Lipos. Welchen Hersteller für einen Kameracopter nehmen?

olex

Der Testpilot
#1
Im Moment fliege ich meinen X8 Kameracopter noch mit alten Turnigy Nanotech Lipos. Diese geben aber langsam den Geist auf, und es stellt sich die Frage, welche nehme ich als "richtige" Akkus für Dauerbetrieb?

Benötigt werden 4S Lipos, Kapazität mindestens 5000mAh, lieber etwas mehr solange das Gewicht nicht zu hoch wird. Wichtig ist mir dabei vor allem die Energiedichte. Das C-Rating darf ruhig etwas tiefer sein - der Schwebestrom für den Copter beträgt unter 30A, und die Spitze liegt bei 114A; dabei werden zwei Akkus in Parallel betrieben, was eine Höchstlast von gerade mal 57A pro Akku ausmacht. Folgende habe ich mir bisher angeschaut:

SLS XTRON 5000mAh 4S1P 14,8V 20C/40C - 502g. OK Energiedichte, und von SLS hört man ja generell meistens Gutes.

Zippy Compact 5000/5800mAh 4S 25C Lipo Pack von Hobbyking - mit 488/569g eine etwas höhere Energiedichte. Allerdings möchte ich eher ungerne wieder auf HK setzen, nachdem die Qualität der Nanotech Lipos doch etwas enttäuschend war.

Was gibt es noch für gute Lipo Hersteller mit angemessenen Preisen, die Packs in dieser Größenordnung bauen, und die man auch in Deutschland oder zumindest EU bestellen kann?
 
#2
Ich würde mir die Zippy Compakt holen. Hab 2 4S5000 sind schön leicht und eben kompakt.
Meine Nanotechs sind alle entsorgt. Haben alle gebläht. Waren bisher meine schlechtesten Akkus vom King.
 
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Ori0n

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#4
Ja, die Zippy Compact sind echt gut, kann ich bestätigen.
Gegen SLS spricht aber auch nichts.

Und um noch einen Anbieter ins Rennen zu werfen: GensAce hat auch extrem gute Akkus
 

Altix

Erfahrener Benutzer
#5
Ich habe ein knappes Dutzend der Zippy Compact 5800mAh. Die haben eine nominell gute Emergiedichte zum günstigen Preis. Alerdings streuen die Kapazitäten ganz dchön und liegen immer beliebig unter 5800mA. Wenn ich am Ladegerät entlade, bis die erste Zelle 3,0V unterschreitet, liege ich meist so bei 5300-5500mA. Eine Zelle driftet immer mehr oder weniger stark weg.

Schau evt. auch mal bei Gensace vorbei. Ich habe 4S jetzt nicht im Kopf, aber die gehen teilweise bis 16000mAh bei sehr guten Energiedichten. Oder mal in Ferdls Threads wühlen. Drr hatte maxamps und ein paar andere im Einsatz, allerdings sind die Preise dann kein Kindergeburtstag mehr. Musst du schauen, ob es dir das wert ist.
 

cemizm

Erfahrener Benutzer
#6
Kann mich meinen Vorrednern bzgl. GensAce nur anschließen.

Ein 4S16000mAh mit nur 1241g ist echt mit keinen HK lipo vergleichbar... Der Preis leider auch nicht ;)
 

Kaldi

...es funktioniert!
#8
kann auch nur gutes über SLS berichten. Sind die einzigen Akkus, die mich auch bei niedrigen Temperaturen unter Null Grad nie im Stich gelassen haben. Dampf bis zum Schluss. Da sind HK Akkus schon lange eingebrochen.

Auf den kleineren Coptern fliege ich derzeit auch Zippy Compact. Mit meinem GoFly Pocket und nem 2200er Akku habe ich Flugzeiten bis zu 21 Minuten. Die sind halt schön klein und leicht.
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#9
Ich halte die Frage eher für philosophisch, da alle Hersteller Zellen verwenden, die Made in China sind. Wenn dann unbedingt Hacker oder SLS oder was auch immer draufstehen muss, dann bezahlt man das eben extra. Es gibt keine deutschen Lipo-Hersteller, also der die Zellen herstellt.

Ich fliege mit 6 Stück Turnigy 3S 5000 mAh und die Akkus haben alle ihre Kapazität und die Leistung bringen sie auch.

Viele Grüße!

Sven
 

Ori0n

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#10
Das schon, vermutlich auch die selbe Fabrik, nur die deutschen Hersteller haben einen bessere Qualitätsstandard. Alle Zellen die diesen Standard nicht erfüllen werden halt zu Turnigy Akkus weiterverarbeitet.
 

Altix

Erfahrener Benutzer
#11
Ich halte die Frage eher für philosophisch, da alle Hersteller Zellen verwenden, die Made in China sind...
Das hat mit Philosophie nichts zu tun. Ja, es gibt insgesamt nur wenige Fabriken für LiPos und die LiPos, die die Fabrik verlassen, haben alle möglichen Aufkleber. Kommt also alles aus dem gleichen Laden. Unterschiede gibt es halt im Bereich der Qualitätssicherung bzw. der Frage, wie weit die Spezifikationen einer einzelnen Zelle gedehnt werden. Die Zellen sind ja nicht alle identisch, sondern streuen in ihren Leistungsdaten (und offensichtlich nicht wenig). So kommt es dann, dass eine Zelle sich gerade noch in einen Zippy Compact verirren kann, nicht aber mehr in einen SLS (um nur mal wilkürlich zwei Namen zu nennen).

Ich möchte darauf wetten, dass die Hersteller ihrerseits beispielsweise eine 5.800mAh Zelle in unterschiedlichen Qualitätsstufen anbieten (obwohl die alle vom gleichen Band kommen), natürlich auch zu unterschiedlichen Preisen. Das bedeutet übrigens nicht, dass die Zellen tatsächlich unterschiedlich in den Leistungsdaten sein müssen, sondern nur, dass sie unterschiedlich sein können. Sehr oft spielt bei solchen Dingen eine Rolle, wie ein bestimmter Produktionsschritt anlagentechnisch gefahren wird. Da kann es dann schon mal passieren, dass die Anlage mehr wertige Akkus ausspuckt, als tatsächlich benötigt werden. In dem Fall ist es dann eben so, dass die in einer niedrigeren Qualitätsstufe vertickt werden, weil die Lagerung die teurere Alternative ist. Downgraden geht immer, nur upgraden nicht.

Ich kenne das noch von früher aus dem Bereich der technischen Industriegase. Sauerstoff wird beispielsweise in unterschiedlichen Qualitäten und sogar als medizinischer Sauerstoff an Krankenhäuser geliefert. Sämtliche Produkte kommen aus dem gleichen Luftzerleger und es gibt nur einen einzigen Lagertank für flüssigen Sauerstoff, aus dem all die unterschiedlichen Qualitäten abgefüllt werden. Die Unterschiede liegen in der mit dem Produkt verbundenen Dokumentation, den Maßnahmen zur Qualitätssicherung und evt. den unterschiedlichen Anlagen zur Abfüllung (zur Beibehaltung einer bestimmten Qualität), was natürlich auch unterschiedliche Preise zur Folge hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das in den LiPo-Fabriken ähnlich ist.

Will sagen: nur weil alle Zellen aus der gleichen Fabrik kommen, müssen sie nicht zwingend auch die gleiche Qualität haben. Das soll nicht heißen, dass bestimmte Marken unbedingt besser sein müssen, sie können es aber sein. Wenn ich auf meine 4S 5.800mAh Zippy Compacts zurückkomme, dann muss ich auch feststellen, das zwei der neun von mir gekauften wegen des Driftes einer Zelle schlicht unbrauchbar waren. Aus denen habe ich 4.500 bzw. 4.800mA entnehmen können, bis die erste Zelle unter 3,0V gefallen ist (zu dem Zeitpunkt hatten die anderen noch über 3,6V und lagen in den Einzelspannungen extrem eng beieinander). Zumindest Derartiges ist mir mit einem Gensace oder SLS bislang nicht passiert. Vielleicht habe ich bislang aber auch nur zu wenige von denen gekauft ;)
 

FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#13
Also so viel teuer als die Tunergy sind die z.B. die GensAce auch nicht ...
ein
6S8000 nano-tech kostet 117$
ein 6S16000 gensace 270€ (bei kopterworx.com)

Natürlich ist ein gensace pack teuer, hat aber vermutlich auch ein vielfaches der Kapa im Vergleich zu einem Tu-pack.
lg Ferdl

P.S.: Nur so nebenbei, habe einige tu-nanotech mit 5000 und 6000 mAh etwas mehr als ein Jahr, Zyklen eher wenig (<20) sind alle unbrauchbar, manche dick, manche nicht, jedenfalls fernab von der Nennkapa und der Innenwiederstand lässt auch kein vernünftiges Fliegen mehr zu. Im Vergleich dazu hatte ich (durch Zufall) 4S5800mAh packs (auch noname) vom lindinger (im Abverkauf) erworben. Die funktionieren noch immer perfekt.
 
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olex

Der Testpilot
#14
Danke soweit für die Infos und die Diskussion :)

@FerdinandK: genau die gleichen Probleme habe ich auch mit allen meinen Nanotechs. Werden nach einem bzw. einem halben Jahr alle dick, sind gut unter Nennkapazität gesunken und brechen extrem schnell in der Spannung ein beim Fliegen. Nutzlos.

Die GensAce sind auf jeden Fall interessant. Aber die haben keine "guten" Packs in 5000-6000er Größe - mehr kriege ich auf den Copter nicht drauf (da zwei Packs parallel benutzt werden, und diese seitlich vom Center zwischen den Auslegern platziert sind). Höchsten kämen die 6000er 35C Packs von den in Frage, welche aber mit 96€ doch etwas teuer sind (im Vergleich zu 50€ für die 5000er SLS), und mit 596g nicht wirklich höhere Dichte haben.
 
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Altix

Erfahrener Benutzer
#15
Letztlich ist jeder LiPo-Kauf ein Kompromiss. Dabei spielt auch die eigene Fluggewohnheit eine Rolle. Ich gehe beispielsweise immer ohne Ladegerät auf den Flugplatz, dafür mit einer ausreichend großer Zahl aufgeladener Akkus. Da ist es mir eher egal, ob ich aus einem Akku die aufgedruckten 5.800mA entnehmen kann, oder aber nur 5.500mA. Das sind am Ende 1 oder 2 Minuten weniger Flugkeit, aber ob 13 oder 15 Minuten ist mir am Ende egal (mir! und bei der Art wie ich mein Hobby ausübe. Das muss nicht für jeden so gelten). Ich habe letztendlich genug Akkus im Gepäck. Da kann ich es mir leisten, etwas früher den Akku zu wechseln. In der Summe einer bestimmte Anzahl LiPos macht sich das sehr wohl im Geldbeutel bemerkbar. Wenn ich aber z.B. am Platz nachlade, dann kann es sich am Ende rechnen, mit weniger Akku Packs aber dafür wertigeren (und damit teureren) unterwegs zu sein.

Was meiner Ansicht nach recht kritisch ist, ist die Tatsache, dass bei den billigeren LiPos eher eine einzelne Zelle dazu neigt, vorzeitig einzubrechen. Dann kommt es darauf an, wie mein Spannungsmanagement aussieht. Bei einer Einzelzellenüberwachung kann ich rechtzeitig reagieren, wenn ich aber nur mit der Gesamtspannung arbeite, kann es schnell kritisch werden. Beispiel:

4S Lipo, erster Telemetriealarm bei 4*3,5V = 14,0V Wenn alle Zellen gleichmäßig entladen werden ist das kein Problem. Wenn der Alarm zum ersten Mal anspricht sollte ausreichend Zeit sein, den Vogel heil und unbeschadet zu landen. Wenn die 14,0V sich aber aus 3*3,65V und 1*3,05V zusammensetzt, sieht die Sache schon anders aus. Dann muss man bei Erreichen der 14,0V sofort runter, aber eigentlich ist bereits zu dem Zeitpunkt die Zelle unter Last phasenweise unter 3,0V gesunken. Dieses Spielchen wird der Akku nicht all zu oft mitmachen. Der Zellwiderstand der einen Zelle wird ansteigen und man wird immer früher das Gefühl haben, dass der Akku keinen "Druck" mehr hat bzw. die Flugzeiten immer kürzer werden. Ich habe bei meinen LiPos die Erfahrung gemacht, dass tendentiell bei den billigen Akkus das Risiko einer driftenden Zelle größer ist.

Davon ab teile ich Ferdls Erfahrungen mit Nano-Techs (was ja an anderer Stelle auch von anderen schon öfters bestätigt wurde). Anfangs toll aber schon nach kurzer Zeit reif für den Müll. Ich habe im Grunde alle Nano-Techs ausgemustert. Ich habe allerdings auch zwei Gensace 4S 4.000mAh, die nach 30-40 Zyklen langsam anfangen zu blähen und deren Innenwiderstand unangenehm ansteigt. Die wurden garantiert nie mit der angegeben C-Rate entladen sondern immer mit geringeren Raten, wurden fast immer aus dem Heizkoffer geflogen und nie mit mehr als 1C, in Ausnahmen max. 2C geladen. Auch der Name Gensace ist also keine Garantie für absolute Qualität.

Nachtrag: neben besagten 4S 5.800mAh Zippy Compacts habe ich auch eine größere Zahl 3S 2.450mAh LiPos dieses Typs. Bei denen liegen die Zellen eines LiPos durchweg super zusammen, eine einzelne driftende Zelle hatte ich nie. Deshalb tue ich mich auch immer schwer mit Urteilen wie SLS oder Gensace sind super und Zippys taugen nix. Bei ein und dem selben Hersteller kann das von Typ zu Typ unterschiedlich sein.
 
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FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#16
Lt. meiner Erfahrung gibt es nur gute "Zellen" aber keine guten "Marken". Ich verwende jetzt oft das Wort "GensAce" weil ich die zur Zeit einfach habe, meine aber damit eigentlich immer nur die (von mir getesteten und verwendeten) 12500er Zellen, und 16000er Zellen. Über alle anderen Zellen (von GensAce oder wem auch immer) sagt das nichts aus. Strenggenommen gilt das sogar nur, wenn aus der gleichen Charge. Die Firmen (Fabriken) probieren auch immer wieder mal was aus, manches geht gut, manches nicht.

Generell gilt aber, je weiter wir von the "Modellbau-Hochstromzellen" zu den "Laptopzellen" kommen, desto zuverlässiger und robuster werden die Lipos. Wenn meine Belastung im Schnitt bei 2C liegt (max 5C) was einer Flugzeit von ca 30min entspricht, und ich einen Akku habe, der genau diesen Spezifikationen entspricht, dann ist dieser Akku "chemisch robuster", weil der Innenwiderstand höher sein darf, und die Zellen nicht "bis ans chemische" Limit hergestellt werden müssen.

Die ganzen Zellen von denen ich immer schreibe sind 5C/10C Zellen (average/max) oder noch weniger, je eher Ihr all die 30C/60C (oder was da auch immer draufsteht) nicht mehr verwendet/braucht desto einfacher wird es.

lg Ferdl
 

Drax1978

Erfahrener Benutzer
#17
So Ich Persönlich würde Zippy Compact nehmen damit habe Ich recht gute Erfahrung. Bei meinem Kopter sind 2 4s 5000mah montiert und alles ist schön Voltage Modul von Graupner dran und zufrieden. Nanotech ist Mist blähen und Kapazitätsverlust in kürzester Zeit, SLS sind gut aber auch nicht Haltbarer wie die Zippys, Turnigy Standart Blau auch soweit Ok aber wenn die Wahl dann die gelben Zippys.

Ist schon etwas Glaubenskrieg keine Frage aber Ich kaufe lieber ein paar Sätze mehr anstatt wie 1-2 min mehr Flugzeit zu haben da sich es Preislich kaum aus dem Weg geht.

mfg
 

FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#19
Bei GensAce direkt bestellt (in der Fabrik in signifikanter Stückzahl), wie ich dazu komme weiß ich auch nicht, die haben mich angeschrieben. Die 16000er gibt es aber im Handel.

lg Ferdl
 

efliege

Erfahrener Benutzer
#20
Ich kaufe seit Jahren fast nur die Turnigy Lipos - Nanotech, was auch immer und baller die fast immer mit hohen Ladeströmen voll. Auf meinen Black Widow Copter nun einen 4S 5000er Zippy mit 4C Lademöglichkeit - also bis 20A Ladestrom wenn es mal schnell gehen soll. Habe bisher mit allen Lipos keinerlei Probleme gehabt. Was mir aufgefallen ist - so lange man die Lipos regelmäßig verwendet, halten die auch, bzw. blähen nicht auf. Meine ersten Lipos hatte ich allerdings auch schon mal einige Monate im Winter vollgeladen gelagert - das mögen die gar nicht. Daher, lege ich die immer mit der Lagerspannung zur Seite - also ca. 3.8V/Zelle, wenn mal länger nicht gefogen wird.

Sprich - man muss auch immer hinterfragen/in Betracht ziehen, wie geht einer mit seinen Lipos um...

Nach zwei Jahren, landen meine Lipos als Verschleissteil eh in der Tonne - und dann lieber einen Lipo zu €100,- wie ursprünglich €200,-.

Wann ich beim Fliegen runter muss, zeigt mir eh mein OSD.

Gruss,

Matthias
 
FPV1

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