äh... danke für die erklärung, wäre nett wenn du das nochmal kurz umschreiben könntest, so dass es normalsterbliche auch verstehen
Was ich meinte war folgendes:
90°-Leitung hin oder her, es geht dabei nur um die technische Realisierung solch einer Leitung. PeteR hat die Frage aufgeworfen, ob die Bandbreite der Antenne im Vergleich mit der Bandbreite der 90°-Leitung ein Problem macht. Ich habe dazu die Grad-Zahlen für die Eckfrequenzen des 5g8-ISM Bands ausgerechnet. Die Antwort lautete nein.
Ich meine immer noch, dass man diese Patch-Arrays an der GS prinzipiell benutzen kann, wenn die Antenne nachgeführt wird. Wenn Sie einfach nur so fest in den Himmel kuckt und du mit deinem Flieger aus der Empfangskeule ausfliegst, klar, dann kann das so nicht laufen. Also: Patchantennen sauber nachführen (mechanisch schwenken).
Zum Thema CP und AR: es geht nur um die Frage, wie gut die Antenne in der Lage ist zirkular-polarisierte Wellen zu empfangen oder nicht. So sieht eine CP-Welle aus (Wikipedia):
So eine Welle entsteht durch das Überlagern zweier Komponenten, hier einer senkrechten und einer vertikalen. Diese beiden Komponenten stehen senkrecht aufeinander (die besagten 90° Phasenverzug) und drehen sich in der kreisförmigen Ebene. Die Summe dieser Überlagerung ist der umlaufende Pfeil aus der Animation.
Stell dir nun vor, du schneidest mit einem Messer den durchsichtigen, rosa Schlauch senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der Welle durch. Das Schnittbild ist ein Kreis. Das soll hier einmal ideale Zirkularität bedeuten. Man drückt die Qualität der Zirkularität durch das Axiale Verhältnis (
axial ratio) aus. Idealwert ist AR=1=0dB.
Wenn man diesen Schlauch nun schräg anschneidet (entspricht einem geneigtem Blickwinkel auf die Antenne), dann ist das Schnittbild eine Ellipse. Die Welle fängt im Sinne der Zirkularität an zu eiern. Das ist schlecht, das Axiale Verhältnis ist hier größer als 1. *)
Zur Frage, was ein praxistauglicher Wert für das AR ist: Es hat sich durchgesetzt, dass ein maximales AR von 3dB in alle relevanten Abstrahlrichtungen der Antenne als OK eingestuft wird. Das heißt, die Welle eiert eigentlich immer, aber eben maximal bis zu der Situation, dass die beiden (senkrecht aufeinander stehenden) Wellenkomponenten maximal in ihrem Betrag um die Hälfte unterscheiden dürfen.
Warum wir CP-Antennen benutzen? Der Trick ist der Folgende: Eine CP-Welle, die von einer leitenden Fläche reflektiert wird, dreht ihren Drehsinn um: aus rechts-rum-CP wird links-rum-CP und umgekehrt. Die Antennen die du benutzt kann aber nur einen Drehsinn richtig gut empfangen, nämlich den, mit welchem dein Sender sendet. Ich nehme mal an, das sei jetzt RHCP.
Dein Empfänger hat auch eine RHCP-Rx-Antenne und empfängt das Signal des Senders. Er empfängt aber auch die vielen reflektierten Signale aus der Umgebung. Die sind zum großen Teil (weil der Boden auf dem Feld doch etwas leitfähig ist) aber durch die Reflexion nun LHCP. Das kann deine Rx-Antenne nicht mehr so gut empfangen, also ist das Niveau der empfangenen Störungen geringer.
Wichtig ist es, immer im Kopf zu behalten, dass dieser Prozess nicht digital ist. Das empfangene Signal ist nicht komplett das eine, reine Signal deines Senders ohne die Bodenreflexionen. Der Boden ist kein Metall, jeder einzelne Reflexion wird die Welle nicht komplett im Drehsinn umkippen können. Es ist einfach ein Mischmasch. Auch wird deine Rx-Antenne nicht ideal selektieren können zwischen RHCP und LHCP. Es wird immer ein Niveau an Störungen da sein.
Aber diese Niveau ist bei CP-Antennen eben deutlich geringer als bei linear polarisierten Antennen. Und darauf kommt es eben an.
*) Ich muss fairerweise hier anfügen, dass sich das AR bei den CP-Wellen nicht nur aus dem Verhältnis der Beträge der beiden Komponenten der Welle zusammensetzt, sondern auch aus dem Phasenwinkel zwischen diesen beiden. Wenn also beide Beträge gleich lang sind, der Phasenwinkel aber nicht 90°, dann ist das AR auch > 1.