Yamies Voron Abenteuer

Yamie

fpv-racing-forum Flüchtling
#1
Wie der Titel schon sagt, kommt nun nach meinem „Ender 3“ ein Voron, genauer ein Voron 2.4 350mm. Und wahrscheinlich nicht nur einer sondern vier. Aber erstmal muss der erste laufen!

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Als Skelett dient das LDO Kit für den Voron in der Rev. D.

Anstelle der meisten Druckteile nutze ich das Aluminium Kit von Chaoticlabs in der Rev.2 , zusammen mit dem Voron Tap V2.0 und dem Door Mounting Kit.

Dazu dann noch Titan Backer, die der ungleichmäßigen Ausdehnung zwischen den Aluminium Profilen und den Linear Rails entgegenwirken sollen.

Beim Toolhead hab ich mich für den Stealthburner entschieden, wie gut sich dieser bewähren wird, ist dann noch abzuwarten. Dieser wird mit einem Galileo 2 Extruder ausgestattet. Mit einer minimalen Modifikation, durch einen Filament Runout Sensor, welcher mir auch beim Laden des Filamentes behilflich ist. Als Hotend nutze ich wie zuletzt schon lange ein Dragon Hotend. Dafür habe ich einige Heatbreaks in SF und HF da. Als Nozzle bekommt der ein Trianglelab V6 Diamond, hierbei handelt es sich um ein vernickeltes Kupfernozzle, welches speziell antihaft beschichtet ist und einen Einsatz aus einem polykristallinen Diamanten hat. Diamanten sind nahezu das perfekte Material für Nozzle. An denen bleibt quasi nichts kleben, sie sind sehr Hart, was ideal für die Nutzung von abrasiven Filamenten ist und die Wärmeleitfähigkeit ist enorm, nochmal deutlich über Kupfer oder jedem anderen Material, welches für Nozzel eingesetzt wird.

Das Hotend bekommt einen PT1000 Sensor und ein 100W Heizelement. Beim Partcooler nehme ich zuerst einmal GDStime 5015 Lüfter, falls dieser nicht ausreichend ist, habe ich auch schon die Teile für einen CPAP Mod mit einem WS7040 da.

Das neue LDO Kit kommt direkt mit dem Nitehawk-SB Toolboard, welches eine sehr einfache 1 Kabel Lösung zum Hotend über USB zum Klipper Pi möglich macht. Ebenfalls im Kit enthalten ist das neue LDO Leviathan Board und die Teile um einen Nevermore V5 Duo Filter zu bauen.

Die Planung des Einkaufs, sowie die Zusammenstellung aller Teile wurde sehr kompetent und aktiv durch meltbro.de unterstützt, vielen Dank für die großartige Hilfe!

Es hat eine Weile gedauert alle Manuals zusammen zu tragen und auch die Online Dokumentationen zu studieren, da ich einige Teile direkt abweichend von den originalen Kits nutze, waren einige Anpassungen nötig.

Angefangen mit den Druckteilen vom LDO Rev. D Kit und der sehr guten Anleitung zur Verkabelung. Haber ich hier noch alle für diesen Bau nötigen Anleitungen zusammengepackt: Manual.zip

Und hier sind alle Druckteile, wie ich sie nun zum Bau benötigt habe: Druckteile.zip

Wenn ich die Anzahl geändert habe, steht die neue nun vor den Namen. Die Teile sind zudem sortiert nach PC, TPU und Deko Teilen. Hierbei ist wichtig zu wissen, alle Teile die sich nicht verziehen oder nachgeben dürfen habe ich aus PC CF gedruckt. Andere Teile, vor allem die Skirts aus einem TPU CF, welches zwar temperaturstabil ist, aber trotzdem etwas elastisch. Die Dekoteile sind weniger hohen Temperaturen im Bauraum ausgesetzt und können auch mit anderen Filamenten gedruckt werden. Hier habe ich ein Lila Silk PLA genommen, da es schwer wäre die rot eloxierten Aluminiumteile vom Chaoticlabskit zu treffen.

Die Teile für eine NozzleCam habe ich schon da, aber das wird ein späterer Mod, vorerst habe ich aber eine Angry Cam verbaut.

Hier sind die Druckteile für den G2E:

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Die dunkelschwarzen Teile waren noch aus TPU CF, nachher habe ich diese wegen der Farbe doch noch aus PC CF gedruckt, sah besser aus.

Damit ich sauber arbeiten kann, hab ich einen Arbeitstisch mit Rädern mit einer planen Stahlplatte versehen, hierauf nimmt als erstes der Rahmen Form an.

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Alle Schrauben immer mit Locktight gesichert und mit Winkeln so korrekt wie möglich ausgerichtet.

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Anschließen auch alle Diagonalen gemessen um sicher zu gehen, dass es so korrekt wie möglich ist. Aber das LDO Kit kommt mit sehr genauen Profilen, bei welchem die Ausrichtung sehr einfach war.

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Die Linear Rails hab ich eine Nacht alle in Isoprop gebadet und dann noch weiter gereinigt, neu gefettet und dann auf den Profilen ausgerichtet.

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Schrauben und Werkzeug hatte ich mir alles griffbereit zurechtgelegt, sowie auch den Ender, falls doch noch Teile dazu kommen.

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Das waren schon einige Schrauben und irgendwie hatte ich am Ende sogar noch welche übrig, was wohl vor allem an den Teilen von Chaoticlabs lag.

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Nach den Rails habe ich die Elektronik Schienen und die Bodenplatte verbaut.

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Und dann AngryCam, die LED Schienen und den Nevermore Filter eingebaut.

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Hab lange überlegt ob ich die Cam oben oder auf dem Gantry haben wollte, hab mich dann dafür entschieden, die Cam lieber an einer Stelle zu haben, dass ich den ganzen Bauraum beobachten kann.

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Das Bett bekommt teilweise eine Isolation, insbesondere zum Rand, damit der Nevermore noch Luft bekommt und die Ränder die Temperatur stabil halten können.

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Die Chaoticlabs Teile liegen auch schon bereit.

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Und auch hier vom Voron Tap hab ich die LR noch gereinigt und neu gefettet.

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Dann war mir aber danach erst den SB zu bauen.

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Diese Teile hatte ich aus einem PA12 im SLS Drucker drucken lassen. Hier noch mit den LDO Lüfter, aber im späteren Test hat sich der GDStime als deutlich besser herausgestellt.

Die Elektronik hab ich trocken zusammengesteckt und mit 24V vom Lab Netzeil durch einen Smokestopper versorgt, so konnte ich schon mal alles auf seine Funktion testen.

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Das Nitehawk Toolhead Board kommt an den G2E, hier auch direkt mit meinem zusätzlichen Filament Sensor.

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Für das ganze Hotend gab es dann einiges an Teilen.

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Aber alles kommt entsprechend der guten Manuals zusammen.

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Für das Kabel vom Nitehawk hab ich einen Halter mit einer PG7 Kabelführung gedruckt, der auch das Chamber Thermistor hält. Der 25er Lüfter hat leider doch nicht gepasst, hier suche ich bei Zeiten eventuell mal einen flacheren. Anstelle der Schraube, hab ich für die Abdeckung eine Daumenschraube mit Silikonpuffer genommen, so kann ich Werkzeuglos an das NH Board.

Im nächsten Schritt dann die Chaoticlabs Teile, zu dessen Zusammenbau hatte der Meltbro mir 2 Tüten Goldbären dazu gelegt, leider hat meine Frau die gefunden, sodass die deutlich schneller leer waren als geplant 😉

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Im nächsten Bild sind dann die Z Motormounts und die Elektronik schon verbaut und verkabelt, zumindest beginnt es.

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Bei den Backern aus Titan konnte ich nicht wiederstehen und habe diese noch schnell Anodisiert. Das Silber war einfach zu langweilig.

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Und hier dann auch schon auf dem fertigen Gantry, den Bau habe ich nicht im Detail dokumentiert, das ist sehr gut in den Manuals erklärt.

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Dann kommt der Gantry an die Z Gurte und der Tap an die AB Gurte.

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Jetzt brauch nur noch der Toolhead drauf und der Drucker ist schon fast ein Drucker.

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An der Config ist noch einiges zu tun, aber erstmal schein alles richtig gewesen zu sein.

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Ich habe keine XY Endstops verbaut, das wollte ich Sensorless lösen. Somit komme ich mit einer Kabelkette auf Z aus.

Dann fehlen noch Gehäuse und Filament Box, hier mal zum testen die von Creality, leider deutlich lauter als die S2 von Sunlu.

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Jetzt müssen noch ein Nozzlecleaner und ein Chamber Heater rein.

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Zum Nozzlecleaner lagen dank des Meltbros diese Silikonbürsten bei, für diese hab ich am vorderen Ende des Bettes einen Platz geschafft. Sodass der Nevermore Filter noch getauscht werden kann.

Zum Chamber Heater kommt dann noch ein Update, hier habe ich ein 220VAC 300W PTC Heizer besorgt, welcher hinten im Gehäuse einen Platz gefunden hat. Dieser wird wie das Bett über eine SSR vom Leviathan gesteuert.

Ich bin noch an der Confi, der Drucker druckt zwar aber noch nicht alle Funktionen sind 100%ig vorhanden oder ausreichend getestet. Aber nach Abschluss stelle ich Config und Markos hier ein.

Alte Begleiter beim Tuning sind Shaketune und AutoSpeed.

Bisher habe ich den Drucker auf eine Velocity von 360mm/s bei einer Accel von 7200mm/ss eingerichtet. Ein PLA Testdruck bei 300mm/s für die Walls war schon sehr erfolgreich. Califolwer und andere Tunes sind auch schon abgeschlossen. Aber noch muss ich für einige Filamente die Flow und Linear Advance Werte überprüfen. Dann werde ich am Ende sagen können, wieviel Schneller der Voron nun ist im Vergleich zu meinem Ender 😊

Zur Zeit scheint die Velocity beim Druck von zumindest PLA bei 220% des Enders zu liegen, die Accel ist ebenfalls bei 260%. Zusammen mit dem deutlich größeren Bett, soll der Drucker einiges mehr schaffen können. Und wenn dieser dann noch drei Geschwister bekommt, habe ich meine Kapazität mehr als verzehnfacht.

In den kommenden Wochen werde ich hier dann noch weiter berichten und die Configs einstellen.

Bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Fortschritt des Projektes und den bisherigen Ergebnissen. In die Planung des ganzen gingen bestimmt einige Tage, der Aufbau des Druckers kostet 2-3 Tage und das Tuning und einstellen der Software dann nochmal 2-3 Tage, insbesondere mit den ganzen Experimenten zwischendurch. Zum Glück wird dann jeder weitere Drucker wohl eher nur 2 Tage brauchen 😉



Falls ihr auch schon Voron2 gebaut habt und noch Tips oder coole Mods kennt, lasst es mich wissen. Ich bin nun gespannt wie sich der Nozzlecleaner zusammen mit meinem Coldpull Makro zusammen machen.

Der Filamentsensor ist beim Laden des Filamentes schon goldwert, aber der Filament Weg gefällt mir noch nicht, die Position der Drybox wird sich noch ändern. Und wenn dier Werkstatt erst richtig renoviert ist, und die für die Drucker passenden Möbel gebaut sind, wird sich nochmal etwas ändern.

Bis dahin sind es aber noch einige Monate.
 
#2
@Yamie ein Traum. Wieder vielen Dank für die ausführliche Dokumentation.
Dank dir und den ganzen Schmackhaft machen des 3D Druck, arbeiten nun 3 Bambu Labs bei mir 😀

Bzgl Voron @tchleb hat welche.
 
Erhaltene "Gefällt mir": tchleb

Yamie

fpv-racing-forum Flüchtling
#4
@sIRoTTER Gerne, freut mich wenn noch andere was damit anfangen können :)

@RZR Klar, aber ich weiß nicht ob der Preis so für jeden funktioniert, ich hab einiges an Zubehör und Ersatzteile schon mit dazu und noch ein paar andere Teile woanders dazu gekauft oder schon zuvor gehabt
Von dem was hier Erwähnt wird, liegen die Kosten um 2.700€ mit weiterem drum herum und einigen Ersatzteilen bzw Vorrat lagen sie eher um 3.000€.
Dazu kommen dann noch die Druckteile die ich selbst gedruckt hab. Da kann man deutlich günstigere Materialien drucken, ich würde da bei meiner Variante nochmal 100€ für Filament veranschlagen.

Ich gehe zur Zeit davon aus, dass mich der erste Drucker um die 3.000€ kosten wird und jeder weitere ca. 2.500€
Das war alles Brutto.

Wenn man es ähnlich macht und nur die Teile kauft die man für den Drucker braucht, kommt man aber Netto auch bei ~3.000€ raus. Und wenn man es etwas genießt und sich die Zeit nimmt ca. 24 Stunden Arbeit für den Aufbau, das beinhaltet dann noch nicht den Kauf, Software oder Kalibration ;)
 

kmpec

Erfahrener Benutzer
#5
Gibt es einen nennenswerten Vorteil gegenüber z.B. Bambu X1 oder Creality K2?
Bauraum und Speeds sind ja irgendwie ähnlich, oder?

Selber bauen ist natürlich immer etwas Schönes und erzeugt tiefes Systemverständnis. Meinen ersten 3D-Drucker habe ich ~2016 auch selber gebaut (also auch designed, kein Bausatz). Ebenso die Portalfräse.
Mittlerweile sehe ich den Mehrwert aber nicht mehr, oder übersehe ich den hier?

Gruß

David
 

Elyot

Erfahrener Benutzer
#6
Voron ist nach wie vor einer der besten, wenn nicht gar der beste 3D-Drucker. OpenSource, skalierbar, individualisierter, ... Dem gegenüber stehst Du dem geschlossenen System Bambu.
Der Voron sauber aufgebaut und eingestellt schlägt jeden Bambu in Druckqualität und Geschwindigkeit. Wenn auch die qualitativen Unterschiede nur den Profis auffallen.
 
Erhaltene "Gefällt mir": tchleb

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#7
Es kommt wohl drauf an, was damit im Endeffekt gewerblich gedruckt werden soll. Für den privaten Bedarf schlägt jeder Bambu den Voron ;).

Bei @Yamie ist aber wohl die Auswahl der Komponenten und der Aufbau des Druckers incl. optimaler Einstellung ein Teil der Faszination.

Apropos gewerblich, auf FB gibt es 'ne Gruppe KiS-3D. Chris druckt gewerblich hauptsächlich auf z.Zt. 42 Bambu-Druckern. Die gezeigten Ergebnisse sprechen IMHO für sich. Ich glaub, dass hat er sich gut überlegt, warum er Bambu-Drucker dafür eingesetzt.
 

Elyot

Erfahrener Benutzer
#8
@QuadCrash Du kennst den Voron und die Ergebnisse, die man damit erzielen kann?

Das gute an den Bambus ist, dass man sie auspackt, aufstellt und losdrucken kann. Sofort sehr gute Ergebnisse, ohne dass man sich erst mit dem Drucker beschäftigen muss. Wenn der Bauraum ausreicht, ist der Bambu auch für den kommerziellen Einsatz gut geeignet, weil er wartungsarm ist und eben einfach zuverlässig druckt.

Der Voron ist dank des offenen System aber vielseitiger. Um die Bambu-Drucker zu schlagen bedarf es allerdings viel Systemkenntnis. Einmal eingerichtet läuft der dann aber ebenfalls zuverlässig und wartungsarm.
 

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#9
@QuadCrash Du kennst den Voron und die Ergebnisse, die man damit erzielen kann?
Sagen wir mal so, ich kenne jemanden der einen Voron hat. Die Druckergebnisse sind soweit ok, aber auch nicht besser, als von meinen Bambus (Druckdatei und Filament identisch). Während ich aber überhaupt nicht an den Druckern basteln muss (Updates und gelegentliches Schmieren mal außen vor gelassen) ist der Bekannte ständig mit irgendwelchen Optimierungen beschäftigt.

@Yamie schätze ich da etwas anders ein. Der wird sicherlich Top-Ergebnisse erzielen, auch weil er das Thema sozusagen lebt. Er wird aber sehr viel Zeit (und Geld) investieren und da frage ich mich, ob das dann noch wirtschaftlich im gewerblichen Bereich ist. Aber, ich kenne natürlich nicht seine Anforderungen (bzw. die seiner Kunden).

Zusammengefasst würde ich sagen, mit Bambus kann jeder von Null an sehr gute Ergebnisse erzielen. Mit Voron gehts vielleicht noch 'nen Tacken besser, aber nicht für jeden.
 
#10
Zusammengefasst würde ich sagen, mit Bambus kann jeder von Null an sehr gute Ergebnisse erzielen. Mit Voron gehts vielleicht noch 'nen Tacken besser, aber nicht für jeden.
Sehe ich auch so. EIn Kumpel hat eine Voron und ist ebenfalls dauernd am schrauben, Teile kaufen zum verbessern und mein A1 Mini hat schon 400 Std runter, der erste P1S 160-170Std und der Neue gibt auch massig Gas.
 

Yamie

fpv-racing-forum Flüchtling
#11
Ich denke Bambulab hat den Markt sehr positiv geprägt. Der X1C implementierte als erster Drucker von Haus aus Features und Funktionen die sonst nur im Enthusiasten-Bereich Standard waren. Er hatte nichts wirklich neues, aber war endlich auf dem Stand der sehr guten Open Source Projekte und das zu einem sehr guten Preis.
Jeder der nur drucken können will, rate ich meist zu einem BambuLab.

Was Geschwindigkeit anbelangt, kann ein Custom Drucker höhere Werte erzielen, auch im Bereich der Beschleunigung, jedoch kommt man dort schnell an sinkende Erträge. Zumal eine Bewegungsgeschwindigkeit von 300 oder 500 mm/s am Ende kaum noch einen Unterschied macht, auch ob man mit einer 5.000er Beschleunigung oder einer 20.000er Beschleunigung unterwegs ist.
Kaum ein Filament kann sauber bei 300mm/s gedruckt werden, technische Filamente ohnehin kaum noch.
Je nach Teilgröße kommt dann auch die Layerzeit zur Kühlung nicht mehr hinterher.
Wer Speedboats drucken will, der baut aber auch eine andere Art von Drucker, ist ein eigens Hobby an sich.
Hier wird dann auch noch sehr relevant, wieviel Material überhaupt in welcher Zeit extrudiert werden kann.

Mein Erster Drucker war quasi das SchweizerTaschenmesser, der konnte alles, alle Filamente, nahezu jedes Feature. War ein Forschungsexperiment um alles austesten zu können. Und nach massivem Tuning und Optimierung der Hardware konnte ich Geschwindigkeiten von 300 mm/s und Beschleunigungen von 2.500 mm/ss fahren. Die aller wenigsten Filamente können aber wie schon gesagt so schnell gedruckt werden.
Der Voron ist schneller mit mitlweile nochmal qualitativ besseren 400mm/s und 7.500 mm/ss.
Ich kann den auch auf 1000mm/s und 30.000mm/ss fahren, aber dann leidet die Qualität wieder und der Zeitgewinn ist minimal. Die goldene Regel ist da, mehr Drucker drucken schneller als ein schneller Drucker.

Da ich vor allem technische Filamente drucke geht es mir immer um Stabilität < Qualität < Druckzeit.
Die Drucker werden semigewerblich genutzt. Ich will keine Farm, ich habe keinen 3D Druck Service. Aber durch meine Arbeit hat es sich ergeben, dass ich Kleinserien produziere. Diese Kleinserien sind nun deutlich größer geworden und der Kunde hat es mit vielen verschiedenen Druck Services versucht, die bekommen aber weder die Qualität, noch die Materialien hin. Und da liegt das Hauptproblem, die etwas exotischen Materialien die speziell für diese Produkte gewählt wurden, weil sie exzellente Eigenschaften haben.
Klar kann man da auch andere günstigere Materialien nutzen und das ganze günstiger herstellen, aber bei dem was am Ende rauskommt, machen die Druckkosten nur einen sehr kleinen Teil aus.

Die Voron Drucker die ich baue sind daher auch etwas anders konzipiert, ich bin ran gegangen mit dem Motto: "Ich will den best möglichen Voron 2.4 von der "Stange" bauen, Geld spielt keine Rolle"
Das ist ein Luxus den ich habe, denn die Drucker amortisieren sich innerhalb des ersten Monats.
Da es mir also auf das Geld an dieser Stelle nicht ankommt. Und auch die 3D Druck Gewinne sind verschwindend gering im Verhältnis zum sonstigen Betrieb, dass ich in der sehr glücklichen Lage bin, dass es mir egal sein kann, ob ein Drucker 2.000€ oder 4.000€ kostet.
Das ganze ist für mich auch immer noch ein Hobby, nur deswegen mache ich das. Alleine die Arbeitszeit würde sich vorne und hinten nicht lohnen. Aber im Winter hab ich etwas mehr Zeit frei und da mache ich jetzt gerne sowas ;)

Dann noch die Hauptgründe, warum ich den Voron 2.4 einem Bambulab X1C oder einem Ratrig vorgezogen habe.
350mm³ Bauraum, zu oft war ich bei manchen Teilen bei meinem bisherigen 235mm³ eingeschränkt, die 350 sind deutlich mehr, auch als der 255er vom Bambu.
Modbarkeit, oder Anpassbarkeit, sowie Offenheit der Software, durch eigene Makros.
Kompatibilität mit Custom Betten, ich brauche Druckbetten aus reinem PP und PC Platten.
Für mich vor allem relevante Filamente beim Druck sind: TPU, PP/PPCF/PPGF, PC/PCCF, PA
Eine MMU oder sowas ist für mich eher uninteressant, ich drucke keine Deko. Wenn ich mal Farbwechsel mache, dann in TPU.
Und was den Voron 2.4 vor allem noch vom Ratrig unterscheidet ist das fixe Bett. Und ein Z Gantry auf Gurten. Bei meinem anderen Drucker war es eine riesen Aufgabe, die Z Achse die auf Spindeln läuft sauber zu bekommen.
Das läuft nun absolut perfekt.

Ich brauche Betttemperaturen von bis zu 130°C, NozzleTemps von 310°C, Bauraumtemps von 80°C.
Dabei teilweise massive Partkühlung, die dann auch sehr gezielt kommen muss. Daher beschäftige ich mich auch mit dem CPAP Mod.

Und vor allem will ich 100%ige Kontrolle über meine Maschinen haben.
Meine Voron, werden wohl kaum noch gemoddet danach, bin mit den Mods mehr oder weniger durch und das VoronÖkosystem ist sehr gut erforscht und dokumentiert, dass ich mehr oder weniger zuvor sagen konnte was ich brauchen würde.
 

kmpec

Erfahrener Benutzer
#12
Danke!
Denke hab halbwegs verstanden worum es dir geht. Ich hab mir die mal etwas angelesen. Ist ja schon ziemlich cooles Zeug!

Darf ich noch fragen was du beruflich machst? Klingt ja spannend!

Gruß

David
 

Yamie

fpv-racing-forum Flüchtling
#13
Jeder der einen Voron kauft, sollte schon wissen was er da macht.
Das ist kein Drucker für Anfänger, oder Jemanden, der noch nicht weiß wozu der Drucker genutzt werden soll.

Wer nur drucken möchte bekommt viele geeignetere Systeme.
Aber viele davon sind dann beschränkt in ihrem Potential.

@kmpec
Ist nicht einfach zusammengefasst, ich bin GF der eigenen Firma, die ich vor 2,5 Jahren mit einem Kollegen aus der Forschung und zwei weiteren Mitgründern gegründet habe. Der Gegenstand unseres Unternehmens ist die drohnenbasierte Erfassung von Umweltdaten und deren Auswertung sowie die Entwicklung von zugehöriger Hard-und Software.
Mein Hintergrund ist Computing in Science (also eine Art von Computerwissenschaftler), Chemie Studium, dann Bioinformatik und Geoinformatik. Mein Schwerpunkt ist dabei Systeme zu entwerfen und zu bauen, um wissenschaftliche Daten zu sammeln und auszuwerten. Mein Kollege hat hingegen in Landschaftsökologie promoviert. Der Mitgründer ist Deeptech Produktmanager, so Buisnesszeugs. Und meine Frau, sie hat fast ihre Promotion in Computer Science (Robotik&KI) fertig. Zusammen machen wir primär dohnenbasierte Fernerkundung. Die Entwicklungsarbeit habe ich mit reingenommen, weil ich es gerne mache. Und einem Freund unterstützen können wollte, der vor 5 Jahren eine Firma für Citizen Science und Lehre gegründet hat. In die Richtung gehen dann auch primär die 3D Druck Arbeiten.
 

Totora

Well-known member
#14
Es ist beim 3D Drucker wie mit vielen anderen Dingen auch. Man sollte vor der Anschaffung sehr genau abklären, was man machen möchte und wie weit die eigenen Fähigkeiten reichen und ob man bereit ist, sich in die Materie einzuarbeiten.
Dann erstellt man sich ein persönliches Lastenheft und wählt danach das am besten passende Gerät aus.
 

tchleb

Well-known member
#15
Nicht nur einen :D ich besitze selbst einen 2.4 350mm und einen v0.2 mit 120mm.

In meiner Familie sind es (bis jetzt) schon 3x 2.4 350mm und 2x v0.2

Der 0.2 läuft eigentlich permanent, ist für 90% die ideale Größe für meine Drucke.

Ich bin schon seit einiger Zeit in der Voron Community aktiv und bereue es nicht.

Die Druckergebnisse sind die gleichen wie beim Bambu und auch die Geschwindigkeit. Ist halt nicht Plug and Play und nicht jeder bekommt den Voron zusammen gebaut und zum laufen ;)

3D Druck ist ein eigenes Hobby, nicht jeder hat Lust am Drucker zu basteln und zu schrauben.
Wenn man auspacken und gleich drucken möchte ist ein bambu sicherlich nicht verkehrt und zu empfehlen.

@Yamie
Ich würde die Tür gegen eine Clicky Clack Tür ersetzen.
Die orginale Tür bekommt man nie wirklich dicht und musste öfters nachgestellt werden damit diese bündig schließt.

Der Galileo 2 Extruder ist auch zu empfehlen.

Wenn du viel ABS und Co druckst dann würde ich noch 2x Filter unters Druckbett bauen. Damit bekommst du die Luft besser gefiltert und durch die Umluft den Druck Raum beheizt.
Ich schaffe damit 60°C+ im Druckraum.

Gibt noch einige Mods. Ich muss meine repository pflegen mit den Mods die ich verbaut habe. Vielleicht komme ich in bald dazu...

CPAP habe ich noch nicht verbaut, habe es mir dieses Jahr auf der Messe von Bigtreetech CTO ausführlich zeigen lassen. Es ist leiser als ich es mir vorgestellt habe.

Ich brauche Betttemperaturen von bis zu 130°C
Der 3M Kleber vom Druckbett wird das nicht lange mitmachen. Ich hatte nach ein paar hundert Stunden 110°C schon den "smell of death"
Wenn es permanent heißer als 100°C werden soll kommt man um RTV nicht herum.
Die Kleberückstände vom 3M 468 Kleber bekommst du am einfachsten mit Bref Reiniger gut weg.

@Elyot
RatRig ist noch zu empfehlen wenn man Open Source haben möchte. Bei RatRig gibt es Kits und fertige Drucker zu kaufen.
Ich hatte dieses Jahr auf der Formnext ein längeres Gespräch mit einen Entwickler.
 
Zuletzt bearbeitet:

Yamie

fpv-racing-forum Flüchtling
#16
Ich habe auch schon etwas weiter gebaut, ein weiteren SSR für den Chamber Heater.

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Dabei handelt es sich um einen einfachen PTC Heater der 300W auf 220VAC hat, steuere ich über den Extruder Heater vom Leviathan, da der eigentliche Heater am Nitehawk hängt.

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Hab dem ein kleines Gehäuse gebaut mit einer 220VAC LED damit ich auch sehe wenn der aktiv ist. Um die Temp gut steuern zu können habe ich einen 100K NTC reingeklebt ;)

Nächster Schritt war dann die Nozzlecam. Hier hab ich mir einen Halter gezeichnet, der hinter den Tap geschraubt wird und Platz für die Cam und 2 LEDs hat.

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Die Lösung von vorne im SB Body hat mir nicht so gut gefallen, weil ich dann noch schlechter an die Nozzle dran komme.

Das Verkabeln der LEDs war etwas aufwändiger als erhofft. GND und 5V kommen von dem Port für die XY Endstops, die sind frei weil ich Sensorless Home. Der X ist schon belegt von meinem Filament Sensor, den ich vor allem zum Laden des Filamentes brauche (zieht 50mm Filament, sobald welches im Extruder erkannt wird).
Leider ließ sich der Y GPIO Pin vom NH nicht für die LEDs nutzen, scheint reiner TX zu sein, oder man müsste was an der FW vom NH ändern.

1733982645785.png

Aber der SU vom IO funktioniert als RX.

1733982667064.png

Somit lässt sich dann auch die LED an der Cam Steuern.

[neopixel cam_light]
pin: nhk:gpio2
chain_count: 2
color_order: GRBW
initial_RED: 1.0
initial_GREEN: 1.0
initial_BLUE: 1.0
initial_WHITE: 1.0

Die Belegung der LED ist noch etwas sonderbar, da sie nur W kann ist die Steuerung auch nicht so sauber, habe dazu einfach AN und AUS erstellt, sind sehr minimale Makros aber damit kann man die LEDs wenigstens ausschalten 😉

[gcode_macro Cam_Light_On]
gcode:
SET_LED LED=cam_light WHITE=1.0 BLUE=1.0 GREEN=1.0 RED=1.0

[gcode_macro Cam_Light_Off]
gcode:
SET_LED LED=cam_light WHITE=0.0 BLUE=0.0 GREEN=0.0 RED=0.0


1733982729456.png
1733982746946.png

Damit die Cam scharf ist, muss die Linse fast vollständig ausgeschraubt werden, das macht man besser bevor man sie verbaut, nicht so wie ich danach.... dann noch mit einem Tropfen Sekundenkleber fixieren, hält nun gut und ist so scharf es eben geht.




Hab dann auch gleich noch den CPAP getestet, der wird in der Config angelegt wie ein Lüfter, den Rest mach das Controller Board.

1733982883426.png

Der zieht keine kalte Luft von außen sondern zirkuliert die Luft vom inneren.

1733982933280.png

Damit die Bauraumheizung auch nicht zu viel laufen muss ;)

Der HotendSB Body ist nun ein wenig anders, braucht ja keinen Part Cooler Lüfter mehr.

1733982977387.png

Ich denke aber CPAP und Nozzle Cam bleiben einmalige Mods, die weiteren Voron, werden das nicht brauchen, war auch einfach neugierig ;)

Es läuft alles, aber zum Testen bin ich noch nicht weiter gekommen.

Beim Tuning der Belts hab ich bei 99% aufgehört, von da wird einfach immer wieder nur schlechter.

1733983172973.png

Den Inputshaper hatte ich nach dem Umbau auch nochmal ausgeführt. Hier hat sich mit CPAP und NozzleCam kaum was verändert.

1733983232141.png
1733983238989.png


Ich bleibe damit erstmal auf diesen Werten bis ich weitere Tests gemacht habe:

[printer]
kinematics: corexy
max_velocity: 360
max_accel: 7200
max_z_velocity: 36
max_z_accel: 340
square_corner_velocity: 5.0

Dafür wollte ich mir dann nun doch noch den Orcaslicer vornehmen.
Ist vielleicht ein guter Zeitpunkt mal was Neues zu lernen ;)

Die skew_correction hab ich auch schon drin, ist sehr sauber alles.

[skew_correction CaliFlower]
xy_skew = 0.0012031285733545684
xz_skew = 0.0
yz_skew = 0.0

Die Hardware ist also soweit gut eingestellt und die Firmware läuft auch sauber.
Ich habe alle Funktionen und Features die ich implementieren wollte nun drin.

Nun geht es um das feinjustieren der Profile, bisher einfach 1 zu 1 von meinem Ender geklaut ;)
Das PLA Profil einfach mal auf 360mm/s hochgedreht, dh. äußere Wände bei 120mm/s.

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Mit dem CPAP Kühlung runter auf 40% (60% Max).
Während der eine gute 5015 noch schwächer war, als mein Dual 5015 am Ender, ist der 7040, doch deutlich leistungsfähiger ;)

Der Drucker druckt bereits sauber und akurat, aber etwas tuning geht noch.
Hier ein schnelles Benchy mit diesen quasi max Settings, minimum Layertime lag bei 6s.

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1733983806294.png

Linear Adavnce muss wohl noch etwas sauberer eingestellt werden, hab ich aber noch gar nicht gemacht, ist noch der alte Wert. Flow ist auch noch nicht perfekt, scheint etwas zu hoch zu sein, war nur kurz grob eingestellt.
Das Benchy ist uach mit 3-4 Walls gedruckt, hab am Profil nicht viel geändert.
First Layer ist sehr gut, sonst sehe ich auch nur leichtes Ringing, aber das war auch absoluter Max Speed. Das tune ich dann mit Testdrucken noch weiter im Detail.
Ich bin aber beeindruckt, wie gut der Schornstein bei dem Tempo dank des CPAP wurde.

Also als nächstes Orcaslicer, dann die ganzen Testdrucke und das Tuning.

@tchleb
Danke für das Feedback :)
Mit der Tür war ich auch noch nicht so glücklich, aber ich hab diese CNC Teile dafür und wollte wahrscheinlich einfach dünnes Dichtband drunter machen, und dann in der Mitte eine Lamelle, so wie ich das auch beim Ender gemacht hatte. Wenn ich das eine Weile getestet habe schaue ich mal und berichte dann wieder. Ich denke aber der Chamberheater kommt gut mit.

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Den G2E hab ich ja schon verbaut, schien mir am sinnvollsten unter der Auswahl. Ist ähnlich dem Prusa Nextrudor. Und ich wollte nicht etwas aufwändig neu designen. Bin mal gespannt wie der sich mit weichem A70 TPU Schlagen würde. Aber ich denke der Voron ist eher nicht dafür gemacht. Bin mit dem OMGV2 am Ender aber extrem zufrieden. Von dem was ich bisher gesehen habe, scheint das ein sehr guter Allround Extruder zu sein, aber bestimmt nicht der schnellste ;)

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ABS drucke ich gar nicht. Auf den Voron wird vor allem TPU, PC CF, PP CF und PP GF gedruckt werden.
Sind die Filamente meiner Wahl für die meisten Projekte. Gibt mir eine gute Auswahl an Eigenschaften um fast alle Bauteile abdecken zu können. Für manches dann noch PA, aber PA CF hab ich fast aussortiert.
Unter umständen noch reines PP, aber auch das ist seltener geworden.

Weiches TPU wird wohl weiterhin der Ender handhaben müssen, A70 und abwärts muss quasi freiwillig in den Extruder fallen, das wird bei dem langen Bowden vom Voron nichts.
Aber sowas kann eh nicht schnell gedruckt werden und sind nur sehr spezielle Teile.

Wie hoch ich die Bauraum Temp bekomme hab ich noch nicht getestet, aber 60°C hab ich nun recht schnell und stabil mit dem PTC Heizer, so lange ich bis 80°C komme und das halten kann, sollte auch PA kein Problem machen :)
Muss ich aber alles noch testen.

Beim CPAP bin ich vor allem hierauf aufmerksam geworden:
https://github.com/vitals78/Flap-controlled-CPAP

Das würde ich mir bei Zeiten mal genauer anschauen :)


Aber nun ohnehin erstmal ein paar Tage ohne den Drucker und eventuell dann erstmal in den neuen Slicer eintauchen.
Mehr Mods kommen dieses Jahr nicht mehr ;)
 
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