Überlegungen zur Kozeption eines Eigenbau 3D-Druckers

Alex84

Erfahrener Benutzer
#1
Überlegungen zur Konzeption eines Eigenbau 3D-Druckers

Nabend,

nach meiner "Erfahrungs-sammelphase" mit meinem PowerWASP Evo und der Erkenntnis, was er kann/konnte und was er eben nicht konnte, habe ich für mich beschlossen, nun muss was "reelles" her.

Mit einem Kollegen (mit dem ich zusammen so ein bisschen die Material und Auftragsdruckgeschichte nebenbei mache) habe ich ebenso einiges an Erfahrung sammeln können.

Was mir bei bislang beinahe allen 3D Druckern aufgefallen ist:

Die sind schon vom Rahmen her nicht wirklich stabil - und wenn im Ansatz gut angefangen wird zu bauen - z.B. durch Verwendung von Alu-extrusions-Profilen - sind diese mit 20x20mm eher unterdimensioniert,oder aber nicht sinnvoll miteinander bzw. nur wackelig verbunden (dünne Alu-plättchen statt massiven Klemmen oder Winkeln) es gibt kaum vernünftige Lagerungen für die Linearachsen (teilweise oben gar keine oder aus Kunstoff/selbstgedruckt) und wirklich präzise sind auch kaum Bauteile gefertigt (Toleranzen von über 0,2-0,3mm! bei symmetrischen Bauteilen etc.).

Daraus resultiert mein Wunsch, mir mit dem Geld, was ich für meinen PowerWASP ausgegeben habe(und hoffentlich bald wiederbekommen werde) - selber etwas zu bauen.

So können also 100% des Budgets für reine Materialkosten draufgehen, denn meine eigene Arbeitskraft muss ich mir selbst ja nicht vergüten.

Budget: ca. 2000-2500€ - gerne weniger, mehr nur wenn es unbedingt sein muss.

Was soll der Drucker können?

- Dual-extruder
- Einsatz als leichte CNC-Fräse, mindestens jedoch auch zum Alu-fräsen geeignet.
- am liebsten auf allen 3 Achsen Kugelumlaufspindeln (eine gute Timing-Belt Lösung wäre für X/Y auch akzeptable)
- Nema 23 Motoren
- wenn möglich Open-Source Steuerung (welche kann da 3-4A mit ihren Motortreibern liefern?)
- stabil und massiv soll er sein (Alu-Extrusion gepaart mit gefräster Alu-Grundplatte und jegliche Verbindungsteile als Präzisionsfrästeile)
- Druckbettgröße ca. Din A3
- >200mm/s Verfahrgeschwindigkeit

Nun muss ich dazu sagen, dass ich bereits "zufällig" einen rechteckigen 30x30-Aluprofilrahmen rumliegen habe, der als Einhausung für den alten 3D Drucker fungierte.

Leider ist er eben nur 30x30mm.
Er ist stabil genug, dass ich drauf sitzen kann, ohne dass er sich arg bewegt, aber ich denke - da er nur mittels Würfelverbindern zusammenhält wäre eine Versteifung notwendig. Hier könnte man sicherlich mit geringen Aufwand etwas wirklich stabiles schaffen.

Hier das Objekt, welches ich momentan also habe:



Der Drucker, der in ihm steht, ist wie gesagt wieder zurück in Italien, da es selbst nach unzähligen Stunden des Bastelns und Fummelns nicht die Plug-n-Play-Lösung war, die ich für den Preis - fertig kalibriert und montiert! - erwartet hatte.

Wenn schon Pulleys per se NICHT konzentrisch sind und deshalb auch gar nicht gleichmäßig laufen können!
Wenn schon Drylin-N-Linearführungen verwendet werden, die 0,1-0,2mm Spiel aufweisen oder sich so schwer bewegen lassen, dass es zu Druckartefakten kommt etc... da kann ich statt da nochmals 500-600€ reinzustecken lieber gleich selber bauen und dann von Anfang an "vernünftig" vorgehen.

Ich hatte sogar jmd. von Igus hier bei mir, um mir das komplette Linearführungssortiment vorstellen zu lassen:



Bis auf das Drylin-W System (welches m.W. nach im MendelMax 2.0 zum Einsatz kommt) erschien mir kaum eine Lösung wirklich geeignet. Alle hatten entweder zuviel Spiel (ja es gibt welche, deren Spiel ist justierbar) oder eben ein zu hohes Losbrechmoment, was mir hinsichtlich der kleinen Nema17 Motörchen und Timing-Belts nicht sinnvoll erscheint.

Wenn man dann deren beste Lösungen nimmt, landet man preislich auch schon wieder beinahe bei Kugelumlaufschlitten bzw. Wagen.

Linearführungen sollen beim folgenden Projekt also möglichst Kugelumlaufwagen/schlitten sein, aus gehärtetem Stahl.
Andere Alternativen, die ebenfalls min. h6 Toleranzklasse haben und nahezu kein messbares Spiel aufweisen sind natürlich gerne willkommen!

Möglichkeiten die Anforderungen umzusetzen:

1. Man könnte in den bestehenden Kasten also eine X/Y-Einheit einbauen, die dem H-Bot Design entspricht:


jedoch habe ich in diversen Foren zahlreiche Beiträge gelesen, die von ungleichmäßigen Belastungen und ungünstiger Kraftverteilung sprechen - beim Drucken sicher noch vertretbar - beim Fräsen dann sicherliche ungünstig.

2. Eine weitere Idee wäre dann die weiterentwickelte Variante sozusagen.
Auch hierbei bleiben sowohl X-Achsenmotor, wie auch Y-Achsenmotor an Ort und Stelle.
Diese Variante hört auf den Namen Core_XY und erscheint mir durchaus durchdacht und sinnvoll.

vgl. diese Website inkl. der Überlegungen:

http://joshuavasquez.com/docs/jVasquez/Projects/coreXY.html

Vorteile scheinen darin zu bestehen, dass sich die die effektiven Kräfte weitgehen aufhaben bzw. es zu keinen ungüstigen einseitigen Belastungen kommt. Auch scheinen sehr hohe Verfahrgeschwindigkeiten möglich (habe Videos gesehen, da wurde mit 500mm/s verfahren ohne Schrittverlust und das mit den Nema 17 Motoren und schmalen Riemen.

Wenn man dort 12 oder gar 19mm breite stahlverstärkte Riemen, gefräste Pulleys und Nema 23 Motoren verbaute, würde das bestimmt nicht schlechter werden.

Nachteilig erscheinen mir folgende Aspekte:

- sehr langer Riemen - dadurch ggf. Dehnung und damit verbundene schlechte Wiederhohlgenauigkeit?! -> Ringing?/Backlash?

- dünne 8 oder 10mm runde Stangen als Linearführungen haben bei 50 oder 60cm Länge sicher eine gewissen dynamisch Durchbiegung, hier müsste man entweder unterstützte Linearführungen nehmen, oder auf 16/20mm Durchmesser erhöhen, was das ganze System natürlich auch wieder sehr schwer macht und mehr zu bewegende Masse bedeutet...

aussehen könnte das ganze dann so:

Quelle: Thread ausm Reprap-Forum eines dortigen Users.

3. Ein Antrieb der X/Y-Achsen ähnlich dem Ultimaker, nur eben mit Kugelspindeln, statt Riemen.

4. Eine Gantry-Bauweise, bei der - ähnlich einer Portalfräse - entlang einer massiven Platte alle 3 Achsen verfahren werden. Hierbei stelle ich mir jedoch die nötigen Kräfte als relativ groß vor, gerade wenn z.B. Infill gedruckt wird, dann mal "eben" die 20-25Kg schwere Einheit flott hin und her zu fahren. Sicher machbar, aber dann sicherlich ebenfalls nur mit noch größeren/stärkeren Motoren. Zum Fräsen sicher klasse, aber alles, was 50mm/s überschreitet würde ich als schwierig einordnen.

5. Oder aber eine Bauweise, ähnlich dieses Druckers hier:



Der User "Tired2" hat das Konzept nun schon druckfertig aufgebaut!
Es werden komplett 40x40 Alu-profile, Nema 23 Motoren, sowie Kugelumlaufwagen/schienen als Linearführungen verwendet. Das Konzept gefällt mir sehr.

hier mehr Infos und auch Videos:

http://forums.reprap.org/read.php?177,310546,page=2

Bei diesem Aufbau würde ich dann allerdings lieber 40x80er Profile verwenden, um nochmal höhere Festigkeit zu haben und jegliches Spiel und/oder Torsion im Rahmen an sich zu vermeiden.


Ich plane darüberhinaus - unabhängig, welche Bauweise es auch wird -
eine massive, 20 oder 25mm starke 50x60cm große Aluminium Platte als "Fundament" zu nutzen. In diese Platte sollen dann Ausschnitte für die weiteren Bauteile ausgefräst werden. Diese Vorgehensweise empfahl mir ein Ingenieur, mit dem ich mich kürzlich zusammengesetzt habe. Er ist Verfechter der Gantry-Bauweise, kommt aber auch aus dem CNC-Fräsbereich.

Ich vertrete die Ansicht, wenn ich möchte, dass mein Produkt eine Wiederholgenauigkeit von 0,01mm hat, sollten alle verwendeten Teile auch auf großen CNC-Zentren mit eben einer Abweichung maximal im Hunderstelbereich erstellt worden sein.
Selbstgedruckte Teile sind zwar klasse und schnell zu besorgen, kommen der Druckqualität aber eher nicht zugute,
da sie doch immer eine gewisse Flexibilität haben.

Ich würde mir sowohl diese Platte, als auch jegliche Alu-Profile dann nochmal einspannen lassen und auf einem von deren großen Hermle-CNC Zentren so bearbeiten lassen, dass alle Flächen aufs Hunderstel genau sind.
absolute maße sind dann ja eher zweitrangig, wenn alle Teile, die verbaut werden relativ die selbe genauigkeit aufweisen und alle symmetrischen Bauteile sich somit eben bis auf 1/100mm gleichen.
So plane ich Parallelitätsfehler der Linearachsen, aber auch Tolleranzen des Rahmens und damit verbundene Fehlerfortpflanzungen im Aufbau weitgehend zu vermeiden.

Zusätzlich sollen 90° Stücke, aus massiven Aluminium gefräst, die Maßhaltigkeit des Rahmens sicherstellen und zusätzliche Stabilität bringen.


Der Beginn der ersten Schritte geht nun langsam in Planung, allerdings stehe ich vor einem altbekannten Problem - meiner Entscheidungsschwäche.

ich kann mich Partout nicht entscheiden, welche der o.g. Lösungen ich umsetzen werde :(

Eine Stimme in mir sagt: "Junge setze auf ein bewährtes Design, mit dem schon hunderte andere erfolgreich drucken!".
"Schau dir doch den Ultimaker an, der ist alles andere als massiv, trotzdem kommen einige der besten Drucke von diesem gerät!" Andere Stimmen klingen dann wie "Bau etwas Massives, wenn du eine Maschine baust, auf die du dich raufstellen kannst und die du mit der Kraft deiner Muskeln nicht das kleinste bisschen verformen kannst, dann kannst du auch gute Druckergebnisse erwarten, die Tage der Holzkisten sind doch gezählt!"....

tja, vielleicht versteht jmd. mein "Dilemma" und hat einige Anregungen ;-)
wobei es dann doch eher ein Polylemma ist :rolleyes:

zumal ich ja hier bereits einen recht soliden 50x40x60cm großen Rahmen aus T-Nutprofil 30x30 inkl. Polycarbonatflächenelementen für alle Seiten stehen/liegen habe...


viele Grüße,
Alex,
der noch nach dem heiligen Grahl des 3D Druckens sucht.


Ps: ach ja, überhaupt darauf gekommen, so massiv zu bauen, bin ich aufgrund eines Herren "CNC-Dick" aus dem RepRapForum der eben einen sehr massiven Drucker ( mehr CNC Fräse, als Drucker) hat und dessen Ausdrucke nicht das kleinste Anzeichen von Wellen, Artefakten oder sonstigen Störungen im fertigen Objekt haben.
Im Grunde eben so druckt, wie man sich die perfekten Teile vorstellt!
Ich bin mir sicher, auch ein Fortus 900 von Stratasys kann das nicht besser ;-)
 
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#2
Oje..was für eine Ona...
Ich kenne weder den Herrn Dick noch irgendeinen der aufgezählten Drucker.
Ich will auch nicht abstreiten, dass man mit einer CNC-Fräse und gemäßigten Geschwindigkeiten sehr ordentliche Ergebnisse erzielen kann, die Frage ist halt nur: warum und wozu?

Ein Fräse soll Späne abheben, -hebeln, wie oder was auch immer. Jedenfalls Material abtragen und dazu muss sie gegen eien nicht unerheblichen Widerstand anarbeiten. Das benötigt ein wenig Kraft, Drehmoment, Haltemoment, e.t.c, Nema23 macht da schon ein wenig Sinn.
3D-Drucker, zumindest die aus der Familie numerisch gesteuerte Heißkleberdüse, arbeiten additiv, Tröpfchen für Tröpfchen. Einzig die Kraft zur Positionierung der Düse wird gebraucht. Plus der zum Halten der Z-Achse, also negative Erdanziehungsbeschleunigung.
Da braucht es keine Nema23.

IGUS Lager, 0,2 mm Spiel?
Entweder schreibst Du da totale Scheiße, oder da einer was verbaut, wovon er keine Ahnung hatte.
Ich war nie ein Freund von IGUS.
Als bei mir in einem teuren Systemlaufrad der Freilauf abkackte, anders kann ich das leider nicht ausdrücken, musste ich feststellen, dass dort, wo die meisten namhaften Firmen teure hochpolierte Keramiklager einsetzen, min. aber SKF, FAG o.ä., so nen simpler Plastikring saß..eine Recherche ergab Igludur Gleitlager.
Schmutzig und unsehnlich, aber..nullkommanull Spiel. Kaputt waren die gehärteten Mitnehmer, das exortbitant teure Lagerfett e.t.c.
Ende vom Lied, Freilauf instand gesetzt, Plastikring drin gelassen, funzt.
In der Tat laufen Keramiklager leichter und einmal beschleunigt werden sie im Zentrierständer mehr Ratationen abbliefern.
Auf der Straße und am Berg werde ich die 0,003 W (oder auch 0,3 W) Mehraufwand nicht spüren.

Und nun zum Drucker, in meinem teuersten Fotodrucker sitzen billigste, aber wirklich billigste!!, Plastikgleitlager.
Ich glaube, mein erster Olivetti Tintenspritzer (HP500 Klon) hatte Linearlager, die sich in die Führungen fraßen.
MIt dem höheren Spiel hast Du wahrscheinlich recht, dei meisten IGUS Lager sind auf H7 ausgelegt, jedenfalls benötigen sie kein H6. In jedem Fall lohnt da ein Blick ins Datenblatt.
Die meisten IGUS-Lager, so auch das in meinem Mavic-Freilauf, müssen eingepresst werden, erst dann ergibt sich das korrekte Spiel. Oder man wählt welche mit bereits eingepresstem Gleitkörper.
Selbst die bei Reprappern inzwischen durchaus akzeptierten RJMP benötigen für optimale Funktion eigentlich einen "leichten Presssitz", können dafür aber auch auf z.B. Aluwellen laufen. Überall dort, wo Kräfte aufgenommen werden müssen, haben die selbstverständlich nichts zu suchen.
Es kommt immer auf den Anwendungsfall an!

Kugelumlaufspindel..wenn Du meinst.
Um ein komplett bestücktes Fräsportal zu verschieben, kann das durchaus sinnvoll.
Aber für die paar N beim 3D-Druck?
Bei c't werden sogar Portale mit Gummiriemen verschoben, wenn auch mittels Flaschenzug ;)

Ich plane ebenfalls einen Drucker, ich weiß noch nicht, was es wird.
Beginnen werde ich mit i3, einfach nur, um irgendwas drucken zu können.
Für's erste werde ich gedruckte Lager aus PLA verwenden und dann auf RJMP plus M6 in der Z-Achse umsteigen, sobald ich entsprechende Teile gedruckt bekommen habe.

Danach kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendein Würfel.

wenn möglich Open-Source Steuerung (welche kann da 3-4A mit ihren Motortreibern liefern?)
Wo ist da der Zusammenhang?
Mit LinuxCNC kannst Du ein Nema14 Motörchen oder noch kleiner ansteuern, genauso aber auch 10 Nema34 Kaliber oder größer.
 

Drohne

Erfahrener Benutzer
#3
Der "Tired2" ist sicher etwas irrsinnig überdimensioniert. Meine 8mm freitragenden Rundführungen begeistern mich aber auch nicht. Gibt es da nichts bezahlbares, biegesteifes dazwischen? Mit Nema 17 anzutreiben. Meine 16mm unterstützen Kugelumlaufführungen machen einen Höllenlärm beim schnellen Verfahren, wie es der Drucker macht.
 
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Elton100

Erfahrener Benutzer
#4
für 4500€ VB würde ich meine fräse abgeben. 1000mmx340mm Verfahrweg. nema 23, kugelumlaufspindeln von isel, tisch: schwere stahlkonstruktion ca. 150kg, alu-nutenplatte, steuerung von cnc steuerung, mach2 software, alle linearführungen und kugelumlaufspindeln spielfrei einstellbar.
und den drucker würde ich auf jeden fall separat bauen/kaufen, da man für ca 300-500€ z.b. nen sparkcube bauen kann. (standardteile=günstig). baue mir auch gerade einen:

http://fpv-community.de/showthread.php?64960-Sparkcube-(core-xy)-leicht-abgewandelt-Baubericht

bg, elton
 

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Drohne

Erfahrener Benutzer
#5
Fräse habe ich selber. Allerdings etwas stabiler. Unterstützte Rundführungen habe ich gerade ausgebaut und durch Rexroth Führungen ersetzt. Rundwellen federn. Sind zu labil. Die wollte ich nun für den Drucker nehmen. Sind aber zu laut. Die Rexroth- Führungen sind superleise im Abrollgeräusch. Nur etwas teuer für einen Drucker.
 
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SteBa

Erfahrener Benutzer
#8
Bitte poste diesen Thread im RepRap Forum. Was dann passiert wird sicherlich besser wie Kino. :)
 

Drohne

Erfahrener Benutzer
#9
:cool:Reprap Forum ist gut. Da ist Alles vertreten.
Ich lasse meine Prusa i3 fast so wie er ist. Nur die 12er Führungen kommen unten in den Y- Verfahrtisch.
Der federt zur Zeit etwas beängstigend. Dann werde ich zusammen mit meiner Gußalu- Bettplatte nie wieder an der Z-Höhe herumleveln müssen.
 

AXT

Neuer Benutzer
#11
Bitte poste diesen Thread im RepRap Forum. Was dann passiert wird sicherlich besser wie Kino. :)
Hallo alle zusammen,
es lag mir auf der Zunge bzw. auf der Tastatur… Super.

Ich arbeite in der 3 D Drucker Branche seit vielen Jahren. Ich werde mir diesen Threat ausdrucken und bei uns an das schwarze Brett hängen. Ist besser wie alle Comics die da hängen.

Alex84, bitte bitte schau Dir mal einen Industriellen Drucker an, von mir aus von EOS, 3DSystems, SLM, Voxeljet Arcam, Stratasys oder sonst jemanden. Selbst ganz neue am Markt wie Prodways oder sintratec haben Schweiss oder Belchkonstruktionen für Ihre Maschinen. Wenn Du das alles mit einer 5 Achs Hermle oder Alzmetall vergleichst ist das alles windiges Zeug, aber die Belastungen sind nahe Null.
Übrigens, wenn Dein Drucker rattert, vorausgesetzt er hat fast kein Spiel in den Führungen, dann hast DU ein Problem, entweder mit Deiner FW oder mit Deinem Sliceprofil. Auch Die von Dir angepriesenen Fräsen haben auf das System, aus Anlagen, Führung, Fräser und Aufgabe angepasste Beschleunigungs bzw. Verzögerungskurven. Die Endgeschwindigkeit ist das nächste.
Wenn Du mal in München bist kann ich Dir gerne mal die komplette Palette an 3D Druckern vorführen, gerne auch eine gut eingestellten RepRaper gegen eine 800k€ teure Industrieanlage antreten lassen. Du wirst Dich wundern. Mein bester „Spiel“Drucker ist ein gut eingestellter und mit gutem Hotend ausgestatteter Protos (GRRF) mit Gewindestangen!!!

Nichts für Ungut, Meine Mannschaft hat sich schon kaputtgelacht 
You made our Day.
Beste Grüße
Markus
 

Drohne

Erfahrener Benutzer
#12
An Ironie glaube ich noch nicht so recht. Bisher drucke ich ohne neu zu leveln mit meinen 8mm Führungen. Natürlich würge ich nicht auf dem Bett herum. Das Bett verzieht sich bis 100 GradC nur unmerklich (Meßuhrwerte)! Jetzt noch ein stabiler Untergrund und alles ist perfekt. (Auch die labberige Befestigung des Alu-Bettes zu den Linearführungen wird noch aus Metall gefertigt.
Eine Maschine hat sich nicht zu verziehen. Wir reden beim Drucken von Werten um 1/10 mm - das ist Landmaschinenpräzision.
 

AXT

Neuer Benutzer
#13
Hallo Drohne,
die Ironie ist definitiv da.
Schau Dir mal bitte Systeme an, und vor allem deren Teiletoleranzen. Wenn man ein X-Beliebiges SLS System, ob EOS oder 3DSystem, nimmt bekommst Du Teile heraus mit einer Toleranz von zig 1/10mm, oft sogar mm. Das ist abhängig von Bauraum Temperatur, Aussentemperatur (Drift des Systems) Materialeigenschaften… (ca. 10 Einflussgrößen). Bei FDM Anlagen ist das nicht anders. Schau Dir mal die techn. Daten einer Fortus an. Jeder wäre über 1/10mm sehr sehr glücklich. Wir produzieren 3D Printteile im zwei stelligen Millonenbereich p.a. dafür brauchen wir ca. 4 Mann nur um Teile digital zu schneiden um sie nachher wieder auf Maßhaltigkeit zusammenzukleben. Die Kleebestellen dienen hierbei als Fugen zum Ausgleich der Toleranzen. Wen wir in Deinen Toleranzbereichen arbeiten könnten würden wir uns ca 250.000 Personalkosten und einige Arbeitsplätze sparen. Derjenige der das hinbekommt bekommt bei mir einen Job und ich Zahle die Hälfte dessen was wir uns dann an kosten sparen. Materialien ABS, ULTEM, alle PA12 Derivate, Nylon und PA11.
Betrachtet man das nur FDM spezifisch. Glaubst Du wirklich, daß eine Thermoplastwurst, die über ein geriffeltes Förderrädchen und einem mit 10% Abweichung genauem Thermistor geregeltem Hotend auf 1/10mm genau aus der wahrscheinlich gebohrten Messingdüse herauskommt? Das Ganze noch dazu auf 1/10mm genau auf den letzten Layer gelegt?? Um nicht in Landmaschinengenauigkeit zu arbeiten bitte alles auf 1/100mm reduziert. Glaub mir dem ist nicht so. Deine Mechanik soll sich bei der eigentlichen Arbeit nicht verformen ja, aber das wars, Dich oder Alex84 muss der Drucker definitiv nicht tragen. Nur ein paar 100gramm Beschleunigungskräfte muss er verwindungsfrei ertragen, nicht mehr und nicht weniger.
By the way: Euch ist schon klar, daß extrudierte Aluprofile selber auch nicht ganz unbeträchtliche Toleranzen haben, da nütz auch die mit der Hermle abgefrästen Enden nichts. Hinzukommt: Wenn es warm wird dehnt sich Alu auch gar nicht aus?? Schon wieder seid Ihr weit weg von Euren 1/1XX mm.
Schaut Euch die Systeme an und ihr werdet lernen. Die Jungs von Stratasys bauen ja nur ca. 25.000 Drucker im Jahr. Die im Jahr 2014 verkauften Drucker waren übrigens 108.000 Stück. Guter Marktanteil oder??

Viele Grüße
Markus
 

Drohne

Erfahrener Benutzer
#15
Ich rede nicht von den Fertigteilen, sondern vom Verzug des Druckbettes. Damit ich sofort losdrucken kann, wenn ich etwas brauche. Wenn ich genaue Teile benötige, fräse ich. Wenn ich mit größeren Toleranzen leben kann, drucke ich. Und wenn es nicht geht, lasse ich es sein. Ich will nicht auf Krampf alles drucken. Man kann sich da reinsteigern und mit hochrotem Kopf diskutieren...Als Hobbybasteler habe ich ganz andere Anforderungen an ein gedrucktes Teil. Ich brauche schnell mal ein kompliziert geformtes Teil. Das konstruiere und drucke ich eben. An Stellen, wo es genau sein muß bearbeite ich nach. Ich brauche keinen 100 T€ Drucker, nur um sagen zu können, "das ist gedruckt". Ich mache mir die Flexibilität des "Würstchenlegers" zum Nutzen für mich. Ich muß wissen, was geht und was mit geringen Aufwand, den der 350 €uro Würstchenleger darstellt, eben nicht. Ich drucke irgendwelche Halterungen für den Modellbau. Da kommt es nicht auf Maßhaltigkeit an. Aber auf Aussehen. Und da sind die kleinen Riffel in der Oberfläche auch mal schön.
 
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