Puh, vor wenigen Tagen habe ich es noch für leeres Geschwätz gehalten aber manchmal sind solche Klausuren ja doch für etwas gut
Qualität kann definiert werden als die Schnittmenge von Kundenanforderungen und Produktmerkmalen die diese Erfüllen, wobei natürlich zwischen funktionalen und ästhetischen Aspekten unterschieden werden kann. Da stellt sich also erstmal die Frage wie qualitativ hochwertig die Rahmen überhaupt sind? Wichtig dabei: Aus Kundensicht.
Der nächste Punkt ist dann die Wertung der Qualitätsmerkmale. Wenn dein Rahmen z.B. leichter und steifer ist als die Konkurrenz, dafür aber nur wenig Möglichkeiten hat um z.B. Landegestell und Gimbal zu befestigen und bei einem Crash villeicht schneller beschädigt ist so könnte der billige Chinarahmen dennoch die bessere "Qualität" haben.
Selbst wenn dein Rahmen nun aber die beste Qualität ausweist ist die nächste Frage natürlich ob der Aufpreis zur billigen Konkurrenz auch in Kauf genommen wird. Am Ende landen wir also bei Angebot und Nachfrage. Der Trick dürfte also sein eine sich entwickelnde Nachfrage schnell zu erkennen und darauf gezielt mit einem passenden Angebot zu reagieren. Oder direkt wie die ganz großen eine Nachfrage generieren und das Angebot bereits parat zu haben
Wenn du nun 250er Frames bauen möchtest wäre die Frage: Was kannst du den Piloten bieten was sie so noch nicht haben aber dennoch brauchen?
Es geht dabei leider nicht um das was du leisten kannst. Wenn ich das richtig raushöre siehst du in der zweiteiligen Bauweise deiner Stealthrahmen ein Alleinstellungsmerkmal, etwas "außergewöhnliches". Ich kenne das selber zu gut, man hat eine Idee, stellt sich der Herausforderung und ist stolz auf das Ergebniss. Das macht unser Hobby auch zu einem großteil aus! Leider muss sowas dann dem Kunden gefallen und nicht mir selber. In der Vorlesung hieß es wörtlich: Über Qualität entscheidet der Kunde, nicht der Ingeneur.
Ich persönlich wüsste nun z.B. nichts mit einem Stealthrahmen anzufangen, da ich einfach keine Verwendung für ihn hätte bzw. er (gemessen an meinen Anforderungen) keinen wirklichen Vorteil zur billigen Konkurrenz liefert, außer sein wie ich finde sehr schickes Design.
Auch unabhängig davon glaube ich dass man es sehr, sehr schwer hat wenn man mit Copterrahmen schwarze Zahlen schreiben möchte.. Vor allem auch da ja viele in unserem Hobby gleichzeitig Spaß am selbermachen haben und es nicht an technischem Verständnis fehlt ist die Konkurrenz natürlich groß. Nicht umsonst hat ein Großteil inzwischen ja sogar eigene Fräsen und Drucker. Wobei es genau so ist wie bei den Druckern: das "große Geld" haben nicht unbedingt die mit einem Drucker gemacht die einen Druckservice anbieten, vielmehr wohl diejenigen die das Filament herstellen ;-)
Nun studiere ich kein BWL sondern Maschinenbau, aber evtl. hat es dir ja trozdem ein wenig weitergeholfen?