Platinen selbst herstellen

nachbrenner

Erfahrener Pfuscher
#1
Hi,

hab mir in den Kopf gesetzt dass ich selbst Platinen ätzen möchte. Es soll um Prototypen gehen, d.h. nur ganz geringe Stückzahlen.

Hauptsächlich möchte ich das machen um mir das nervige Ziehen von
Drähten ersparen zu können, speziell wenn es dann doch mal mehr Bausteine sind oder ich mal irgendwo einen ATMega drauf machen möchte. Im Hinterkopf habe ich z.B. eine Platine zur Bestückung mit 2 Empfangsmodulen und einem selbstgemachten Diversity zu bauen und auch dieser "Rauschgenerator" von mulder.fbi geht mir nicht aus dem Kopf.

Bevor ich das jetzt loslege hier mein Plan:

- Platinen designen mit der freien Version von Eagletree (muss ich erst noch lernen). Bausteine die es dort noch nicht gibt (z.B. Foxtech-Empfänger) gebe ich da irgendwie nach den Maßen aus dem Datenblatt ein.

- Ätzen mit der hier beschriebenen Direkt Toner Methode

- Bohren mit Dremel nebst Bohrständer (bzw. später vielleicht mal mit einer CNC Fräse eines Freundes)

Meine Fragen:

- Empfehlt ihr für solches Erstellen von Einzelstücken eher andere Lösungen (Wirewrap auf Lochrasterplatte o.Ä.)? Die Sachen die ich auf Lochraster aufbaue waren bisher nie wirklich haltbar und sehen halt extrem gefrickelt aus

- Ist das so anfängertauglich oder übernehme ich mich damit / sind die Methoden zum Teil schon wieder veraltet?

- Ist das layouten einer einfachen Platine (z.B. Arduino und 5 Bausteine) sehr aufwendig wenn man das mit dem Eagletree erstmal halbwegs drauf hat?

- Kann ich damit auch SMD-Bausteine nutzen? Mir geht es um Komponenten mit weniger Pins. Falls ja: Kann man die zur Not auch per Lötkolben auflöten oder sollte es dann eher so eine Heißluft-Lösung sein?

Freue mich über Erfahrungen / Meinungen :)
 
#2
Hallo,

also ich erstelle alle meine Platinen mit der selben methode da ich meist zu faul und zu ungeduldig bin auf lochraster zu bestücken und drähte zu verlegen...

Wenn man eagle mal raus hat geht es wirklich schnell beim layout erstellen nur das anordnen der bauteile ist ab und an etwas mühsam. SMD sollte auch kein thema sein löte es auch mit dem kolben und geht ganz gut es sind nur zu beginn ein paar platinen ausschuss bis man die richtige zeit zum aufbügeln und zum ätzen hat.

Das bohren geht mit der ständerbohrmaschine super da bei den pins meist ein kleines loch rausgeätzt wird welches als zentrierung für den bohrer dient. Aber wenn du zugriff auf eine CNC fräse hast kannst du mit eagle auch das layout in G-code ausgeben lassen und dann die ganze platine fräsen.
 

nils1982ks

Erfahrener Benutzer
#3
nachbrenner hat gesagt.:
- Empfehlt ihr für solches Erstellen von Einzelstücken eher andere Lösungen (Wirewrap auf Lochrasterplatte o.Ä.)? Die Sachen die ich auf Lochraster aufbaue waren bisher nie wirklich haltbar und sehen halt extrem gefrickelt aus
Bei Lochrasteraufbauten spielt meiner Meinung nach auch Erfahrung eine große Rolle und außerdem eine genau Überlegung der besten Anordnung der Komponenten. Wenn man also nur einen Bruchteil der Zeit, die man ins Platinendesign steckt, auch dafür verwendet, sollte das Resultat schon deutlich gewinnen. Mit Lochraster ist man meiner Meinung nach flexibler und kann auch nachträglich umbauen, ohne gleich neu ätzen zu müssen. Bei weniger Erfahrung kann es auch hilfreich sein, die Aufbauten vorher mit LTSpice zu simulieren, um "Dummheiten" zu vermeiden. Passiert mir zu mindest häufiger.

nachbrenner hat gesagt.:
- Ist das so anfängertauglich oder übernehme ich mich damit / sind die Methoden zum Teil schon wieder veraltet?
Glaub mit deinem Engagement aus anderen Projekten übernimmst du dich sicher nicht.

nachbrenner hat gesagt.:
- Ist das layouten einer einfachen Platine (z.B. Arduino und 5 Bausteine) sehr aufwendig wenn man das mit dem Eagletree erstmal halbwegs drauf hat?
Nein, ich finde man kann sich da schnell eingewöhnen, wenn man die Tutorials durchgeht
nachbrenner hat gesagt.:
- Kann ich damit auch SMD-Bausteine nutzen? Mir geht es um Komponenten mit weniger Pins. Falls ja: Kann man die zur Not auch per Lötkolben auflöten oder sollte es dann eher so eine Heißluft-Lösung sein?
Klar, solltest du sogar. Vielleicht nicht gleich die Kleinste Bauform, aber SMD macht deutlich mehr sinn, wenn man eh schon eine Platine aufgebaut hat. Lässt sich auch gut mit einfachem Lötkolben aufbringen, sofern man nicht all zu viele Kontakte hat.
Anleitungen gibts zu Hauf im Netz.

PS: Würde auch gern ein Diversity aufbauen, aber eher wie das von BEVRC oder rangevideo, aber eins lohnt wohl nicht den Aufbau. Das Ätzen würde ich bei mir an der Arbeit machen lassen, da da die "Suppen" schon bereitstehen und ich dann die Plörre nicht daheim habe. Allerdings gehen da nur einfache Aufbauten mit wenigen Durchkontaktierungen, da man die von Hand machen muss. Das Ergebnis aus deinem Link schaut allerdings super aus, so viel besser wird es bei mir auch nie. Für ein zwei Platinen, kannst du mir auch einfach die passenden Dateien schicken und ich mach die Platine.

Edit: Eben nochmal geschaut: bevor man noch ein Diversity beginnt, ist es wohl einfacher sich einem viel versprechenden Projekt anzuschließen: hier
Wenn das in die Endphase eintritt, sollte es ja ein leichtes sein, den Aufbau so zu erweitern, dass auch die beiden Empfänger inkl. äußerer Beschaltung Platz finden.
 
FPV1

Banggood

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