GFK richtig fräsen

[alexcity]

Moin,
Habe gestern meinen ersten Rahmen gefräst.
Lief ohne Probleme, nur das in der Nut hinter dem Fräser eine relativ dichte Ansammlung von Frässtaub war.
So dicht das ich Reste davon manuell vom Werkstück entfernen musste.
Mit welchen Vorschüben / Zustellen fräst Ihr so?
Ich habe verwendet, Platinenfräser 1,6mm Spiralverzahnt, 400mm/min, Eintauch 30mm/min, 20k U/min, 1,5 und 3mm FR4 in einem Durchgang, 1mm durch das Werkstück durch.
Absaugung direkt (ca.5mm) um den Fräser, keine Luft oder sonstigen Kühlungen.
Schnittkanten sind sauber ohne Hitzespuren etc.
https://flic.kr/p/uVRWoV

Danke und Grüße
Alex

 

[Merlin1031]

Hallo Alex,

ich tauche bei FR4 immer maximal Fräserdurchmesser ein. Verwenden tue ich dabei Hartmetal-Raspel Fräser aus der Leiterplattenfertigung (gebraucht aus eBay). Laut Faustregel könnte man ja auch mit 1,5 bis 2 x Fräserduchmesser rein. Dann habe ich aber das Problem, das der Fräser einfach die Späne nicht mehr aus der Nut schafft. Da fehlt dann einfach die Spannut am Fräser. Wobei die bei dem Mehl-Pulver des Raspelfräsers auch so ihre Mühen hätte den Abfall nach oben zu befördern. Von der Standzeit, kann ich die gebrauchten Fräser noch gute 2 bis 3h einsetzen. Im Zweifelsfall gehe mal ein wenig mit dem Vorschub runter (so. z.B. auf 300mm/min) bringt auch schon recht viel.

bis dann

rene

 

[hallo2]

Je wärmer der Fräser wird desto mehr backt der Staub an und lässt sich nur schwer entfernen.
Ich würde die Drehzahl mal reduzieren oder den Vorschub entsprechend erhöhen.
Bei 20.000 Umdrehungen arbiete ich mit Vorschüben bis 800mm/min

 

[Wuiz]

Hi,
ich will jetzt mal meine schlechten Erfahrungen vom gestrigen Fräsen hier beitragen und um Rat fragen:

Ich habe 1,5mm starke GFK Platten bearbeitet, gefräst wurde mit gebrauchten ebay-Fräsern (elsebach) im Wasserbad.

Nach Recherche habe ich mit meinem einzigen 1,6mm Fräser bei 20.000rpm und 600mm/min Vorschub angefangen, der ist aber schnell abgebrochen, weil ich wohl vergessen hatte die Sicherheitshöhe einzustellen (war bei 0). Also ist er nach dem Ausfahren zu schnell im Eilgang zur nächsten Position und hat da immer noch etwas gehakt --> Nach 1-2min war der Fräser ab.

Meine Schuld. Also Fräse pausiert, im CAM mein Programm umgearbeitet und auf 1mm umgestellt. Das auch mit 20.000 U/min bei zunächst 400mm/min in einem Durchgang (2.2mm Eintauchtiefe).
Ich wollte erstmal etwas langsamer starten und habe deshalb auf 80% gestellt. Nach ein paar min war auch der Fräser ab.
Also gewechselt, weitergefahren, jetzt mit 60%. Gleiches Problem. Wieder gewechselt, am Schluss war ich nur noch bei 160-200mm/min, aber auch da kam es immer noch zum Bruch.. Zuletzt auch mal die Drehzahl auf max (24000) erhöht.
Mit viel Gefluche hab ich nach 5 Fräsern meine Bauteile in der Hand gehalten. Die Qualität ist gut, ich bin wirklich zufrieden mit dem Ergebnis, aber der Weg dahin kann's ja nicht sein..

Sind generell meine Parameter komplett falsch?
Ist ein 1mm Fräser für 1,5mm GFK in einem Durchgang zu klein?
Oder wird der Fräser so schnell stumpf dass er eben bricht?

Prinzipiell würde ich ja gerne mit möglichst großen Durchmesser fräsen, aber bei ineinander gesteckten Platten muss ich Ausschnitte machen, wo maximal 1,6mm in Frage kommen.


Edit: Vielleicht noch was zur Befestigung des Werkstücks:
Die Platte wurde mit Teppichklebeband in meine Styrodurwanne geklebt, welche auf der Grundplatte verschraubt ist.

Grüße, Stephan

 

[PatK]

Hi,
Wenn das GFK weich aufgespannt ist und schwingen kann, dann führt das gerne zu Fräserbruch.
Auch, wenn die Frässpindel eiert.
Alles muss schön steif sein beim Fräsen von harten Sachen.

 

[Wuiz]

Hi,
ja das sind zwei Punkte die ich mir eben auch nochmal überlegt habe.. Die Spindel ist eine 1,5KW ER16, aber noch nicht mit geschliffenen Konus. --> Will ich mir als nächstes mal vornehmen.

Das Wasserbecken ist wie gesagt eine dicke Styrodurplatte mit Tasche drin. Ich wollte zumindest schon flächig eine Holzplatte unten drauf leimen um das ganze steifer zu machen, oder ich baue mir gleich was vernünftiges. In Z-Richtung ist es recht weich, wie es in X und Y aussieht kann ich schlecht sagen.

Will als nächstes eh mal in Alu, da soll die Spindel auch rund laufen..

Dennoch: Sind die oben genannten Parameter abwegig? also 400mm/min Vorschub bei 20.000U/min und 1,5mm Zustellung.

Danke und Grüße,
Stephan

 

[PatK]

Die Spindel sehe ich bei Dir nicht als das Problem.
Styrodurplatte ist doch wie Styrofoam oä. ein Schaumstoff. Das Ist per se schon weich.
Und dann noch geklebt. Ich schraube GFK CFK immer auf eine MDF Platte und klebe es flächig wenn nötig auch noch auf und hab keinen Fräserbruch. Nötig dann, wenn es Plattenresten sind, die schon einige Ausfräsungen haben und zum Vibrieren neigen.
1.5mm tief mit 400mm/min ist schon heftig für einen 1mm Fräser.
Versuche es mal mit 0.75mm und 100mm/min in zwei Durchgängen. Dann kannst Du Dich immer noch hocharbeiten ��
Aber eben, das Fräsgut sollte so steif wie irgend möglich aufgespannt sein. In alle Richtungen.

 

[jjk]

Also ich fräse mit nem 1.2mm Fräser immer das ganze GfK auf einmal durch. Wobei ich um die Standzeit zu erhöhen die ganze Schneidenlänge nutze. Ich fräse also die ersten Meter mit einer Tiefe von 1,7mm, dann mit 3mm, dann mit max. Schneidenlänge. So hält ein 1.2mm Fräser bei mir für 4-5 Platten GfK (400x300) oder sogar länger wenn ich nicht wieder mit nem Schraubenschlüssel dran komme oder sonst irgendwie abbreche.

Meine Werte sind auch so ca. 360-400mm/min und knapp 24.000 U/min bei diamantverzahnten Fäsern. ABER, der Eintauchvorschub ins Material, der darf nicht so hoch sein, zumindest bei mir. Da habe ich nur um die 200mm/min. Allerdings fräse ich noch trocken, keine AHnung ob das Wasserbad das beeinflusst. Ich habe auch unter dem GfK Luft. Die Platten liegen bei mir in einer Halterung so dass ich 2cm unter Platte Platz habe.

Hier mal ein random Video, damals noch mit der Holzfräse:
https://www.youtube.com/watch?v=NzGJ361mHhc

In dem Video waren es 350mm/min

 

[Wuiz]

Hi,
ja das Styrodur ist schon weich, keine Frage.
Hatte als Anhaltspunkt die vielen Fräsbecken genommen, wo die Platte auch nur mit Teppichklebeband auf Forex geklebt wird (habe aber Forex noch nie in der Hand gehalten). Irgendjemand hatte glaube ich auch schonmal auf Depron geklebt, was mE noch weicher als Styrodur ist.

Nachdem aber das Ergebnis gestern prinzipiell gut war, möchte ich den Ansatz schon weiter verfolgen und werde das provisorische Becken mal optimieren, also auf die Unterseite flächig eine Holzplatte kleben oder einen Rahmen bauen, in den ich die Platte spannen kann.

Wenn ich den Schleim sehe, der am Schluss im Becken war möchte ich jedenfalls das Zeug auf keinen Fall in der Luft schweben haben und bei dem Wassergepansche bleiben.

Eintauchvorschub hatte ich auch nur bei 60mm/min (was bei 1mm Sicherheitshöhe sehr langweilig wird).

Gibt auch ein Video von dem Spaß:
https://www.youtube.com/watch?v=UJ9Vl-hBh08