Hier ein Druck, der meine technischen Ansprüche an den 3D Druck erfüllt.
Man kann sehr schön die schwächen des Materials XT-CF20 gegenüber PLA sehen. Dünne Wände sind nicht seine Stärken.
Richtungswechsel an Kanten werden eher rund, zu lange Überhänge reissen ab, oder haften nicht mit der Unterschicht und werden mitgezogen.
Aber die Festigkeit auf Zug/Druck im Bereich Motorbefestigung, ist völlig gegeben. Auch sonst ist das Objekt wo genügend Material vorhanden ist, sehr stabil und kann nicht leicht mit der Hand zerstört werden. Die zwei Stege auf dem Gimbalmount, sind zu dünn und gehen keine feste Verbindung mit der unteren Schicht ein. Somit bricht sie leicht weg.
Hier müsste man eine Verundung im Übergang, oder eine dickere Wand setzen. Das Material ist interessant und für Klemmen und massive Teile sicherlich gut zu gebrauchen, aber für mich als Dauer Filament nicht flexibel genug. Oberfläche wirkt edel, auch läßt sich das Material ab 235° aufwärts gut drucken, auch Retracts werden ohne verstopfen auf dauer ausgeführt.
Die Drucke enstanden alle mit Cura, 1,76mm Filament Setting (also Filamentstärke ist ok), mit einer o.4er Düse bei 255° gedruckt. Retract 1,5mm mit Direct Drive Extruder, bei 40mm/s und Layerhöhe 0,16mm.
Geschwindigkeit: Bottom Layer 20mm/s, Inner Shell 40mm/s, Outer Shell 35mm/s. Travel Speed 80mm/s und 20% Infill bei 50mm/s, auf Tesa Krepp.
Heizbett=Aus, Materialkühlung=Aus.
Original PLA:
Teile sind unbearbeitet, man sieht gewisse Fäden:
Motorklemmen:
Gimbal:
Retract-Test, PLA=rot, Schwarz einmal 0,1mm (mitte) und 0,2mm Layerhöhe:
Wenn das Material verwendet wurde, empfehle ich es direkt zu entfernen und mit PLA bei 240° durchzuspülen, damit die fasrigen Reste aus dem Düseninnere weitestgehend entfernt werden, es klebt schon an den Düsenflächen. Für besondere Dinge sicherlich gut zu verwenden, es ist angenehm verwendbar und nicht widerspenstig. Standard Parameter von 50mm/s Druckgeschwindigkeit, bei grossen und nicht zu filigranen Teilen, ohne weiteres möglich. Man merkt aber auch, das die Fasern die Wärme nicht so aufnehmen, wie PLA/ABS und somit das Material schnell abkühlt, was der nötigen flexibilität während des Drucks entgegen steht. Biegetest, lassen das Material eher körning/fasrig brechen, nicht wie bei PLA bei Überanspruchung, knackend.
Wie Florian schon schrieb, kein Allround Filament, aber für spezielle Anwendung ein brauchbares Filament. Konturen werden gut abgebildet und Ghosting sogar elemeniert (da nicht so flexibel). Soweit meine Beurteilung/Erfahrung dazu.
Grüße Jörg