CFK-laminierter Quadcopter

#1
Ich würde gerne einen cfk-quadcopter bauen, allerdings finde ich die bisherigen Lösungen (Platten fräsen, Sandwich bauen und rohr-material als Ausleger nutzen) nicht so gut. Ich würde lieber eine externe Schale aus laminiertem cfk bauen, die viel Hohlraum hat und die Steifigkeit durch das Exoskelett bekommt.

Die Idee ist: eine Negativform (entweder direkt nur den Hohlraum oder eben eine noch weiter externe Schale) aus Holz zu fräsen (???), jede Hälfte aus 18mm Multiplex und dann langsam mit CFK zu laminieren, dabei allerdings Laschen zu hinterlassen, mit denen die beiden Hälften miteinander verschraubt werden. Überlegen muss ich mir noch, wie die Motorsitze aussehen, aber ansonsten würde ich gerne wissen, ob etwa laminieren auf Holz überhaupt möglich ist und ob ihr schon ähnliche Projekte kennt.
 

Kholdstare

Erfahrener Benutzer
#2
Ich hab' viel CFK selber laminiert, allerdings für ein anderes Hobby (Auto im Massstab 1:1).

Du kannst auch Holz nehmen, musst es aber schliessen. Schliessen heisst mit Epoxid einstreichen, schleifen, nochmal einstreichen, schleifen. Achtung: Hier darf keine Pore mehr fühlbar sein!

Dann trägst Du Trennmittel auf, und legst die CFK Lagen auf. Aussen immer mit Klebeband sichern, damit das Gewebe nicht aufgeht. Als Gewebe unbedingt Köper verwenden, nicht Leinwand (Köper, nein ist kein Schreibfehler). Nach jeder Schicht mit Epoxyd nachtränken, und zu guter letzt Abreissfolie drauf. Nach 24h Härtung geht es dann in den Backofen bei 180°C.

Kannst Dich hiermal nach den Laminaten umschauen: swiss-composite.ch

Gruss, Philipp
 
#3
Also ich hab auch laminiert aber anders. Ich hab mich in Richtung Sandwich gemacht. Aufgebaut hab ich es so :

3mm Flugzeugsperrholz
80g/m2 Glas
3mm Depron mit Kohlerovingskelett
80g/m2 Glas
3mm Flugzeugsperrholz

Und ich muss sagen das Ding ist jetzt schon a paar mal eingeschlagen aber nix is kaputt außer mal n Prob.
 

Kholdstare

Erfahrener Benutzer
#4
Aber eines musst Du noch wissen: CFK selber zu laminieren ist die allergrösste Schweinerei die Du jemals gemacht hast. Sei es Epoxyd, der überall klebt, und ganz zu schweigen vom Schleifstaub. Du wirst schleifen bis der Arzt kommt, und das grösstenteils von Hand.

Dafür wirst Du dann mit einem Einzelstück belohnt. Möglichkeiten gibt's viele.

Gruss, Philipp
 
#6
Jörg, so eine ähnliche Form hatte ich gedacht. Vielen Dank für den Hinweis, was den Staub angeht. Daran muss ich auf jeden Fall denken.
Ist denn die Turtle als Quadcopter gedacht oder ist es was komplett anderes?
 
#8
Das heisst, er flog nicht? Oder doch? Könntest du was zur Größe sagen und wie du die Motoren dran brauen wolltest?
 

sausarus

Unikatbastler
#9
geflogen ist er noch nicht, liegt aber daran, dass ich immer wieder die form ein wenig änder. irgendwann ist es dann so wie ich es will! ;)
baue allerdings immer nur wenn i lust hab...
er ist für 6/7zoll gedacht, hat etwa 20cm diagonale und 130g.
der ist steif genug um nägel in wände einschlagen zu können!
aufbau: 140er kohle/aramid; 2mm kernlagenvlies; 80er glas. beide hälften nass in nass laminiert.
ich habe da schon mehrere prototypen gebaut, und fand das bis jetzt als optimum!
 
#10
sausarus: du wärst jetzt mal mein Held, wenn du ein paar Anleitungen hinterlassen könntest, wie man als Anfänger vorgeht. Für mich sieht es derzeit so aus:

1. Form basteln/fräsen.
2. Form glatt schleifen und Poren schließen.
3. Trennmittel
4. Erste Harzschicht
5. Wieviele Kohle/Aramid-Schichten brauche ich jeweils?
6. 2mm Kernlagenvlies#
7. Wozu brauche ich die GFK-Schicht dann? Kann ich auch wieder mit CFK arbeiten?
8. Muss es zum Aushärten erwärmt werden oder kann ich das einfach liegen lassen? Ich würde auch ungerne mit Vakuum arbeiten, da das ja doch Anschaffungen sind..

Nass in Nass heisst doch nur, dass jede CFK-Schicht vollständig benetzt werden muss, oder??

Grüße
 

Kholdstare

Erfahrener Benutzer
#11
Nein, Wet laminieren heisst das Verfahren, weil nicht jeder einen Autoklaven zuhause rumstehen hat. Die andere Frage habe ich Dir oben schon beantwortet. Und bitte denk auch an den Staub, den solltest Du nicht unbedingt einatmen. Bei mir ist trotz Schutzmaske immer schwarzer @#°@§@°@° aus der Nase gelaufen.
 

reverser

Erfahrener Benutzer
#13
Moin,

wenn du keinen Wert auf eine Sichtgewebeoberfläche oder Reproduzierbarkeit legst kannst du den Quad auch mittels Lost Form Verfahren über ein Positivmodell laminieren.

Vorteile sind erheblich weniger Aufwand für die Form, keine großes Laminierequipment nötig (Trennmittel, Formenbau usw.), Rundungen und Hinterschnitte usw. sind kein Problem.

Auch lassen sich strukturelle Verstärkungen problemlos so einbauen das sie hinterher die Haut versteifen z.B. Rovings, Holz für Motoraufnahmen etc.

Nach dem Laminieren nach Bedarf noch die Oberfläche schleifen und Spachteln und am Ende einfach den Styrokern mit Benzin auswaschen.

Nachteile sind wie gesagt das du die Form nur einmal verwenden kannst und das du ggf. etwas mehr Arbeit in die Oberfläche stecken musst.

Guck mal hier, hier habe ichs gerade für eine Haube dokumentiert:

Projekt Speedcopter
 
G

Gelöschtes Mitglied 1973

Gast
#14
Kurze Frage wenn grade die Laminier Profis am start sind ;)
ich hatte mal die idee mir aus diesen Profilen : http://www.ebay.de/itm/2pcs-10X10X8...D&orig_cvip=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

einfach mit cfk rovings und 24h Epoxi bzw Enfest300 (was sollte da besser sein?), einen H Frame zu bauen.
Einfach die klebeflächen sauber anschleifen rovings auflegen und festwickeln, ohne irgendwelche vakuum geschichten trocknen lassen und gut ?
Ideen? Einwände Vorschläge?
 

DerMechaniker

Erfahrener Benutzer
#15
Also ich würde Runde nehmen. Sind einfach stabiler als die Eckigen. Dann noch 24h Harz von RundG
Da brauchst kein Vakuum....
Könnte dir evt. etwas harz abfüllen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1973

Gast
#16
uii cool darauf komm ich zurück wenn das akkut wird, jep rund is auch einfach günstiger ;)
brauch ich aber wieder motorhalter... mal schauen..
 
#17
also... dazu sei gesagt, ich habe keinerlei vorkenntnisse oder ausbildungen in dieser richtung bekommen!
von daher ist meine vorgehensweise warscheinlich nicht optimal, hat sich aber für mich nach vielen fehlschlägen als beste rauskristallisiert:
ich habe zuerst eine positivform gebaut um eine bessere vorstellung für form und größe zu bekommen.

-die form habe ich aus jackodur geschliffen, das zeug gibts in jedem baumarkt als fassadendämmung. (modell in obere und untere hälfte teilbar um auch 2 saubere schalen zu bekommen)
-das ganze dann mit spachtelmasse verschließen, und nachschleifen.
-nach dem feinschliff habe ich einfach die deckschicht mit einem dünnen harz aufgepinselt (bloß keine blasen machen)
-danach trennmittel drauf und ran an die negativform:

-dazu habe ich mich zu 100% an diese anleitung gehalten und bin damit sehr gut gefahren:
https://www.youtube.com/watch?v=xBP3f48kTj0

-denk dran passstifte mit einzubauen um die 2 hälften danach gut zusammen zu bekommen.
-um ne gerade fläche zu haben, habe ich die erste negativform auf einem spiegel laminiert, 2tes rumpfteil drauf und dann direkt die 2te negativform auf die erste laminiert.
-gut aushärten lassen, 1-2 tage
-mit m bisschen spannung bekommst du das ganze dann wieder auseinander: kleine holzkeile helfen sehr gut
-das urmodell bekommst entweder mit benzin gut raus oder du pulst es einfach raus.

-dann kannst anfangen nen paar zuschnitte glas-gewebe vorzubereiten (mach ein erstes testobjekt aus glas um ein gefühl für das material und verarbeitung(sdauer) des harzes zu machen)
-mit nass in nass meite ich, dass du beide rumpfhälften laminierst und nicht wartest bis sie aushärten, sondern direkt zusammenfügst, das ist halt einfach stabiler!
-wenn das geschafft ist, lass es 1-2 tage in der form aushärten bevor du es rauslößt, warmes wasser ist da sehr hilfreich.

-aushärten ist abhängig davon was du für ein harz verwendest. backen im ofen beschleunigt das ganze ist aber nicht unbedingt notwendig. ich habe festgestellt das es durchaus einige wochen dauern kann, bis die volle härte erreicht wird!

ich will jetzt hier keine werbung machen, aber mir haben die erklärungen auf dieser seite viel geholfen (bitte entfernen falls nicht erwünscht, dann kommt halt pn): http://www.hp-textiles.com/shop/shop_content.php?coID=99&XTCsid=f9ebc4ed956e81c49ab9472174653204

ich hoffe, das reicht für den anfang?
wenn nicht frag! ;)

grüße, jörg

ps: die variante mit der negativform ist relativ teuer, überleg dir das vorher gut! wenn du allerdings 3-4 bauen willst lohnt sich der mehraufwand/preis
 
Zuletzt bearbeitet:

franz hintermann

Erfahrener Benutzer
#18
Hi, hab mir einen in positvbauweise gebaut. Aterial styrodur. Habe ihn allerdings mit glas und nicht kohle laminiert. Sehe für kohle keine vorteile, gewichtsvorteil wäre nur wenn du die kräfte berechnen würdest und dann entsprchend wenig nehmen. Schaffst du allerdings nicht. Folge, man überdimensioniert sowieso. Nachteil von kohle ist der schleifstaub, krebs usw.
Den styrodurkern habe ich dringelassen, weil ich damit einen unglaublichen stabilitätsgewinn habe, da kannst du auf kohle verzichten.
Mir ist nicht möglich vom ipad ein bild hochzuladen.
Also ich habe zuerst ein mittelteil gsägt, arme drangepappt, dann über die arme eine lage gewebeschlauch, mitteltei ettliche lagen gewebe und das ganze im vacuum gepresst. Gut, ganz so einfach wars nicht, aber auch nicht sehr zeitaufwendig wenn man das ganze im kopf durchkonstruiert hat.
Wenns interessiert mache ich eine nähere beschreibung.
 

franz hintermann

Erfahrener Benutzer
#20
Bei kohle ist das risiko höher. Außerdem bricht kohle leichter, ist weniger elastisch und du merkts nicht wenn schon ettlich fasern gerissen sind. Also das teil versagt plötzich. Ist teuerer und bringt nicht wirklich vorteile.
 
FPV1

Banggood

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