Sind Patch-Antennen an der Brille nicht unnütz?

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djblue

kaputter Benutzer
#1
Mir fällt immer wieder auf das viele Piloten kleine Patchantennen an ihrer Brille haben. Meist steht diese etwas seitlich weg.
Bei einer Patchantenne hat man zwar eine etwas höhere Reichweite fürn Empfang, aber der Öffnungswinkel ist relativ klein. Die meisten Patchantennen haben irgendwo um die 30°. Kaum ein Pilot wird sich extra so hinsetzen und den Kopf so mitbewegen das das Fluggerät nach Möglichkeit sich immer in diesem Winkel befindet. Die meisten werden wohl eher in Richtung Boden starren...

Seh ich das falsch oder übersehe ich einfach etwas?


Ja ja, manche Hersteller werben mit 9dBi (und mehr) bei 45° (und mehr) Öffnungswinkel, wer es glaubt....


Geometrierechnen 7. Klasse:
Bei einem 30° Öffnungswinkel und 100m Entfernung zum Fluggerät müsste sich das Fluggerät in einem Radius von 51m befinden.
 

GerdS

Erfahrener Benutzer
#2
Heutzutage setzen die meisten Diversity-Empfänger ein, mit einer Patch oder Helix und einer CL-Antenne, so auch ich. Und ja, ich versuche den Kopf immer möglichst in Richtung Kopter zu drehen und das funktioniert ganz gut. Auch schon früher, als ich mit dem Phantom 2 mal auf Strecke geflogen bin und mit 25mW so durchaus an die 2km geschafft habe.

Gruß Gerd
 

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#3
Seh ich das falsch oder übersehe ich einfach etwas?
Du übersiehst vielleicht nur, dass es einfach 'ne Gewöhnungs-/Übungssache ist, den eigenen Kopf als Tracker zu nutzen. Es gibt Leute, die fliegen mit einer 12-turn Helix an der Brille mehrere Kilometer weit. Das sieht von außen betrachtet schon recht ulkig aus, funktioniert aber wohl recht gut.

Persönlich drehe ich lieber mein Stativ ein bisschen, da spielt die Kopfhaltung nicht so die Rolle.
 

djblue

kaputter Benutzer
#4
Den Kopf als Tracker zu nehmen sieht man aber nur bei den allerwenigsten Piloten....
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#5
Den Kopf als Tracker zu nehmen sieht man aber nur bei den allerwenigsten Piloten....
Bei fast allen Systemen muss man so agieren. So z.B. auch beim Parrot Disco. Dieser zeigt einem sogar an, in welche Richtung man sich drehen muss. Das ist eigentlich schon eine geübte Sachen seit den ersten FPV-Flügen überhaupt.

Lediglich wenn man in unbekanntem Gebiet ist, kann es schon mal helfen, dass der Spotter einem hilft, sich richtig zu drehen.
 

olex

Der Testpilot
#6
Die meisten Patchantennen haben irgendwo um die 30°.
Bei den meisten Patchantennen die ich aus der Praxis kenne sind es eher 90°. Beides mit meiner TBS Mini Patch sowie Actuna TFP-Mini schaltet der Diversity-Receiver immer auf die Richtantenne, wenn sich das Modell grob im 90° Winkel vor mir befindet. In den meisten Fällen gibt das auch ein besseres Bild, als mit der Rundstrahlantenne (TBS Triumph bzw. Actuna Pagoda).

Die TFP-Mini wird auch tatsächlich mit folgenden Öffnungswinkeln angegeben:
- Half power beam width: 120° horizontal , 65° vertical

Das Design der Antenne ist Open Source, ist also nichts herstellerspezifisches.

Genaueres Tracking habe ich bisher nur bei deutlich höheren Flugentfernungen als üblich gebraucht (>2km), da musste ich mit dem Kopf schon relativ exakt die Richtung treffen für das optimale Bild. Wobei das mit minimaler Übung sehr gut geht, man merkt ja am sichtbaren Bild sofort in welche Richtung man "nachführen" braucht.
 

djblue

kaputter Benutzer
#7
Mit wieviel mW hast du über 2 km erreicht?
 

olex

Der Testpilot
#8
2 km gehen auch mit legalen 25mW noch, grenzwertig aber machbar. Ich habe etwas mehr verwendet, aber nicht viel. Wobei das nicht Gegenstand der Diskussion sein sollte :)
 

djblue

kaputter Benutzer
#9
Mit welcher Kombination hast du das erreicht?
 

olex

Der Testpilot
#10
Mit mehreren... ~1km gehen schon mit uralten ImmersionRC Videosendern (pre-Raceband) und "klassischen" CL/SPW Antennen, ich hatte mal welche von rabe2000 und Chipsundgrips hier aus dem Forum. Mit den Antennen und einem minimal stärkeren Fatshark VTX bin ich paar mal auf >2km geflogen, noch ohne Richtantennen. Mittlerweile habe ich die besten Ergebnisse mit den oben genannten Actuna Antennen - eine Pagoda am Flieger mit einem TBS Unify Pro HV Sender, und Pagoda + TFP-Mini an einem LaForge Diversity v3 Modul in der Brille am Boden.

TBS Triumph und Patch sind nicht so die Reichweitenkings, aber sehr gut im Nahbereich z.B. für Racer durch dichte Baumreihen fliegen. Auch da hat man ein besseres Bild, wenn der Copter hinter Bäumen im Empfangsbereich der Patch ist, als wenn man hinter sich selbst unterwegs ist und nur die omnidirektionale Triumph Empfang hat. Zudem sind die Triumph Antennen ungeschlagen robust.
 

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#11
Auf 5.8 GHz benutze ich momentan ausschließlich die AXII von Lumenier (aka Singularity von TrueRC) auf den Fliegern und am Boden. Als Richtantenne dann eine 5- oder 7-turn Helix von Causemann oder auch mal eine Pepperbox von VAS. Die kleinen AXII sind wirklich 'ne Wucht, muss man mal testen ...
 

djblue

kaputter Benutzer
#12
Pagoda am Modell? Dachte immer die sind eher für die Empfangsseite??
 

olex

Der Testpilot
#13
Pagoda am Modell? Dachte immer die sind eher für die Empfangsseite??
Pagodas eignen sich super am Modell für Longrange, insb. Fläche, da sie eine sehr flache Abstrahlcharakteristik haben. Heißt: wenn der Flieger waagerecht bleibt (was ein Flieger meistens tut), strahlt der Sender viel zu den Seiten und sehr wenig hoch/runter. Für einen Copter ist das weniger von Interesse, da diese immer eine schräge Fluglage haben - bei Fliegern wird es nur in Kurven ggf. etwas schlechter, aber die Lage im Vorwärtsflug ist unabhängig von der Geschwindigkeit immer gleich.

Am Empfänger eignen sie sich aus demselben Grund: der Empfänger steht fast immer senkrecht, und kann damit optimal Signale aus Entfernung wahrnehmen, wenn der horizontale Abstand größer ist als der vertikale.
 
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