Welcher FPV-Kopter und welches Setup lohnt sich für mich?

Galileo

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#1
Hallo zusammen,

Segler fliege ich seit längerer Zeit, Helis seit kurzem, und ich habe einen Nano QX und finde es faszinierend, wie entspannt man den im Stabi-Mode bewegen kann. Das bringt mich auf den Gedanken, dass ein Multikopter wohl der beste Einstieg in FPV wäre.

Auch nachdem ich schon einiges recherchiert habe wäre ich trotzdem dankbar für ein paar Vorschläge oder einfach nur Denkanstöße zur Ausrüstung. :)

Folgende Randbedingungen, korrigiert mich wenn ich falsch denke:

1) Anlage

Als Sender würde ich gern meinen mc32 nutzen,
- aus Gewohnheit,
- wegen der Sicherheit des GR32-Empfängers,
- weil es unsinnig wäre noch was anderes zu kaufen
- volle Telemetrie vorhanden (Akkuüberwachung, GPS, Höhe usw.)

Eine DX8 hätte ich auch noch, aber ohne Telemetrieausrüstung und eigentlich nur für die kleinen Blades.


2) Welche Elektronik?

Nun ist natürlich die Frage, inwieweit mein Graupner-Zeug zusammenarbeitet mit der Kopter-Elektronik: Die hat zwecks RTH sicher ihr eigenes GPS, aber das ist ja auch egal, dann sind eben ggf. zwei an Bord.

Oder macht die Kombination mit der Graupner-Telemetrie garkeinen Sinn?
Ist bei einer geeigneten Kopter-Elektronik die Telemetrie sowieso immer dabei?


3) Akkus

6s 4500er Akkus sind vom Heli vorhanden, incl. 1000 Watt Power Peak Twin.


4) Größe

Ich fliege weit draußen in der Natur und hätte gern einen weiteren Flugradius, das bedeutet: Das Gerät sollte eher größer sein dass man es dann auch noch sehen kann. Allerdings sollte das in Relation zum Budget stehen.

Andererseits ist ja der nackte Copter nicht der größte Kostenfaktor, Akkus und Ladetechnik habe ich ja.

Absolutes Limit sind natürlich 5kg, allerdings wüßte ich nicht, wodurch er so schwer werden muss. Größe könnte man ja auch mit langen Armen erreichen.


5) Quad- Hexa- oder Oktokoper

Sucht man nach Oktokoptern, dann findet man immer gleich astronomische Preise. Gibt es eigentlich keinen guten Oktokopter zum Preis von zwei Quadrokoptern?

Ich denke da eben auch an die Sicherheit bei einem Motorausfall. Jedes andere Modell (selbst einen Heli mit Autorotation) kann man bei Motorausfall meistens noch irgendwie landen, nur einen Quadrokopter eben nicht und bei einem Hexakopter ist es nach dem was man liest wohl Glücksache. Dabei müßte man bei einem Hexacopter nach meiner unbedarften Vorstellung :D doch eigentlich nur den gegenüberliegenden Motor mit abschalten und schon hätte man einen stabilen Quadro.


6) Flugzeit

Lange Flugzeit wäre mir wichtiger als dynamische Eigenschaften. Frage nebenbei: Kann man einen Hexacopter oder Octocopter stromsparend auf 4 Props laufen lassen?


7) Kamera

Die große Frage ist eben, was lohnt sich da auszugeben. Die Luftaufnahmen sollten auf dem Fernseher schon in passabler Qualität rüberkommen. Und wenn man bei Zoomen am PC weiter entfernt liegende Landschaftsteile identifizieren kann wäre das nicht schlecht, aber große Summen wäre mir das nicht wert.


8) Gimbal

Die selbe Frage wie bei der Kamera: Was lohnt sich für den Zweck? Was fehlt mir mit H3-2D gegen H3-3D? Kann man hier nicht gerade bei einem größeren und daher stabil fliegenden Kopter dann eher sparsam sein?


9) FPV-Ausrüstung / OSD?

Einerseits will ich kein Billig-Zeug, das man nach ein paar Versuchen doch in die Ecke wirft. Andererseits brauche ich aber auch nicht die Mega-Ausrüstung mit der man kilometerweit weg fliegen kann und die sowieso illegal ist.

Ich frage mich ob ich OSD brauche. Erstens habe ich Telemetrie mit Höhe und Entfernungsangaben und zweitens einen Spotter der Bescheid gibt bevor man zu weit weg, zu hoch oder zu niedrig ist.

Sicher wäre es "nice-to-have", also eine Preisfrage. Oder ist das sowieso dabei?

In welche preislichen Regionen würden mich nun meine Vorstellungen führen? :rolleyes:

Bitte um ein paar Reflexionen und Denkanstöße.

Vielen Dank!
 
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zerosight

Erfahrener Benutzer
#2
1) passt, aber eher Richtung kleinerer Empfänger gehen - wegen dem Gewicht (Summensignal nutzen)
2) Die Elektronik macht mehr Spaß, wenn sie so einfach wie möglich gehalten wird. Alles wie von Dir beschrieben zusammenzuklemmen und zum Laufen zu bringen, sollte IRGENDWIE sicher klappen, aber das wird dann eher komplex.
3a, 4a, 3b) Je leichter, desto geringer die Schäden bei Bodenkontakten. Ein vernünftig aufgebauter 10" Quadro mit 50g Motoren, 3 oder 4s LiPos mit mittlerer Kapazität sollte ausreichen. Deine vorhandenen LiPos halte ich für viel zu groß/ schwer. Wenn Du das Teil kaum noch reparieren musst, kannst Du Dich nach einem Quadro mit sehr großen Propellern (15 Zoll und mehr) und langsam laufenden Pancakemotoren umsehen.
4b) Nimm lieber zwei Cams mit. Eine FPV-Cam, die auch bei Gegenlicht funktioniert, kaum Latenz hat und zur Erde funkt und eine, die das Bild auf SD Karte in hoher Auflösung (z.B. GoPro) speichert.
5) Ein Gimbal macht bei der Flugcam, wenn überhaupt, nur als Headtracker Sinn. Und das eigentlich auch eher nur bei eigenstabiler Fläche. Die Videocam für schöne Bilder kann gerne ein Gimbal haben.
6) Eigentlich brauchst Du nur die Spannungsanzeige des LiPos. Flughöhe, Geschwindigkeit und Richtung/ Entfernung sind Gimicks die Du nach ein wenig Übung eh nicht mehr beachten wirst.

Der Spotter ist sowieso nötig. Alleine fliegen ist eh doof :)

Preislich würde ich erstmal mit dem nackten 10" Copter und nicht zu hochwertigen Komponenten anfangen ca. 300-500 Euro. Für die Flightcam, Videostrecke und Brille kommen dann nochmal 450-650 Euro dazu.
 

Galileo

Neuer Benutzer
#4
Preislich würde ich erstmal mit dem nackten 10" Copter
Naja, etwas größer hätte ich es schon gerne, einfach wegen der Sichtbarkeit. Edit: Oder meinst du mit 10" = 25 cm die Größe der Props? Ok, das ist was anderes.


Wenn Du das Teil kaum noch reparieren musst, kannst Du Dich nach einem Quadro mit sehr großen Propellern (15 Zoll und mehr) und langsam laufenden Pancakemotoren umsehen.
Naja, ich denke doch, wenn ich das Gerät (wie als Modellflieger gewohnt) sorgsam vorbereite und fliege, dann sollten doch angesichts Stabilisierung, RTH usw. eigentlich keine Reparaturen anfallen, oder?

Preislich würde ich erstmal mit dem nackten 10" Copter und nicht zu hochwertigen Komponenten anfangen ca. 300-500 Euro. Für die Flightcam, Videostrecke und Brille kommen dann nochmal 450-650 Euro dazu.
Welche Komponenten konkret sind da zu empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:

zerosight

Erfahrener Benutzer
#5
Copter fallen in der Regel nicht durch Pilotenfehler vom Himmel, sondern durch Defekte. Das kann eine Schraube sein, die zu locker oder zu fest sitzt, ein nicht entdeckter Propellerbruch, ein abgerutschte Stecker oder ausgeleierte Federn selbiger etc. Dazu noch die erhöhte Schwierigkeit durch eine FPV-Brille... Da die üblichen FCs diese Fehlerfälle nicht erkennen, versuchen sie unter vollem Einsatz die Lage zu stabilisieren, was zumeist Vollgas Richtung Höhe 0 bedeutet. RTH etc. hilft da eher nicht. Ich bin selber sehr pedantisch, aber am Anfang musste ich trotzdem einiges an Lehrgeld zahlen. Dann ist es besser, man zerstört erstmal nur zwei Motoren und Propeller für zusammen 30 Euro, als für 120 Euro.

Zum Einstieg wäre ein Suppo 2212 1000 kV mit Standard 10" Props ganz gut geeignet. Deutlich edler und merklich länger in der Luft bleibt dann ein Tiger MN 3508 380 kV mit 15 oder 16" Tigerprops.

Für die Videostrecke bin ich nicht so der Experte. Gute Cams gibt es ab 50 Euro, die Funkstrecke ist nicht so relevant, wichtiger sind gute Antennen und als Brille finde ich FatShark ganz gut.
 

Galileo

Neuer Benutzer
#6
Danke dir.

Copter fallen in der Regel nicht durch Pilotenfehler vom Himmel, sondern durch Defekte. Das kann eine Schraube sein, die zu locker oder zu fest sitzt, ein nicht entdeckter Propellerbruch, ein abgerutschte Stecker oder ausgeleierte Federn selbiger etc.
Ok, wußte ich nicht, aber dann bin ich ja nun gewarnt. Und würde mir zutrauen es zu vermeiden, soweit es nicht an den verwendeten Komponenten selber liegt. Ein Grund mehr für einen Oktokopter. :)


Dazu noch die erhöhte Schwierigkeit durch eine FPV-Brille... Da die üblichen FCs diese Fehlerfälle nicht erkennen, versuchen sie unter vollem Einsatz die Lage zu stabilisieren, was zumeist Vollgas Richtung Höhe 0 bedeutet. RTH etc. hilft da eher nicht.
RTH nicht, aber von einer guten Horizontalstibilierung würde ich das ab Hexacopter eigentlich schon erwarten.

Ich bin selber sehr pedantisch, aber am Anfang musste ich trotzdem einiges an Lehrgeld zahlen. Dann ist es besser, man zerstört erstmal nur zwei Motoren und Propeller für zusammen 30 Euro, als für 120 Euro.
Lehrgeld habe ich auch schon viel bezahlt besonders mit den Helis, weil ich lieber raus gehe als am Sim zu sitzen.

Deutlich edler und merklich länger in der Luft bleibt dann ein Tiger MN 3508 380 kV mit 15 oder 16" Tigerprops.
Gibt es irgendwo Tabellen oder Rechenprogramme für ein effizientes Verhältnis von Propdurchmesser zu Modellgewicht?
 
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