Ja, damit ist gemeint, dass der P-Wert bis zu einem für das konkrete (!) System maximalen P-Wert gebracht werden sollte. Wenn du den Schwerpunkt des Gimbals von der Achse weg schiebst, dann handelt es sich aus regelungstechnischer Sicht um eine andere Regelstrecke, also ein anderes System.
Für die Schnelligkeit und das Einschwingverhalten des Reglers ist die Maximierung des P-Werts bis zu einem für die Güte des Reglers optimalen Wert sehr wichtig.
Ganz gut ist das im Folgenden Diagramm in der Sprungantwort zu erkennen (Variiert wird der P-Wert):
Wie man sieht, erreicht ein für das konkrete (!) System zu hoher P-Wert schneller den stationären Wert, schwingt aber mehr oder weniger stark über. Bis der Verlauf auf den stationäre Wert gebracht wird, gibt es ein Einschwingverhalten. Bei zu kleinem P-Wert nähert sich der Verlauf quasi asymptotisch an, was aber ebenfalls langsam ist.
Optimal ist ein schneller Verlauf hin zum stationären Wert; möglichst ohne Überschwinger. I- und D-Wert verbessern den Verlauf weiter, ohne jetzt genauer auf deren Bedeutung einzugehen. Es gibt mathematische Verfahren, das zu optimieren. Im Hobbybereich (Gimbal, Copter, etc.) beobachtet man das System und schraubt nach den bekannten visuellen Kriterien an den Paramtern rum.
Den Schwerpunkt des Gimbals auf dessen Achse zu legen ist daher sehr wichtig (Andere Effekte aus der Massenverteilung, wie Deviationsmomente, mal aussen vor gelassen). Die Aktuatoren haben weniger zu arbeiten; das System weißt eine bessere Dynamik auf und die vom Gimbal verbrauchte el. Leistung sinkt.