Das von Mayday angesprochene Problem Wasser->Spindel ist in der Praxis vernachlässigbar. Ich denke, ich hab in den letzten 2 Jahren eine Menge Erfahrungen machen können, inklusive aller potentiell möglichen Pannen, und habe meinen Arbeitsplatz kontinuierlich optimiert.
An die Spindel selber kommt eigentlich nur Feuchtigkeit, wenn der Wasserstand im Becken zu stark steigt oder der Strahl auf den Fräser zu stark ist. Vor der Düse habe ich einen Absperrhahn, mit dem ich den Zufluss regulieren kann. Bei 1mm-Fräsern ist das relativ egal, da die Zähne zu fein sind, um das Wasser mitzureißen. Bei 2mm muss man schon etwas genauer dosieren.
Problematisch wird es, wenn ein losgelöster Ausschnitt dem Abfluss verstopft und der Pegel im Becken dadurch steigt. Ab einem gewissen Wasserstand wird das Wasser vom 2mm Fräser mitgerissen und als Sprühnebel in einem Umkreis von 1-2 Meter verteilt. In diesem Fall zieht sich das Wasser auch am Fräser hoch und dringt in die Spannzange ein. Da ich jedoch all diese Teile immer mit einem leicht geölten Lappen reinige, bleiben sie vor Korrosion geschützt. Sollte also wirklich mal etwas passieren, hat man nachher eigentlich "nur" Putzarbeit.
Dieser Panne kann man aber entgegen wirken, indem man kleine Ausschnitte nicht als Innenkontur ausschneidet, sondern als Tasche ausfräst. So verfahre ich z.B. bei Kreisausschnitten bis zu 10mm. Den geringfügigen Mehrverschleiß des Werkzeugs nehme ich dafür gerne in Kauf.
Das zweite, was bisher 3 Mal passiert ist, sind kleine losgelöste Ausschnitte, die aus ihrem Platz aufgeschwemmt werden und ungünstigerweise genau an einer Stelle zum Liegen kommen, an der der Fräser wieder eintaucht. Der Fräser ging in allen Fällen durch das Stück durch, so dass es auf dem Fräser saß und das Wasser ordentlich durch die Zentrifugalkraft im Raum verteilt hat.
Auch hier kann man an der gleichen Ursache arbeiten: Kleine Ausschnitte lieber als Tasche anstatt als Innenkontur fräsen.
Das Risiko lässt sich weitgehend minimieren, wenn man die Wassermenge, die in so einem Fall verschleudert werden kann, auf ein Minimum reduziert. Grundsätzlich ist zwar ein großes Vorratsbecken vorzuziehen, damit sich die Sedimente möglichst gut absetzen können und weitgehend klares Wasser angesaugt wird, doch das lässt sich einfach realisieren, indem man am Ende des Vorratsbeckens einen Überlauf in einen sehr kleinen Behälter einbaut. Nur der letzte Liter läuft aus dem großen Becken in das kleine und kann von dort aus angesaugt werden. Sollte der Abfluss blockiert sein oder das Wasser auf anderen Wegen aus dem Kreislauf verschwinden, läuft nach kurzer Zeit nichts mehr über den Überlauf in das kleine Becken und der Kreislauf kommt zum Stillstand.
In aller Regel muss man in diesem Fall keine staubverseuchte Werkstatt befürchten: Im Fräsbad verbleibt genug Nässe, um den Staub zu binden, falls man den Fräsvorgang nicht überwacht und eingreift. Es wird am Ende lediglich eine Matschschicht im Bad verbleiben, die man mit frischem Wasser wieder ausspülen kann.
Bislang habe ich noch keinerlei Schäden an der gesamten Fräse durch Korrosion feststellen können. Bis in die Spindellager kommt keine Nässe, das halte ich für ausgeschlossen. Wenn der Sprühnebel tatsächlich mal zuschlägt und die Fräse benetzt, wischt man sie anschließend mit einem geölten Lappen ab und die Welt ist wieder in Ordnung. Allerdings kann man mit optimierten Camfiles das Risiko von kleinen Ausschnitten weitgehend verhindern.