Michael., haste bestellt, oder lässte erstmal die betas testen
?...
Moin Nico,
Nein, habe ich nicht und werde ich auch (noch) nicht. Fernab der hier ausgetauschten, fundamentalistischen Argumentationen hat das ein paar sehr einfache, geradezu triviale Gründe:
1. Ich habe für mich persönlich noch keinen Grund erkennen können, warum ich den Inspire unbedingt kaufen müsste.
4K ist bestimmt eine tolle Sache, aber ich habe in der Peripherie kein einziges Gerät, welches 4K vernünftig unterstützt (BTW: warum setzt der 4K Hype eigentlich jetzt erst mit dem Inspire ein? Selbst meine olle GoPro 3BE kann das meine ich schon, aber gefühlt hat sich bis zur Ankündigung vom Inspire keine Sau für 4K interessiert).
Die Sinnhaftigkeit des Klappmechanismuses hat sich mir nicht erschlossen. Einen 360Grad Rundumblick bekomme ich auch mit einem Klapplander hin, der ist mechanisch viel einfacher und mir deshalb deutlich sympatischer (weniger Mechanik, weniger Verschleiß, weniger Fehlerquellen). Die Transformation sieht ohne Zweifel geil aus, aber derzeit sehe ich nur Risiken (die sich in der Praxis aber nicht bewahrheiten müssen) und keinen echten Nutzen für mich.
Die Lightbridge hat mich bislang schon kaum interessiert, also ist sie für mich jetzt auch im Inspire nicht das Killerargument.
Der Controller ist ein modifizierter A2, also auch in gewissem Sinne neu. Was neue Controller angeht bin ich per se zurückhaltend, zumindest wenn ich dem Controller nennenswerte Geldbeträge anvertrauen soll.
Es handelt sich am am Ende "nur" um einen Quad. Fällt dort auch nur ein Antriebsstrang aus, kommt das Teil runter und es wird sehr teuer (wie war das doch gleich mit den ersten S800, die mehrfach spektakulär abstürzten, weil die ESCs zu heiß wurden und deshalb ausstiegen?). Bei einem 100€ Baumarktkopter ist das egal, bei einem 3000€ Luxusgadget nicht (für mich zumindest).
2. Ich bin was neue DJI Produkte angeht inzwischen ein wenig ernüchtert. Angefangen habe ich vor vielen Jahren mit einer der ersten Naza-Ms, die es in Deutschland zu kaufen gab (damals gab es noch kein GPS dazu, das war ein exklusives Wookong Feature bei dem die Forengemeinde sicher war, dass das auf ewig ein Alleinstellungsmerkmal der Wookong bleiben würde). DJI wirft inzwischen mit schöner Regelmäßigkeit Produkte auf den Markt, die entweder über zig FW Updates oder eine V2 erst im Markt reifen, oder aber, die im Falle unzureichender Verkaufszahlen schlicht nicht supportet werden.
Nun ist Ersteres ja in allen Lebenslagen inzwischen gängige Praxis, aber deshalb muss ich es hier ja nicht gut finden, nur weil es von DJI praktiziert wird. In die zweite Kategorie fallen Produkte wie das Naza-H (schlechte Dokumentation, null Support, zugesagte Feature schlafen am Ende geräuschlos ein) oder das iOSD mark II (kann zwar ganz toll Daten loggen, aber leider kann man damit später nur wenig anfangen, weil DJI keine gescheite Auswertesoftware anbietet; kann aber sein, dass sich das inzwischen geändert hat, ich habe das zuletzt nicht mehr verfolgt).
Will sagen: DJI hat tolle Produkte im Programm, die ich teilweise auch sehr gerne einsetze, aber über die Jahre habe ich gelernt, dass auch bei DJI nicht alles aus Gold ist, was glänzt. Deshalb überlasse ich den 3000€ Test zum gegenwärtigen Zeitpunkt gerne mutigeren Zeitgenossen.
3. 2900,-€ sind für mich schlicht eine Stange Geld, die ich momentan nicht mal soeben übrig habe, um mir einen Inspire zu kaufen. Und wenn doch, dann werde ich doch aus vorgannten Gründen erst einmal abwarten.
4. Sollte die Meldung hinsichtlich der Leferverzögerung tatsächlich stimmen, dann wäre das für mich nur die Bestätigung dafür, dass eine gewisse Skepsis beim Inspire mehr als gerechtfertigt ist (das meine ich ganz ohne jede Häme).
Man stelle sich vor: da wird Apple like mit großem Brimbamborium der Inspire der interessierten Öffentlichkeit präsentiert, inkl. durchgesickerter Teaser und nachgeschobenen, täglichen Appetithäppchen in Fratzenbuch. Marketingmäßig wird also ganz schön am Rad gedreht und das DJI-typisch im November, um das Weihnachtsgeschäft voll mitzunehmen. Mitten in dieser Riesenaktion muss DJI dann zurückrudern und die Auslieferung wegen offensichtlicher Qualitätsmängel verschieben. Aus Marketingsicht ist das der Super-GAU, den man nur rechtfertigen kann, wenn die Imageschäden bei Auslieferung des mangelbehafteten Produktes noch größer werden. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.
Der Inspire ist ohne Zweifel ein einzigartiges Produkt und in dem Punkt stimme ich sogar mit Ferdl überein, es gibt keinen weiteren Anbieter, der ein derartiges Gesamtpaket ARTF anbieten kann, egal zu welchem Preis. Grundsätzlich hat der Inspire das Zeug zum großen Wurf.
Ich persönlich habe für mich aber den Nutzen des Gesamtpaketes noch nicht entdeckt. Es kann sehr gut sein, dass sich meine Meinung sehr schnell ändert, aber das wird ganz sicher nicht auf Basis irgendwelcher Papierspezifikationen oder Promotionvideos erfolgen. Deshalb warte ich einstweilen ab und verfolge gespannt die Entwicklung.