Aufbauanleitung der Platine des 4fach-Video-Diversity

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#1
Hier soll das Löten der Platine des 4fach-Video-Diversity beschrieben werden, als extra Thead, damit alles übersichtlich im ersten Post verbleiben kann. Lötexperten brauchen sich dies nicht ansehen, aber Anfänger freuen sich sicherlich über jede Hilfestellung :).

Wir brauchen:

- gutes Licht
- eine Arbeitslupe
- Pinzette, Seitenschneider
- Lötstation/Lötkolben mit 0,5 bis 1mm Spitze
- Lötzinn 0,5mm (verbleit lötet sich besser als bleifrei)
- Flußmittelstift
- Multimeter
- natürlich alle Teile und die Platine :)
- Schaltplan und Teileliste sollten bereitliegen

Wir fangen mit dem Schwierigsten an, den beiden ADG794. Dies ist sinnvoll, da die leere Platine besser liegt und die anderen Teile noch nicht stören. Und wenn der erste Versuch schiefgeht, kann man so den IC einfacher mit Flussmittel, viel Zinn und breiter Lötspitze entfernen.

Zuerst werden die Lötpads und die IC-Pins mit Flußmittel benetzt.

01_ADG_löten.jpg

Dann wird der IC mit Pinzette genau ausgerichtet, die Lötspitze kurz verzinnt und zwei gegenüberliegende Pins angeheftet. Das muss noch nicht gut aussehen, es geht nur darum, den IC mit so wenig wie möglich Zinn genau positioniert festzuhalten.

02_ADG_löten.jpg

Pin1, markiert durch einen Punkt und eine kleine Kerbe am IC, zeigt in Richtung RX-Module.

Jetzt werden nacheinander alle Pins verlötet, dabei nur wenig Zinn verwenden.

03_ADG_löten.jpg

04_ADG_löten.jpg

Anschliesend wird mit viel Licht und Lupe kontrolliert, ob sich keine Brücken gebildet haben. Man kann auch mit dem Multimeter alle Pins einzeln durchklingeln.

05_ADG_löten.jpg

Nun werden der Spannungsregler und die beiden 100µF-Elkos verlötet.

06_5V-Versorgung.jpg

07_5V-Versorgung.jpg

Nach Anlegen einer Spannung kann man nun am Ausgang des Reglers (am Anschluss von L1) etwa 5V messen.

08_5V-Versorgung.jpg

Weiter gehts mit den 100nF Kondensatoren.

09_100nF_Kondis.jpg

Jetzt werden alle Elkos verlötet. Polung beachten!

10_Elkos.jpg

Es hat sich bewährt, immer alle Bauteile einer Größe zusammen zu bestücken. Jetzt sind die 10k Widerstände dran.

11_10kOhm_Widerstände.jpg

Jetzt kommen die restlichen Widerstände und Drosseln an die Reihe. Wenn der Bestückungsdruck nicht lesbar ist, immer nach Schaltplan und Bestückungsplan richten. Lieber dreimal kontrollieren als einmal ein falsch positioniertes Teil wieder auslöten ;).

12_alle_Widerstände.jpg

Nun die Transistoren einlöten, die Beine ruhig etwas länger lassen. Dank Bestückungsdruck ist die richtige Positionierung kein Problem.

13_Transistoren.jpg

Man muss beim Löten sehr aufpassen, dass keine Brücken entstehen. Die drei Lötaugen der Transistoren sind sehr eng beieinander. Am besten danach mit Lupe und Multimeter auf Brücken kontrollieren.

14_Transistoren_Lötaugen.jpg

Hier noch ein paar Bilder zum Löten selbst. Man kann die Drähte erst verlöten und dann abknipsen, oder auch vorher kürzen, dann verlöten. Beim Löten genug Zinn zuführen (etwa 5-10mm), bis sich ein sauberer Lötkegel bildet.

15_Löten_1.jpg

16_Löten_2.jpg

Die restlichen Teile sind nun auch kein Problem mehr. Bei Beeper und LEDs auf die Polung achten, sie ist auf der Platine aufgedruckt. Der kürzere Draht der LEDs ist K (Katode).

Hier wurde eine IC-Fassung und Buchsenleisten für die Module verbaut. Vor dem Einlöten der Buchsenleisten und der LEDs sollte man sich Gedanken machen, wie die Anordnung im Gehäuse aussehen soll, damit dann auch alles passt.

17_vollständig_bestückt.jpg

18_Leiterseite.jpg

Nachdem alle Lötstellen nochmal genau mit Lupe kontrolliert wurden, kann nun ein erster Funktionstest erfolgen. Bei 12V (3S-Lipo oder besser geregeltes Netzteil) wird ohne RX-Module und ohne ATmega etwa 20mA gezogen. An Pin 1, 7 und 20 der IC-Fassung sollten 5V messbar sein, an Pin27 etwa 2V.

Nun kann der ATmega gesteckt werden. Ist er schon programmiert, sollte sein Programm gleich loslaufen, alle LEDs und der Beeper werden dabei angesteuert. Mit dem Taster kann man die LEDs A bis D durchtasten. Jetzt sollte etwa 25-35mA fliessen. Ist der ATmega noch unbespielt, kann mit einem üblichen ISP-Programmer (z.B. dem USBasp), passendem 6pol. Adapterstecker (Achtung: Polung beachten!) und einem Programmier-Tool (z.B. avrdude) das Programm aufgespielt werden.

Da ich die RX-Module noch nicht umgelötet habe, wird hier später fortgesetzt...
 
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#2
Hi,

schöne Fotos. Ich denke die wenig geübten haben "angst" vor dem Löten von den SMD Bauteilen wegen möglicher Kurzschlüsse.

Aber: Die Leiterplatte hat einen Lötstoplack, damit ist das Löten mithilfe von Flussmittel und Entlötlitze recht einfach.

Der Grund: Es muss nicht beim Löten jeder Pin einzeln gelötet werden, sonden es kann "grobmotorisch" geabreitet werden,
mit anschließenem "fast" Entlöten.

Dieses schöne Video zeigt das verfahren:

http://www.youtube.com/watch?v=c3iPpsnHKds

Das entsprcht mehr dem Bauteil was hier eingebaut werden muss:

http://www.youtube.com/watch?v=-TGg7AUbUu8&feature=player_embedded

Diese Methode sollte auch verwendet werden, wenn des beim Löten "doch" zu einem Kurzschluss kommt:

1. Etwas Flussmittel dran
2. Kurz nachlöten
3. Falls zu viel Zinn dran ist, kurz mit Entlotlitze dran

Wichtige Tip: lieber etwas "heisser" löten und kurz (1-3 Sekunden), statt "kalt" lange rumbraten.

Ich persönlich fixiere das Bauteil wie im Video und löte dann bewust grob mit Kurzschlüssen (ist dann einfach),
dann einen tropfen Flussmittel drauf (ist notwendig) und nachlöten bzw mit Litze das Zinn weggnehmen.

Schaut mal unter Youtube nach SMD Löten Videos.

Das geht besser als man denkt.

Viel Erfolg,

Marko

PS: Ich löte SMD in der Regel unter eine Lampenlupe...
 
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AnDal

Erfahrener Benutzer
#3
Danke Marko und Jörg für die Anleitung.

zuerst bin ich schon erschrocken mit der Löterei, jedoch als ich mir die Viedoanleitung noch angesehen hab, da hab ich mich wieder ein wenig beruhigt, sogar meine Hände zittern nichtmehr so stark wie vorher.

Mit wieviel Temperatur sollte man die Platine und/oder SMD Teile löten? Ich hab bis jetzt immer so um die 350C° vedrwendet. Hatte aber noch nie das Vergnügen eine Palatine zu löten.

Welches Fluss mittel verwendet Ihr oder ist am besten geeignet?

@Marko, sollte ich die anderen Bauteile wie z.B. den IC Sockel usw. also die Teile deren Lötpunkte eng beieinander liegen auch nach der "SMD" Methode Löten?

@Jörg, ich sehe auf Deinen Bildern das Du U5 und J1 nicht verlötet hast. Hat das einen bestimmten Grund?

Ich hoffe schon das ich mich da nicht übernommen hab....:confused:
 
#4
Hi,

zu den Fragen:

1) DIP Schalter: Der 4 Pin ist auf eine Lötpunkt gefüht und kann dann wie geplant für die Bandumschaltung verwendet werden, einfach Kabel dran.

2) Löttemperatur: Ich bevorzuge "verbleit" weil geringer Temperatur zu Löten. Mit 350 Grad passt. das. 370-380 geht auch.
Lötzinn schmilst übrigen schon bei ~200 Grad. Die höhere Temeratur wird NUR eingestellt, damit genügend Wäreme in die Löstelle fließen kann. Je nach Lötkolben (Leistung), kann z.B: bei den Cichbuchsen auch mal 400+ verwendet werden, da viel Wärme abgeführt wird. Bleifrei muss 10-20 Grad mehr rein.

3) SMD Methode: Das geht bei allen Bauteilen. Allerdings ist das Löter der bedrahteten Bauteiel viel leichter, da das Zinn "in" die durchkontaktieren Löcher fließt. Die SMD Method hilft aber auch Kurzschlüsse zu beseitigen, z.B. bei den Transitoren.

4) Flussmittel: von Reichelt gibt es eine Art "Edding" der ist praktisch. Beruflich nutze ich in der
Regel das Flussmittel aus einer kleinen Spritze. Das ist Dickfüssig und beleibt dort wo man es hintut. Flussmittel wird eigentlich NUR für das SMD Zeug oder für arbeiten beim Entöten oder "Kurzschlussbeseitung" benötigt. Grund: In Elektoniklötzinn ist in der Mitte Flussmittel enthalten (das ist praktisch ein Art Rohr).

Gruss Marko
 
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#5
Wer noch gar keine Platinen-Löterfahrung hat, sollte erstmal auf Testplatinen löten üben. Alte PC-Boards bieten sich da an. Dann geht die schöne neue Platine nicht gleich kaputt :). 350°C Löttemperatur ist ok.

Der Sync-IC U5 wurde optional vorgesehen, wird aber derzeit von der Software nicht unterstützt, und ist nach meiner Erfahrung auch nicht nötig. Der Anschlussblock J1 ist für Leute vorgesehen, die eigene Erweiterungen programmieren und anstecken wollen.
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#6
ich hab heute um 12 den lötkolben angeschmissen bis halb 2 gebrutzelt und dann nochmal von 2-3. jetzt bin ich fertig... es gab keine großen Probleme. hoffe nur ich habe alles richtig gemacht aber die löcher sind ja begrenzt also sollten fehler recht schnell auffallen wenn man teile übrig hat o.a.. hab dann gerade mal gestöbert und es hat sioch herausgestellt das ich noch zwei atmega 8-16PU rumfligen habe. der atmega in der teileliste ist jedoch ein atmega 8l-8PU. wo liegt da der unterschied?

edit: ein paar bilder der fertigen Platine
2013-05-20 15.12.18.jpg 2013-05-20 14.27.55.jpg 2013-05-20 14.28.02.jpg 2013-05-20 15.12.06.jpg 2013-05-20 12.03.50.jpg
 
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FPV1

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