Jeder 2. Motor verkehrt rum. Gute Idee oder Unsinn?

Bluebrain

Erfahrener Benutzer
#1
Es ist ja hinlänglich bekannt, dass je größer bzw. "länger" die Propeller sind, desto effizienter wird der Antrieb.
Nun ist es ja so, dass die maximale Größe der Props durch den Rahmen bestimmt wird.
Klar, sonst würden sich nebeneinander liegende Props ja ab einer gewissen Größe berühren.

Nun kam mir folgende Idee:
Warum nicht einfach jeden 2. Motor verkehrt herum montieren.
Das heißt, einer nach oben, der nächste nach unten, u.s.w.

Dadurch könnte man größere Props verwenden, ohne, dass sie sich gegenseitig berühren.

Hat das schon jemand probiert?
Bring das was?
Oder ist das eine schwachsinnige Idee von mir?
 

Cartman

Erfahrener Benutzer
#2
Das kann man machen, kostet aber Effiziens in dem Bereich wo sich die Props überschneiden. Je nachdem wieviel das ist, kannst du besser auf ein Koax Setup ausweichen, weil du damit auch Gewicht sparst.
 

Bluebrain

Erfahrener Benutzer
#3
Warum sollte gerade ein Koax System eine Alternative sein?
Das ist doch erst recht ineffizient und wird doch eigentlich nur bei Heavy Liftern verwendet, wenn massig Schub benötigt wird.
 
#4
Naja Koax Systeme bieten einen angenehmere Kofferraum grösse ;) als Flat Octos zb . Ausserdem ist ein Grosser Propellernicht immer besser er ist windanfälliger und kann Steuerbefehle nur träger umsetzen . (gut kommt auf die FC an )
Stichwort Redundanz is evtl auch noch angesagt beim Okto( auch wenn ich da selber nicht so dran glaube da ja auch mehr Komponenten mitfliegen die kaputt gehn könnnen, Hab zwar selber nen X8 der auch spass macht aber nicht wegen Redundanz gebaut)
Probier deine These doch aus. is doch keine schlechte Idee :)
 
#6
Warum unbedingt verkehrtrum, warum nicht einfach nur 1cm in der Höhe versetzt, jeden zweiten Motor 1cm erhöht auf den Arm schrauben o.ä., sowas hatte ich auch schon für einen schönen kleinen Hexa im Sinn.
 

Bluebrain

Erfahrener Benutzer
#7
@jodi2
Stimmt, das wäre auch eine Möglichkeit.
Ich denke jedoch, dass es bei den meisten Frames einfacher ist verkehrt herum, da dafür normalerweise nur der Motorträger umgedreh, und nichts dazu gebaut (= mehr Gewicht) werden muss.
 

Cartman

Erfahrener Benutzer
#8
Bei einem Octo finde ich es noch sinnvoll überhaupt so eine Überlegung anzustellen, weil der Flat Octo gegenüber dem Koax Octo in Sachen Redundanz überlegen ist. Bei einem Koax Hexa sehe ich aber keinen schwerwiegenden Nachteil gegenüber einem Flat Hexa. Der einzige Nachteil ist die geringere Effizienz, die aber durch das geringere Gewicht (3 Ausleger weniger und die ganzen Schrauben zur Befestigung) fast komplett ausgeglichen werden kann. Mit Heavy Liftern hat das nix zu tun. Bei Heavy Liftern nimmt man sogar eher eine Flat Konfiguration, weil man den maximalen Schub haben möchte. Erst ab 12 oder 16 Motoren wird es nötig die Motoren in Koax Anordnung zu positionieren und opfert damit einen gewissen Anteil Schub. Redundanz erhält man aber auch bei den "redundanten Setups" erst wenn ein ausreichender Leistungsüberschuss vorhanden ist.

Lange Rede, gar kein Sinn... Bei einem Hexa würde ich bei Platzbedarf (größere Props oder zu kleiner Kofferraum) direkt auf eine Y6 Konfiguration gehen und bei einem Octo würde ich die Props teilweise überlappend positionieren. Dafür gibt es auch diverse Beispiele (meist schon etwas älter, weil Klapp-Copter und Koax-Copter diesen Setups den Rang abgelaufen haben) in anderen Foren.
 

0n3 70uch

Erfahrener Benutzer
#9
Hallo,

habe vor gut zwei Wochen Experimente mit verdrehten Props gemacht. Mein Ergebnis:
Beim Umdrehen von drei Propellern ohne austausch der Propeller habe ich eine Senkungung des Stroms von etwa 14,2 auf 13,3A bemerkt. Also gut ein 1A. Das Flugverhalten war nicht schlechter, bilde mir eher ein etwas besser (ist aber schwierig zu bemerken). Danach habe ich größere Props getestet (von 15 auf 16 Zoll). Das war dann wieder deutlich schlechter (über 15A). Allerdings vermute ich das es den Motoren geschuldet ist, da diese einfach am Leistungsmaximum angekommen waren. Wenn etwas Zeit bleibt werde ich demnächst mal andere Motoren testen und die Luftschrauben mehr überlappen lassen.

Einen Hacken gibt es aber leider an der Sache:
Die Propeller tauchen bei einem 3Achs Gimbal schneller im Bild auf.

Gruß
Fabi
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#10
@Bluebrain: Das Überlappen der Propeller ist weniger das Problem, auch wenn es viele so darstellen. Auch die schlechtere Effizienz wurde hier schon häufig diskutiert, aber m.E. nicht bewiesen und im Gegenteil zu den Meinungen hier sind gerade aktuell gegenläufige Koaxantriebe gerade wieder sehr in Mode, weil sie effizient sind:

http://www.simplyscience.ch/teens-liesnach-archiv/articles/dem-propeller-gehoert-die-zukunft.html
Die Idee ist, die Flugzeuge mit offenen Rotoren anzutreiben, bei denen zwei grosse gegenläufige Propeller für den nötigen Schub sorgen. Der Nachteil: Solche Flugzeuge werden rund 100 bis 200 km/h langsamer fliegen als die heutigen Maschinen – dafür jedoch weniger Treibstoff verbrauchen.

Auch bei Schiffen werden wieder vermehrt Doppelpropeller eingesetzt. Die Effizienz steigt jedoch nur, wenn man damit erreicht, grundsätzlich größere Propeller zu verwenden und diese weniger schnell drehen (Verlust duch Schlupf, Verringerung der Geschwindigkeit an den Blattspitzen).

Was Dich jedoch Schub und Effizienz kostet, ist die Überlappung der Propeller mit den Bauteilen des Rahmens. Je mehr ein Propeller über einem Arm oder der Centerplate dreht, desto mehr Schub geht verloren, da der Abtrieb nicht wirken kann. Wenn Du also die Propeller drehst, um diese enger stellen zu können, gehe ich mal davon aus, dass dann auch eine Überlappung mit dem Rahmen größer wird und dann dürfte die Rechnung nicht mehr aufgehen.
 
FPV1

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