Da war dann der Motor quasi auch aus dem Tritt. Er lief nicht und der Regler hat versucht durch Bestromen der einzelen Phasen eine Drehung zu erzeugen. Ein sensorloser ESC bestimmt den Kommutierungszeitpunkt durch Messen der Spannung in der gerade nicht bestromten Phase. Zur Erinnerung: Unsere BL-Motoren im Modellbau haben drei Anschlussdrähte. Während des Betriebs fließt nur durch zwei der Anschlüsse Strom. Am dritten Anschluss wird eine Spannung gemessen und aus dieser der richtigen Zeitpunkt zum Umschalten auf das nächste Phasenpaar bestimmt.
Ohne Sensor werden die BL-Motoren beim Anlaufen "blind" hochgefahren, bis eine Mindestdrehzahl erreicht wurden, ab der in der nicht bestromten Phase die Spannung zur Bestimmtung des Kommutierungszeitpunktes gemessen werden kann.
Bei dem Fall mit dem beim Anstecken nicht "Null Gas", wird die Software des ESC keine Anlaufprozedur durchgeführt haben. Der Motor konnte nicht Anlaufen und hat nur gezuckt.
Dann tritt folgendes Problem auf. Ein stillstehender BL-Motor hat nur einen sehr geringen Wicklungswiderstand, welcher typisch im Bereich weniger milli Ohm liegt. Infolge können sehr hohe Ströme durch die Wicklung und den ESC fließen und diese zerstören.
Ein sich drehender BL-Motor erzeugt in den Wicklungen eine sogenannte Gegenspannung, welcher der angelegten Spannung entgegen wirkt. Durch die Gegenspannung kann der Strom nicht so groß werden, wie bei einem stehenden BL-Motor.