Planung für Eigenbau und ein paar Fragen dazu

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chrisd82

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#1
Hallo,

ich bin jetzt auch den Quadrocoptern verfallen, nachdem ich mir als Einstiegs-(droge)drohne eine kleine Acme Zoopa Q155 geholt hatte. sollte zu ausprobieren für drinnen und bei schönem Wetter auch mal draußen sein. Und schon das kleine Ding kann vollauf begeistern, auch wenn man noch nicht wirklich von fliegen sprechen kann... :rolleyes:

Ich hoffe auch, dass ich hier im richtigen Unterforum bin.

Jedenfall möchte ich tiefer in die Materie einsteigen und mir daher einen eigenen Copter bauen, zum einen weil das bauen schon der halbe Spaß ist, zum anderen, weil ich die Technik dahinter auch verstehen will.
Modellbauerfahrung ist aus dem Autobereich seit einigen Jahren vorhanden, Lötengeht auch und nen Computer zum Programmieren kann ich auch bedienen (Mit einer halbwegs vernünftigen Anleitung hab ich bisher alles geschafft, was ich wollte). Insofern sehe ich im Bau kein Problem.

Was ich haben will bzw. was die Drohne können muss:
- vernünftige Flugzeit
- Outdoorfahig
- FPV fähig (erstmal über ein Display, später evtl auch über Brille)
- Als Nutzlast sollte (z.B. im Urlaub) auch mal ne etwas größere Kamera (z.B. GoPro) getragen werden können, anstatt der FPV Kamera
- Es muss kein HighEnd Gerät sein, sondern muss Spaß machen
- Funktionen wie Autolevel, Position Hold, Coming Home, etc. müssen nicht unbedingt sein, sollten aber bei Bedarf nachrüstbar sein

Zwar durchwühle ich seit Tagen das internet, hab aber als Neuling doch noch einige Fragen, bevor ich konkret die Bauteile plane und hoffe, hier ein paar Antworten zu bekommen.


1. Rahmengröße
Bisher tendiere ich zu einem 250er Rahmen bin mir aber nicht sicher, ob die Nutzlast dabei hoch genug wird für ne GoPro (Kunstflug wird da natürlich keiner gemacht, da solls nur ne Kameraplattform sein). Alternative wär dann ein 330er Rahmen als Kompromiss.
Und der Akku sollte auch ne vernünftige Flugzeit ermöglichen (10 Minuten minimum, besser 15), wiegt also nochmal gut was.
Reicht der 250er?

2. Akkugröße:
Da ich ja jetzt nur meine Mnidrohne kenne (5 bis 7 Minuten Flugzeit bei 350 mAh) hab ich kein Gefühl welche Zeiten mit welche Akkugröße realistisch sind. Gibts da Richtwerte, welchen Akku ich für welches Gewicht und welche größe nehme?

3. Flug Controller
Hier gibt es ja (soweit ich bisher gelesen hab) vor allem 3 die meist genutzt werden: KK-Board, Controller auf Wii-Basis und Naze
Jetzt gibt es aber von denen jeweils noch etliche Varianten, so dass ich gar nicht mehr weiß, was das richtige ist.
Hatte jetzt als erstes mal dran gedacht, den MultiWii Pro Flightcontroller inklusive GPS Modul zu nehmen, da hier schonmal alles Sonsoren und GPD dabei ist. und das Gewicht mit 24g komplett in Ordnung gehen sollte.
Taugt das?

4. Motoren
Ich hab jetzt in verschiedenen Foren und verschiedenen Setups immer wieder unterschiedliche Aussagen gefunden. Auf der einen Seite lese ich, dass man mit 800 bis 1100 kv fliegt, woanders werden oft Motoren mit um die 2300km verwendet. Sehe ich das richtig, dass niedrigere kv (dann zusammen mit evtl 3S oder 4S) mit größeren Props genutzt werden und damit für ruhigeren und gleichmäßigeren Flug sorgen, die hohen kv dann eher für Rennen und Kunstflug sind?
Oder ist das auch von der Modellgröße abhängig?

5. Gewicht
Bei meiner aktuellen Gewichtsschätzung gehe ich (ohne Details, nur als erste Schätzung bei einer 250er Drohne von folgendem aus:
- 250er Rahmen ca 100 bis 150g
- 4 Motoren a 20 bis 50g = 80g bis 200g
- 4ESC a 25g = 100g
- 4 Props gehe ich von 20g bis 30g (hab noch kein Gewicht gefunden)
- Empfänger 20g geschätzt
- Akku 200g bis 250g
- FPV Kamera plus Sender nochmal 50g geschätzt
hab ich was vergessen?
Macht Gesamtgewicht also ca 600 bis 800g
Ist meine Schätzung richtig, oder liege ich da komplett daneben?


Soviel erstmal für den Anfang (ist ja auch genug).

Würde mich sehr über Antworten und Tipps freuen, da ich gerne die Planung machen will. Den Eigenbau selbst will ich dann Ende März/Anfang April angehen.

Danke und Grüße
Christian

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cloidnerux

Erfahrener Benutzer
#2
Tendenziell:
250er sind Heizcopter, rasant durch die Gegend und Spaß haben, sind vergleichsweise günstig und je nach Frame auch "Unkaputtbar". GoPro kann man ohne Gehäuse auch drauf packen, das geht dann aber in die Flugzeit.

so im Bereich bis 50cm sind die mittelgroßen Copter, die können schon mehr tragen, auch Gimbal und Kameras wie die Sony NEX, je nach dem was man aufbaut. Heizen kann man damit auch.

Alles über 50cm ist eher Flagschiff Niveau, groß und teuer.

Ich hab jetzt in verschiedenen Foren und verschiedenen Setups immer wieder unterschiedliche Aussagen gefunden. Auf der einen Seite lese ich, dass man mit 800 bis 1100 kv fliegt, woanders werden oft Motoren mit um die 2300km verwendet. Sehe ich das richtig, dass niedrigere kv (dann zusammen mit evtl 3S oder 4S) mit größeren Props genutzt werden und damit für ruhigeren und gleichmäßigeren Flug sorgen, die hohen kv dann eher für Rennen und Kunstflug sind?
Je mehr kv desto schneller dreht der Motor, deswegen müssen die Props kleiner werden, damit die Spitzen nicht in den Überschallbereich gehen. Kleinere Propeller sind weniger effizient und bringen unterhalb von 10" auch weniger schub insgesamt.
Aus einem Sunnysky x2204 mit 2300kv holt man mit müh und not noch 700g schub raus und riskiert damit, dass einem die Motoren durchbrennen. Mit einem Emax MT3510 v2 mit 600kv kann ich maximal 1,7kg schub raus holen.
Je größer die Motoren und Propeller aber werden, desto träger wird der Copter. Das ist zum Filmen/ruhigen Fliegen nicht verkehrt, wer aber mit vollgas durch ein Wlad heizen will, braucht was schnelles:
https://www.youtube.com/watch?v=NsxyV-kgfio

Hier gibt es ja (soweit ich bisher gelesen hab) vor allem 3 die meist genutzt werden: KK-Board, Controller auf Wii-Basis und Naze
Es gibt im moment eher:
Naze32(und konsorten): Ablöse für die MultiWii/KK, günstig und funzt gut für alles was kein GPS braucht.
Pixhawk und DJI Naza: Quasi "idiotencopter", diese Steuerungen halten die Höhe, Position und Richtung, fliegen sehr stabil und kosten auch gut was. Die Pixhawk kann noch etwas mehr als die DJI Naza und ist auch Open Source.

Hatte jetzt als erstes mal dran gedacht, den MultiWii Pro Flightcontroller inklusive GPS Modul zu nehmen,
Das dingen Funzt nicht gut, ist groß und veraltet. Für bisschen mehr gibt es den AUAV-X2 und ein vernünftiges Drotek GPS Modul mit Ublox-M8N.

FPV fähig (erstmal über ein Display, später evtl auch über Brille)
FPV über ein Display ist sehr ungewohnt. Ich kann eher empfehlen direkt mit einer FPV-Brille anzufangen, nachdem man seinen Copter beherrscht.


Insgesamt würde ich dir zwei unterschiedliche Setups Vorschlagen:
250er: EMAX Nighthawk 250, gibt es als komplett Set, dazu wird eine Funke, Akkus(1300mAh 3s) und Ladegerät benötigt.
500er:
Flyduino Warthox Frame
Kiss 18A ESCs
SunnySky x2212-13 980kv oder Suppo 1000kv
Gemfan 10" E-Prop
Naze32 Acro(von Hobbyking) oder MW32(von Flyduino)
2200mAh 3S Akku, z.B von Hobbyking
Flyduino 5V bec
LiPo Warner
Battery Straps

Als Funke kann ich die FrSky Taranis empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
#3
Das meiste was Du fragst, wurde schon x mal hier besprochen gerade in letzter Zeit. Bitte such und lies erstmal noch eine Weile hier im Forum, z.B. hier:
http://fpv-community.de/showthread....-eines-Multicopters-mit-aktuellen-Komponenten
oder hier:
http://fpv-community.de/showthread....ticopter-Board&p=760039&viewfull=1#post760039

Einige Punkte findest Du vielleicht nicht so schnell, daher dazu kurz:

>Reicht der 250er?

250er mit z.B. 2206 Motoren und 6" reicht für fast alles, ist das neue "Arbeitstier" was früher nur mit größeren Motoren und 8-9" möglich war. Dafür duirch die kleineren Props und höheren kV etwas weniger effizient/etwas weniger Flugzeit. 10-15 Minuten Flugzeit damit sind realistisch je nach Flugweise und was man noch alles draufpackt.

>Gibts da Richtwerte, welchen Akku ich für welches Gewicht und welche größe nehme?

In der Coptergröße sind Akkus zwischen 1500-2200 mAh üblich, also kein großes Hexenwerk. Außerdem sind die z.B. bei HK EU so günstig und einfach zu bekommen, dass man problemlos ein paar mehr in verschiedenen Größen zum Probieren nehmen kann.


Voll outdoorfähig sind übrigens schon die Kleinsten selbst unter 200g mit 11g Motor und 2S, brishless Motoren und vernüftigern FCs sei Dank...
 

chrisd82

Neuer Benutzer
#4
Super. Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten.
Das hat mich auf jeden Fall schon sehr viel weiter gebracht.

Aktueller Stand meiner Überlegungen:
das Emax Nighthawk Kit mit 2204er Motoren und 6030er Props... betrieben dann an 3S...
Für rund 160 Euro find ich das nen günstigen und vernünftigen Einstieg und ist Ausbaufähig bzw. ünstig zu reparieren, wenn was zu Bruch geht...

Zum reinen Fliegen ist erstmal alles dabei (Funke und Akku+Lader ist klar... will ja keinen Drachen steigen lassen...)
Das Setup sollte bewährt sein.

FPV lässt sich problemlos nachrüsten und ne GoPro schafft er zur Not auchmal.
Wenn ich das richtig lese, wird mit einem Schub von 460g pro Motor beim 6030 Prop geworben.
Laut Amazon Rezension liegt das Gesamtgewicht mit nem dicken 2200er Akku bei 585g (ohne Kamera und FPV)

Wenn ich also von grob 650g mit FPV ausgehe und ca 1800g Schub habe sollte doch ein ganz flotter und agiler Flug möglich sein, oder? Selbst mit einem dicken Akku... ein kleinerer Akku spart dann nochmal 50 bis 100g ein...

Und das CC3D Board scheint ja für den Anfang erstmal zu taugen. Umrüsten geht immer...
 
#5
Willst Du etwas fragen oder nur alle Deine Annahmen bestätigt haben? ;-)

>FPV lässt sich problemlos nachrüsten und ne GoPro schafft er zur Not auchmal.
>Wenn ich das richtig lese, wird mit einem Schub von 460g pro Motor beim 6030 Prop geworben.
>Laut Amazon Rezension liegt das Gesamtgewicht mit nem dicken 2200er Akku bei 585g (ohne Kamera und FPV)
>Wenn ich also von grob 650g mit FPV ausgehe und ca 1800g Schub habe sollte doch ein ganz flotter und agiler Flug möglich sein, oder?

1:3 ist eher ein gemütlicher Copter. Und mit einer GoPro würde es dann noch deutlich mäßiger bzw bräuchte wohl 4S.
Aber mir erscheint sowohl der Max.Schub mit 6030/3S etwas wenig (kenne den Emax 2204 zwar nicht, aber 5 andere 2204, davon haben vier deutlich über 500g, einer ca. 450g) als auch das Gewicht ohne FPV etwas hoch. Kenne Set&Rahmen zwar nicht, aber das Setup müsste auch mit FPV um die 550g machbar sein. Dann käme man auf eher 1:4 beim Gewicht zu Schub, das ist schon netter.
 

chrisd82

Neuer Benutzer
#6
Gern beides :)

Mit GoPro soll er ja kein Rennen fliegen, sondern nur ruhig filmen... Als Standard soll nur ne kleine FPV Cam drauf.

Ich hab jetzt auch mal ecalc.ch bemüht und versucht dem Emax mal nachzurechnen... hab zwar den Motor nicht gefunden, aber als alternative einen Turnigy, auch 2204er Größe mit 2300kv genommen...

bei 600g Abfulggewicht und 6030 Props gibt ecalc mit eine max Zuladung von gut 900g und eine Geschwindigkeit von 77kmh an... also schon im Verhältnis 3:1
Bei Cobra 2204 Motoren mit 2300kv sind Zuladung und Geschwindigkeit ein wenig höher aber vergleichbar...

Sind das realistische und vernünftige Werte oder rechnet ecalc eher Richtung worst Case???
 
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