Ein paar Fragen und Antworten:
Die Alltenne
ist eine für den Flugbetrieb optimierte Sonderform der Discone. Alltenne, weil die große Ground-Alltenne die FPV-üblichen Frequenzen 2,4 und 5,8GHz abdeckt. Das VSWR beträgt von 2,3 bis 8GHz durchgehend um 1:1,4
Die Discone
ist eine ausgeprägte Breitbandantenne die, im Gegensatz zu stabförmigen Einbereichsantennen, einen Frequenzbereich im Verhältnis 1:3 abdecken kann. Das Strahlungsdiagramm ändert sich abseits der Mittenfrequenz und kann daher mit einfachen Programmen wie EZNEC nicht mehr gut berechnet werden.
Der Kegel mit seinem Winkel und Länge ermöglicht es der Discone, alle Wellenlängen eines festgelegten Bereiches zwischen sich und der Dachscheibe aufzunehmen. That's the trick.
Das Strahlungsdiagramm einer Discone kann für gewünschte Frequenzen beeinflusst werden.
Das war meine zufällige Entdeckung bei Berechnungen einer Amateurfunkantenne für 24GHz. Das ist ein Grund für die Verwendungsmöglichkeit im FPV-Flug. Eine strahlt mehr nach oben, eine mehr nach unten. Das Aussehen von Ground- und Flugalltenne weichen deshalb stark voneinander ab. Die Alltennen sind in ihrer Strahlungsrichtung als Ground- und Flugantenne ein aufeinander abgestimmtes Pärchen.
Warum biete ich keine Produktion an und habe die Bauanleitung der Alltenne quasi als "open source" veröffentlicht?
Vorweg, die Discone ist nicht meine Erfindung. Diese Ehre gebührt Jean Gelin.
Jeder Interessierte kann sich mit etwas Geschick und genügend Zeit selbst versorgen und experimentieren.
Die Fertigung von Kegel und Scheibe ist weit aufwändiger als Drähte biegen. Kommerzielle Antennenbauer müssen für eine Alltenne rund eine Arbeitsstunde berechnen. Den resultierenden Endpreis wird kaum ein Hobbist zahlen wollen.
Wer mit dünnen Blechen und Lötkolben sauber umgehen kann ist in der Lage eine Alltenne zu bauen. Die einzige Stelle wo man sorgfältig arbeiten muss, ist ein möglichst geringer Abstand, von maximal 0.5mm, zwischen Scheibe und Kegelspitze.
Vielleicht finde ich einen Blechtiefzieher, der die Kegel in hunderter Chargen presst. Dazu ein geschliffenes 10 Cent-Stück als Scheibe, ein Pigtail mit Stecker und Flexkabel und fertig ist ein Bausatz
Warum schreibe ich selbst keine Testberichte?
Wer würde mir das geschriebene glauben?
Reichweiten der Alltennen:
Die berichteten Reichweiten sind immer unter dem Aspekt zu werten, dass die Alltenne ein Rundstrahler mit max. 3,5dBi ist.
Die Reichweiten-Physik:
Der Freiraumverlust für 1 km Luft bei 5,8 GHz beträgt idealerweise -107.69dB.
Somit liegt, mit Antennengewinn von je 3dBi auf jeder Seite, abzüglich Verluste für Stecker und Kabel, und einer Empfängerempfindlichkeit von -90dBm bei einer Senderleistung von 13dBm (25 mW), die maximale Reichweite bei diesem einen Kilometer. In der freien Natur kommen immer Störfaktoren hinzu. Rechnen wir also mit weniger.
Um bei gleichen Bedingungen ca. 4km zu erreichen, benötigt man die zehnfache Senderleistung (25dBm = 250mW).
Um es zu "legalisieren" würden auch 25mW und eine 20dBi-Empfangsantenne, z.B eine 800mm lange Yagiantenne, gerade so ausreichen.
Der Frickler hat dazu den genau richtigen Spruch erfunden
LG Micha