Lipo Lagerung in Tresor / was macht ihr?

Kleiner Nachtrag:
Hier ein Thread, wo ein kleiner 2S 1000 hochgegangen ist =>
http://fpv-community.de/showthread.php?12003-LiPo-ging-in-Rauch-auf-Feuer-im-Keller

Ein Thermal Runway kann durch Beschädigung, Überladung oder Tiefentladung ausgelöst werden. Die Selbstentladung ist bei 3,85V am niedrigsten, u.a. deshalb lagert man dort.

Ein LiPo-Feuer lässt sich nicht ersticken, da der Akku den Sauerstoff in der Reaktion selbst erzeugt.

3,85V heißt aber auch rund 50% Energie im Akku, die im Falle eines Problems raus wollen.

Die Selbstentladung ist beim Lipo fast null. In neun Monaten Lagerzeit hat ein Lipo von mir immer noch 3,70V pro Zelle und somit nichts verloren. Daher favorisiere ich seit Jahren 3,70V, was nur ca. 15% Energieinhalt bedeutet.



Das heißt, dass die Sandidee für die Katz ist. Der Sand löscht nicht, wird wohl auch kaum den Rauch bändigen und die Feuergefahr dämmt ein ordentlicher Koffer.

Es gibt drei Arten, ein Feuer zu loeschen:

1) Brennstoff entziehen
2) Sauerstoff entziehen
3) Kuehlen

Der Sand hilft zumindest bei 3), ein wenig 2) kann aber auch nie schaden, selbst wenn intern eine Sauerstoffquelle vorhanden ist. Ausserdem erschwert der Sand das Uebergreifen der Flammen auf andere Dinge (z.B. durch wegfliegende brennende Partikel) und duerfte die heissen Brandgase ganz gut verteilen. Letzteres sollte z.B. im Gegensatz zu einem Safe mit genau einem Loch das Entstehen einer langen gerichteten Stichflamme verhindern.

@Maren: Leider gibts auch Beispiele fuer spontane Runaways ohne eine der genannten Ausloeser, insbesondere nach einer (Hochstrom-)Entladung.

Hättest du dazu eventuell nähere Infos, das würde mich mal interessieren? Die chemische Zusammensetzung einer Zelle ist ja nie so ganz genau bekannt, aber mir fällt unter den bekannten Komponenten spontan keine ein, die als effektiver Sauerstofflieferant dienen könnte.

Selbst wenn, dürfte Sand dennoch zumindest nicht schaden, weil er die zusätzliche Zufuhr von Umgebungssauerstoff behindert. Alternativ wären auch spezielle Löschschäume brauchbar, um einen LiPobrand zu löschen, die sind aber zum einen in der Regel nicht frei verkäuflich oder einsatzbereit verfügbar, und zum anderen ist deren Einsatz unter Umweltgesichtspunkten bedenklich. Da treibt man nicht selten den Teufel mit dem Belzebub aus.

Nur mal als Info: In der aktuellen Ausgabe der FMT ist auf Seite 84 eine LiPo-Kiste aus einer Zargesbox beschrieben. Was das teil - zumindest nach meiner einschlägigen Erfahrung mit 'Schnüffeltüten' interessant macht ist der Einbau von zwei ABC-Filtern welche so ziemlich alles was bei der Verbrennung an Stoffen entsteht zurückhalten sollten. Da da auch nur in einer Richtung 'Luft' durch geht ist die Zarges dicht.

http://www.vth.de/flugmodell-und-te...schlaege-fuer-filtereinsaetze-in-lipo-kisten/

Ich versuche, da mal etwas mehr Futter ran zu bekommen.
Meine stichwortartigen Infos stammen aus einer Kurzzusammenfassung eines Fliegerkollegen. Der ist nämlich auch ein Ex-Kommilitone und heute Prüfingenieur beim Tüv. Und dort gab es wohl neulich einen Vortrag eines Profs zum Thema LiIonen-Akkus in E- und Hybridfahrzeugen.

Die Lagerspannung ergibt sich wohl daraus, dass dabei Veränderungen im Lithium am geringsten sind. Weiß nicht mehr genau, ob es um Kristalle oder die Gitterstruktur ging - hatte jedenfalls einen eigenen Fachbegriff.

Die niedrigere Spannung würde nur helfen, wenn die elektrische Energie auch diejenigen wäre, die sich beim Brand entlädt. Ich hab da meine Zweifel...

Beim Abbrennen wird die Energiemenge aus der Ladung des Akkus wahrscheinlich vernachlässigbar sein, aber ein fast leerer Akku heizt sich bei inneren Beschädigungen vielleicht nicht so stark auf und zündet evtl nicht.
Zum Aufbau und zur Zellenchemie gibt es dieses sehr informative Pdf:http://elektromodellflug.de/files/Lit-Akku-Techn-Einfuehrung.pdf
Ich denke außerdem nicht, dass ein Lipo genügend Sauerstoff für einen ordentlichen Brand selbst erzeugt. Die einzige Quelle wären eventuell Perchlorathaltige Elektrolytsalze, aber denen gegenüber steht viel Plastik, organische Lösungsmittel und Graphit. Die stark rußenden Flammen aus einschlägigen Youtubevideos sprechen auch nicht gerade für einen Sauerstoffüberschuss.

Danke für dieses sehr interessant Dokument, das werde ich mir mal in Ruhe zu Gemüte führen. Nach diagonaler Durchsicht würde ich dir aber zustimmen, dass da kein hinreichender Sauerstoffspender enthalten ist. Der Elektrolyt ist in der Regel in geringen Mengen enthalten (weshalb die HF-Thematik meiner Ansicht nach immer überdramatisiert wird), das bisschen Perchlorat würde da nie ausreichen, den Brand unter sonstigem Sauerstoffausschluss dauerhaft am Leben zu erhalten. Aber ich warte mal auf Marens Info, bevor ich mir da eine genauere Meinung bilden kann.

Mal abgesehen davon, warum und wie bzw. wodurch ein Lipo nun in Brand gerät, ist doch nach all den Postings hier für mich eindeutig, das entweder ein Ofen mit geöffnetem Rauchabzug oder der Graupner Lipo-Sicherheitskoffer (nicht der Lipo Safe) das Optimum an Sicherheit darstellen. Den könnte man ja auch nachbauen bzw. was ähnliches.

Zumindestens, wenn man in geschlossenen Räumen lagern und laden muß.

ThinMan

Hallo,

bei Aldi Süd gibt es ab Do. 04.02.2016 wieder die Dokumentenkassette.

Taugt die was zur sicheren Lipo-Aufbewahrung?


Gruß
meute

Der Koffer ist wasser- und somit auch Luftdicht, dh. Gase können nicht entweichen. Ich denke mal das das dadurch eine schöne Bombe gibt wenn ein Lipo hochgeht.

Ich nehme an, dass der auch eine herausnehmbare Gummidichtung hat.

Hallo,

Da könnte man ja ein Loch in den Gummi machen.

Aber im Vergleich zu den Lipo-Koffern von Robbe und Graupner:
So viel anders dürften diese Koffer doch auch nicht sein, oder?


EDIT:
Hier im Nachbarforum in älterer Thread über das Aldi-Teil.


Gruß
meute