Skurriler Absturz mit Totalschaden...

SvenL

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo zusammen,

Ich hatte am Mittwoch beim 3. Flug meines Hexas mit APM 2.5 einen skurrilen und nicht erklärbaren Absturz.

Zu den Fakten: Hexa mit Supersonic X800 Rahmen (800er Spannweite), T-Motor MT2216-12 (800 kV), 30 A RC-Timer-ESC mit SimonK-Firmware, Akkus: 2x 3S 5000 mAh, also 10000 mAh gesamt, 3DR power module, separater 5V 3A UBEC für APM, GPS und Telemetriesender.

Die Flugzeit lag bei ca 4 Minuten als ich den Hexa in ca. 11m Höhe mit Loiter parkte. Ich schaltete in AltHold und eine Sekunde später fielen sämtliche Motoren aus, der Hexa kippte auf die Seite und fiel wie ein Stein direkt auf den harten Tartanboden. Der Frame ist Totalschaden, 4 Props sind hin genau wie die komplette Verkabelung, ein Akku wurde stark beschädigt.

Ich habe das Log ausgelesen und habe mich dabei auf Spannung und Strom konzentriert und bis zum Abriss des Logs sieht es normal aus. Auch Vcc der APM ist bis zum Schluss stabil bei 5,2 V.

Mir ist aufgefallen, dass sämtliche Motoren ausfielen, nicht nur einer. Selbst die LED-Stripes an den Armen, welche über die GPS LED-Funktionder APM angesteuert wurden, waren im Fall aus. Als der Kopter aufschlug und auf dem Rücken liegen blieb, hörte man den Ton, den die ESCs machen, wenn sie Strom bekommen und auch die LEDs leuchteten wieder.

Ich konnte bis auf die Absturzschäden keinerlei Beschädigungen an den Stromkabeln erkennen. Auch waren beide Akkus ordentlich angesteckt und mitgetrennten Kabeln direkt am Power-Modul parallel angelötet, ich hatte also keinen Adapter dazwischen, sonden nur die Akkustecker. Einen Kurzschluss in der Verkabelung kann ich ausschließen, ebenso ist das Power-Modul in Ordnung wie auch die ESCs, die ich durchgetetest Und -gemessen habe. Der 5V UBEC funktioniert auch einwandfrei...ohne Wackler oder dergleichen.

Ich versuche mir nun zu erklären, wie es zu diesem Stromausfall kommen konnte und die APM einen Brownout hatte. Die Flüge davor waren problemlos, auch wenn man den Kopter rangenommen hat.

Hat jemand Ideen?

Das Log und ein paar Bilder reiche ich noch nach.

Viele Grüße!

Sven
 

bigbretl

Erfahrener Benutzer
#2
Servus,
hattest du in den vorangegangenen Flügen schon einmal von Loiter auf AltHold geschalten?
Kam der Ausfall direkt mit dem Umschalten oder etwas später?
Hast du die LED direkt am APM angesteckt oder mittels eines Moduls nur angesteuert aber seperat mit Strom versorgt?
War der Copter nach dem Absturz noch gearmt?

Gruß bb
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#3
Ich habe mehrfach schon umgeschaltet, immer problemlos. Auch THR_MID habe ich richtig gesetzt, der Gashebel war natürlich auch auf Mittelstellung. Der Absturz war nicht direkt beim Umschalten, sondern später.

Die LED-Streifen habe ich über ein selbstgebautes Modul mit FET-Transistor geschaltet, es fließt also kein Strom aus der APM, weil sich FETs ja leistungslos schalten lassen. Es wurde die Akkuspannung direkt an die LEDs geschaltet. Das Modul ist auch noch in Ordnung und hat keinen Kurzschluss...

Der Kopter war nicht mehr gearmt als er am Boden lag...den Disarm-Beep habe ich aber auch nicht gehört, falls die Crash-Detection den Kopter disarmt haben sollte. Es kam vielmehr der melodische Ton von den ESCs, wie als wenn man die Akkus ansteckt, also müssen diese auch keinen Strom gehabt haben.

Können LiPos intern einen Kurzschluss haben?

Viele Grüße!

Sven
 

The-BlackJack

Einer der Ersten
#4
kontrollier mal die akkus,

hatte selber gerade einen akku(flightmax) bei dem an einer zelle eine lötfahne schlicht nicht angelötet war. also war gar kein lötzin dran... im flug ist mir bisher nix aufgefalllen da ich auch mit zwei akkus paralel fliege... im singele betrieb häte er aber auch jederzeit ausfallen können

überhaupt vollständiege verkabelung überprüfen.

und im log nachschauen wann die apm abgeschaltet hat also mit dem ACC wert vergleichen ob der in der luft agebschaltet hat oder erst nach dem aufschlag...
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#6
So sehen die Schäden am Copter aus... :( Man beachte, dass ein Arm zwischen die Centerplates geschoben wurde und den Stromverteiler komplett herausgerissen hat.

Die Verkabelung war in Ordnung, nur das Pluskabel eines Arms hat es von der Lötstelle abgerissen. Die Steuer- und LED-Kabel hat es quasi alle ramponiert.

Viele Grüße!

Sven
 

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SvenL

Erfahrener Benutzer
#7
Hier ist noch ein Video anbei, das den Crash zwar nicht zeigt, aber man hört sehr gut, dass alle Motoren ausfallen.

Noch als Korrektur: Ich war schon lange im AltHold, also kann das Umschalten von Loiter auf AltHold nicht der Grund gewesen sein...

[video=youtube;F6vsmyGpCxM]http://www.youtube.com/watch?v=F6vsmyGpCxM[/video]

Viele Grüße!

Sven
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#8
hatte selber gerade einen akku(flightmax) bei dem an einer zelle eine lötfahne schlicht nicht angelötet war. also war gar kein lötzin dran... im flug ist mir bisher nix aufgefalllen da ich auch mit zwei akkus paralel fliege... im singele betrieb häte er aber auch jederzeit ausfallen können
Ein Akku ist leider beschädigt worden und qualmte (der gebrochene Arm stach hinein), er ist dann auf dem Rasen in Ruhe abgebrannt... Der zweite Akku ist in Ordnung und hatte noch 12,0 V, warm war er auch nicht und ich habe ihn dann Zuhause auf 3,8V/Zelle entladen. Auch haben sich beide Akkus vorher am Ladegerät unauffällig verhalten und wurden bereits geflogen.

Es sind Turnigy-Akkus, 3S mit 5000 mAh, 20-30C ab Werk konfektioniert mit HXT-Steckern (4mm Goldkontakt).

Viele Grüße!

Sven
 
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Yups

Erfahrener Benutzer
#9
Erstmal mein Beileid! Ich hatte leider auch schon 3 Abstürze mit dem APM im Auto Modus.

Dein Log ist nicht abgeschlossen und endet bei 11m Höhe. Es muss also die zumindest die Stromversorgung des APM ausgefallen sein, oder alles.

Auch wenn du sicherlich mehr Ahnung von Elektronik hast als ich, hast du vom Powermodul den 5V Anschluss entfernt wenn du den APM über ein zusätzliches BEC versorgst?

Irgendwo MUSS ein Problem mit deiner Stromversorgung aufgetreten sein.
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#10
Ja, die beiden +5V-Pins hatte ich ausgepinnt und mit Schrumpfschlauch isoliert. Ich nutze das Power-Modul nur noch als Spannungs- und Strommessgerät.

Ich habe den 5V UBEC in Verdacht, dass der evtl. ein Problem macht, deswegen kommt wohl beim Neuaufbau ein DC/DC-Wandler von Traco rein. Das Power-Modul selbst ist in Ordnung, mein Strom war knapp 90 A Peak...sollte kein Problem für das Modul sein. Ich habe den Verdacht, dass ein Akku während des Fluges defekt ging und der Kopter nur noch an einem Akku hing. - Leider habe ich für die 15 cm langen Akku-Anschlusskabel nur 2,5 mm² Silikonkabel genommen. Bei einem einzigen Akku könnte der Spannungsdrop unter Last so hoch sein, dass der UBEC aussteigt (unter 7,4 V). Ich nehme an, dass ein Akku intern einen Kurzschluss hatte oder sich eine Lötstelle intern gelöst hat.

Die Akku-Verkabelung bekommt jetzt 2x4mm² bis zur PDB-Platine und von da aus geht's dann wie gehabt mit 2,5mm² zu den Reglern, die an den Motoren sitzen. Zusammen mit dem DC/DC-Wandler sollte dieses Problem dann nicht mehr auftreten...

Das gleiche Frame ist nochmal bestellt genauso wie Kabel...ich warte jetzt nur noch, dass alles ankommt und ich ihn wieder zusammenbauen kann. :)

Viele Grüße!

Sven
 

zerosight

Erfahrener Benutzer
#11
Sind die einzelnen LiPos wirklich so schwach, dass sie alleine den Copter nicht halten können? Der UBEC sollte nicht der Grund sein. Solange das kein 20 Ampere Typ ist, ist dort alles,w as irgendwie einen Kurzschluss auslösen kann viel zu filigran. Sollte es da zu einem Kurzen kommen, dürfte sofortige Selbstheilung inlusive magic smoke auftreten. Ich würde den Fehler zwischen der Verbindung der beiden LiPos und dem Abzweig zu den LEDs suchen. Eventuell war ein Stecker defekt, die Federn der klassischen Goldis verlieren gerne mal ihre Spannung. Guck mal nach Kontaktbrand.
 
#12
mein aku war auch völlig unauffällig bis die tage als ich ihn ans ladegerät angeschlossen habe und er keine kontakt mehr hatte.. bin mit diesem akku auch schon mehrfach geflogen(fliege immer 2 Akkus parallel für genau solche einen fall das ein akku mal aus irgend einem grund aussteigt....)

ier im forum hat auch grade einer geschrieben das sich bei niedrigen temeraturen die Goldkontaktstecker sher leicht lösen...
eventuell ist das bei dir auch passiert... nur super kurzer moment ohne strom reicht ja schon....
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#14
Danke für die Antworten! - Ich führe die Akkukabel am 3DR Power-Modul zusammen (direkt angelötet) und von dort geht eine gelötete Verbindung mit 4mm² ca. 4 cm lang zum PDB. Ab dort ist wieder alles direkt verlötet zu den ESCs, zum UBEC usw..

Ich habe versucht alle Steckverbindungen zu eleminieren, damit ich eben keine Probleme habe. - Was mir noch aufgefallen ist: Ein Akku-Stecker ließ sich immer nicht richtig zusammenschieben, vielleicht nur 80%. Das lag an dem Stecker, der am Kopter montiert war. Die andere Stecker war problemlos.

Ich nehme an, dass dieser Stecker sich gelöst hat und wie man in dem Video hört, habe ich den Kopter mit einer relativ starken Gegenbewegung gebremst, was natürlich gut Strom braucht. Die eine Steckverbindung hatte keinen Kontakt mehr, weshalb der andere Akku alles übernehmen musste und vielleicht war dieser defekt bzw. konnte den Strom nicht liefern und die Spannung brach zu weit ein, sodass der 5V UBEC aussetzte und die APM resettete.

Beim Neuaufbau nehme ich jedenfalls ganz neue Stecker und keine schon einmal benutzten und lege die Akkukabel, die ja nur 15 cm lang sind, mit 4 mm² Silikonkabel aus. Damit sollte ich, was die Akkus angeht, auf der sicheren Seite sein.

Ich überlege jedoch keinen separaten UBEC mehr zu nehmen, zumindest keinen Schaltspannungsregler mehr. Ich habe mir überlegt einen Linearregler 78M05CT zu nehmen und den Eingang der Schaltung stark zu befiltern (Gegentaktdrossel und Filter-Cs). Die Verlustleistung sollte sich bei 3S in Grenzen halten, da der Regler 1A kann und ich nur 3S fliege. Bei der zu erwartenden Stromaufnahme von ca. 0,4 A (APM, GPS, Telemetrie) werden sich so 3-4 W Verlustleistung einstellen, die ich mit einem kleinen Kühlkörper abführe. - So eine Lösung ist mir allemal lieber als ein Schaltregler, bei dem man sich nicht sicher sein kann, wie die starken Eingangsspannungsschwankungen durch die schnelle Wechselbelastung der Motoren (SimonK) sich auf das Regelverhalten auswirken.

Was meint ihr dazu?

Viele Grüße!

Sven
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#15
So, habe die Überreste erst einmal zerlegt...

Ein weiterer Schaden ist dabei zu Tage gekommen: Ein Stromkabel hat es aus einem ESC richtig herausgerissen und ich bin nun auf der Suche nach einem neuen (oder auch gebrauchten) ESC mit 30A von RCTimer oder einer anderen Firma, jedenfalls mit diesem Platinenlayout:





Falls also noch jemand sowas liegen haben sollte, dann wäre ich sehr dankbar! - Wichtig wäre nur, dass ein Atmega8A drauf ist. Ich nehme den ESC natürlich auch ohne Schrumpfschlauch, da ich sie eh wieder neu einschrumpfe.

Viele Grüße!

Sven
 
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SvenL

Erfahrener Benutzer
#16
So, habe den Grund für den Absturz herausgefunden: Ein ESC-Stromkabel hat sich wohl an einer Klemmschraube durch das CFK-Rohr verletzt/aufgescheuert, obwohl es Silikonlitze sind. Daraufhin hat es einen Kurzschluss mit entsprechendem Spannungsabfall während des Fluges gegeben. Man sieht es sehr schön am Kabel, schön verschmurgelt... (Bilder folgen noch)

Beim derzeitigen Neuaufbau setze ich Kunststoffhülsen ein, die sowas verhindern.

Viele Grüße!

Sven

PS: Die Suche nach dem ESC hat sich erledigt. Ich habe schon einen neuen gekauft.
 
#17
Ok., es ist immer beruhigend, eine Ursache für einen Absturz gefunden zu haben.

Ein ESC-Stromkabel hat sich wohl an einer Klemmschraube durch das CFK-Rohr verletzt/aufgescheuert, obwohl es Silikonlitze sind.
Wohl eher so: Gerade weil es Silikonkabel ist, hat es sich durchgescheuert. Silikonkabel ist generell empfindlicher als PVC-Kabel, was die Schnittfestigkeit an scharfen Kanten angeht. Das ist wohl der einzige, wenn auch oft gravierende, Nachteil von Silikonkabel.

Gruß Jörg
 

SvenL

Erfahrener Benutzer
#18
Dies hier sind die Kunststoffhülsen, die einerseits ein großes Plus an Stabilität bringen und die Kabel schützen:



Nachteilig ist nur, dass der Rohrdurchmesser verjüngt wird. Ich hatte mit 2x 2,5mm² + 2 Servokabel schon ziemliche Probleme.

Viele Grüße!

Sven
 

rose1203

Erfahrener Benutzer
#20
Ich verlege meine Kabel nicht mehr im Rohr, sieht zwar nicht so schön aus wenn die ESCs aussen mit Kabelbindern hängen, habe aber durch diesen Umbau 100 Gramm gespart. Und eine bessere Kühlung anstelle der Unterbringung unter der Centralplatte.
 
FPV1

Banggood

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