FPV-Schleppstart für bemannten Drachenflug

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Karl68

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#1
Hallo,

Drachenflieger die mit einem Wohnort ohne nenneswerte Berge gestraft sind suchen ständig nach kreativen Methoden in die Luft zu kommen. Aus dieser Not heraus wurden schon einige mehr oder weniger brauchbare Ideen geboren. Der UL-Schlepp hat sich bis jetzt am besten bewert. Jetzt ist die Frage, ob sich die negativen Seiten dieser Variante z.B. die Kosten und der technische Aufwand nicht durch euer Hobby abmildern lassen.Das der Zulassung aus rechtlicher Hinsicht viele Steine in den Weg gelegt werden, soll erstmal nicht interessieren. Die technische Machbarkeit, und die sichere Durchführung eines F-Schlepps mit am Boden befindlichen Schlepppiloten, wäre vorerst zu diskutieren.

Video eines UL-Schlepps:

https://www.youtube.com/watch?v=bHAt0h03HHY

Hier ein paar allgemeine Infos zum Thema UL-Schlepp vom Drachenfliegerverband:

http://www.dhv.de/web/piloteninfos/ausbildung/winden-und-ul-schlepp/ul-schlepp/

Genauere Informationen über einzelne Hängegleiter gibt es in der Gerätedatenband des DHV:

http://www.dhv.de/web/piloteninfos/dhv-datenbanken/
(DHV-Geprüfte Geräte anklicken und in der erweiterten Suche UL-Schlepp-Zulassung auswählen)

Da es Aerotows, meines Wissens nach, auch für Segelflugmodelle gibt, müssten mit großen Motormodellen, die 150 kg Abfluggewicht eines Drachenfliegers doch zu stemmen sein. Welches Flugzeug würdet ihr wie ausrüsten, wenn ihr dieses Problem zu lösen hättet?
Auch das Video vom fliegenden Startwagen zeigt, dass die technischen Vorraussetzungen wohl gegeben sind:

http://www.youtube.com/watch?v=YHF7QBmy3qE&feature=player_embedded
(... auch wenn sich nur wenige Flieger einen Propeller direkt vor der Nase wünschen :))

Ich freu mich jetzt schon auf eure zahlreichen Antworten.

Gruß

Kalle
 

mueckchen

Erfahrener Benutzer
#2
Da sehe ich nicht nur rechtliche Probleme, welche den Schleppzug als solches betreffen!
Mit einer 900g Schaumwaffel wird das ja eh nix werden :cool:
Ein Modell bis 25Kg wird einen 150Kg Drachen auch kaum in die Luft ziehen - von einem sicheren Start rede ich lieber gar nicht erst!
Über 25Kg kommen dann wieder neue Probleme dazu:
1.: das Modell muß abgenommen und zugelassen werden (siehe hier)
2.: Der Pilot muß eine Prüfung ablegen (siehe hier)

Ich kenne auch niemanden, der ein Modell für mehrere Tausend Euro (eher 5-stellige Zahl) bei solchen Aktionen riskieren möchte!
Ein Vereinskollege baut gerade einen Warbird mit einem 700cm³ Boxermotor.
Da wird dann auch die Geschwindigkeit das Problem - wenn der Motor volle Leistung bringt, ist das Modell für den Gleitschirm viel zu schnell!

Wäre es nicht sinnvoller, über eine Seilwinde oder einen Rucksackmotor nachzudenken?

Gruß
mueckchen
 
Zuletzt bearbeitet:

Karl68

Neuer Benutzer
#3
Das ganze ist auch erstmal nur ein Gedankenspiel. Ich denke, sollte irgendjemand einen jahrelangen Zulassungsprozess wirklich in die Wege leiten, kommt am Ende eine eigene Prüfung für den Schlepppiloten dabei raus. Und das gesamte Modell strozt dann nur so vor redundanten Bauteilen und Dreifachabsicherungen. Natürlich mit Musterprüfung und regelmäßigem Tüvtüv. Mit ganz viel Pech gründet sich noch ein eigener Verband :).
Was die Kosten angeht schneiden die Großmodelle sicher besser ab. Man muss keinen Piloten im Schlepper befördern, der pyrotechnische Falschirmschussapparat samt Retter fällt weg und und und. Was den Preis der Ausrüstung und den Unterhalt angeht, würde sich diese Belastung auf die Schleppgemeinschaft verteilen. So wie mit den ULs halt auch.
Der Spass und die Herausforderung den Hängegleiter direkt in die Thermik zu ziehen wäre für den Piloten am vorderen Ende des Kabels kostenlos. So wirds jedefalls zurzeit gehandhabt.
Und natürlich bräuchte es ausgezeichnete Modellpiloten,schließlich hängt hinten ein Menschenleben dran. Das is aber meine geringste Sorge. Modellflieger mit den dicken "Brummern" haben ein vielfaches mehr an Flugstunden als jeder UL-Schlepper.
Auch wenn ich weiß, dass es sich vorerst um eine Utopie handelt, glaub ich an die technische Umsetzbarkeit. Bei der Sicherheit bin ich mir nicht so ganz - naja sicher. :)
Winden gibt es, werden auch häufig in Vereinen benutzt aber leider steht man nach dem Start meist recht schnell wieder am Startpunkt, weil der erfliegbare Radius für die erfolgreiche Thermiksuche nich ausreichte.
Mit den Motoren im Gurtzeug ist das so eine Sache. Die geringe Leistung des häufig verwendeten Radnemotors, die dem Leichtbau geschuldet ist, verlangt nach guten Sprintern und steifer Brise. Sonst gibts teuere Fehlstarts. Ein Fortschritt sind da die Elektromotoren.
Aber der eigentliche Sinn des Drachenfliegens ist, nach dem Startvorgang frei zu fliegen, also ohne mitgeführten Motor unterwegs zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

mueckchen

Erfahrener Benutzer
#4
Unser Cheffluglehrer (GPL & UL) und ich haben uns auch schon mal Gedanken gemacht, wie man eine Comco-Ikarus C42 auf Fernsteuerung umrüsten könnte...
Prinzipiell wäre das problemlos machbar - ob man es zugelassen bekommt ist eine andere Sache!
Für Deinen Zweck könnte man das UL auf das absolute Minimum reduzieren.
Zentralrohr mit Motor, Fläche, Leitwerken und Schleppkupplung - Schönheit ist ja nicht nötig und bringt nur mehr Gewicht.
Mir kommt da auch die Cricri in den Sinn - ich gucke mir die Pläne nachher mal an :rolleyes:
Das kleine Ding wäre ja schon mal ein Ansatz, ist aber in Deutschland als Zweimot mit weniger als 2000 kg Abflugmasse (D-GXXX) als Einzelstück in der beschränkten Sonderklasse zuzulassen.
Vom Gewicht her wäre sie allerdings auch als Flugmodell geeignet!
Mit den entsprechenden Motoren würde eine Cricri im Schleppzug vermutlich eine Steigleistung von 1,5m/s locker schaffen...

Jetzt gibt es allerdings noch das Problem, daß Flugmodelle nur im Sichtbereich gesteuert werden dürfen!
Das schränkt die Nutzbarkeit doch schon ein.
Wie es mit der Zulässigkeit eines Ferngesteuerten Luftsportgerätes/Flugzeugs (D-MXXX, D-EXXX, D-GXXX) aussieht, weiß ich nicht.
Ob Du da mit der Legislative auf einen Nenner kommen wirst?

Gruß
mueckchen
 

DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#5
Wie schaut es den mit völliger Übermotorisierung aus?
Bei dem Video schaut es eher so aus, da der Motor fürs Gesamtgewicht ausgelegt ist, und das Modell mit Mindestdrehzahl/Gleitflug runter geholt wurde
 

FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#6
Von der technischen Seite her geht das bestimmt mit einem Modell (unter 25kg). Ein DLE222 hat 22PS, damit bringt man sicher den Drachen im Schlepp hoch. Der Motor hat ca 5kg, ein Zweckmodell mit 15kg kann man sicher rundherum bauen.

Der Schlepp wäre auch wesentlich schonender für den Drachenpiloten, weil da 40m Seil zwischen Propeller und Pilotenkopf sind. Von der rechtlichen Seite mal abgesehen, als Pilot (des Schleppers) einen Drachenflieger hinten dran zu haben ist schon eine Verantwortung die ich nicht übernehmen möchte.

lg Ferdl
 

rc-jochen

Erfahrener Benutzer
#7
Wie wäre es, wenn der Drachenflieger seinen "Unterbauchschlepper" selbst steuert? Mit einer zweiten Funke als Lehrer / Meister?
Oder noch besser direkt über einen Summensignaleingang am Empfänger des Schleppers und damit ohne Funkstrecke.
Oder da Servosteuerungen nicht erlaubt sind mit einem zweiten manuellen Seilzugrudersatz neben dem Servorudersatz?
-Am Boden wird vorher der FY31 oder ein Besserer "gehomt".
-Der Gleiter-Pilot steht im Funkkontakt mit dem Bodenpilot.
-Der Gleiter-Pilot teilt dem Boden mit das er jetzt ausklinkt, er stoppt den Motor, trennt manuell die Verbindung zum Schlepper und geht auf Sicherheits-Entfernung/ Höhe gegenüber dem Schlepper.
-Nach Bestätigung der Erfolgreichen Trennung und eines genügenden Mindestabstandes durch den Gleiterpiloten schaltet der Bodenpilot auf commingHome und übernimmt bei Sichtkontakt.
 
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