Technische Gründe für CE Einschränkungen

Teo

Langjähriger Anfänger
#1
Hallo liebe Tiefflieger,

ich hab eine Frage, zu der es bestimmt schon irgendwo einen Thread gibt/gab. Leider wurde ich beim googln nicht fündig. Und zwar:

Mal angenommen es gäbe Menschen, die im CE-Gebiet mit den FCC-Einstellungen fliegen würden, z.B. 50 MB-Modus/1000mw, welche Probleme/ Interferenzen/ Störungen könnte dies, reintheoretisch und nur aus technischer Sicht haben? Und in welchen Szenarien?

Es geht mir hier nur um das technische Verständnis/ Hintergründe der CE-Regelung?
Wenn hier dazu schon ein gutes Video/ Blogeintrag kennt, würd ich mich freuen…
 

jbman

Well-known member
#2
welche Probleme/ Interferenzen/ Störungen könnte dies, reintheoretisch und nur aus technischer Sicht haben?
? die entstehenden Probleme sind nie die technische Sicht. Der technischen Sicht ist es doch egal ob ein Signal ungestört oder gar nicht mehr ankommt. Die Probleme kann man sich doch selbst vorstellen: andere Bildübertragungssysteme wie z.B Babyphone können gestört werden, oder im schlechteren Fall für Dich Anwendungen im professionellen Bereich, z.B technische FPV Flüge oder wenn es blöd läuft Militäranwendungen. Da kommt es also auch drauf an wo du fliegst (auch keine technische Sicht :rolleyes:).

Hintergrund einer CE Regelung sollte es sein, einen offenen Markt zu ermöglichen, so dass trotz unterschiedlicher Anwendungen und Hersteller keine Probleme auftreten. Zusammen mit den Abstandsregeln von z.B Wohngebieten ist das Risiko von Problemen auch wirklich minimal.
 
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Teo

Langjähriger Anfänger
#3
Danke für die Rückmeldung. So ähnlich habe ich es mir gedacht. Ich denke jeder verantwortungsvolle FPVler wählt seinen Startplatz mit bedacht.
Nur würde ich gern auch als Laie die Technische Seite besser verstehen, insbesondere bei DJI recht breitsendenden 50mb Modus um einschätzen zu können in welchen Nutzungssezenario eine Probleme auftauchen könnten :)
du schreibst hier Babyphone und Militäranwendungen. Beim Babyphone würde die WLANdatenüvertragung brüchig? An welche Militärtechnik denkst du da?

Mir fehlt auch ein technisches Gespür dafür wieviel zb 1000mw im Vergleich mit anderen Anwendungen sind. Ich meine gelesen zu haben typische Elanrouter hätten so 2000mw und mit 50watt würde ein Funkmast ein dorf versorgen (?).
 
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Teo

Langjähriger Anfänger
#4
Ich betone die technische Sicht da ich davon ausgehe, dass ersten Ich und andere rechtschaffenen FPVler des Forum natürlich alle geltenden Regel in DE einhalten und es hier nur um ein theoretisches Gedankenspiel handelt. :)
 
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#5
Wie @jbman schon sagt, die Limitierungen der, wie jetzt in deinem Beispiel, Sendeleistung dient dazu dass jedem die ungestörte Nutzung der freigegebenen Frequenzbänder ermöglicht wird.

Sagen wir Mal du willst in deinem Garten sitzen und ein bisschen Radio hören. Dann kommt Gabba-Gandalf mit seiner 5000-Watt-Bass-Machine daher und dreht voll auf. Du hörst deine Musik nicht mehr und drehst auch voll auf. Dann dreht der Nachbar voll auf weil er seine Musik auch hören will. Am Ende ist nur endloser Krach zu hören und keiner hört noch seine Musik.
So ähnlich ist es auf unseren Frequenzen. Wenn jeder jetzt aufdrehen würde steigt der "Krach" (Noise, Störungen - daher auch die Messung des SNR - Signal to Noise ratio). Irgendwann hört keiner mehr was und das größte Nachsehen haben die Anwender/Geräte die sich an die Regeln halten - sei es WiFi, Babyfon, etc.
Daher die Beschränkungen für alle, um jeden den Zugang zu den Frequenzen zu ermöglichen. Ob ich mit 1000mW auf 5.8Ghz irgendwo aufm Acker jemanden stören könnte oder nicht, ist vielleicht unwahrscheinlich, aber auch irrelevant da gleiche Regeln für alle. Ein einzelner macht den Kohl nicht fett - die Summe macht's.

Edit: WLAN, wenn es innerhalb eines Gebäudes liegt, darf mi 200mW senden wenn ich mich Recht erinnere.
 

Stefan_73

Well-known member
#6
Letztlich versucht der Gesetzgeber über die Regelungen sicherzustellen, dass man sich gegenseitig nicht stört. Offene & permanent blockierte Frequenzbänder bringen ja auch keinem etwas. Die Nutzungsszenarien hat man aber ganz sicher nicht mit dem Usecase FPV angenommen. Aber wir können mal versuchen das umzurechnen.

Folgende kleine _theoretische_ Überlegung - ähnlich einem Post im alten Forum - das gesetzliche Limit bleibt:
Die abgestrahlte Sendeleistung verteilt sich in einem sehr einfachen Modell auf einer Kugeloberfläche (wir senden nicht mit Patches). Die Fläche geht mit dem Quadrat des Radius. Deshalb braucht man für die doppelte Reichweite auch ganz grob die 4-fache Leistung (keine Bodennähe etc).

Machen wir mal ein einfaches Modell. Nehmen wir mal an, dass Du mit einem 25mW Whoop in einem Garten eines Hauses legal FPV fliegst. Den mittleren Abstand der Häuser nehmen wir mal mit 20m an. Wie weit muss ich mit 1W Sendeleistung von einem Haus weg sein, damit die Leistungsdichte am fraglichen Haus dem Whoop 25mW/15m Szenario entspricht? - Antwort: Wurzel(1W/0.025W)*20m = 126,5m. Wenn im Umkreis von grob 150m um den Sender nichts gestört werden kann, wäre ein 1W Sender auch nicht schlimmer als ein legaler Sender am Dorfrand. Es wäre also rein von dem Störungsproblem her ok, wenn der Gesetzgeber in der freien Wildbahn höhere Limits erlauben würde. Aber wie gesagt: Das ist nur eine theoretische Überlegung und sicherlich stark vereinfacht.
 
FPV1

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