Einfluß niedriger Temperaturen auf die Flugzeit oder doch falsche Komponenten?

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k.isl

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#1
Hallo liebe Forummitglieder,

bevor ich hier nun poste hatte ich hier bereits schon viele Stunden, wenn nicht Tage, gelesen. Aber so vielfältig die Anworten auch sind, genauso vielfältig sind auch die verbauten Komponenten der Forumsmitglieder.

Ich bin nach den ersten Phantom-Erfahrung, über eine "babylibelle"-ähnlichen Hexakopter zu einem Frame von Quadframe "Hexa-Pro mit 370 mm Auslegern" mit MN3510-15 630kv-Motoren (an 20A ESCs) und 14 x 4.7 Karbonpropellern in Verbindung mit 2 x 3s/5000mAh-Lipos gekommen. Das Landegestell ist ebenfalls von der o.g. Firma mit einem 2-Achs-Gimbal und einer Kompaktkamera Canon Powershot G1X. Das Ganze wiegt ohne Lipos 3820 g. Die Lipos liegen zwischen 350g (Zippy) und 388g (SLS).

Ist es bei diesen Temperaturen normal, daß die Flugzeit nur ca. 3 Minuten beträgt? Im Schwebebetrieb, das fliege ich meist, wohlgemerkt! Mir ist aufgefallen, daß an der NAZA v2 die low-voltage Alerts deutlich niedriger aktiviert sind, als es tatsächlich vom Graupner Telemetrie-Modul übermittelt wird. Die NAZA-Einstellungen scheinen nicht zu greifen!? Oder sollte besser die low-voltage Steuerung ausgestellt und Lipo-Warner eingebaut werden?

Viel Text, zugegeben. Aber für eine entsprechende Meinung Eurerseits müßen die Fakten halt auf den Tisch (oder besser: hier ins Forum) ;-)

Viele Grüße aus dem immer noch relativ warmen Westen (+6 Grad vorhin)

Klaus
 

Ori0n

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#2
Ich will mich da noch einhaken:
Am Vormittag hatte ich mit einem Kollegen eine Art flugvorführung mit verschiedenen Coptern. Er flog einen Heavy-Quad für Kameras mit einem Crius AIOP V2 Board, ich einen NanoQuad mit dem NanoWii.
Bevor es losging standen wir ca. 2 min draußen herum, als er dann seinen Copter armen versuchte war es nicht möglich (und die LEDs blinkten). Erst als wir wieder im Haus waren ließ sich der Copter ganz normal starten. Die GUI zeigte einen Roll-Wert von 50 an, wo eigendlich 0 stehen sollte. Mein NanoQuad hingegen ließ sich problemlos fliegen, auch nach 10 min.
Die Temperatur waren ca. -5°.
Gibts dafür auch Erklärungen?
 

aargau

Erfahrener Benutzer
#3
Naja generell haben die Akkus im winter einfach nicht so viel Power... Wenn du ein 20C hast geht der unter last sehr sehr schnell in die Knie, je nach dem was dein Setup beim Schweben zieht ists halt schon zu viel.
Generell: LiPo Wächter sind genauer als die gesammte Spannung zu messen. Mitunter kann eine Zelle auch mal schon unter 3V sein, dann bringt dir deine Messung nichts!
Die Frage ist was du danach in den Akku geladen hast... Wenn das 70-80% vom Maximum war, dann ist es die praktische Maximale Flugzeit...

Alles in allem würde ich sagen: 3Min ist gar nicht mal so wenig...
Du hast ein Copter der fast 4kg ist... an 3S! Da dürftest du kaum mehr als 10Min schaffen denke ich mal...
Ich würde dir desshalb unbedingt raten an 4S zu gehen, dann musst du aber auch auf 30A Regler umrüsten...
An 3S liegt die regleröffnun bei >70%, das ist viel zu hoch, wenn du das Ding mal abfangen musst wirst ein Trümmerhaufen haben.

@OriOn:
Zumindest bei der Naza muss die IMU aufgewärmt werden..
Bei mir geht das je nach Copter zwischen 10Sekunden und mehreren Minuten. Sowas ist mir bau der Wii und co. zwar nicht bekannt aber könnte mir schon vorstellen das es daran lag.
 

Jujo

Erfahrener Benutzer
#4
Les mal hier wie sich Lipos unter Kälte verhalten:

http://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html


Und wenn es mal kalt (unter 18°C) wird?
LiPos werden bei Kälte in der chemischen Reaktion „träger“ (hochohmiger) und deswegen scheint es, als hätten sie nun keine Leistung mehr. Grundsätzlich ist es so, dass die Leistungsfähigkeit mit fallender Temperatur kontinuierlich zurück geht und die Entladerate muss dem Rechnung tragen. Wer das übersieht befindet sich sehr schnell in der Überlastung (zu tiefe Spannungseinbrüche) des Akkus und schadet damit der Lebenserwartung.
Hat ein Akku unter 18°C, fällt die empfohlene Entladerate deutlich auf die sonst mögliche C-Rate ab. Nähern wir uns den 10°C, dann sind es schon unter 50% der sonst möglichen C-Rate! Zusätzlich muss damit gerechnet werden, dass die volle Kapazität nicht mehr zur Verfügung steht und die Flugzeit sich merklich reduziert. Letztendlich sind die Akkus bei diesen Temperaturen, tatsächlich nur noch als Empfänger-/senderstromversorgung zu gebrauchen. Als Antrieb für ein Modell sind die notwendig schonenden Entladeraten dann zu niedrig.
Soll dennoch mit Hochstrombelastungen (größer 5C) gearbeitet werden, ist ein Vorwärmen der Akkus unerlässlich. Dazu gibt es verschiedene Lösungen. Die verbreiteste Lösung ist die Vorwärmung in einem LiPo-Heizkofer. Als ideale Vorwärmtemperatur haben sich gut handwarm, also ca. 35°C bis 40°C herausgestellt. Die Vorwärmzeit sollte mindestens 90 Minuten betragen damit auch im Inneren des Packs die Wärme gleichmäßig verbreitet ist.
 
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