ausfällt (DJI-Demovideos gibts im Netz). Die Videos wurden auch ohne Payload aufgenommen was deinem leeren Kopter entspricht (Schwebegas 35%). Wie das mit einem Y6 aussieht weiß ich nicht. Die Anordnung war "flat".

Viel Erfolg weiterhin beim Probieren....
 

Goetz_Cologne

Erfahrener Benutzer
#5
Danke Matthias,
ich hatte - bevor ich mir die Naza gekauft hatte - bei DJI angefragt, ob ein Y6 (der in Punkte Redundanz einen Hexa flat eigentlich überlegen sein sollte) bei Motorausfall ein RTH hinbekommt (ausreichend Motorleistung natürlich vorrausgesetzt). Die Antwort von DJI war, das er das definitiv machen würde.....
Meine eigenen Tests sind insofern nicht komplett aussagekräftig, weil ich keinen Motorausfall im Flug simuliert habe (mangels Schalter) sondern direkt mit 5 Props gestartet bin..... ....aber ich kann ein PH/RTH mit der Naza Lite nicht reproduzieren (mit ewig Motorleistungsüberschuss)...
Da ich wegen meiner Ergebnisse nun von Y6 auf X8 umbaue, ist Naza Lite raus (kann nur 6) und MW kommt drauf...
Ich werde berichten, wie die Flugfähigkeiten dann bei 7 oder 6 Props aussehen...
 
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