Erster selbstgebauter Quadrocopter: zu schwer?

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multirotor

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo allerseits!

Ich bin nun ganz frisch dabei hier im Forum und generell beim FPV fliegen. Ich habe nun meinen ersten eigenen Quadrocopter gebaut. Ich hatte mir vor einem halben Jahr einen fertig aufgebauten Quadrocopter ersteigert, da ich einfach nur schnell fliegen wollte und war total begeistert. Allerdings habe ich aber schnell gemerkt, dass mir einige Dinge fehlten und außerdem wollte ich dann auf einmal unbedingt selbst einen copter nach meinen Wünschen aufbauen ;)

Damit Ihr eine vorstellung habt, sind hier mal zwei Bilder vom Ergebnis:





Einige Nebeninfos zum Copter:
- DJI Flamewheel 450 Nachbau (RCTimer)
- Landegestellt mit 2 Achs-Gimbal und FPV Krams (Kamera, Sender, FPV-Akku)
- MultiWii pro (HK) mit allen Sensoren + Sonar
- Akku: ZIPPY Flightmax 2800mAh, 3S, 30C
- 4 x 30A ESCs mit SimonK Firmware und integrierten 5V 2A BECs (RCTimer)
- 4 x RCTimer 2830-11 Außenläufer BLDCs


So nun mein Problem:

Ich habe das Gefühl, dass der Copter zu schwer ist. Er steigt nur langsam und nach 4-5 Minuten Schwebflug, kommt er kaum noch hoch. Ich habe das Gefühl, Ich bin mit meinem Throttlestick ziemlich weit oben im Schwebflug und denke daher, dass die Motoren wohl an ihrer Leistungsmaximum laufen.

Der Copter hat zur Zeit ein Abfluggewicht (inkl. LiPo) von ziemlich genau 1,5 kg.
Ich habe gestern mal das Landegestell mit dem Gimbal gewogen und der wog knapp über 500 Gramm (inkl. Gimbal-Servos, FPV-Kamare, FPV-Akku und FPV-Sender).

Laut Internet stellt jeder der Motoren maximal 890 Gramm Schub (je nach Propeller). Daher dachte ich, ich würde bei 4 * ~800g = 3,2 kg (!) wohl keine Probleme bekommen, auch wenn der Wert praktisch tiefer liegt, was wohl leider ein Irrtum war.

Meine Frage ist nun, könnt Ihr mir mit eurer Erfahrung Tipps geben, meinen Copter (steigungs)agiler und ausdauernder zu machen, ohne alle Teile durch leichtere ersetzen zu müssen? Mir fallen im Moment nur ein:
- Landegestell abnehmen (Und auf mein Gimbal verzichten :'-( )
- Stärkere Motoren / Akku (Wobei hier wohl die Leistung zunimmt, aber das Gewicht des Akkus die Laufzeit direkt wieder aufrisst, oder?)

Vielleicht habt ihr ja noch Ideen, ich freue mich über Anregungen.

Danke und liebe Grüße
Sven
 

zerosight

Erfahrener Benutzer
#2
Ohne geeignete Strommessung ist bezüglich des Akkus alles reine Spekulation. Die Zippy LiPos sind nicht bekannt dafür, dass die Herstellerangaben zur Leistung stimmen. Ich habe bei den 40c Modellen Abweichungen von -50%. Wenn HK, dann würde ich nur die nano-Techs nehmen. Die sind deutlich näher an den theoretischen technischen Angaben. Du kannst mal auf Verdacht einen 3s 2250er 65c nano Tech nehmen. Der sollte zumindest bis 100 A und auch gegen Ladunsende stabil genug Strom liefern. Wenn Du ganz sicher sein möchtest und Dir Dein Copter auch etwas Wert ist, dann guck Dich nach qualitativ hochwertigen LiPOs wie SLS, fairirgendwas etc. um. Ansonsten sind Deine technischen Angaben ohne die Nennung der Propellerdaten grundsätzlich wenig hilfreich.
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#3
Deine Konfiguration ist bei 9-10 Zoll Propellern in Ordnung. Versuch mal neue Lipos (z.B. Turnigy Nanotech). Ggf. ist das Problem dann weg.
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#4
Wenn HK, dann würde ich nur die nano-Techs nehmen. Die sind deutlich näher an den theoretischen technischen Angaben.
Hmm, da hab ich andere Erfahrungen gemacht: 3 Nanotech gekauft und beim ersten hat schon beim Konditionieren eine Zelle schlapp gemacht. Die anderen beiden ließen sich sauber balancen, haben jedoch nach dem Konditionieren statt aufgedruckter 65/130C echte 23C unter optimalen Temperaturbedingungen gebracht. Für mich persönlich die größte Akku-Enttäuschung in all den Modellbaujahren.
 

zerosight

Erfahrener Benutzer
#5
Meine nano-techs erreichen ihre Specs zumeist nur durch Überkapazitäten und dann auch nur annähernd. Wirklich empfehlenswert sind die auf keinen Fall, aber meiner Ansicht nach, wenn man genügend Puffer einbaut, ein passabler Kompromiss. Ich habe die notwendige Leistung abgeschätzt und dann den nano-tech genommen, der dann bei Vollast bei 50% ist. Damit kommt man eigentlich ganz gut hin. Und meinen Messungen nach (z.B. maximale Stromstärke bei der die Spannung pro Zelle nicht unter 3,3 Volt sinkt) tun die dann mit ihrem Puffer noch ihren Dienst.

Ich habe hier mal eine Weile nur den "guten Stoff", also SLS etc. empfohlen, dabei ist mir fast mein Posteingang weggerostet, so viele Heul-Mails bekam ich - weil HK billiger/ besser und der Rest viel zu teuer sei. Die nano-techs kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren und das Aha-Erlebnis mit einem passablen Akku, wenn sie sich dann mal vllt. von einem Kollegen leihen, ist dann immer noch vorhanden.
 

ApoC

Moderator
#6
Für mich persönlich die größte Akku-Enttäuschung in all den Modellbaujahren.
BINGO !

Ging mir genauso. Die Daten lasen sich toll, die Comments beim König waren sehr gut - also mal eben 6 x 2200er 3S mit 45-90C gekauft.

Sie halten, was sie versprechen,aber nur cirka 3 Zyklen - dann is Essig.

Immer schon gebalanced, bei 3,8V / Zelle gelagert, nur 1C geladen, nie nachgeladen, nie tiefentladen(minimal 10,5V) Temperatur gerecht gelagert / geflogen(Lager 18°C / Tiefste Flugtemp 15°C).


Nach ca 3-5 Zyklen passiert folgendes:

- Lipo nimmt volle Kapazität auf (könnte / kann 2200mAh entnehmen - mit Sicherheit, fliege ich nur 2000 raus - das lad ich auch brav wieder rein)
- Im Flug ergibt sich n komisches Bild - ich kann genau 3Sek Vollgas fliegen (um die 40A), dann bricht die Spannung so rapide auf 10,5V ein, das ich nurnoch maximal 30A rausbekomme. Okay, er bleibt bis Kapazitätsgrenze von 2000mAh bei 10,5V, ich kann aber nie mehr wie 30A ziehen, heisst - ich dümple nurnoch mit Vollgas an der Naza rum, weil mehr kommt einfach nicht mehr. Leg ich weniger als Vollgas an, fällt die Naza vom Himmel, weil der Schub nicht reicht.

Ich habe sie wirklich immer sehr pfleglich behandelt, aber sowas hab ich noch nie gesehen - kauf ich bestimmt nie wieder.
Die "bösen" Zippys machen das, was sie sollen, bis 10,5V und Maximalkapazität halten sie ihre Spannung und ich kann auch zu jeder Zeit vollen Strom entnehmen.

Btw, die "Schokoladentafel-Turnigys", also die blauen, flachen, mit 3000mAh, halten bisher am besten. Bis zum Ende (10,5V) volle Power.

Nanotecs - Nein Danke - nicht nochmal!
 

DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#7
Im Autobereich haben wir auch die Erfahrung gemacht, das die Turnigy besser sind als die Zippy, war zu Zeiten der ersten SLS, da waren die von uns gefahrenen auch noch enttäuschend
Bekannter hat jetzt aber bei den 2200er genau andersrum, da hällt der Zippy sich besser als die Turnigy

Aber ne andere Vermutung, was sind das für Props, evtl können die nicht genug Leistung in Auftrieb umsetzten
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#8
Wenn die Props zu weich sind, würde ich inzwischen auch dies als das Problem identifizieren. Bei einem Copter über ein Kilo braucht man schon recht verstärkte Props.

Der Thread ist ja nun schon etwas älter. Was wurde denn nun zur Lösung?
 

multirotor

Erfahrener Benutzer
#9
Hallo Leute,

danke danke danke für die vielen Antworten. Ich habe leider keine Notification mails bekommen, daher war ich etwas überrascht über die Menge :p Super!
Nichts desto trotz hat es auch etwas gedauert, bis meine Akkubestellung endlich hierzulande eingetroffen ist.

Ich habe nun testweise einen Nano-tech Akku mit 2700mAh (65-130C) Akku geordert. Das verhalten hat sich schon ein bisschen gebessert. Der Copter kommt gut hoch, aber ich würde nicht sagen, dass er abgeht wie eine Rakte. Nach 6 Minuten war der Flug dann vorbei, der Copter kam nicht mehr vom Boden hoch.

So richtig zufrieden bin ich aber noch nicht, gerade auch meine Altitude-Hold-Regelung will noch nicht wirklich, allerdings habe ich bei dieser Regelung bisher auch noch keine Parameteroptimiertung gestartet.

Bezüglich der Propeller: Die sind schon sehr weich, reiner Kunststoff ohne cfk Verstärkung, ich werde als nächstes mal härtere versuchen.

Liebe Grüße
Sven
 

Atarix777

Erfahrener Benutzer
#10
Sehr komisch das viele solche Probleme mit den Turnigy haben, ich hab 20 x 2200 Turnigy 40C und die vom letzten Jahr haben nun etwa 500 Ladungen auf dem Buckel und machen vielleicht 30 Sekunden weniger Flugzeit als meine neuen von diesem Jahr (sind aber genau so gut belastbar wie bisher).

Bei meiner 1.3 KG Quadrixette 40 (bei der alles über einen Lipo läuft) mach ich bei mittelfiesem Flugstiel etwa 7-8 Minuten (ich Lande bei 3,8V pro Zelle), mit meiner Q30 und etwa einem Kilo gesamtgewicht komme ich auf ungefähr 10 Minuten...

Habe auch ein paar 6000er Nano Tech für meine Autos da, auch mit denen hab ich extrem gute Erfahrungen gemacht.

Also wenn ich so überlege, hab ich mit Turnigy ausschliesslich gute Erfahrungen gemacht ^^.

Sven - ggf. könntest du 2 Lipos Parallel schalten?
 
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brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#11
Also mit einem Akku wird das auch nichts. Im Spidex haben wir 2 Akkus a 2.200 (3C) parallel angeschlossen. Flugzeit 10-12 Minuten. Das passt also. 1 Akku gibt da m.E. zu wenig Power her. Die angegebenen C-Zahlen kannste vergessen.

Und die harten Propeller müssen bei dem Gewicht sein. Aber eine Rakete wird der Copter bei dem Gewicht niemals - das muss Dir klar sein. Bau mal einen reinen Alucopter mit nur Motoren ohne Schnickschack und hab dann 800 Gramm. Dann siehste auch, dass die Post abgeht.
 

chichi

Erfahrener Benutzer
#12
mit Lipos von www.gensace.com habe ich beste erfahrungen gemacht. die sind kaum teurer dafür aber voll belastbar und die C werte sind nicht künstlich nach oben korrigiert. werden von erfahrenen helipiloten für meisterschaften geflogen. ich möchte für die keine werbung machen, denn ich bekomme dafür nichts. einkauf in deutschland finde ich zudem ein vorteil, falls mal doch ein faules ein dabei ist. kennt die hier jemand oder flieg nur ich die?
 

Kikifaz

Erfahrener Benutzer
#13
Bei dem Gewicht, mit dem kleinen Akku und den Motoren wird das immer relativ mau bleiben. Meinen 1,5kg Copter fliege ich mit wesentlich stärkeren Motoren und 4S Akku. Würde Dir auch empfehlen 2-Blatt-Props zu nehmen.
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#14
mit Lipos von www.gensace.com habe ich beste erfahrungen gemacht. die sind kaum teurer dafür aber voll belastbar und die C werte sind nicht künstlich nach oben korrigiert. werden von erfahrenen helipiloten für meisterschaften geflogen. ich möchte für die keine werbung machen, denn ich bekomme dafür nichts. einkauf in deutschland finde ich zudem ein vorteil, falls mal doch ein faules ein dabei ist. kennt die hier jemand oder flieg nur ich die?
Hier meine Erfahrungen damit. Insbesondere der Nachtrag dürfte interessant sein: http://www.microcopters.de/artikel/gens-ace-motoren-und-escs#akku

Ich selber fliege ausschließlich nur noch Akkus von hadi-rc.de (auch bei Flyduino erhältlich, falls dort mal wieder verfügbar). Ich habe vor einem Jahr einige testen dürfen und bin nach meinen Tests umgesteigen. Wenn auf einem Lipo 40C drauf stehen, sind diese auch von Anfang bis Ende voll entnehmbar, ohne jeglichen Einbruch. Bei allen Akkus, die ich von HaDi-RC hatte, waren darüber hinaus problemlos Spitzenwerte möglich, die weit darüber lagen. Dieser Steigflug wurde z.B. mit zwei vergleichsweise winzigen 3S 2100mAh 40C Lipos gemacht, wobei die Lipos bei den Steigflügen knappe 60C (Gesamtstrom: knapp 160A) geliefert haben:

http://vimeo.com/44828605

Einige der Lipos haben übrigens mittlerweile rund 80 Zyklen drauf und bislang nicht spürbar nachgelassen.
 

multirotor

Erfahrener Benutzer
#17
Hallo Leute,

erstmal wieder vielen Danl für eure vielen Antworten!

Also ich habe jetzt noch mal ein paar Versuche gemacht. Zuerst habe ich härtere Zweiblattpropeller draufgesetzt, der Copter ist dadurch wesentlich agiler geworden, leider aber auch viel instabiler (trotz Auswuchtung). Da ich speziell die Dreiblattpropeller besorgt habe um die Vibrationn für die Kamera zu reduzieren bin ich erstmal wieder darauf zurück.
Ich habe dann tatsächlich mal einen ersten richtigen FPV Flug gewagt und ich war zufrieden. Die Flugzeit ist zwar nicht überwältigend, aber grad den Akku wechseln und weiterfliegen genauso wenig. Ich werde als nächstes mal zwei Akkus parallel schalten und beobachten, wie sich das auswirkt und ob der Copter dann überhaupt noch vom Boden hochkommt :D

Noch nebenbei: Im direkten Vergleich zwischen Turnigy nanotech, Zippy Flight und einem billigen Turnigy Lipo konnte ich auf jeden Fall große unterschiede feststellen. Der Zippy hängt den anderen weit hinterher und bei mir machen gerade die nanotechs einen guten Eindruck. Das ist jetzt aber sehr subjektiv, ich habe nur diese LiPos, die erwähnten LiPos hier im Thread dürften diese wohl nochmals überbieten, aber ich bin jetzt erstmal zufrieden und mache erstmal ein paar Flugerfahrungen :)

Also danke nochmals an alle und liebe Grüße!
 

multirotor

Erfahrener Benutzer
#19
Hallo Tilman,

es war nur ein Test, ein Video hatte mich auf die Idee gebracht, Dreiblattpropeller auszuprobieren. Und im direkten
Vergleich flog mein Quadrocopter mit Dreiblattpropellern unfassbar viel ruhiger als mit Zweiblattpropellern (Alle gewuchtet).
Daher ist dies nur eine eingeschränkte "empirische" Erfahrung meinerseits ohne physikalischen Nachweis ;)

Hier übrigens das Video was ich meinte:
http://www.youtube.com/watch?v=WvLNHNJh5Hg

Liebe Grüße
Sven
 

JUERGEN_

Generation 60++
#20
es war nur ein Test, ein Video hatte mich auf die Idee gebracht, Dreiblattpropeller auszuprobieren.
naja, Propeller müssen immer zum Motor passen.
weiss ja nicht welche grösse du auf dem Motoren hast ?

aber die Motore haben wohl 1000kv, und da gehörten eigentlich schon 10" drauf.

3Blatt können es vom Wirkungsgrad nicht mit 2Blatt aufnehmen.

Warthox fliegt derweil schon weit mehr als 1300kv an 8" Rotorblätter. :)


übrigens;
eine lahme Ente hat oft den Anschein sie fliegt besser. :)
über motorisiert, ist oft für die meisten zu schnell.

:)
 
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FPV1

Banggood

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