Systemcheck nach ungeklärtem Absturz

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JoeBuster

Erfahrener Benutzer
#1
Ich hatte heute leider einen kapitalen Absturz aus 25 m Höhe auf den Asphalt.

Bilanz des ganzen:

Frame gebrochen, Landegestell gebrochen, Gimbal Totalschaden, Hero3 Riss in der Linse, Akku aufgeplatzt, ein Motorausleger gebrochen :mad::mad::mad: summasumarum ~ 300 Euro Schaden.

Der Kopter ist wie ein Stein vom Himmel gefallen, direkt auf sein Landegestell welches er mal eben kompelett durch das Frame gedrückt hat. Allerdings ist nicht ein einziger Propeller beschädigt :rot:

Wat solls - baue ich das Teil wieder auf. Was mir mehr Kopfschmerzen bereitet ist das verlorene Vertrauen in die Technik, denn ich weiß nicht WARUM es passiert ist.

Nach nur 2 Minuten Flugzeit im Hover Modus, haben sich alle Motoren (oder vielleicht auch nur 2 oder 3) einfach ausgeschaltet.

Wie man am Telemetrie Log (ab 52 sec. im Video) sehen kann, ist der Strom nicht komplett eingebrochen sondern nur teilweise - aber das hat für den Absturz schon ausgereicht. Ich selber bin mir keiner Schuld bewußt etwas falsch gemacht zu haben, wie man ja auch an den Knüppelstellungen sehen kann.

Zuhause angekommen, habe ich das Ding dann quasi Out of the Box auf der Werkbank wieder in Betrieb genommen. Alle Motoren und Funktionen scheinen normal zu laufen.

Meine Frage jetzt, was für einen Systemcheck kann ich machen, das mir so etwas das nächstes mal nicht wieder passiert? War es überhaupt die Technik, oder könnte es auch eine Windböe gewesen sein? Aufgrund der Telemetriedaten ja eigentlich nicht (Stromaufnahme).

Komplett alle elektronischen Komponenten aus zu tauschen ist sicherlich der Falsche, weil Kostenintensive Weg.

Aber wie überprüfe ich Motoren, Regler und Naza, wenn diese auf der Werkbank direkt nach dem Absturz einwandfrei zu laufen scheinen? Was kann ich tun, damit ich wieder vertrauen in die Kiste bekomme? Wie handhabt ihr das nach einem ungeklärten Absturz?

Ich würde mich sehr über ein paar Antworten freuen.

Hier der Telemetrie Log als YouTube Video:

https://www.youtube.com/watch?v=NnCqUuDeIW0
 
#2
Hallo,

Also was merkwürdig ist, ist dass die Spannung nicht einbricht. Sonst hätte man nämlich den Akku in Betracht ziehen können. Um nun die Regler zu überprüfen, würde ich mal mit nem Zangenamperemeter die Stromaufnahme der einzelnen Regler bei laufendem Motor überprüfen, evtl. ist da einer auffällig. Ab dann wirds leider mit der Naza schwierig eine Ursache zu finden...

Gruß,
Christian
 

DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#3
Genau das ist ja das Problem bei den FC´s, in den meisten fällen nicht reproduzierbar
Hatten wir gestern erst wieder mit einer Naza Lite, Copter zog nach Links weg, das der nur mit vollen Ausschlag einigermaßen haltbar war, ende vom Lied war ein Überschlag beim Landen, kurz danach 2. Test, flog einwandfrei

Und so geht das fast immer, wenn nicht irgendwo ein Kurzschluß oder sowas ist, was aber laut deiner Telemetrie nicht gegebnen ist, schaut eher so aus, als würden die Regler auf Standgas runter gehen mit den 10A statt 20A
 

JoeBuster

Erfahrener Benutzer
#4
Also Motoren und Regler werde ich heute überprüfen.

Was mir mehr Sorgen macht, ist die Naza V2. Das sind schon ein paar G-Kräfte bei einem 25 Meter Absturz auf asphaltierten Untergrund. Obwohl die Naza Komponenten den Absturz äüßerlich unbeschadet überstanden haben, frage ich mich allerdings, was da für Elektronik drin verbaut ist. Viel überprüfen läßt sich da ja nicht.

Gibt es da irgend welche mechanischen Sensoren für Beschleunigung / Lageänderung? Oder wird das alles anhand empfangenen GPS Parameter errechnet.

Bevor ich den Vogel wieder in die Luft bringe, möchte ich alle Eventualitäten ausschließen können. Noch jemand eine schlaue Idee zum Systemcheck?
 

kofferfisch

Erfahrener Benutzer
#5
Ich hatte mal eine Naza, die auch merkwürdige willkürliche Höhenänderungen gemacht hat. Es hat das ein oder andere Landegestell gekostet, bis ich das Teil dann eingeschickt habe und auf Kulanz ersetzt bekommen habe.
Du könntest an der Naza einen Reset durchführen und die Advanced Calibration durchlaufen lassen. Mehr kann man da als Anwender leider nicht machen.
 

JoeBuster

Erfahrener Benutzer
#6
Also ich habe gestern mal meine Tiger Motoren durch gemessen. Während drei von vier Motoren einen Widerstand von 3,6 Ohm von Phase zu Phase hatten, glänzte der vierte Motor mit 0,9 Ohm von Phase zu Phase.

Interessanter Weise läuft er ohne Last ( Propeller) ganz normal.

Ich werde heute nochmal einen Versuchsaufbau als Generator machen und auch die Temperaturen von Motor / Regler checken. Irgendwie habe ich das Gefühl das dass die Ursache war.

Beim Absturz sah es für mich für einem Moment so aus als wenn ein Motor stehen geblieben wäre.

Was mich jedoch wieder ein wenig stutzig macht ist Angabe vom 135 mOhm Innenwiderstand auf Tiger Homepage. Da komme ich bei keinem der Motoren hin.

@ kofferfisch - Wo konkret hast du die Naza hin geschickt? Hier in Deutschland oder nach Übersee?

Die Keramik der GPS Antenne ist OK. Das habe ich schon überprüft. Ist halt nur die Frage was mit dem Rest ist.
 

FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#7
@Joe,

Für mich sicht das nach einem versagenden Stecker aus. Da Du auch über die Einzelzellenspannungen verfügst sieht es für mich so aus, als ob Du diese vom Balancer Stecker abnehmen würdest, also hat vermutlich der Hauptstecker versagt. Ist keine unübliche Sache (z.B: bei (falschen) Deans, ...), das typische Fehlerbild, Copter fliegt einige Minuten und fällt dann (reproduzierbar) vom Himmel.

lg Ferdl
 

JoeBuster

Erfahrener Benutzer
#10
Also kalte Lötstellen sind NIE abwegig zumal ich eine ganz besondere Beziehung dazu habe ;)

In den 90er Jahren habe ich mir mal den Microprozessor Akkumaster von Conrad gekauft. Das Gerät hat zwei Jahre problemlos funktioniert. Irgend wann hat es aber beim einschalten Mucken gemacht. Schnelle Analyse "kann nur der Rastschalter sein". Also einen neuen eingebaut und siehe das - immer noch das gleiche Problem.

Ich habe dann die ganze Platine ausgebaut und was glaubt ihr was ich gefunden habe? ALLE vier Pins vom Netzteil waren gar nicht verlötet :eek: - aber das Gerät hatte ca. 2 Jahre ohne Probleme funktioniert :???:

Hier habe ich sogar noch das Bildchen von damals gefunden.

conrad Akkumaster.jpg

Auch wenn ich mich jetzt vielleicht in etwas verrenne, mein Favorit für den Absturz vom Wochenende ist immer mehr der Motor, zumal ich in einem anderen Thread ja schon das seltsame verhalten beim Naza Setup Test bemerkt hatte ->

http://fpv-community.de/showthread.php?52788-Motor-Drehrichtungstest-ein-Motor-muckt

Allerdings weiß ich nicht ob es damals der Motor gewesen ist, welchen ich heute messtechnisch favorisiere.

.... to be continued
 

JoeBuster

Erfahrener Benutzer
#11
So, ich hatte ja geschrieben .... to be continued.

Heute war ich mit meinen Motoren bei einem Kollegen und wir haben die Dinger jetzt kurz und klein gemessen.

- 1.) mit einem Metriso haben wir bei allen Motoren den Isolationswiderstand gemessen / überprüft - Ergebniss kein Wicklungs oder Erdschluss (Gehäuse)

- 2.) Motoren im Generator Modus sowohl vorwärts, als auch rückwärts laufend gemessen. Alle Motoren und Wicklungen haben bei der gleichen Eingangsdrehzahl nahezu die gleiche Spannung erzeugt.

- 3.) Kurve der erzeugten Spannung am Oszilloskopen angesehen

- 4.) nochmal alle Phasen induktiv durch gemessen. Die von mir anfangs gemachte Widerstandsmessung ist witzlos, da die Motorwicklungen über einen so kleinen Widerstand verfügen, das diesen mit den Messgeräten welche 90% aller Modellbauer zu Hause haben, gar nicht darstellbar ist. Alleine die Länge der Messleitungen verfälschen bei den niedrigen Widerständen schon die Werte.

Alles in allem - keiner der Motoren ist als defekt oder "angeschossen" einzustufen.

Somit sind Motoren als Fehlerquelle für den Absturz für mich erst einmal von der Liste verschwunden.

Dafür habe ich jetzt ein neues Feindbild ausgemacht :D

Meine Regler (Typ: dys 30A)

In der Funktionsbeschreibung gibt es so ein nettes Gimmick das sich "Gasabschaltung bei Signalverlust" nennt.

Signalverlust heißt für mich, verlorenes Signal vom FC zum ESC. Ein Wacklekontakt an der Steckbuchse des FC könnte dazu führen, das der ESC kein Signal mehr hat und dann dieses besagte Gimmick zum tragen kommt.

Ergo - Motor aus = Absturz.

Jetzt werde ich mich mal intensiv mit den ESC, sowie der Verkabelung beschäftigen. Mal gucken was man da noch heraus analysieren kann.

.... to be continued
 

FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#12
Alle ESCs schalten bei Signalverlust ab. Ist besser für Finger, Gesicht und sonstige Extremitäten.
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#13
Bedenke, dass "Signalverlust" auch ein unlesbares Signal sein kann. Sprich: Die Modulation des PWM-Signals kann durch Einflüsse wie Hochstromkabel so stark gestört werden, dass die MCU des ESCs das Signal nicht mehr lesen kann. Es muss nicht zwangsläufig ein Kabelbruch oder Wackelkontakt am Stecker sein.
 
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FPV1

Banggood

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