DJI Zenmuse XT - Radiometrisch oder nicht?

the_tree

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#1
Hi,

ich finde keine zuverlässigen Angaben bezüglich der Fähigkeiten der DJI Zenmuse XT.
Auf der Produktseite steht:
Tippe einfach auf einen Punkt auf Deinem Bildschirm, um die Temperatur für diesen Ort zu herauszufinden oder wähle eine Gegend, um die Durschnitts-, Höchst- und Tiefsttemperatur, als auch der dazugehörige Standort zu messen. Die Kamera kann auch kalibriert werden, um die Genauigkeit der Temperaturmessung weiter zu verbessern, indem externe Parameter eingestellt werden können, einschließlich der Hintergrundtemperatur, Emissivität der Lokation und mehr. Wenn Fotos im TIFF-Format aufgenommen werden, kann die Temperatur für jeden Pixel gemessen werden zur Weiterbearbeitung und Analyse.
Heißt für mich: Die Kamera produziert radiometrische Daten, die Werte werden in der Tiff Datei gespeichert. Die Datei(en) kann ich mir kopieren und später am PC weiterverarbeiten.

Der springende Punkt ist, dass ich überall verschiedene Angaben dazu finde, was die Zenmuse XT jetzt wirklich kann.

Bisherige Aussagen waren z.B.:
- Die Zenmuse XT ist nicht radiometrisch (ähnlich der FLIR VUE/VUE PRO)
- Sie ist Pseudo-radiometrisch (gemessen wird nur an ein paar wenigen Pixeln in der Mitte, der Rest wird relativ dargestellt)
- Sie ist radiometrisch, aber die Daten werden nicht gespeichert, man kann nur während des Fluges auf dem Tablett einen beliebigen Punkt antippen und bekommt die Temperatur angezeigt.
- Sie ist voll radiometrisch

Weiß jemand was genaueres? Hat jemand die Zenmuse XT? Gibt es irgendwo Vorführ-Modelle?

Auf Verdacht wird keine ~12.000 € für eine DJI Inspire + Zenmuse XT angeschafft... ;-)
 

LSG

Erfahrener Benutzer
#3
Vom Kopter aus radiometrisch zu messen stelle ich mir schwierig vor, da man den Emissionsgrad für jede Oberfläche bzw jedes Material einstellen muss, siehe in dem Video ab Minute 7.
Aber auch nur, wenn man den absoluten Wert haben will. Für Vergleichswerte (heller=wärmer, dunkler =kälter oder farblich) reicht eine unkalibrierte Kamera. Vor dem Start ungefähr an die Umgebungstemperatur anpassen, sollte dafür reichen.
 

the_tree

Neuer Benutzer
#4
Wir benötigen keine hochgenauen Messungen, aber wir möchten "größere" Flächen (= paar hundert m²) befliegen, und später mit Orthofotos + LIDAR kombinieren. Da die Flächen wohl kaum mit nur einer Aufnahme der IR Kamera erfasst wird, müssen wir wohl ein Raster fliegen und die Aufnahme zusammen-stitchen. Und das wird wohl nur gehen, wenn die Farbskala auf allen Bildern identisch ist, sie also zumindest halbwegs kalibriert sein sollte...?

Ich lasse mich da gerne eines besseren belehren, wir sind im IR Bereich keine Experten, aber was ich so von z.B. der FLIR Vue Pro gesehen habe, überzeugt mich nicht. Die Frage ist, ob's die Zenmuse XT kann - oder ob man noch mehr Kohle für eine professionellere IR Kamera hinlegen muss. Die Integration und Steuerung der Zenmuse XT in die DJI Software macht das Ganze halt noch mal extra ansprechend...
 

Schlonz

Erfahrener Benutzer
#5
Bei der XT würde ich mich nicht auf eine richtige radiometrische Möglichkeit verlassen. Aber da gibt es widersprüchliche Aussagen, weil im Endeffekt noch keiner die Teile wirklich hat.
Wirklich radiometrich können die Optris Lightweight, die WIRIS (wobei das Beides keine Gewichtsklassen sind, die man unter einen kleinen Kopter mit Gopro-Gimbal hängt) und die Tau, wobei die z.B. noch etwas dazu braucht, weil sie eigentlich nur der OEM-Messkopf ist. Die Thermalcapture2 ist z.B. was Brauchbares dafür.
Die Vue Pro ist als "R" mit radiometrischen Aufnahmen mit Tamtam vorgestellt, aber es gibt bislang noch keinen wirklich echten Termin, und live gesehen hat die bislang, glaube ich, auch noch niemand.
 

the_tree

Neuer Benutzer
#6
Für die Wiris habe ich auch ein Angebot (mit anderem Fluggerät).
Nur kostet die inkl. Oktokopter 2-3x so viel wie eine Inspire + Zenmuse XT (je nach Ausstattung + Zubehör)...
 

Schlonz

Erfahrener Benutzer
#7
Ich baue gerade einen Hexaträger für so etwas auf, muss ich vielleicht doch mal einen Baubericht machen. Eine Quadlösung wie eine Inspire kommt für mich aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage. Zumal es die Info gibt, dass die Zenmuse XT vor Jahresende nicht in Stückzahlen geben wird.
Und schliesslich nutzt einem die ganze Radiometrie auch nur etwa, wenn auch radiometrisch aufgezeichnet wird. Völlig albern sind da die Bastel-Lösungen, die zwar eine Tau verwenden, aber dann auf eine normalen DV-Recorder aufzeichnen wollen. Das ist natürlich lächerlich.
 

Schlonz

Erfahrener Benutzer
#9
Zum Thema visuelle Kamera, da stimme ich Dir völlig zu.

Die WIRIS ist sicherlich eine hochinteressante Lösung, hat aber auch zwei Nachteile: das Gewicht (fast 700g) und der Preis. Ich fürchte, das wird gegen die beiden "alteingesessenen" nicht leicht. Flir (die Vue-Serie) ist wesentlich günstiger, Optris eine deutsche Produktion mit entsprechendem Support. Wobei auch die WIRIS einen Tau-Sensor haben dürfte, so weit ich weiss.
 
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