@Alfred und all:
Klar liegt es an uns. Das Problem liegt aber an den Schnittstellen und auch den Teilnehmern der Gesprächsrunden.
Da ich nun ein Freund klarer Worte bin: Die FPV-C in allen Ehren; Allerdings würde man sich wünschen, daß man mal eine Übersicht hat, wer eigentlich an welchen Gesprächen mit wem dann auch immer teilnimmt. Denn maximal kann eine beratende Funktion mit vielleicht Rederecht stattfinden, wenn keine Experten mit am Tisch sitzen. Das heißt in der Regel, daß Hersteller, Entwickler und User mit am Tisch sitzen. Derzeit sind es doch nur User, die auf vielfältigste Art und Weise die Geräte einsetzen, hier aus diesem Interessenkreis.
Weiter hat sich ja nun auch der DMFV nicht wirklich mit Ruhm bekleckert; Zumindest was Einsatz betrifft und gerade auch Äußerungen seitens des Verbandsjustitiars. Aber gut, besser langsam und sorgfältig, als umgekehrt.
Zum Gesetzgeber sagt man mal besser nix. Oder nicht viel: Die sogenannten Experten beim Luftfahrtbundesamt, welches ja dem BMV untersteht, machen bekannterweise ihr eigenes Ding und haben dem geballten Fachwissen des Volkes schon oft die Pappnase gezeigt. Und aus Sturheit nie eine Meinung revidiert.
Die Technik an sich ist ja nicht ganz neu. Lediglich durch die stark gefallenen Preise, die einfache Anwendung und die dadurch starke Verbreitung tauchen viele Probleme erst auf. Wenn dann noch negative Werbung dazukommt (ob nun Coaxheli mit Spionagecam, TBS oder der verstärkte Einsatz von militärischen Drohnen), dann hat man nun mal Schwierigkeiten, das Hobby als im weitesten Sinne sicher für die Öffentlichkeit zu verkaufen. Aber das ist sicher ein anderes Thema.
Ich weiß, daß die Möglichkeit, Modelle auch (illegal) über große Distanzen per FPV zu fliegen, den Versicherern und gerade auch dem Gesetzgeber Kopfschmerzen bereitet. Die Modelle und deren Einsetzbarkeit zu klassifizieren dürfte wohl das Hauptproblem sein, abgesehen von der Bereitstellung von Spotter und Equipment.
Mit Spotter könnte man nur im Nahbereich und relativ hoch fliegen, sonst wäre es absurd, mit dieser menschlichen Sicherheitleine zu agieren. Ist klar.
Also wird es wohl auf die Technik und eine beschränkte Nutzung des Luftraumes hinauslaufen. Nur: Wie macht man das? Hat man eine Liste mit positiv getesteten Komponenten? Wie ist es mit Redundanzen? Und gerade auch: Wie trennt man den Profi (im Sinne von professionellem Einsatz) vom Hobbyflieger? Anscheinend sind ja auch hier schon sehr viele Profis dabei, also wird deren Gruppe gar nicht so klein sein.
Ich will ja nicht destruktive Meinungsbildung fördern, sondern nur kritisch mal die Probleme deutlich machen. Und das ist sicher nur die Spitze des Eisberges.
Nicht nur beruflich habe ich einen sehr guten Kontakt zu diversen Leuten und Behörden, die maßgeblich hohen Einfluß haben auf das, was hier in Zukunft so passieren wird. Wenn auch nicht direkt. Die Meinung der nicht-FPV-Interessierten ist durchwachsen, und zwar positiv durchwachsen!!
Unser Glück ist ja, daß sich jeder halbwegs intelligente Mensch nicht durch Zeitungspolemik anstacheln läßt und eher auf Fakten baut. So auch die, deren Entscheidung hier irgendwann mal was bringen soll.
Meine Meinung ist die: Gute Entscheidungen brauchen Zeit. Aber auch bekannte Grundlagen. Deshalb wäre es wünschenswert, mal eine Auflistung der teilnehmenden Gesprächspartner einsehen zu können. Wir könne nur viel Schaffen, wenn wir Fachwissen von Spezialisten einsetzen, nicht nur Hobbyerfahrungen auf Paragraphenreiter treffen lassen. Die einen treiben Innovationen voran und verteidigen diese, die anderen sind auf die (durchaus richtige) rechtliche Umsetzung erpicht, aber bitte nur, wenn man dadurch nicht angreifbar wird.
Laßt uns die positiven Erfahrungen doch mal zusammentragen und die Vorteile der derzeitigen Möglichkeiten aufzeigen. Wenn dem Gesetzgeber klar wird, welche Sprünge in den letzten Jahren gemacht wurden, kann er sich davor wohl kaum verschließen.
Nur: Vergleicht nicht die professionellen Ansprüche mit den hobby- oder semiprofessionellen, die wir hier vetreten. Egal, wofür man sich als Produzent hält: Wir sind weit von den Vorgaben der bemannten Luftfahrt entfernt und müssen eben für eine veträgliche Freigabe kämpfen.
Die UL etc werden übrigens eher mit Magenschmerzen geduldet, als deren teils innovativen Techniken zu würdigen. Gut und schlecht. Die Unfallszahlen im Vergleich sprechen Bände...
Nur weiß man dann, wo wir in etwa stehen. Besonnen das Thema anzugehen, ist sicher besser, als alles auf eine Karte zu setzen.
Aber mit wem?