Motorenausfall beim Hexa mit einer Naza-V2 (v4.02)

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RCCopter

Coptertestingenieur
#1
Beim Hexa ein Motorenausfall war hier im Forum schon ein paar Mal Thema, die Meinung dazu war meist, dass der Hexa giert und bei ausreichender Motorenleistung die Höhe dennoch hält. Es gibt auch ein Video von DJI, wo man trotz Drehung mittels Homelock den Hexa sehr kontrolliert in die gewünschte Richtung bewegen kann.

Wir vom Fliegertreff Rostock wollten mal einen Motorenausfall beim Hexa proben und haben einen Hexa so präpariert, dass man im Flug die Signalleitung eines Reglers über die Fernsteuerung ein- und ausschalten kann.

Konfiguration vom Hexa:
Hexaframe: DJI F550
Motoren: DJI 2212 920kv
Regler: Opto 30A
Propeller: DJI 8"
FC: Naza V2 m. GPS (v4.02)
Akku: 4S 5000mAh
Gewicht leer: ca. 1,3kg
Gewicht m. Akku: 1,9kg

Zusätzlich haben wir kleine Flaschen mit Wasser gefühlt, die je 0,6kg wiegen.

So hatten wir drei Abfluggewichte:
Versuch 1: 1,9kg (Hexa + Akku)
Versuch 2: 2,5kg (Hexa + Akku + 1 Flasche)
Versuch 3: 3,1kg (Hexa + Akku + 2 Flaschen)

Am Testtag war bestes Flugwetter, sprich 20 Grad, sehr gute Sicht und kaum Wind. Geflogen wurde im GPS-Mode.

Hier das Video der drei Versuche:
http://www.youtube.com/watch?v=hBl_7I8GwNM

Wie man im Video sieht, giert der Hexa recht langsam, dreht aber ab und zu größere Kreise. Wirkliche Kontrolle hat man nicht, sprich er reagiert kaum auf Stickbewegungen. Bei 1,9kg ohne Zusatzgewichte hat das Zurückholen mittels Homelock nur noch bedingt funktioniert.

Bei Versuch 1 (1,9kg) hält er die Höhe, bei Versuch 2 (2,5kg) gibt er sich noch redlich Mühe die Höhe zu halten bzw. holt sie sich wieder, bei Versuch 3 gibt es kein Halten mehr, sprich er geht nach unten. Nur durch Einschalten des 6. Motors ließ er sich knapp 1m über dem Boden fangen.

Verhalten bei Wind (kein Video):
Wir sind auch bei Wind (ca. 25km/h) ohne Zusatzgewichte geflogen. Sobald der ausgeschaltete Propeller auf die windabgewandte Seite gerät, flippt der Hexa 1-2 Mal bis der ausgeschaltete Propeller zum Wind steht. Dann hält er die Höhe, sogar recht gut die Position. Sobald man giert, kann er die Position nicht mehr halten und flippt dann auch wieder.

Verhalten bei Fahrt (kein Video):
Er wird sofort langsamer, je nach Fluglage des Kopters kann es sein, dass er 1x flippt, danach geht er in das gezeigte Verhalten im Video über (leichtes Gieren, ab und zu Kreise ziehen).

Fazit:
Wirklich Steuern kann man ihn nicht. Durch das Bewegen der Sticks nimmt man dem Hexa sogar Regelbereiche weg und er wird unruhiger, flippt eventuell. Also Sticks mittig halten und wenn möglich sofort landen.

[HR][/HR]
Hinweis zum Seil: Das Gewicht mit einem Seil (Versuch 2) anzuhängen war eine schlechte Idee. Einerseits pendelte es, andererseits wäre es beim Flip zum Absturz gekommen. Daher sind bei Versuch 3 die Flaschen direkt unterm Kopter.
 
#2
Sehr interessant! Ich glaube, die Elektronik "bemerkt" den Ausfall nicht und steuern den ausgefallenen Motor immer noch an. Sie verhält sich ungefähr so wie bei starkem Wind...
 

Jogijo

Erfahrener Benutzer
#3
Hervorragend, endlich mal ein vernünftiger Test, toller Beitrag!
Nur der nicht fest mit dem Kopter verbundene Ballast verfälscht ein wenig, aber das hast du ja schon selbst festgestellt.

Das Ergebnis ist jedenfalls besser als ich befürchtet hätte.
Was mich noch interessiert hätte ist der Maximalschub des Aufbaus, denn so könnte man sich das jeweilige Schub-Gewichts-Verhältnis ausrechnen, und damit wiederum hätte man dann einen aussagekräftigen und übertragbaren Wert.
 
#5
Daumen hoch! Sehr interessant! Mit so wenig Leistung und so viel Gewicht wie in Versuch 3 sollte man ja eh nicht fliegen...
 

RCCopter

Coptertestingenieur
#6
Das Ergebnis ist jedenfalls besser als ich befürchtet hätte.
Das dachte ich auch. Zwar war es etwas unspektakulär, aber dennoch ist der Hexa so fähig eine Landung irgendwie hinzulegen. Vielleicht bricht ein Propeller oder eine Kufe, aber im Grunde, wenn man die Nerven behält (und Platz hat), alles machbar.

Was mich noch interessiert hätte ist der Maximalschub des Aufbaus, denn so könnte man sich das jeweilige Schub-Gewichts-Verhältnis ausrechnen, und damit wiederum hätte man dann einen aussagekräftigen und übertragbaren Wert.
Das haben wir (leider) nicht gemessen. Andererseits begrenzt die Naza den Schub im GPS und ATTI Mode. Es hörte sich jedenfalls in Versuch 3 nicht nach Vollgas an. Aber vielleicht täuscht das auch, da man ja angespannt ist.

Im Nachhinein betrachtet hätte ich es mal zusätzlich im manuellen Modus probieren sollen.
 

Fredyy

Wie bitte?
#7
Vielen Dank für dieses sehr interessante Video.

Bei 1,2KG Zuladung sieht es einfach danach aus, als ob Power fehlt um mit 5 Motoren zu schweben sonst wäre es hier wohl auch gegangen.
 

DasWollvieh

Testet alles kaputt
#8
Vielen Dank für das Video.

Das bestätigt meine Annahme, das ein Hexa nur dann steuerbar ist, wenn die Zuladung für einen Quad dimensioniert ist.

Doch dann frage ich mich wozu ein Hexa?

Gruss
DasWollvieh
 

dotpitch

Throttle Trottel
#9
@Wollvieh: Wenn dir das mit nem Quad passiert hast du gar keine Chance, auch ohne Zuladung ;)
 

heckmic

Erfahrener Benutzer
#10
Super Test, hast du das auch im Manual Mode mal probiert?
Ich hatte bei meinem F550 mal ein Propellerversagen und habe direkt in den Manual Mode geschaltet und konnte dann noch einigermaßen kontrolliert landen (nichts defekt, bis auf der Propeller).
Dazu kamen noch die Vibrationen als der Propeller an der Wurzel zerrissen ist.
 

RCCopter

Coptertestingenieur
#11
Doch dann frage ich mich wozu ein Hexa?
Wie Dotpitch schon schrieb, der Quad liegt sofort unten. Der Hexa schwebt weiter bzw. leitet aufgrund hohen Gewichts eine Landung ein, wo der Schaden bei weitem geringer ist. Ansonsten ist es wie mit dem 4-Zylinder und 6-Zylinder im Auto. Der 6-Zylinder läuft ruhiger, satter und ist sexy. ;)

Bei 1,2KG Zuladung sieht es einfach danach aus, als ob Power fehlt um mit 5 Motoren zu schweben sonst wäre es hier wohl auch gegangen.
Bei den 1,2kg Zusatzgewicht wäre vielleicht das Landegestell hinüber gewesen, aber nicht gleich der ganze Kopter, was ja auch schon ein Erfolg gewesen wäre.

hast du das auch im Manual Mode mal probiert?
Im Nachhinein betrachtet hätte ich es mal zusätzlich im manuellen Modus probieren sollen.
Dazu kamen noch die Vibrationen als der Propeller an der Wurzel zerrissen ist.
Bei den Schlabberarmen eines F550 hat das bestimmt ordentlich vibriert.
 

tmu

Neuer Benutzer
#12
Super, jetzt weiss ich wenigstens, dass sich das Upgrade vom Quad auf den Hexa gelohnt hat. Beim Quad (F450) ist mir der Propeller weggeflogen und die Kiste kam aus 10 m direkt runter. Den Hexa sollte man noch qualifiziert landen können....
 
#14
Ich hatte mal mal an mein Hexa bei einen Nachtflug einen Motorausfall.
Er ließ sich dank der Naza ganz normal steuern.
Im Dunkeln konnte man so nichts erkennen aber man hörte nur das die anderen Motoren sich schneller drehen.

Im Prinzip war von der Flugeigenschaft kein Nachteil zu erkennen und der Flug wurde fortgesetzt.
 
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