Masse im Rahmen leiten

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#1
hallo community,

mir kam heute morgen der gedanke, ob ich bei meinem hexacopter die masse nicht über den rahmen laufen lassen kann, da dieser komplett aus leitfähigem carbon ist. damit würde ich nämlich ordentlich gewicht sparen und das ist grade sehr nötig (atm abfluggewicht ca 3 kg)

ich habe mich schon etwas belesen was die leitfähigkeit von carbon bzw dessen widerstand angeht ... jedoch sagen mir die zahlen alle nichts....war in physik nie ne leuchte :l

wie man die kabel dann in das carbon leiten könnte habe ich mir auch schon ausgedacht. ich will einfach nur wissen, ob ich mir die kabel sparen kann, indem ich jeden masse anschluss auf den rahmen leite, egal ob motor, controller oder akku ...

ich fürchte zwar das geht nicht, sonst hätte das schon jemand gemacht ... aber fragen kost ja nüscht ... ;)

vielen dank!

Rasti
 
#2
Das wird wohl eher nichts. Carbon leitet zwar, aber längst nicht so gut, wie es für die Masseverbindungen nötig ist. Besonders die Übergänge von einem Bauteil zum nächsten sind nicht so toll. Also lass es, gewichtstechnisch sparst du mit den Masseleitungen auch nicht so viel ein.

Gruß Jörg
 
#3
von bauteil zu bauteil hätte ich kabelbrücken von wenigen zentimetern länge gemacht, damit die leitung gegeben ist ... aber dachte mir schon dass das nichts wird ...

denke aber schon, dass es was ausmacht 2 meter weniger kabel zu haben ;)

danke für die antwort

mfg
 

hornetwl

Erfahrener Benutzer
#4
An der Verkabelung lässt sich schon jede Menge Gewicht sparen - aber nicht so. Die Fasern sind in isolierendem Harz eingebettet und haben nur sehr sporadisch echten Kontakt. Das wird also sehr hochohmig und vermutlich wirds auch ziemlich stinken, da einzelne superdünne Fasern glühen werden.

Ich habe in meinem Octo ziemlich genau 8,8m an (Motor-)Strippen. Da ich Kupferlackdraht 0.7mm verwende, sind das jetzt exakt 30,5g. Die orignalen Motorkabel kamen auf 136g. Oder andersrum: vorher waren 19% meines Rahmengewichts Kabel, jetzt sinds 5%.

Also Vorsicht im Umgang mit Pauschalaussagen ;)
 
#5
Außerdem überleg mal, welche von den dicken Leitungen am Kopter tatsächlich Leitungen mit Massepotential sind. Das sind nur die Minusleitungen von Verteiler oder Anschlusspunkt des Lipokabels zu den Reglern. Die Regler sitzen meist in der Mitte oder an den Auslegern, da kommt also nicht viel Kabel zusammen, was du sparen könntest.

Gruß Jörg
 
#6
alles klar, danke für die veranschaulichenden worte, hornetwl ... ich will natürlich nicht, dass mein hexa stinkt ;-P

dann werde ich mal recherchieren, was es mit kupferlackdraht auf sich hat ... das klingt spannend!

vielen dank für eure antworten, ich weiß jetzt was ich wissen will ... kann geclosed werden

mfg

Rasti
 

hornetwl

Erfahrener Benutzer
#8
Die Isolierung und die "Brüchigkeit" (konnte ich bislang nicht feststellen) sind offenbar gut genug, um im Motor unter starkem Magnetfeldeinfluss (bewegt die Drähte) und großer Hitze (im Inneren der Wicklung) hinreichend lange zu halten. Dagegen ist die Belastung als Zuleitung bei geeigneter Befestigung und Dimensionierung m.E. sehr gering.

Aber eins muss klar sein: der CuL-Draht muss starr verlegt werden, die Regler müssen ebenso montiert sein. Stecker etc. sind natürlich auch nicht anzuraten. Ich klebe den Draht mit Kapton-Klebeband direkt auf den (Alu-)Frame. Vorher natürlich alle scharfen Kanten runden, ggf eine Angstlage Kaptonklebeband drunter. Motorseitig entferne ich die Kabel komplett und verlöte den CuL-Draht direkt mit der Wicklung.

Zur Dimensionierung: mein Heiz-Quad (15x7, Motor 4215, 450 rpm/V) zieht maximal 15A und einen Schwebestrom von 2A (jeweils pro Motor) hier habe ich 0.9er (0.63qmm) Draht verwendet. Das war mein erster Versuch und ist etwas überdimensioniert. Mein Octo hat 0.7mm (0.38qmm) starken bekommen. Der Draht beim Octo ist rechnerisch so optimiert, dass der Schubverlust durch Herrn Ohm im Schweben gleich der Gewichtseinsparung gegenüber der nächsten Größe ist. Im Vollgaspunkt sind durch diese extreme Auslegung die Verluste natürlich hoch und in der Agilität des Copters spürbar. Trotzdem ist bislang nichts abgebrannt :D

Bei größeren Strömen sollte eigentlich der Dreisatz weiterhelfen (Querschnitt, nicht Durchmesser benutzen), da habe ich aber keine praktischen Erfahrungen.
 
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