Ruhestrom Empfänger X6R oder X8R herabsetzen

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Tempo

Erfahrener Benutzer
#1
Mein X6R-Empfänger mit 6 Servos (davon 3 digitale Servos) benötigt einen Ruhestrom von etwa 300mA wenn der Taranis-Sender empfangen wird. Dabei vibrieren die Servos hörbar, da sie stetig die momentane Position nachstellen. Es ist dabei aber keine Last auf den Servos.
(Bei einem früheren Empfänger eines anderen Herstellers waren die !selben! Servos stetig ruhig und der Ruhestrom nur halb so groß.)

Wenn der Taranis-Sender aus ist, stellt der X6R-Empfänger auf "hold" und alle Servos bleiben ruhig. Dann beträgt der Ruhestrom nur etwa 125mA.

Welche Möglichkeit gibt es, den Ruhestrom herabzusetzen, wenn die Servos keiner Stell-Last ausgesetzt sind ? Kann die Nachstellzeit der Servos mverringert werden ?
 

Bussard

Erfahrener Benutzer
#2
Gegen das Jittern kann man von "außen" nicht allzu viel machen.
Oft ist es nur ein Servo, dessen Motor einen hohen Anlaufstrom zieht, damit die Empfänger-Versorgung stört, der darauf mit unsauberem Signal reagiert, schon hat man den Teufelskreis geschlossen.
Teste mal mit einem relativ großen Elko direkt am Empfänger (2200µF oder größer), ob diese Glättung der Spannung schon etwas bringt. Dann ein Servo nach dem anderen anschließen.

Die erfolgversprechenste Variante allerdings ist eine getrennte Versorgung von Empfänger und Servos, nur Masse und Signalpins verbunden. Wenn die Servos dann noch zucken, gehen die die Wiederholraten von Servosignal und die Auffrischrate der Servos zu weit auseinander.

Gruß
 

Tempo

Erfahrener Benutzer
#3
@Bussard: Einen Puffer-Kondensator werde ich einmal ausprobieren. Servos bekommen bereits direkt vom Bordakku elektrische Leistung, vom Empfänger allein das Servosignal. Das ist immer eine gute Lösung.

Wer weiß, ob und wo im Sendemodul der Taranis die "Refreschrate" eingestellt werden kann ?
Helle deutet in seinem Handbuch Werte von 9ms und 18ms an, was eindeutig für Flächenmodelle keine Vorteile bringt.
Helle deutet auch auf Seite 24 eine Rate von 18 bis 27ms als Alternative an, geht aber dort nicht näher darauf ein
 

Bussard

Erfahrener Benutzer
#4
@Bussard:Wer weiß, ob und wo im Sendemodul der Taranis die "Refreschrate" eingestellt werden kann ?Helle deutet in seinem Handbuch Werte von 9ms und 18ms an, was eindeutig für Flächenmodelle keine Vorteile bringt.
Helle deutet auch auf Seite 24 eine Rate von 18 bis 27ms als Alternative an, geht aber dort nicht näher darauf ein
Groß einstellbar ist da nichts. Beim Sender kannst Du die Wiederholrate indirekt über die Betriebsart des Sendemoduls beeinflussen, bei D8 überträgt der Sender ja auch nur 8 Kanäle, dann fängt er wieder von vorn an (~20ms = 50 Mal pro Sekunde). Das geht logischerweise schneller als im D16-Modus. Nicht alle Servos reagieren da gleich drauf. Digiservos können teilweise um ein Vielfaches schneller angesteuert werden, das interessiert an einem Standardempfänger nicht, kann aber auch zu Servonervosität führen.
Manchmal sind die alten, "langsamen" Analogservos die Besseren für den Anwendungsfall.
Weniger Strom benötigen sie allemal. Ein Analogservo versucht bei kleinen Abweichungen von der Sollstellung, mit kleiner Motorspannung/ Kraft die Sollstellung wieder herzustellen, ein Digiservo fährt mit viel mehr Kraft los und braucht dafür auch mehr Energie, beim Zittern ist das natürlich verpuffte Energie - der Akku schnell leer - abgesehen vom Verschleiß des Servos (Motor (wenn nicht Brushless), Getriebe und Poti).

Hörensagen: Vor einigen Jahren gab es wohl mal eine Reihe von Futaba-Servos, die mehr als ~3.5V Servopuls brauchten, um zu funktionieren. Die spielten nicht mit beliebigen Empfängern zusammen, im Grenzbereich bei sinkender Empfängerspannung zitterten sie los wie Espenlaub - aber nicht selbst erlebt.

Hier sind mal die Impulsbilder eines 8K Empfängers dargestellt, die Taranis sendet hier im D8-Modus mit einer Wiederholrate von 22.5ms. http://www.rcgroups.com/forums/showpost.php?p=32499081&postcount=925

Einen einen Segler >4m Spannweite habe ich mal gebraucht gekauft, nachdem der Besitzer das Servozittern nicht in den Griff bekam - irgendwann beim Flug fingen nacheinander beide Querruderservos an zu zittern bis hin zu Extremausschlägen und Blockade am Anschlag. Sehr gefährlich. Dickere Leitungen einzuarbeiten, wäre schwergefallen, da alles verklebt war. Die Servos wurden handzahm, nachdem jedes einen kleinen Elko von 220µF (direkt neben des Servos) an die Spannung gelötet bekame, sicherheitshalber erhielt der Empfänger auch noch einen. Seit dem Tag gab es damit keinerlei Probleme mehr.

Teste mal mit Elkos, eventuell solltest Du dich von einzelnen Servos in dieser Konstellation trennen.

Gruß
 
#5
Hoher Stromverbrauch bei der Verwendung von JR-Servos mit FrSky Telemetrie-Empfängern

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass sich JR-Servos u.U. nicht mit FrSky Telemtrie-Empfängern vertragen. Es lässt sich ein verstärkter Jitter mit stark erhöhtem Strombedarf der Servos in Abhängigkeit der Rx-Antennenposition feststellen.
Ich habe mir letztes Jahr einen gebrauchten DLG mit JR Servos gekauft und konnte nur eine knappe halbe Stunde mit meinem FrSky X4R fliegen, bevor der LiPo leer war (die Servos waren unangenehm heiß). Der Vorbesitzer verwendete einen Futaba Rx mit ansonstem identischem Setup und hatte damit Flugzeiten von mehr als 2 Stunden.

Ich habe dann ein wenig Recherchiert und Folgendes gefunden:
http://www.rcgroups.com/forums/showpost.php?p=30782564&postcount=20
und
http://www.rcgroups.com/forums/showpost.php?p=26149057&postcount=65

Letztendlich habe ich alle JR-Servos gegen KSTs getauscht und nun mehr als ansprechende Flugzeiten erhalten bei immer kühlen Servos und stark reduzierten Strömen.


Viel Grüße,
Aerosol
 

Tempo

Erfahrener Benutzer
#6
@Aerosol: Genau das gleiche messe ich bei meinem DLG, um den es hier geht. Lediglich verwende ich den FrSky-X6R-Empfänger mit 3xdigitalen Graupner-DS281-Servos und 3xanalogen D47-Servos. Vorher war ein ACT-Empfänger drin, mit dem der Ruhe-Stromverbrauch ebenso deutlich geringer war und alle Servos akustisch ruhig ihre Position hielten.
Danke für deine Bestätigung !

Welchen Servotyp von KST benutzt du, der mit FRSky-Empfängern gut zusammenarbeitet ?
 
Zuletzt bearbeitet:
#7
Wenn mich nicht alles täuscht sind Graupner DS 281 ursprünglich von JR, oder?
Bei mir waren es JR DS 387 HV, die Probleme machten.

Leider sind mir keine anderen Lösungen bekannt, als den Empfänger soweit als möglich von den Servos räumlich zu trennen - prima Lösung für einen DLG! -, oder eben die Servos zu tauschen :(.


Viele Grüße,
Aerosol
 

Tempo

Erfahrener Benutzer
#8
Ja, DS281-Servo sind von JR hergestellt und waren bei Graupner im Vertrieb.

Welchen KST-Servo-Typ benutzt du problemlos mit FrSky-Empfängern ?
Sind die bewährten D47 zusammen mit den KST-Typen auch problemlos jitterfrei und stromsparend an FrSky-Empfängern ?
 
#9
Ich verwende jetzt KST-X08.
Habe von einem 2S-Setup mit 350mAh (x2) auf ein 1S-Setup mit 850mAh gewechselt und erreiche nun Flugzeiten von über 4 Stunden ohne einen Unterschied feststellen zu können im Hinblick auf Stellgeschwindigkeit und Kraft der Servos.
 
#10
Uups, hab nicht genau gelesen.
Ja, die D47 funktionieren zusammen mit KST-X08, hab drei KST-X08 in meinem DLG für Quer- und Seitenruder und ein D47 für's Höhenruder ;)
 

Tempo

Erfahrener Benutzer
#11
@Aerosol: Danke für deine Infos !
Und ist es richtig, daß du einen FrSky-X4R problemlos bis hinab zu 3,0 V (1S-Lipo) mitsamt Telemetrie benutzt ?
(Im Datenblatt der FrSky-X4R oder X6R steht operating Voltage Range: 4,0 ~ 10V )
 

Tempo

Erfahrener Benutzer
#12
Mein X6R-Empfänger mit 6 Servos (davon 3 digitale Servos) benötigt einen Ruhestrom von etwa 300mA wenn der Taranis-Sender empfangen wird. Dabei vibrieren die Servos hörbar, da sie stetig die momentane Position nachstellen. Es ist dabei aber keine Last auf den Servos.
(Bei einem früheren Empfänger eines anderen Herstellers waren die !selben! Servos stetig ruhig und der Ruhestrom nur halb so groß.)

Wenn der Taranis-Sender aus ist, stellt der X6R-Empfänger auf "hold" und alle Servos bleiben ruhig. Dann beträgt der Ruhestrom nur etwa 125mA.

Welche Möglichkeit gibt es, den Ruhestrom herabzusetzen, wenn die Servos keiner Stell-Last ausgesetzt sind ? Kann die Nachstellzeit der Servos verringert werden ?
Im Laufe der obigen Diskussion habe ich folgende Antworten:

1) Das Problem taucht nur im Telemetriebetrieb auf. Zum Vergleich habe ich meinen X6R-Empfänger auch ohne Telemetriefunktion gebunden und die Servos waren ruhig ohne Jitter, der gemessene Stromverbrauch gering unter 150mA.
Lösung I: Auf Telemetrie verzichten.

2) In einem DLG-Segler liegen i.a. Servos, Empfänger mit Antenne und Kabel dicht beieinander. Verändern des Abstandes der Empfängerantenne zu den Servos machte die Wirkung sehr deutlich. Antenne nah und an bestimmten Stellen an den Servos verursachte extremen Jitter und bis zu vierfach höherem Servoruhestrom. Die Wirkung der störenden Einstrahlung des von den Empfängerantennen gesendeten Telemetriesignals ist bei meinen Servos sehr deutlich.
(Auffällig war, daß jeweils nur eine der zwei Empfängerantennen gerade ein Telemetriesignal sendet und eine Störwirkung verursacht.)
Lösung II: Antennenenden so weit wie möglich entfernt von Servos verlegen. Gegebenenfalls längere Antennenleitungen einsetzen.

3)@Aerosol verwendet Servotypen mit Aluminiumgehäuse. Das wäre einen Versuch der Abschirmung der Servogehäuse mit Aluminiumklebeband wert.
Lösung III: Servos vor Einstrahlung abschirmen.

4)LösungIV: Servos anderer Hersteller ausprobieren.

5)Mein erster Verdacht einer zu hohen Refreshrate, die meine Servos zum Jittern bringen könnten sind widerlegt. Ist der Taranis-Sender aus und der Empfänger auf "hold" sendet er kein störendes Telemetriesignal. Wenn die störende 2,4GHz-Einstrahlung der Telemetriefunktion Ursache ist, nützen zusätzliche Kondensatoren an den Versorgungsleitungen ebenfalls nicht.

Ich werde Lösung II bevorzugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
#13
Und ist es richtig, daß du einen FrSky-X4R problemlos bis hinab zu 3,0 V (1S-Lipo) mitsamt Telemetrie benutzt ?
Jein, bei 3,0V wäre mein LiPo ja tot, wir reden hier ja nur von Belastungen bis ca. 1C. Und ja, ich fliege meinen LiPo komplett leer ohne Aussetzer oder BrownOuts. Bin aber hierzu fast nie "genötigt", bei 4h Flugzeit.

Ich habe auch lange überlegt eher den D4R-II einzusetzen, da hier das Datenblatt eine Versorgungsspannung ab 3,5V angibt, habe mich aber dann doch für den X4R entschieden - den Grund weiß ich nicht mehr ;)
So wie es aussieht verwenden die meisten DLG-Piloten inzwischen 1S-Setups auch mit FrSky Rx ohne Probleme, das habe ich mir in mehreren Stunden Recherche in RC-Groups zusammengelesen.

Aerosol verwendet Servotypen mit Aluminiumgehäuse. Das wäre einen Versuch der Abschirmung der Servogehäuse mit Aluminiumklebeband wert.
Das ist nicht der springende Punkt, es funktionieren wohl nahezu alle Servos, auch mit Plastikgehäusen, mit FrSky Telemetrie-Empfängern, außer den JR-Servos.
Soweit ich das in Erinnerung habe, liegt das wohl in der JR Servoelektronik, die auf die Telemetriesender empfindlich reagiert.

Lösung II: Antennenenden so weit wie möglich entfernt von Servos verlegen.
Ging bei mir leider nicht, siehe Bilder.

DSC01035.JPG DSC01034.JPG

Der Jitter wird viel geringer bei dieser Lösung, aber weg war er nicht bei meinen Tests.
Wenn das bei dir räumlich passabel zu lösen ist, dann ist das sicherlich ein sehr guter Kompromiss!


Viele Grüße,
Aerosol
 

hornetwl

Erfahrener Benutzer
#14
Muss mal diesen alten Thread wieder ausgraben, da ich auch gerade mit Jitter in Verbindung mit der Taranis und JR3421 (ca. 80 EUR pro Stueck...) kaempfe.

Meine Erkenntnis soweit: Die Servos zittern nur, wenn sie an Kanaelen haengen, die mit den Sticks in Verbindung stehen. Legt man sie auf einen Kanal, der als Quelle einen Schalter (oder nichts) jat -> Ruhe! Interessante Nebenbeobachtung: das Jitter ist auch im Servomonitor (minimal,ca 0.4%) zu sehen.

Hat jemand aehnliches beobachtet oder ggf. die Problematik ohne Servowechsel geloest?
 
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FPV1

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