Dass man mit Eigenbau günstiger davon kommen kann, das wird den meisten Leuten schon klar sein. Aber man kauft bei den Fertigdruckern ja nicht nur die Hardware...abgesehen von diversen Chinaprodukten, wobei die teilweise auch schon ganz ordentliche Dokumentationen liefern und der Support über die Community kommt. Man kauft bei den Fertigdruckern ein Produkt, das ohne großen Aufwand in Betrieb zu nehmen ist und schon ab Werk mit den passenden Settings ausgestattet wurde. Je nach Preisklasse gibt es dann auch noch den kompetenten Support des Herstellers dazu. Wer so ein Gerät kauft, der wird sich "hoffentlich" gezielt ein solches Gerät kaufen und wissen, was er für sein Geld bekommt.
In meinem Fall habe ich mit dem Malyan M150 für 180 Euro gestartet, weil ich ausprobieren wollte, ob das ganze Thema überhaupt was für mich ist. Da ich aber auch Funktionsteile drucken wollte, war der Malyan schnell wieder verkauft und durch einen Puras i3 MK2 ersetzt. Da habe ich 700 Euro in die Hand genommen, weil der Drucker einfach funktionieren sollte und ich damit endlich passgenaue (so weit man bei 3D Druckern davon sprechen kann) Teile drucken wollte. Und ich bin äußerst zufrieden mit dem Drucker. Der funktioniert einfach und es macht mir enorm viel Spaß damit zu experimentieren oder absolut sorgenfrei zu drucken.
Ein paar Teile habe ich sogar für meine Arbeit gedruckt und dann war es nicht mehr schwer den Chef zum Kauf eines Ultimaker 3 zu überzeugen. Die Wahl viel auf den UM3, weil ich auf die Werbung reingefallen bin... Da nicht nur ich mit dem Drucker arbeiten können sollte und der UM3 als bedienerfreundliches Gerät mit eigenem Filament und entsprechenden Settings angepriesen wurde, passte das auf dem Papier sehr gut. Die Realität hat da aber leider nicht viel mit zu tun. Es gibt leider nicht die perfekten Einstellungen für jedes zu druckende Teil. Also nicht eine Einstellung, die für alle Teile funktioniert. Eher hat jedes Teil seine eigenen perfekten Einstellungen. Auch das so hoch gelobte PVA kann da nur bedingt helfen. Der UM3 ist ein tolles Gerät, aber der Preis steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Wir hatten schon so viele Probleme mit dem Gerät. Das ging über die Kinderkrankheiten der Software/Firmware bis hin zu Einschränkungen bei der Nutzung von PVA, die ich vorher einfach nicht kannte (PLA auf PVA = keine Probleme; PVA auf PLA = epic Fail). Das Geld für den UM3 kann man sich echt sparen und dafür drei Prusa i3 MK2 kaufen...
Mittlerweile habe ich übrigens auch mit dem Bau des MKC-MK2 angefangen...also ich warte noch auf Teile. Das sehe ich aber eher als Bastel- und Lernprojekt. Es wird zwar immer gepredigt, dass das jeder schafft, aber idiotensicher ist das bei weitem nicht. Die BOM ist noch unvollständig und eine Montageanleitung gibt es auch nicht. Man muss sich also mühevoll den dazugehörigen, umfangreichen Thread durchlesen oder Bauberichte durchforsten...oder eben direkt nachfragen. Es gibt immer wieder Punkte, wo der Teufel im Detail steckt und man sehr leicht etwas falsch machen kann. Aber aus Fehlern lernt man ja. Bin gespannt, ob ich das mit meinen beiden linken Händen trotzdem hinbekomme.