5.8 GHz

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dd8ed

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo zusammen,
zur Zeit wird er Frequenzbereich von 5725 bis 5875 MHz in Europa neu überplant. Es werden in Zukunft zu den bisherigen Nutzungen zahlreiche, neue Anwendungen hinzu kommen, die sich alle dadurch auszeichnen, mit im Vergleich zu Short Range Devices mit 25 mW hohen Strahlungsleistungen arbeiten werden. Dazu zählen z.B. Car to Car Communication, Direct Air to Ground, Wireless Industrial Automatisation (WIA) und die Erweiterung des 5-GHz WLAN-Bereichs in das SRD-Band.
Damit ist abzusehen, dass in recht naher Zukunft die Belegung des Bandes massiv ansteigen wird. Die zur Zeit üblichen analogen Systeme der Videoübertragung auf 5.8 GHz verfügen über keinerlei Störungsschutz und sind daher anderen Nutzern des Frequenzbereiches vollkommen schutzlos ausgeliefert. Dabei ist zu beachten, das z.B. Video auf 5.8 GHz auf einer „ Non-Protection / Non-Interference“ Basis arbeitet. Das bedeutet, dass es keinerlei Anspruch auf Schutz vor Störungen gibt und keine Störungen bei anderen Funkdiensten verursacht werden dürfen.
Es hat eine Verträglichkeitsuntersuchung für die geplante Anwendung der WIA-Systeme im 5.8 GHz Band gegeben, bei der kein realistisches Konfliktpotential mit SRD-Anwendungen (wie z.B FPV) prognostiziert wurde. Die Anmerkung dazu war, dass es keinen verwertbaren Input über solche Anwendungen gegeben hat.
Der Zug ist also schon mal abgefahren.
Die Frage, die sich mir stellt ist die, ob es seitens des Bereichs FPV vertreten durch die User und die Hersteller eine Bereitschaft gibt, sich an der Regulierung und Normierung der Systeme auf europäischer Ebene im Bereich der für FPV relevanten Systeme zu beteiligen und Bestand zu sichern und günstigstensfalls neue Möglichkeiten zu schaffen.
Hier besteht durchaus die Möglichkeit, Einfluss auf die Gestaltung des Regelwerkes im regulativen und normativen Bereich zu nehmen.
Gibt es keine Beteiligung und Mitarbeit daran, kann man sich hinterher auch nicht beschweren, wenn es Regelungen gibt, die einem nicht gefallen.
Um mal mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufzuräumen:
Insbesondere die technischen Normen, also der normative Bereich, werden NICHT!!! „von denen in Brüssel“ gemacht, sondern praktisch ausschliesslich von den Anwendern und Herstellern. Der „Beamte aus Brüssel“ hat da nichts zu sagen.
Just my 2 cents zu einem Thema, das für FPV von essentieller Wichtigkeit werden könnte.
Any comments ?

Gruss
Frank
 
#2
Wenn es bei zukünftiger Frequenznutzung im 5,8GHz Bereich um millionenschwere wirtschaftliche Interessen geht, wird auf Hobbyinteressen einzelner wohl eher nicht gehört. Eine Chance der Einflussnahme hätten denke ich nur die großen Modellflugverbände bzw. ihre Funkreferenten ;). Wird denn von dort etwas in unserem Interesse versucht? "Verwertbaren Input" für die genannte Verträglichkeitsuntersuchung hätte ich von dort schon erwartet.
 

DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#3
mit dem FPV Beauftragten des DMFV sollten wir eigentlich den entsprechenden in unseren Reihen haben.

Frank wurde die neue Beratungsrunde im Vorfeld angekündigt, oder stand man dann vor Vollendeten Tatsachen
 

dd8ed

Erfahrener Benutzer
#4
Also im Bereich 2.4 GHz hat das mit der Erhörung der Hobbyinteressen ganz gut geklappt. Dort ist der Bereich R/C allerdings auch einer der "Big Guns" und in der kommoden Siutuation, zum "Inner Circle" zu gehören.
Im Bereich der Modellflugverbände kann ich nur für den DAEC sprechen. Dort gibt es innerhalb der Bundeskommission Modellflug keinerlei Engagement durch die Aktiven im Bereich FPV. Dementsprechend niedrig ist daher auch die Handlungsfähigkeit der Bukom. Auch hier ist es wie in vielen anderen Bereichen so, dass man mal etwas tun muss, um etwas zu erreichen.
Hinzu kommt, dass es seitens der Bukom sehr wohl Aktivitäten hinsichtlich FPV im Bereich der LuftVo, dem LuftVg und auf der Funkseite gibt. Nur geht die Bukom damit nicht hausieren.
Was du erwartest, ist eine spezialisierte Befassung mit dem Thema FPV. Diese sollte allerdings schon in qualifizierter Form aus dem FPV-Bereich kommen.

There is no free lunch !

Gruss
Frank
 

dd8ed

Erfahrener Benutzer
#5
Hallo,
angekündigt wird da garnix.
Um da im Bilde zu bleiben musst du ETSI, ECC,ECO, CEPT, TCAM, EU, DKE und drei Hände voll nationaler Regulierer usw und noch diverse Andere ständig monitoren und so hin und wieder muss ich mal arbeiten oder schlafen.

Gruss
Frank
 

DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#7
Das "sollte" steht da nicht umsonst im Satz
Aber schon schlecht das solche doch Wichtige Entscheidungen einfach im Hinterzimmer gemacht werden

Kenne ich aber schon vom CB Funk, in Bremen waren wir auf Kanal 24 die größte Truppe, dann wurde 24/25 für Datenfunk frei gegeben, das war es dann, alle Kanäle waren belegt, da kann man nicht mal eben mit 20-30 dazu stoßen, da gab es auch keine Ankündigung im Vorfeld, auf einmal war es erlaubt, und man hatte die Modems auf dem Kanal
 

dd8ed

Erfahrener Benutzer
#8
Eine Chance der Einflussnahme hätten denke ich nur die großen Modellflugverbände bzw. ihre Funkreferenten ;). Wird denn von dort etwas in unserem Interesse versucht? "Verwertbaren Input" für die genannte Verträglichkeitsuntersuchung hätte ich von dort schon erwartet.
Und wo war da der Input der Aktiven ?
 

kritzelkratzel

Erfahrener Benutzer
#9
Danke für das Eröffnen dieser Diskussion. Das surfen durch die verschiedenen Standards ist mir auch berufsbedingt vertraut, ich muss jedoch zugeben, dass ich den EN 300328 bislang noch nicht auf dem Plan hatte. Mir hat auch dein Vortrag aus 2013 gefallen. Starker Tobak.

Wenn es mit der Neuvergabe des 5g8 Bandes so vorangeht, wie du es geschildert hast, dann sehe ich auch erhebliche Probleme auf das Thema FPV zukommen. Im Gegensatz zu den Herstellern der 2g4 Handfunken gibt es meines Wissens keinen Hersteller von Videolink-Ausrüstung für 5g8 mit Zielanwendung FPV in Europa, der sich bemüßigt fühlt, in den Gremien aktiv mitzuwirken. Das kostet Zeit, Geld und Nerven. Also wird es auch keine Berücksichtigung unserer Belange geben. Schade. Den üblichen Verdächtigen aus Übersee wird's egal sein. Solange die merken, dass die alten (dann illegalen) Sender/Empfänger doch ihren Weg in die EU bahnen, werden sie keinen Anlass sehen, kompatible oder konforme Produkte herzustellen.

Noch eine kleine OT-Frage: Stichwort UHF Long Range Systeme, konkret Thomas Scherrer. Ich finde, der Typ hat echt Chuzpe. Verkauft alle seine Sachen, legal wie illegal an jeden den es interessiert. Kein CE, kein WEEE, nichts. Ich dachte immer, dass Dänemark auch ein Teil der EU ist und somit auch dort die gleichen Marktregeln gelten. Liege ich hier falsch oder ist TS einfach nur frech genug, seine Produkte doch und ohne Gewissensbisse zu verkaufen?
 

Vollkorn

Erfahrener Benutzer
#10
Analoge Videoübertragung per Funk ist doch inzwischen auch antike Technik. Bezahlbare digitale Systeme mit PAL-Auflösung bei 25FPS liegen um die 300 Euro. Die Reichweite liegt bei den zulassungsfreien Systemen leider nur bei 250m. Aber was solls. Wenn auf 5.8 GHz der Kommerz angerollt kommt, gewinnt wie immer der Stärkere ;-)
 
#12
Ok Leute .

http://www.europarl.europa.eu/aboutparliament/de/00533cec74/Petitions.html

Wie machen wir es nun ? Jemand da der eine Petition formgerecht formulieren kann ?
Am besten eine deutsche / englische Fassung.
Evtl noch einige Forenmitglieder andersprachiger Nationen in Europa, welche die Petition übersetzen könnten, um
dann in den jeweiligen Landesforen die Trommel zu schlagen.

Eine Europapetition mit Hinweis auf eine Online Petition, wo man dann die Unterschriften Europaweit sammelt.
zbs hier:
https://www.openpetition.de/
Ein allgemeinen Forumsbeitrag, welcher dann auch in die Landessprachen übersetzt würde, wäre sehr hilfreich.

Ist das eine Option ?
 

DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#13
Hat mal jemand unseren Forumschef angeschrieben, er ist der FPV Beauftragte vom DMFV, eine Anfrage mit dem Verband im Rücken sollte zumindest etwas Gehör verschaffen
 

Mayday

Expert somehow
#14
Dringende Vermutung, weil Erfahrung selbst aus (Geld bringendem) Gewerbe vorhanden ist:
Auf DMFV pellen die sich ein Ei! Selbst der DAeC, welcher ja nun auch "Große" mit im Verband hat, wird allein schon aus mangeldem Eigeninteresse nichts bewegen.
Klar, trotzdem bleibt die Frage, wie man das anstellen könnte.
 

dd8ed

Erfahrener Benutzer
#15
Noch eine kleine OT-Frage: Stichwort UHF Long Range Systeme, konkret Thomas Scherrer. Ich finde, der Typ hat echt Chuzpe. Verkauft alle seine Sachen, legal wie illegal an jeden den es interessiert. Kein CE, kein WEEE, nichts. Ich dachte immer, dass Dänemark auch ein Teil der EU ist und somit auch dort die gleichen Marktregeln gelten. Liege ich hier falsch oder ist TS einfach nur frech genug, seine Produkte doch und ohne Gewissensbisse zu verkaufen?
Ganz kurz weil es nicht so richtig ins Thema passt:
Das System von Scherrer ist in D und in OE (andere hab ich nicht geprüft) im lizenzfreien Bereich nicht nutzbar. Auch eine Amateurfunklizenz berechtigt in keinem Fall zum Betrieb. Das TS da was anderes behauptet, weiss ich. Er liegt falsch.
Ob das Ding jemals ein Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen hat, weiss ich nicht.

Gruss
Frank
 

dd8ed

Erfahrener Benutzer
#16
Tach zusammen,
also eine Online Petition an das EU-Paralament kann man sich schenken. Das wird genau NIX! bewirken.

Ob die zusätzlichen Funkanwendungen und Dienste auf 5.8 GHz eingeführt werden, ist weitgehend entschieden und das schon vor langer Zeit. Der Stuten ist also gelutscht. Die Frage ist nur noch, WIE es eingeführt wird. Und das WIE hängt primär an den technischen Regularien, die innerhalb der ETSI definiert werden.

Auch wenn das jetzt hier viele überraschen wird, aber die ETSI ist nicht die EU sondern ein selbstständiges Institut, das als Dienstleister für die EU-Kommission fungiert. Die EU hat lediglich über die Auftragserteilung und die Implementation Einfluss auf die ETSI.

Die ETSI macht die Funkstandards und innerhalb der ETSI wird diese Arbeit hauptsächlich durch die Hersteller und Anwender geleistet. Testlabors und Fernmelderegulierer rechne ich hier mal zu den Anwendern. Die EU taucht da nirgends auf.
Wenn also Einfluss genommen werden soll, dann über die ETSI durch direkte Beteiligung oder durch Anschluss an dort im Bereich Modellfunk bereits aktive Gruppen.

Für eine direkte Beteiligung in der ETSI müsste sich eine Gruppe konstituieren, die selber Mitglied der ETSI wird und dort FPV vertritt. Da das aber ein recht teurer Spass ist, wird das nicht ganz einfach sein.
Eine andere Möglichkeit ist der Anschluss einer FPV-Gruppe an bestehende Strukturen ausserhalb der Verbände, die in diesem Bereich aktiv sind. Das ist die böse EMIG-RC und der von einigen Gurus der FPV-Szene wahrscheinlich nicht minder böse eingeschätzte ISAD.

Es gibt dort allerdings nirgends Freibier. Es fallen Kosten für die Mitgliedschaft und die Finazierung der Aktivitäten an und es ist aktive Mitarbeit erforderlich. Insbesondere die Beteiligung der Hersteller wäre hier gefragt.

Und nicht zuletzt gibt es noch die Möglichkeit, sich im Verband zu engagieren. In diesem Fall in dem Verband, der sich im Bereich Modellfunk auf internationaler Ebene engagiert und dort Teil des Networks ist. Und das ist nun mal der DAEC.

Die Füsse auf den Tisch zu legen und sagen: „Der Verband soll mal machen“ ist einfach nur billig.

Just my 2 cents
 
#19
Ich versuche gerade das komplizierte Gebilde von Gremien zu verstehen, die Frank oben genannt hat. So wie ich das bis jetzt sehe, sind das alles Gruppen aus der Wirtschaft, die durch Einsatz von Zeit und vor allem Geld versuchen, ihre Interessen zu vertreten. "Hersteller und Anwender" sind in dem Zusammenhand wohl beide in der Industrie zu finden, z.B. als Hersteller ein Entwickler von drahtlosen Sensorsystemen und als Anwender die Autozulieferindustrie.

Ich glaube nicht, dass FPV momentan irgendwo in diesem System abbildbar ist: Hersteller sind ausschliesslich asiatische Firmen, Anwender sind eine kleine unbedeutende Gruppe von FPV-Fliegern, die z.Z. ihr Hobby nur in einer rechtlichen Grauzone ausüben können. Unsere beiden Modellflugverbände sind aktuell wohl eher noch in der Phase, wo sie sich gegenseitig vorhalten, was sie jeweils nicht tun, als zusammen etwas zu tun. Sie fallen als Unterstützer also auch aus (noch).

Also, wie kann unser Einfluss hier konkret aussehen? Geld für die Mitgliedschaft in einem dieser "Hersteller und Anwender"-Zirkel haben wir FPV-Flieger nicht, und deutsche oder europäische Hersteller von FPV-Equipment, die sich dort engagieren wollen, gibt es faktisch nicht.

Sorry wenn das jetzt etwas pessimistisch klingt. Aber für mich sieht es so aus, als wenn momentan unsere Möglichkeiten der Einflußnahme eher gegen null tendieren. Wenn ich deinen Vortrag zum Thema lese, siehst du das ähnlich pessimistisch. Nach dem Lesen hab ich eher den Eindruck, das du empfiehlst, aktuell besser das Hobby FPV-Flug sein zu lassen, da es legal nicht betreibbar ist. Ich bin selbst nicht im DAeC. Nach so einem Vortrag des Fachreferenten Funk des DAeC fühle ich mich auch nicht unbedingt ermutigt dort einzutreten, um Unterstützung für unser FPV-Hobby zu bekommen.
 

dd8ed

Erfahrener Benutzer
#20
OK, jetzt haben wir hier ein paar Punkte gesammelt, wie es nicht läuft und was nichts bringt.

Was schlägst Du denn konkret vor bzw. wie sollte der Input der Aktiven aussehen?
Auch bezgl. des Verbandes (DAeC), was konkret sollte oder kann man machen?
Was konkret gemacht werden kann und wer das tut müsste ja eben mal ausgelotet und festgelegt werden.

Gruss
Frank
 
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
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