@kinderkram: Mensch Norbert, was willst du mit deinen Beiträgen eigentlich bezwecken? Ihr habt mit dem Autoquad ganz sicher ein tolles System mit vielen interessanten Ansätzen entwickelt. Obwohl es etwa gleich viel kostet wie ein Naza V2 ist es diesem von den Spezifikationsdaten her deutlich überlegen. Von daher steht einer massenhaften Verbreitung der AQ-Plattform nichts im Wege. Dennoch findet diese nicht statt. Warum ist das so? Gemessen an den verkauften Einheiten, liegt ihr da noch im Promille-Bereich oder doch eher im hohen ppm-Bereich, quasi in homöopathischen Größenordnungen, im Vergleich zu den DJI Produkten? Warum habt ihr den Markt nicht aufgerollt, so wie du es selbst doch anfangs vollmundig erklärt hast, als ihr DJI das Fürchten lehren wolltet (ich glaube, den DJI-Jungs muss man selbst heute, mehr als ein Jahr nach deinen Ankündigungen noch immer eine Zitrone in den Mund drücken, damit die das Grinsen aus dem Gesicht bekommen)?
Meine Antwort auf die Fragen: Autoquad und die DJI-Produkte bedienen zwei ganz unterschiedliche Marktsegmente, auch wenn ihr immer wieder versucht habt, euer AQ direkt gegen ein WKM zu platzieren (in die Naza-Niederungen wolltet ihr euch ja eh nie begeben). Fast das Einzige, was die AQ- und die DJI-Kunden gemein haben ist die Tatsache, dass sie mit dem jeweiligen Controller einen Multikopter in die Luft bringen wollen. Damit hat es sich dann in der Regel auch. AQ ist nur für Anwender, die bereit sind, sich intensiv in das System einzuarbeiten, die über die notwendigen Englischkenntnisse verfügen und die bereit sind, viel zu lesen und zu experimentieren (ihr seid doch noch Beta, oder?). Das ist an sich auch nicht verwerflich und zum Lohn gibt es eine offensichtlich sehr leistungsfähige Plattform.
Diese Zielkunden haben in aller Regel nichts, aber auch so rein gar nichts mit den typischen DJI-Kunden zu tun. Viele von denen fliegen mit einem Naza ihren ersten Multikopter, wollen oder können sich nicht technischen Details auseinandersetzen und wollen nicht selten schnell zum Erfolg kommen, sprich den Kopter in der Luft haben.
Während ein AQ in gewissem Sinne die technische Weiterentwicklung von MultiWii, APM u.ä. sind (Verkauf einer nackten Platine die teilweise erst einmal mit einer FW bespielt werden muss, eine ordentliche Bedienungsanleitung gibt es nicht, nur den Verweis auf ein Wiki (was aber zumindest beim AQ sehr umfangreich aber dennoch für viele in der praktischen Arbeit unhandlich ist), gefolgt von mehr oder weniger komplexen Einstellarbeiten und PID-Tuning etc. pp), hat DJI vor allem mit dem Naza und Phantom Märkte geschaffen, die es so zuvor nicht gab. Sie haben die Märkte nicht nur geschaffen, sondern auch rasant wachsen lassen, und das Ganze auch noch praktisch ohne nennenswerte Konkurrenz. Die hatten in 2010 gerade mal 20 Mitarbeiter und haben heute etwa 300 Festangestellte. DJI ist also bestimmt keine Pommesbude und so eine Entwicklung legt man nicht hin, wenn man nur Müll auf den Markt wirft.
Irgendwie ist es also mit dem AQ und den DJI-Produkten wie mit den berühmten Äpfeln und Birnen: Man kann sie eigentlich nicht vernünftig vergleichen. Stellt sich mir also die Frage, was du mit deinem permanenten DJI-Gestänkere eigentlich bezwecken willst, bei dem ja oft genug mitschwingt oder gar ausgesprochen wird, dass es Derlei bei Autoquad natürlich nicht gibt. Mir kommt das so vor, also ob du auf die Weise nach der Aufmerksamkeit heischt, die dir oder richtiger der AQ-Plattform auf anderen Wegen nicht zu Teil wird. Habt ihr das wirklich nötig? In meinen Augen ist das sinnfreies DJI-Bashing. Nicht ganz so extrem wie von TC praktiziert, aber was nicht ist kann ja noch werden. Wenn das also alles ist, was du zum Thema beitragen kannst, dann frage ich mich, ob es nicht besser wäre, das einfach zu lassen. Falls das nicht möglich ist, dann würde ich empfehlen, das Gemecker in der Autoquad-Abteilung abzusetzen, da hast du auch gleich ein entsprechend Beifall spendendes Auditorium. Hier finde ich Beträge dieser Art einfach nervig und überflüssig.
Seid froh und danket DJI auf Knien, dass sie euch die ganzen Plug&Play DAUs vom Halse halten. Ich bin sicher, hätte sich nur ein kleiner Bruchteil von denen statt für ein Naza für ein AQ entschieden, die gesamte AQ-Crew hätte längst einen kollektiven Suizid in Erwägung gezogen.
Zurück zur Sache: ist also alles Gold, was da glänzt im Hause DJI? Aus meiner Sicht ganz sicher nicht. Die Portierung der Multirotor-Firmware auf eine Heli-Version war ein Schuss in den Ofen. Schlechte Dokumentation, angekündigte Implementierungen, die später nie erschienen, nicht durchdachte FW-Versionen, die anschließend hastig nachgebessert werden mussten, all das war und ist keine Erfolgsstory von DJI.
Beim Wookong-M kann ich nicht wirklich mitreden, ich habe nie eines besessen. Bei dem was ich aber allein hier in diesem Forum gelesen habe (und da möchte ich mal besonders auf "von wem" abheben, denn da waren User dabei, die ich sehr schätze und bei denen es mich sehr stutzig macht, wenn die plötzlich über unerklärliche Abstürze reden, oder die eine FW drei Generationen runterstufen, um endlich ein stabiles System zu haben), wird man den Eindruck nicht los, dass es auch mit dem WKM einige ärgerliche Pannen gab.
Das Naza nutze ich seit der ersten Stunde und quasi von dem Zeitpunkt an, an dem es auf den Markt kam. Inzwischen habe ich alle Hardwareversionen in meinem Hangar und bin alles in allem zufrieden damit. Auch ich hatte einen unerklärlichen Ausritt (
http://fpv-community.de/showthread....-Controller-V2&p=395915&viewfull=1#post395915), den ich erst dadurch abstellen konnte, dass ich das Naza V1 mit FW3.14 gegen ein V2 mit FW 3.14 getauscht habe. Ich weiß bis heute nicht, was die Ursache war und hätte das gerne DJI direkt vorgeführt, was leider aus Zeitgründen nicht geklappt hat (gilt allerdings auch für die Fehlersuche am V1, ich habe es mir leicht gemacht und einfach die HW getauscht). Die FW 3.10 wies gravierende Mängel auf (Motorabsteller) und musste zügig nachgebessert werden. Die Liste ließe sich vermutlich beliebig fortsetzen.
Unter dem Strich bin ich der Ansicht, dass DJI dem Garagenstatus entwachsen und erwachsen geworden ist. Damit einher gehend haben sich all die Unarten eingeschlichen, die ich von DJI in den Anfangsjahren nicht kannte (oder vielleicht schon vergessen habe?), und die bei vielen, vielen anderen Anbietern ganz gleich welcher Branche Gang und Gäbe sind: der Kunde wird zum zahlenden Beta-Tester. Das ist natürlich nicht in Ordnung, aber als Pragmatiker habe ich mich bis zu einem gewissen Grade längst dran gewöhnt. Auch bei meinen DJI-Produkten kommt nicht mehr sofort jede neue FW drauf, so wie ich das anfangs problemlos machen konnte. Solange jedoch der durch fehlerhafte Hard- und Software verursachte Schaden gering gegenüber dem durch meine Dummheit verursachten Bruch ist, kann ich mit den Unzulänglichkeiten der DJI-Systeme ganz gut leben. Für mich ist und bleibt die Naza-Plattform das Optimum, wenn ich Aufwand für Installation sowie Einarbeitung ins System einerseits und Leistung andererseits ins Verhältnis setze.