Ich stehe unter Drogen...
ACHTUNG! (Leider) viel Text geworden.
Heute bin ich um 8:20 Uhr auf meiner Hauswiese aufgeschlagen. Bestes Flugwetter, 21 Grad, leichter Sonnenschein, kein Wind.
Dann erst mal Einsatzbereitschaft hergestellt, alles ready2fly, Kopter intakt, 11 volle Akkus im Gepäck, Videobrille und Fernsteuerung geladen, sowie die obligatorische Flasche Wasser.
Ich lümmelte mich in den Stuhl von Robert, lud den Kopter mit einem Akku auf, setzte die Videobrille auf die Augen, startete die Motoren und düste im manuellen Mode los. Nur der Kopter, die Wiese und ich.
Von den 11 Akkus weiß ich nicht mehr viel, ich war wie unter Drogen. Nach nicht mal 1,5 Stunden waren alle Akkus leer. Mein Hirn lechzte und rief: Gib mir mehr davon! Wenn es einen Verkaufsautomaten für volle Lipos auf dem Parkplatz gegeben hätte, ich hätte ihn leer gekauft.
Inzwischen habe ich die Kamera im maximal möglichen Winkel montiert. Mit rotem Klebeband musste ich auf dem Parkplatz noch etwas nachhelfen. Nicht schön, aber funktioniert.
Wenn der Kopter auf dem Boden steht, sehe ich durch die Brille nur noch 15% Boden und der Rest ist Himmel. Wiederum wenn ich fliege, sehe ich 85% Boden und nur 15% Himmel. Da ich wegen der Videobrille selber meinen Kopter nicht fliegen sehe, habe ich den Flugwinkel im Trockentest über die Videobrille nachgestellt und kam auf ca. 50°.
Die Geschwindigkeit kann ich nur schätzen. Bei 50° Winkel werden es um die 70-80km/h sein. Auf meiner Hauswiese hat man wenig Referenzpunkte. Ich werde die Tage ein GPS mal mitfliegen lassen und dann weiß ich da mehr.
Die Flugzeiten pro Akku (4S 1800 45C) liegen bei ziemlich genau nur noch mageren 4min und 40 Sekunden.
Im Sichtflug, wo ich den Kopter auch schon immer geprügelt habe, waren es mit dem gleichen Akku ca. 6,5min.
Zuerst dachte ich, dass der Akku defekt ist. Nein, das liegt am manuellen Modus. Man fliegt durchweg mit hoher Geschwindigkeit, da man den Winkel vom Kopter nur einmal mit dem Stick anstellt, danach nur noch leicht korrigiert und nicht wie im stabilisierten Mode dauernd den Stick festhalten muss. Und dann kommt der Winkel der Kamera ins Spiel, um so mehr man die anwinkelt, um so schneller fliegt man am Ende. Ein (geiler) Teufelskreis.
Heute hatte ich da wirklich die Erleuchtung. Durchweg 1,5 Stunden echten Spaß, Adrenalin pur.
Wer Geschwindigkeit liebt, gerne mal aufs Gas drückt, das Adrenalin spüren möchte, den Kopf bei 100% laufen lassen will, der sollte das auf jeden Fall mal ausprobieren.
Hier muss ich mich auch bei Kristian bedanken. Ohne ihn hätte ich mir wohl nicht so schnell wieder eine Videobrille gekauft. Dann wäre mir das alles verschlossen geblieben. Ich freue mich schon auf nächste Woche, wenn wir Beide uns ein Rennen liefern können.
Wenn jemand mit dem Gedanken spielt das auch machen zu wollen, habe ich eine Idee. Kristian und ich haben die gleichen Empfänger in den Videobrillen. Fliege mit der zweiten Brille eine Runde mit. Spätestens dann weiß man, ob es das Richtige für einen selber ist.
Ach so, Glück hatte ich heute früh auch. Ich hatte gerade eingepackt und es fing sauber an zu regnen.
Zwei Fotos vom Klebebandmode an der Cam:
Ich gelobe hochfeierlich: Nie wieder FPV im stabilisierten Mode. Nur noch manuell.