5-7S Motor an 3S möglich?

Sledge

lonesome Cowboy
#1
An meinem 2,3m FWX habe ich aktuell einen NTM Probdrive 3536 mit 10x5er Klapplatte verbaut. Mit dem Antrieb bin ich ziemlich unglücklich da die Steigleistung nicht so gut ist wie ich es gerne hätte. Ich hab die Kombi mal mit Ecalc durchgerechnet und verstehe jetzt auch warum. 1,6 kg Schub und 70% Schub sind nicht gerade der Knaller.
Code:
www.ecalc.ch/motorcalc.htm?ecalc&elevation=500&airtemp=25&batteries=lipo_6000mah_-_45/60c&s=3&p=1&chargestate=normal&esc=max_70a&motor=turnigy&type=ntm3536-1400&propeller=carbon-fold-prop&proptwist=3&diameter=10&pitch=5&blades=2
Sorry, das Forum kommt leider nicht mit dem Link klar daher die Code Tags


Ich hab jetzt mal ein paar Stunden mit Ecalc rumgespielt und bin auf folgende eher ungewöhnliche Kombination gestoßen:

Turnigy G60 Brushless Outrunner 500kv an 3S mit einer 17x11 Klapplatte.
Die Berechnung von Ecalc ergibt 3172g Standschub bei 83,4% Wirkungsgrad. Das finde ich schon erstaunlich. Hier die Ecalc berechnung:
Code:
www.ecalc.ch/motorcalc.htm?ecalc&elevation=500&airtemp=25&batteries=lipo_6000mah_-_25/35c&s=3&p=1&chargestate=normal&esc=max_70a&motor=turnigy&type=g60-500&propeller=carbon-fold-prop&proptwist=3&diameter=17&pitch=11&blades=2
Die Frage ist kann man einen Motor der für 5-7S ausgelegt ist einfach mit 3S betreiben und die niedrigen KV durch ne große Latte kompensieren? Die Strahlgeschwindigkeit von ca. 80 km/h würde mir ausreichen.

Der Vorteil ist, dass das Setup auch funktioniert wenn ich meine beiden Lipos in Reihe schalte. Mit 6S und einer 12x8 Klapplatte hätte ich sensationelle 5287g Schub *grins*
 
#2
Hey,

Naja wenn der Motor für 5-7 Zellen ausgelegt ist, nimmt er auch einen geringeren Strom auf als bei 3s. Bei 3 Zellen würde er einen höheren Strom aufnehmen, ob das die Wicklungen abkönnen ist dann die frage :???:

5s 18,5 V Nach URI hat der Motor 1200W bei 65A und 18,5V

Bei 3s hätte ma dann I=1200W/11,1V = 108A

Bischen viel, oder ?

gruß
manu
 

Sledge

lonesome Cowboy
#3
Das ist korrekt aber laut Ecalc zieht er bei einer 17x11er Latte maximal 46 Ampere bei 483 Watt elektrischer Leistung. Der Motor wird also kaum ausgereizt. Kann man diesen Daten trauen oder übersehe ich da noch etwas? Ich meine kann man tatsächlich lustig mit den Latten und Zellenzahlen hantieren so lange man die max. Ströme und Spannungen für einen Motor im Auge behält?
 

73bm73

Erfahrener Benutzer
#4
Das Wichtigste und tödlichste bei E-Motoren ist die elektrische Leistungsaufnahme!
Völlig wurscht ob mit viel Spannung und wenig Ampere oder umgekehrt.
Bei Markenmotoren kann man diese auch noch ganz schön übersteigen. Billigware brennt dir dabei meistens gnadenlos ab.
Seit wenigen Wochen fliege ich einen Minimag an 4s und mit einem Hacker A20-12XL (max.300W - lt. Hersteller) mit ca. 600W kurzzeitig. Der wird dabei zwar gaaanz schön "handwarm" aber mit einem Metall-Motorträger (Wärmeableitung) hält der das aus.
Die maximale Spannung ist generell bei Brushlessmotoren nur hinsichtlich der maximalen Drehzahl relevant. Wenn Hersteller max. Ampere oder Spannung angeben dann ist das völliger Blödsinn. Die max. elektr. Leistung ist das Wichtige!!!
 

73bm73

Erfahrener Benutzer
#5
fliegermanu hat gesagt.:
Hey,

Naja wenn der Motor für 5-7 Zellen ausgelegt ist, nimmt er auch einen geringeren Strom auf als bei 3s. Bei 3 Zellen würde er einen höheren Strom aufnehmen, ob das die Wicklungen abkönnen ist dann die frage :???:

5s 18,5 V Nach URI hat der Motor 1200W bei 65A und 18,5V

Bei 3s hätte ma dann I=1200W/11,1V = 108A
DAS stimmt SO nicht!!!

Um bei 3s auch mit 1200W unterwegs zu sein müsste man einen massiv größeren Propeller verwenden.
Die Drehzahl (und somit Schub, Leistung und Strom) hängt von der angelegten Spannung ab!
Bei gleichem Propeller wird bei halber Spannung der Strom massiv weniger weil auch der Motor nicht so hoch drehen und deshalb nicht so viel leisten muss.

Also:
für ein und den selben Propeller gilt:
doppelte Drehzahl = fast doppelte Spannung (~120% - je nach Motor) = 4-facher Strom = 4-facher Schub = 8-fache el. Leistung

umgekehrt:
ca. halbe Drehzahl = fast 1/2 Spannung (ca. 45% - je nach Motor) = 1/4 Strom (Ampere) = 1/4 Schub = 1/8 elektr. Leisungsaufnahme
 

Jujo

Erfahrener Benutzer
#6
Hi Sledge,

naja ich traue dem ecalc nicht so wirklich. Der behauptet mein Turnigy CA120-70 mit der 28x12 und 12S würde gnadenlos durchbrennen, aber der läuft in der Praxis wunderbar ;-)

Es kann gut sein, dass der Motor mit der 17x11 halbwegs Schub bringt und sich der Strom auch in Grenzen hält. Allerdings bedeuten 80km/h Strahlgeschwindigkeit nicht, dass du auch 80km/h fliegen kannst. Von daher würde ich den Motor entweder an 6S mit einem entsprechenden Propeller fliegen (da wird er wohl auch einen besseren Wirkungsgrad haben) oder einen anderen Motor nehmen.

Grüße Helmut
 

Sledge

lonesome Cowboy
#7
Danke für Eure ausführlichen Antworten. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich nicht irgend eine magic Number vergesse und der Nuri brennend vom Himmel stürzt.

Helmut ich traue den Berechnungstools auch nicht 100% aber sie spiegeln das wieder was ich vermutet habe und sind sicher eine gute Annäherung an die Realität. Dass 80km/h Strahlgeschwindigkeit eine deutlich niedrigere Fluggeschwindigkeit ergibt ist auch klar. Mein Ziel beim 2,3m Nuri ist aber nicht Top Speed sondern Effizienz und Climbrate. Soll heißen möglichst schnell möglichst hoch hinaus und dann chillig runter segeln (Evtl noch Thermik nutzen). Evtl. bau ich mir noch mal etwas in der 1,5er Klasse, der wird dann auf Highspeed getrimmt.
 

rubberduck

Erfahrener Benutzer
#8
Klar ist das machbar.

Der Motor macht an 3S einfach viel weniger Drehzahl als mit mehr Zellen.
Dadurch kannst du natürlich einen grösseren Prop verwenden.
Damit hast du etwas mehr Drehmoment und eine längere Flugzeit, aber nicht unbedingt mehr Steigleistung.

Der 3536 ist unterdimensioniert und der 50er HK-Motor fast schon zu dick.
Zudem wiegt der von dir ausgesuchte HK-Mot alleine 360gr.

Wenn du den plus 7Zellen mitschleppen willst .. ok und FPV und und ...

Ich wurde einen 4-5S in der 40er Klasse suchen.

jürgen
 

rubberduck

Erfahrener Benutzer
#9
73bm73 hat gesagt.:
Das Wichtigste und tödlichste bei E-Motoren ist die elektrische Leistungsaufnahme!
Völlig wurscht ob mit viel Spannung und wenig Ampere oder umgekehrt.
Bei Markenmotoren kann man diese auch noch ganz schön übersteigen. Billigware brennt dir dabei meistens gnadenlos ab.
Das stimmt so nicht . sorry

Es kommt auf die Wicklung drauf an, wieviel Strom du durch diese schicken kannst. Bei einem dicken Draht geht mehr an Strom durch wie bei einem dünnen, ohne das dir die Wicklung durchbrennt.

Normalerweise kann man sagen:
Je höher der Motor dreht, desto dicker ist die Wicklung, aber auch das Magnetfeld weniger stark, also weniger Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Also gehen nur kleinere Props.
(Speedmotoren haben dicke Drähte und wenig Windungen, drehen hoch und ziehen viel Strom)
 

FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#10
mindesten 10 Zeichen
 
Zuletzt bearbeitet:

73bm73

Erfahrener Benutzer
#11
rubberduck hat gesagt.:
73bm73 hat gesagt.:
Das Wichtigste und tödlichste bei E-Motoren ist die elektrische Leistungsaufnahme!
Völlig wurscht ob mit viel Spannung und wenig Ampere oder umgekehrt.
Bei Markenmotoren kann man diese auch noch ganz schön übersteigen. Billigware brennt dir dabei meistens gnadenlos ab.
Das stimmt so nicht . sorry

Es kommt auf die Wicklung drauf an, wieviel Strom du durch diese schicken kannst. Bei einem dicken Draht geht mehr an Strom durch wie bei einem dünnen, ohne das dir die Wicklung durchbrennt.
Ja Gummi-Ente, da hast du recht.
Weil der Strom quadratisch in die Verlustleistungsrechung eingeht und der Widerstand mit abnehmenden Leitungsquerschnitt zunimmt.

Ich habe mich wohl oben etwas unglücklich ausgedrückt.
Ich meine, wenn ein Hersteller zum Beispiel für seinen Motor 3s-5s und max.35A angibt, dann sagt uns das genau... gar nichts!
Demnach könnte man den Motor mit 380W bzw. mit 650W betreiben. Und das ist Blödsinn. Denn entweder man verschenkt wertvolle mögliche Motorleistung (Schub, Speed), oder man überlastet seinen Antrieb gewaltig. Wer weiß das dann schon...? (Natürlich könnte man auch auf das Aufsteigen einer Rauchfahne warten um die maximale Leistung zu bestimmen.)
Ohne einer zusätzlichen Leistungsangabe haben diese Daten eben keine relevanz.

rubberduck hat gesagt.:
Normalerweise kann man sagen:
Je höher der Motor dreht, desto dicker ist die Wicklung, aber auch das Magnetfeld weniger stark, also weniger Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Also gehen nur kleinere Props.
Höher drehende Motoren haben im gesamten Drehzahlbereich weniger Drehmoment...
 

Hühnerpuster

Erfahrener Benutzer
#12
Ich habe am Anfang meinen EGE mit Axi 2808-20 und 3,85er Getriebe
mit 15x13" betrieben an 3s. OK, für einen EGE hat der Schub und
auch die Geschwindigkeit gereicht. Aber das war es dann auch.

Sah immer lustig aus, wenn die Blätter ausklappten. Mehr Löffel-
durchmesser als Spannweite...
 
FPV1

Banggood

Oben Unten