PRIVATE Importe > CE/KE, Bedienungsanleitug usw..

[Basti86]

Zollamt Essen
Hauptsächlich gehts mir eigentlich um die http://www.sdshobby.net/cxk-58g-wireless-mini-cmos-camera-with-power-supply-56455945mhz-p-5581.html#.UPWZc2dd_IU die Empfänger bekommt man ja sonst auch hier im Forum.

Mfg Basti

 

[Altix]

Alles klar... In Essen gibt es leider einen paranoiden Weltretter, da kannst du solche Artikel komplett vergessen. Vielleicht einen Motor oder ein Servo, aber bei allem mit Platine hast du exakt Null Chance. Bei uns im Verein haben viele ihr Bestellverhalten umstellen müssen. Ohne CE und wenn du Pech hast ohne deutsche Bediene geht da nix. Der Typ hat es schon gebracht, das CE Zeichen zu vermessen und Ware einzukassieren, weil das Zeichen nicht normgerecht war und in seinen Augen deshalb für China Export stand.

 

[Basti86]

Okay, also drauf achten das eine Rechnung dran ist und es in Frankfurt abgefertigt wird.

Mfg basti

 

[Altix]

Mit Rechnung dran hat das nichts zu tun, der Typ will ein CE Zeichen auf der Ware sehen. Frankfurt kannst du nicht steuern, wenn dein Wohnsitz im Bereich des Zollamtes Essen liegt, bekommen die die Ware zur Verzollung auf den Tisch. Die einzigen Auswege, die mir einfallen, sind Ware entweder an eine Anschrift schicken lassen, für die Essen nicht zuständig ist (und von der du weißt, dass die nicht rumzicken). Oder als Versand DHL Express wählen, sofern dies angeboten wird. Wenn der Carrier aus China Hongkong Post, SingPost und wie sie alle heißen lautet, kommt die Ware über Frankfurt rein und geht seinen Weg zum lokalen Zollamt. Bei DHL Express wird die Ware schon in China aufgenommen und kommt dann über den Hub in Leipzig rein. Da erfolgt die Verzollung dann auf dem Papierweg und ist auch nicht ohne Fallstricke, aber bislang habe ich so alles reinbekommen. Da ist halt die Fracht etwas teurer, lohnt sich nicht immer. TNT ging bei mir einmal über Amsterdam und von dort glatt bis an die Haustüre, aber da haben andere glaube ich abweichende Erfahrungen gemacht. Kurz und schlecht: mit Chinaimporten hast du in Essen eine der größten Arschkarten, die man in Deutschland ziehen kann. Nur Ulm ist noch schlimmer meine ich.

 

[Manfet]

Nachträgliche Postverzollung könnte auch gehen. Dafür einfach wenn der Brief kommt die Rechnung und Paypalbeleg + Scan des kleines Zettels vom Zoll zum Beispiel per Mail ans lokale Zollamt schicken und um Postverzollung bitten. Die dürfen das Paket dann eigentlich nicht öffnen sondern müssen es dann an einen der Orte wo Postverzollung gemacht wird verschicken. Ist halt nochmal zusätzlich Wartezeit und nachträglich klappt das wohl nicht. Mach ich immer wenn ich keine Lust habe zum Zoll zu gehen wobei bei mir bisher auch nix hängen geblieben ist.

 

[Altix]

@Manfet: in Essen kannst du direkt Postverzollung machen, das wickeln die selbst vor Ort ab. In einem anderen Zollamt in meiner Nähe geht das nicht, die schicken den Kram dann nach Dresden. Das Problem in Essen ist, dass das Paket von denen bereits geöffnet wurde. In der Regel wird das dann mit einem weißen Zoll Klebeband wieder verschlossen. Zu dem DINA5 Zettel, den du mit der Post erhältst, gibt es immer ein entsprechendes internes Gegenstück. Auf dem steht dann in Essen immer schon eine entsprechende Bemerkung. Wenn du dann am Schalter eine der Damen erwischst, dann sind die schon vorgewarnt und holen immer besagten Kollegen hinzu. Der erklärt dir dann BEVOR du das Paket wieder geöffnet hast, dass der Artikel z.B. kein CE hat und nicht freigegeben werden kann. D.h., die haben garantiert bereits zuvor den Inhalt begutachtet. Derzeit wickle ich alle Importe über ein anderes Zollamt ab. Dort wurde keine einizige Ware zuvor geöffnet und ich habe auch noch nie das Zoll Klebeband dran gesehen. Essen ist einfach die Pest...

 

[3d-p]

Ich denke, das ist schon wichtig. Deswegen als eigener Fred herausgestellt.
Infos sind aus dem RCL herübergetragen. Hier einen Riesendank an den User Uli!

Bei privaten Importen rechnet der Zoll bei den Einfuhrabgaben unsere Modellbauartikel ja meist mit der Code-Nr. 95030075900 als "Spielzeug" ab. Das ist bei anderen so gewesen und auch auf meinen Abrechnungen finde ich immer diese Code-Nr. Mir gegenüber haben sich Zollbeamte auch immer entsprechend geäußert: "Modellbauartikel fallen bei uns unter Spielzeug."

Streitfrage war immer:
Sind KE/CE, Bedienungsanleitung uA beim privaten Import von Modellbauartikeln notwendig?

Diese Frage beantwortet der Zoll selbst:
1. Man klicke folgenden Link: Einfuhr-Zoll-Tarif Startseite - hier Button "zur Einfuhr" anklicken

2. Auf dieser Seite "Suchkriterien" gebe man die bewußte Code-Nr. 95030075900 im Feld "Codenummer" ein und klicke auf den Button "Suche starten"

3. Auf dieser Seite "Maßnahmen und Hinweise" klickt man über der Tabellenüberschrift "Einfuhrmaßnahmen" den Link "Übersicht (Hinweise)".

4. Auf dieser Seite "Übersicht (Hinweise)" klickt man in der Tabelle ganz rechts den Link "FN" (Fußnote) an.

5. Dort findet sich folgender Text (fett/Farbe durch mich):


Damit kann man durchaus solche Erzählungen wie: "Ich habe für den privaten Betrieb von Modellbauartikeln ohne CE-Zeichen 6.500,- Euro Strafe gezahlt", in den Bereich der Ammenmärchen schieben.

Ich hoffe, einigen mit dieser Info gedient zu haben und wünsche erfolgreichen privaten Import und Betrieb...

CU Eddy

Hätte da mal ne Frage, gilt diese Regelung auch für 2013?
Wenn man nämlich den vorgegebenen Schritten auf der Homepage beim Zoll folgt, gibt es keine Fußnoten mehr!
Hat der Zoll an den Paragraphen etwas geändert?

 

[der-Frickler]

Antwort auf genau diese Anfrage meinerseits auf Zoll.de

Folgende Information liegt uns vor:

Aus systematischen Gründen wurden aus dem EZT für den Bereich
Produktsicherheit alle Hinweise SV 0626 sowie die Fußnote D02 861 entfernt.

Hinweise und Fußnoten zu Verboten und Beschränkungen können nicht in jeder
in Betracht kommenden Codenummer angebracht werden, weil der Warenkreis der
meisten Vorschriften im Bereich der Verbote und Beschränkungen nicht oder
nicht ausschließlich durch die Einreihung bestimmt wird. Im konkreten
Einzelfall können sich Hinweise/Fußnoten sogar als gegenstandslos
herausstellen (vgl. auch Vorbemerkungen zum EZT, Nr. 4 - Allgemeine Hinweise
VuB).

Dies trifft auch auf den Bereich des Produktsicherheitsrechts zu, dieser
umfasst einen Großteil des Warenkreises im EZT. In der Regel können die
Vorschriften zum Produktsicherheitsrecht nicht bestimmten Warennummern oder
Positionen zugeordnet werden. So unterliegen beispielsweise Spielwaren der
Positionen 9503 und 9504 nicht zwingend den produktsicherheitsrechtlichen
Vorschriften für Spielzeug.

Da die Zollverwaltung bezüglich der produktsicherheitsrechtlichen Vorgaben
für Produkte nicht originär zuständig ist und zudem keine Vorgaben wie die
Vorlage von Dokumenten als Abfertigungsvoraussetzung vorhanden sind, stellt
die Zollverwaltung nur noch allgemeine Informationen für Unternehmen bzw.
für die Bürgerinnen und Bürger unter www.zoll.de zur Verfügung. Über den
Link
http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Verbote-Beschraenkungen/Schutz-der-menschli
chen-Gesundheit/Produktsicherheit/produktsicherheit_node.html

werden Informationen mit entsprechenden Verlinkungen zu den originär zuständigen
Behörden (in der Regel die Marktüberwachungsbehörden der Länder)
bereitgestellt.









Sollten sich weitere Fragen ergeben, steht Ihnen der ServiceDesk rund um die Uhr, 7 Tage die Woche zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
ServiceDesk

- ZIVIT -
Zentrum für Informationsverarbeitung
und Informationstechnik

Kann man sich also wohl nicht mehr drauf berufen.

 

[Altix]

Boah ey, ist das ein Beamtendeutsch. Das musste ich jetzt dreimal lesen, um es halbwegs zu verstehen

 

[kritzelkratzel]

Kurz und schlecht: mit Chinaimporten hast du in Essen eine der größten Arschkarten, die man in Deutschland ziehen kann. Nur Ulm ist noch schlimmer meine ich.

Das macht mich neugierig: Welche negativen Erfahrungen liegen den mit dem Zollamt Ulm vor?

Anderer Punkt: Sind Anbieter wie DHL Express eigentlich genauso auf der harten CE-Konf.Erkl. und DE-Bediene Schiene wie der Deutsche Zoll? Ich habe wegen meiner 3D-Kamera jetzt kurz hintereinander Dinge aus CN importiert (alles DHL Express, Kleinmengen, zweimal mit EUSt., einmal ganz ohne) und niemand hat sich danach erkundigt. Kann man daher davon ausgehen, dass große Logistikanbieter sich nicht zu sehr um diese Formalien kümmern?

 

[Altix]

Das macht mich neugierig: Welche negativen Erfahrungen liegen den mit dem Zollamt Ulm vor?...

Meinerseits gar keine, ich wohne zum Glück ganz weit weg Die Foren sind aber voll mit Problemen gerade was den Zoll in Ulm angeht (wobei das Hauptübel wohl beim RP in Tübingen zu suchen ist).

Was die Express Lieferungen angeht habe ich bislang nur wenige, dafür aber gute Erfahrungen gemacht. Bei DHL geht das meist über Leipzig, da ist einiges sogar bis zur Haustüre durchgegangen. Man muss nur ein wenig aufpassen, wenn es dann doch mal um die Festsetzung der Einfuhrumsatzsteuer geht. Bei mir hatten die dann mal pauschal einen Rechnungsbeleg angefordert, ohne weitere Erläuterungen. Wie immer habe ich denen den Paypal Beleg geschickt, der normalerweise ja ausdrücklich gewünscht und ausreichend ist. In meinem Fall meinten sie dann aber, dass der Pypal Betrag ohne Fracht gewesen sei, und da es sich um eine Expresslieferung aus China handelte, haben sie dann mal schnell die IATA-Tabelle zur Frachtkostenberechnung zu Rate gezogen und einen Frachtsatz von 85$ ermittelt. Das haben wir aber erst gemerkt, als der Postbote statt der erwarteten gut 20€ plötzlich 40€ kassiert hat. Ich habe das Geld später dann auf dem "Kulanzweg" zurückbekommen. Im Zweifel also Dokumente einreichen, aus denen auch die Frachtkosten hervorgehen.

 

[kritzelkratzel]

Stichwort IATA-Tabelle und Schätzung der Frachtkosten: Genau das ist mir mit einer meiner drei Sendungen passiert. Die EUSt war auf einmal fast genauso hoch wie der gesamte Sendungswert. Mir würden irgendwelche Frachkosten reingeschätzt, die dann zu der hohen EUSt. geführt haben. Auf der Proforma-Invoice standen auch keine Frachtkosten drauf. Der Vorgang ist zwar immer noch in der Klärung, aber jetzt habe ich wenigstens eine Ahnung, wie man die Frachtkosten schätzt.

Fazit lautet also: Bei DHL-Express immer darauf achten, dass die Frachtkosten auf der Proforma-Invoice ausgewiesen sind. Ob die ausgewiesene Höhe der Frachtkosten mit der tatsächlich bezahlten Höhe der Frachtkosten übereinstimmt, weil man vorher mit dem Versender verhandelt hat, ist eine andere Geschichte.

 

[Altix]

...Fazit lautet also: Bei DHL-Express immer darauf achten, dass die Frachtkosten auf der Proforma-Invoice ausgewiesen sind. Ob die ausgewiesene Höhe der Frachtkosten mit der tatsächlich bezahlten Höhe der Frachtkosten übereinstimmt, weil man vorher mit dem Versender verhandelt hat, ist eine andere Geschichte.

Jep. Idealerweise stimmen ja die wertmäßigen Beträge auf der Rechnng und dem Paypalbeleg überein, wenn dann noch ein halbwegs gescheiter Frachtanteil auf der Rechnung ausgewiesen wird, sollte es keine Probleme geben (den Fall hatte ich allerdings noch nicht, ist jetzt reine Vermutung). Ich wäre nur vorsichtig, wenn auf der Rechnung 0,00$ oder irgendein Micky Maus Betrag ausgewiesen wäre, das bringt die Jungs möglicherweise wieder auf dumme Gedanken.

Was mich seinerzeit nur so maßlos geärgert hatte war, dass die Bäckerburschen nicht klar und deutlich zum Ausdruck bringen konnten, was sie denn genau für Belege haben wollen. Hätten die gleich gesagt, dass sie eine Rechnung inkl. ausgewiesener Frachtkosten haben wollen, dann wäre allen Beteiligten eine Menge Ärger erspart geblieben...

 

[kritzelkratzel]

Ist zwar etwas OT passt aber hier gut rein:

Das ZA Köln hat wieder zugeschlagen: http://m.heise.de/newsticker/meldung/Spielkonsole-Ouya-haengt-beim-Zoll-fest-1894613.html

Die alte Leier eben, CE-Zeichen und deutsche Bedienungsanleitung.

 

[Posterisan]

Gibt es eigentlich die Zoll-Seite die Comicflyer im Posting #1 erwähnt hat noch?

Ich finde den Abschnitt das das CE-Kennzeichen bei privater Einfuhr nicht erforderlich ist nicht. Oder hat der Zoll das rausgeschmissen nachdem viele sich darauf berufen haben?

 

[der-Frickler]

Ich finde den Abschnitt das das CE-Kennzeichen bei privater Einfuhr nicht erforderlich ist nicht. Oder hat der Zoll das rausgeschmissen nachdem viele sich darauf berufen haben?

Ja, ist meines Wissens rausgeflogen, da der Zoll wohl sagt das es auch bei Privater Einfuhr gebraucht wird da du es im Ausland kaufst und in die EU importierst.

Wie gesagt, hier sagen unterschiedliche Ämter verschiedenes, bei uns geht es meist alles so durch, außer einem meiner Pakete das beim Zoll wohl in der Schulung des Gewerbeaufsichtsamtes als Beispielpaket genommen wurde.
Da war n Turnigy Motor drin und sogar trotz dem CE von HK nix zu machen, paar mal hin und her gemailt, dann zurück senden lassen und bei PP schon mal n Fall aufgemacht da nix ankam bei mir.

 

[Altix]

Nein, soweit ich weiß wurde das schon lange entfernt.

EDIT: Frickler war schneller

 

[VikiN]

Na dann such ich mir für die zukunft ne andere bezugsquelle für motoren/regler elektrozeugs

Wie ist das jetzt, da lässt der zoll was nixht durch, weil nicht zulässig
Ein anderer zoll lässts durch, das teil wird verbaut - gibt nen absturtz mit grossem sachschadebn oder noch schlimmer
Personenschaden...
Dannach stellt sich raus, das teil war wirklich nicht zulässig

Wer haftet?

 

[Altix]

...Wer haftet?

Der Pilot natürlich, wer denn sonst?

 

[jreise]

Genau, du als Anwender haftest immer für eventuelle Schäden, auch wenn die Sache mit CE und Produktsicherheitsgesetz usw. ursprünglich anders gedacht war. Bei der CE Geschichte geht es heute doch schon lange nicht mehr um Abwendung von Schäden, sondern nur noch um den Schutz des EU-Marktes vor billiger Asien-Konkurrenz. Auch wenn die EU-Bürokraten noch nicht gemerkt haben, vor wessen Karren sie da gespannt wurden.