Mariner II / SplashDrone mit MiniX FC

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GerdS

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo,

Ich hatte heute den Erstflug meiner Mariner II, ausgestattet mit dem MiniX von X-Aircraft und will Euch mal an den bisherigen Erfahrungen teilhaben lassen.

Der MiniX ist für mich neu, bisher flog ich nur meine Microdrones MD4-200, meinen Phantom 2 und zwei Helis mit Wookong H. Da ist natürlich der Vergleich im Verhalten interessant.
Die Entscheidung für den Minix traf ich aufgrund dessen Unempfindlichkeit gegenüber magnetischen Störungen. In der Mariner sitzt die GPS-Antenne mitsamt Kompass ja sehr dich am FC, über dem zentralen Stromverteiler und den Leitungen zu mindetens einem Motor, da wäre die Naza doch gleich ein Kandidat für einen vorprogrammierten Flyaway. Ein weiterer Kandidat wäre noch der AUAV2 Pixhawk-Clone gewesen, aber bei dessen APM-Software weiß ich zuwenig über die Anfälligkeit auf Kompass-Störungen.

Zum Erstflug war ich auf einer großen Wiese. Gimbal und Kamera waren noch nicht montiert, denn man kann ja nie wissen...
Beim Startversuch fielen mir gleich ziemliche Drehzahlunterschiede bei den Motoren auf. Ich dachte mir, das sollte sich von alleine geben wenn sich der Kopter erst mal bewegt und gab mehr Gas, mit dem Erfolg eines Überschlags am Boden. Ok, nichts weiter passiert.
Beim zweiten Versuch habe ich die Motoen nach Gehör so gut wie möglich ausgeregelt und erst dann Gas gegeben. Und siehe da, sie flog schon ziemlich perfekt und das mit den Default-Gains. Nur das Altitude-Gain muss ich wohl ein bisschen erhöhen, vermutlich wegen der gedämpften Druckerfassung durch die wasserdichte Membran im Rumpf.

Dann kam mein ultimativer Test für die Qualitäten eines FCs, langsames Drehen auf der Stelle. So gut wie keine Drift feststellbar, ähnlich wie bei meiner MD4-200 und kein Vergleich zum Herumschwimmen des Phantoms.
Auch sonst war das Verhalten ziemlich vorbildlich inklusive sauberem Abbremsen aus Fahrt.
Nur auf Knüppelausschläge von Gas und Gier reagierte sie ziemlich heftig, so dass ich dort wohl Expo programmieren muss.
Das GPS ist leider etwas schwachbrüstig. Anfangs kam ich auf gerade mal 6 Satelliten und der kurzzeitige Spitzenwert war 9. Das kenne ich auch besser.

An Bord war auch bereits der XLink-Modul, welcher Flugdaten zur X Station App auf dem Smartphone liefert und auch so Sachen wie Follow Me und einfachen Waypoint-Flug unterstützt. Leider ist die App noch ziemlich buggy, neigt oft zum Absturz und hat Probleme mit der Kartendarstellung. Und das obwohl ich ein Nexus 6 mit originalem ROM verwende.

Als nächstes kommt jeztzt jedenfalls das wasserdichte Gimbal dran und der FPV-Sender drauf. Letzterer ist noch eine Herausforderung, denn egal wie man ihn einbaut ist es falsch. Baue ich ihn darunter, dann ist das Bild bei einer Wasserlandung weg, baue ich ihn oben drauf, dann gibt's Probleme wenn der Kopter höher fliegt und die Antenne abschirmt. Im RTF-Modell für FPV bauen sie den (600mW!) Sender mitsamt Antenne sogar im Rumpf ein, aber das ist mir zu heikel, zumal es da drin eh' schon ziemlich beengt her geht und Störungen des FCs, des RC-Empfängers oder von GPS nicht auszuschließen sind. Aber mal sehen...

Und dann darf die Mariner natürlich bald in ihr zweites Element, das Wasser des Bodensees ;)

Gruß Gerd
 
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GerdS

Erfahrener Benutzer
#2
So, heute morgen habe ich mal zwei komplette Akkuladungen hintereinander verflogen.
Autostart mit dem MiniX klappt ohne Kippversuche, also nach Motorstart sofort Gasknüppel auf Mitte und fertig.
GPS- und Atti-Modus funktionieren problemlos, vom ebenfalls verfügbaren Manual Mode habe ich natürlich die Finger gelassen.
Man merkt dass da ein relativ schweres Schlachtschiff am Himmel hängt, verglichen mit meiner leichtgewichtigen MD4-200 oder selbst dem Phantom 2.
Auf dem Gas- und Gierknüppel benötiige ich auf jeden Fall Expo, da reagiert der MiniX ziemlich heftig.

Auf dem Videolink fange ich mir auch noch Störungen ein und habe verminderte Reichweite, da muss ich also noch mal ran.

Hier mal zwei kurze Handy-Videos zum Verhalten des MiniX beim Abbremsen und Drehen auf der Stelle, also ohne dass ich korrigiert hätte. Da kann sich DJI eine dicke Scheibe abschneiden, finde ich.

dl.dropboxusercontent.com/u/16225105/Mariner1.mp4
dl.dropboxusercontent.com/u/16225105/Mariner2.mp4

Gruß Gerd
 

Starter

Erfahrener Benutzer
#3
Hi,

schaut auf jeden Fall schon gut aus!
Zu Deinem Videosender...könntest Du den nicht mit einem Wasserfest gekapselten Servo so anbringen,das Du die
Antenne jeweils nach Unten und Oben schwenken kannst?
Kannst Du zu dem Gimbal einen Link setzen-würde mich auch dafür interessieren!
Ist das schon für Gopro4 nutzbar?

Merci Dir,

Gruß Andi
 

GerdS

Erfahrener Benutzer
#4
Der Videosender ist klappbar gelagert nach unten. Als Gehäuse dient beim einen meiner Sender ein Ü-Ei, beim anderen ein Tablettendöschen, alles schön wasserdicht. Die Antenne um 180° scwenken kann man vergessen, denn da sind die Propeller im Wege.

Das Gimbal gibt es hier. Power und Video sind seitlich am Micro USB-Anschluss abgegriffen. Falls der USB-Anschluss bei der Hero 4 mit Hero 3 identisch ist, dürfte das keine Probleme machen.

Gruß Gerd
 

GerdS

Erfahrener Benutzer
#6
So, heute war der große Tag, der Albtraum jedes Kopterpiloten, Landung auf dem Wasser :D

Erst noch mal durch Untertauchen die Dichtungen überprüft, dann von Land aus gestartet und in's flache Wasser gesetzt.
Nach einer kurzen Pause die Motoren erneut gestartet und einen Autostart durchgeführt.

Was soll ich sagen, die Mariner ist lammfromm und gutmütig, keinerlei Probleme auf dem Wasser!

Leider gab's ablandigen Wind, eine nahende Regenfront und dadurch Böen und Richtungswechsel. Ich bin also erst mal ganz brav geblieben und nicht gleich drauf los gedüst.

Und leider war auch keiner da, der von außen gefilmt hätte, aber das Bordvideo der GoPro 3 Silver habe ich Euch natürlich hochgeladen​ (kann noch ein bisschen dauern).

Jetzt brauche ich nur noch ein Mittelchen für die GoPro-Linse, damit das Wasser besser abperlt...

Gruß Gerd
 

GerdS

Erfahrener Benutzer
#7
Und weiter geht's, gestern ein weiterer Flug über Wasser mit diesmal besserem Video, diesesmal auch mit einer Antibeschlags-Beschichtung auf der Linse.

Ich muss noch was bezüglich FPV Bildqualität unternehmen, da stört's noch ganz kräftig rein, offensichtlich von der GoPro Versorgung. Muss mir mal einen LC-Filter basteln und hoffe dass der hilft.

Gruß Gerd

http://youtu.be/MBPioE8mAyQ​
 

GerdS

Erfahrener Benutzer
#9
Mal ein bisschen in's Detail:

Sieht so aus als ob ich nach enorm viel Try & Error die FPV-Störungen weg bekommen habe.

Auf Bild 1 mein spezifischer Kabelbaum.
Rechts sind die Anschlüsse für 5V und Akkuspannung. Die 5V führen über einen Ferritring mit ca. 10 Windungen zum Gegenstecker für die GoPro am Gimbal.
Nach oben führt ein Kabel zum OSD-Modul, bei welchem ich die beiden Masse-Pins nicht wie eigentlich vorgesehen anschließen darf (Störung durch Masseschleife).
Nach links führt das silber-markierte Kabel zum FPV-Sender über einen extra steckbaren LC-Filter. Dieser besteht aus:
- Induktivität 100µH in der Plus-Leitung, Nr. 449766
- Elko Low-ESR 470µF vom Spulenausgang auf Masse, Nr. 446259
- Kondensator 22nF, parallel zum Elko, Nr. 453366
Alle Teile von Conrad Elektronik.

Bild 2 zeigt das Innenleben.
Von links nach rechts OSD-Modul, Empfänger Jeti R9-EX, MiniX FC, Gimbal Controller und GPS-Pilz. Oben links sieht man das aufgerollte UBS-Kabel der MiniX welches ich immer eingesteckt lasse, da man sonst nicht mehr
ohne Ausbau oder Finger brechen an den Anschluss ran kommt. Zum Glück liegt ein sehr leichtes und flaches USB-Kabel bei.

Bild 3 zeigt den Kabeldurchbruch für den FPV-Sender. Ist einfach eine passende Gummitülle und das ganze mit Silikon dicht gemacht. Als Steckverbinder kommen JR-Stecker zum Einsatz welche mit Silikon oder Heißsiegelkleber von hinten gedichtet sind. Auf die Steckkontakte kommt das Elekronik-Schutzspray.

Bilder 4 bis 6 zeigen die Anbringung des FPV-Senders (IfronTech miniStinger) an einer einfachen, aus ABS-Platten und Kunststoff-Scharnieren gebastelten Klapphalterung. Die Klapphalterung ist einfach mit Spiegeltape unten am Rumpf angeklebt. Im Flug klappt daruch die Antenne nach unten, unterhalb von Gimbal und GoPro.
Der Sender im Tablettenröhrchen wird ebenfalls von etwas Spiegeltape gehalten und ist zusätzlich mit zwei lösbaren Kabelbindern gesichert. Die Antenne ist von außen mit Schrumpfschlauch und innen wieder mit dem
Schutzspray gegen Wasser isoliert. Auf Bild 5 sieht man zudem noch ein Stück Blei mit ca. 18g, welches ich
am Gimbal-Motor angebracht habe, damit das Gleichgewicht mit der aktuell installierten GoPro 3 Silver besser stimmt.

Gruß Gerd
 

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