Sieh dir dieses Bild an:
Die Antennen darauf sind CL (3 Blätter) und SPW (4 Blätter), aber das zählt gerade nicht - was unterscheidet die Antennen auf dem Bild grundliegend?
Richtig, die hinteren sind viel größer als die vorderen. Das hängt damit zusammen, dass die vorderen für 5,8 Ghz gedacht sind, und die hinteren für 2,4 Ghz. Das Phänomen nennt sich Wellenlänge. Je niedriger eine Frequenz ist, desto länger wird die Welle, und desto weniger Energie der Welle bleibt an Objekten (auch Luft) hängen, welche sich im Weg befindet. Sprich: Niedrigere Frequenz = Höhere Reichweite.
Das spielt jetzt aber keine Rolle. Fangen wir bei der Basis an: Die einfachste Form der Antenne ist ein Stückchen Draht - jedoch nicht in einer beliebigen Länge. Du kennst das vom Radio - Antenne eingefahren, schlechter Empfang, Antenne ausgefahren, guter Empfang.
Nehmen wir
diesen Rechner hier und geben 2400 Mhz (=2,4 Ghz) ein. Er spuckt nun diverse Bruchlängen der Länge aus, die die echte 2,4Ghz-Funkwelle hat (12,5 cm), angefangen bei der Hälfte (λ / 2) bis zum 1/64tel (λ / 64).
All diese ausgegebenen Längen kann man als Antennen hernehmen. Du kannst also an einen 2,4 Ghz-Empfänger ein Stückchen Draht mit 6,25cm hinhängen, genauso wie mit 3,13cm oder mit 1,56cm - ABER - je kürzer der Draht wird, desto schlechter wird die Empfangsleistung. Absolut fatal ist es, irgendeine Größe dazwischen zu wählen, z.B. 4,5 cm. Damit hätte man fürchterliche Empfangswerte.
Bei 35 Mhz ist am Empfänger standardmäßig eine Kabelantenne mit ~1 Meter länge drann. Das entspricht ca. 1/8tel der Wellenlänge. Eine Antenne, die aber 1/4tel oder 1/2 hat (sprich, länger ist), hat aber eine bessere Empfangsleistung. Nun kann man statt der 1/8tel-Antenne auch eine 1/2-Antenne hinhängen, die ist dann aber vier mal so groß wie die 1/8tel. Sprich, vier Meter.
(Ist logisch: 1/8tel * 4 = 1/2 bzw. 1 Meter * 4 = 4 Meter )
Damit kann man dann VVIIEELL weiter weg fliegen, ich
kenn jemanden aus Norwegen, der ist somit 9 Kilometer weit weg geflogen. Aber es ist verdammt hart, 4 Meter Antenne sinnvoll an einem Modellflugzeug unterzubringen, weshalb alle 35Mhz-Empfänger mit einer 1 Meter Antenne ausgeliefert wurden.
ALL DIES kann man auch auf die bekannten Milchquirl-Antennen (Cloverleaf und Skew Planar Wheel) übertragen, jedoch haben diese schon die maximal sinnvolle Baugröße für ihre jeweilige Frequenz. Bei 2,4 Ghz ist das dann grob 6,2 cm Durchmesser, bei 5,8Ghz sind es grob 2,7 cm. (Beides gerade grob mit dem Messschieber nachgemessen)
Kurz zusammengefasst: Je niedriger die Frequenz wird, desto größer muss die Antenne sein. Je höher die Frequenz wird, desto kleiner muss die Antenne sein. Nicht passende Antennengrößen führen dazu, dass Empfänger schlecht Empfangen und Sender ihre Leistung nicht in den Äther absetzen können (sprich: innerlich womöglich durchbrennen). Daher: Niemals Antennen unterschiedlicher Frequenzbänder mischen!
hitec.