Materialfehler oder rohe Gewalt

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#1
Habe heute meinen ersten Tricopter (Turnigy Talon) fertiggebaut und bin dann voller Erwartung probefliegen gegangen. Leider war die Freude nicht lange. Schon kurz nach dem losfliegen fiel die YAW-Achse aus und der Copter ging zu Boden. Konnte den Heckmotorservo ohne Widerstand drehen, was mir komisch erschien, weil ich nochmalerweise kaputte Servos so kenne, dass Zähne abgebrochen sind. Daheim das Ganze auseinandergebaut und siehe da:

P1060572.jpg
P1060571.jpg

Es handelt sich dabei um einen eigentlich guten Servo von Hobbyking:
http://www.hobbyking.com/hobbyking/...al_Alloy_Cased_Servo_3_7kg_EU_warehouse_.html
Wie man sieht ist die Welle abtordiert. Hat vielleicht jemand Erfahrung mit Metallgetrieben, ob dies ein "normaler" Defekt ist oder ob doch vielleicht eine Vorschädigung bzw. ein Materialfehler vorlag?
 

Mayday

Expert somehow
#2
Das kann nicht normal sein. Siehst Du unter einer Lupe/Mikroskop/Makro irgendwelche Einschlüsse oder einen eingestochenen Rand an der Scherstelle?
Die Chinesen sind ja bekannt dafür, schnell mal minderwertigen Stahl zu verbauen...
Habe schon 400N/cm Servos in Kunstflugmodellen gehabt, aber niemals an der Stelle eines kaputt bekommen.
 

mueckchen

Erfahrener Benutzer
#3
Dem Bild nach zu urteilen würde ich nicht auf Torsion tippen!
Das sieht eher klassisch abgebrochen aus...
Bei einer Torsionsbelastung in der Höhe der freigegebenen Kräfte würde ein leichter Einstich, wie er bei solchen Teilen Herstellungsbedingt eigentlich immer zu sehen ist, nichts ausmachen.
Bei einer Scherbelastung (für die kein Servo ausgelegt ist), sieht die Sache schon anders aus...

Gruß
mueckchen
 

Mayday

Expert somehow
#4
Das kann man am Bild und ohne das Material (-Gefüge) zu kennen nicht sagen. Damals im Labor mehr als genug Oberflächen gesehen, bei denen man ohne Erklärung kaum die Bruchart feststellen konnte.
Aber letztlich egal. Ich würde das Servo einschicken und ein neues fordern- wenn es sich lohnt.

Mal ein Beispiel zu chinesischem Stahl? Als eine Chinafirma die "Hummer" Geländewagenmarke von den Amis kaufen wollte (ging dann glaube ich nicht) und die Hummer made in China nachgebaut wurde (nachgebaut), brachen bei Geländeeinsatz die Radbolzen reibenweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
#5
Gibts bessere Bilder der Bruchstelle ?
@ Mayday
Deutscher Stahl ist auch nicht immer das Nonplusultra ...
Ich hab schon einen M400 Zugbolzen gesehen der abgerissen war da sah man die Belastung ganz deutlich von Ermüdung auf Gewaltbruch übergehen
 

Mayday

Expert somehow
#6
Ja, aber wenn hier eine Prünummer drauf steht (je nachdem), dann kann man sich schon drauf verlassen.
Aber egal. Bei den Servos ist immer die Frage, ob die wirklich auf die Belastungen ausgelegt sind. Sicher verniedlicht man gerne die Präzessionskräfte bei Schwenkpropellern. Aber so viel, daß es so eine Welle abscheren kann, wird es nicht sein.
 
#7
Ich werde heute Abend schauen, ob ich noch ein besserec Makro von der Bruchfläche machen kann. Ich habe jedoch keine typischen Rasterlinien und eine Restbruchfläche wie bei einem Ermüdungsbruch sehen können. Auch waren die Zyklen noch viel zu gering um von sowas sprechen zu können. Einzig auffälliges Merkmal war ein dunkler Einschluss auf dem ersten Bild auf ca. 10Uhr. Konnte jedoch noch nicht eindeutig ausmachen, was das ist.
Der Bruch an sich ist jedenfalls eindeutig ein Sprödbruch. Keinerlei Einschnürung oder ähnliches ist zu erkennen. Die Bruchfläche ist sehr eben.
Ich werden sehen, was ich machen kann. Werde den Hobbyking Support mal kontaktieren und nach Ersatz fragen. Für mich sieht das schon nach einem Materialfehler aus. Wie gesagt kenn ich jedoch nur defekte von Kunststoffservos, wo immer die Zähne abgehen.
 

Ori0n

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#9
Echt blöder Zufall dass der Einschluss gerade da ist. 3mm weiter oben und es hätte ewig gehalten :)
 
#10
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