Eagle Eye - Der FPV Nurflügler mit Rumpf

marswolf

Neuer Benutzer
So nach längerer Abstinenz melde ich mich auch mal wieder und beginne den Lobgesang:
Der EEL 1.6 hat mir zwar anfangs viel Frust bereitet, was aber an mir und meiner Unerfahrenheit mit Nuris lag. Eins vorneweg: der EEL ist enorm robust. Ich hatte drei massive Abstürze aus großer Höhe und alle waren sie relativ schnell wieder repariert. Die OBI-Kassiererin hat sich schon gewundert gehabt, warum ich alle 2 Tage Alu-Rundrohre gekauft habe :D .
Ansonsten bin ich mindestens noch 10 weitere Male so richtig schön gecrasht bei Landungen und vor allem Starts (zu Beginn falsche Einstellung der Ruder, dann völlig falscher Motorsturz, weil ichs "zu gut" machen wollte) usw. usf.
Jetzt hab ichs gelernt.
Der EEL 1.6 fliegt wie auf Schienen. Für einen Nurflügler wohl sehr ruhig und eigenstabil. Vermutlich machen sich hier tatsächlich die profilierten Winglets bemerkbar. Ich bin sehr glücklich mit dem Vogel, man kann ihn mächtig auf Geschwindigkeit bringen aber genausoschön laaaaangsam landen. Selbst ein paar mal kräftige Thermik konnte er aufnehmen. Chapeau!!! Viele Flüge hat er bereits hinter sich und einige tolle Aufnahmen sind entstanden. Allerdings sieht mein EEL schon ziemlich übel mitgenommen aus. Die anfänglichen Abstürze haben ihre Spuren hinterlassen :( :( :(

Würde ich ihn nochmals, nach allen Anfängerschwierigkeiten, bauen, würde ich folgende Dinge anders machen.
1) Servos unbedingt von oben ansteuern (dachte durch Rumpf isses wurscht und hab sie unten eingebaut: naja...)
2) die Alurohre evtl. mit GFK Rohren ersetzen (Macht das Sinn?: denke: weniger Abschirmung, kein Verbiegen...)
3) immer zuerst laminieren, dann Farbe drauf aus Erfahrung eines Kollegen (EPP "zer"-schmilzt superb mit Laminat, kein 3M oder Por Kleber nötig nur an manchen Stellen, wo Belastung höher ist (Enden Tragflächen)) - wie gut hält eigentlich Lack auf Laminierfolie (ggfs. nach bestimmter Vorbehandlung?)
4) Balsaruder evtl. sein lassen und einfach DOPPELT um EPP-Ruder rum (müsste doch locker von der Festigkeit reichen, oder? -> weniger Bauaufwand, sieht schöner aus, aerodynamisch besser)
5) Rudereinstellempfehlungen von Joost UNBEDINGT befolgen, besonders diese +4mm Grundstellung!!!!!!!!!!!!!!!! mann mann mann
5b) evtl. Joost drum bitten, dass eine knappe Aufbauanleitung mit allen relevanten Daten beiligt? Reicht ja schon ein DIN A4 Zettel mit Position der Rowings, Ruderausschläge, Schwerpunkt, Antriebsempfehlung, Temperatur zum bebügeln und fertig.....
6) Letzter Punkt: Antrieb überdenken:
Ich nutze derzeit folgendes Setup:
1x 4S 6000mAh
Turnigy SK3-3542-1250
Turnigy dLux 70A
Aeronaut Klapp-Prop mit 45er Mittelteil: 10x6
Extra-Akku für FPV-Elektrik 3S
Storm OSD (sehr empfehlenswert!)
Damit komme ich im Oma-Flugmodus auf 45 Minuten Flugzeit. Um den Vogel oben zu halten benötige ich ca. 6A.
Allerdings: mit 3S wäre er leichter, da ich mit 4S und den 6000mAh merke, dass er doch etwas träger ist beim Beschleunigen.
Was denkt Ihr? mal einfach nen 3S reinlegen und schauen, was passiert? Dann müsste die Latte größer werden....

So far: EEL Thums up!!! Würde ihn jederzeit wieder bauen, evtl. muss ich das sogar, wenn die Kollegen denken, ich fliege mit nem Gelbe-Sack-Inhalt durch die Gegend.

Grüße,

Marcel
 

cappy

Erfahrener Benutzer
Das mit den Stangen kenne ich, habe schon diverse Rohre und Luftschrauben verschlissen ohne das er bisher wirklich in der Luft war :( Aber ich denke wenn er dann mal fliegt wird er es wieder gut machen und einen entschädigen :)

Hatte weiter oben ja schonmal drum gebeten die wichtigsten daten beizulegen oder zumindest im Shop mit einzupflegen...wird es da was geben, Jujo?
 

Jujo

Erfahrener Benutzer
Ja ich bin dabei eine Anleitung zu schreiben. Durch meine Erkrankung und noch einige aufgestaute Aufträge bin ich nur ziemlich hinterher und noch nicht so fit, dass ich wieder 100% arbeiten kann.

Grüße Helmut
 

cappy

Erfahrener Benutzer
Das hört sich gut an, Dir auf jeden Fall erstmal gute Besserung!!!
 
Ui, mit den Crashen beim Start macht ihr mir schon ein wenig Angst. Ist das wirklich so schwierig? Ich stehe schon mit dem kleinen Caipirinha auf dem Kriegsfuß, da gelingt nur jeder 2. Start weil die Kiste wegen Strömungsabriß abkippt wenn sie nicht fest genug geworfen wird.
Um damit keine Probleme zu haben, hab' ich mir in meiner Naivität gedacht, ich baue einen ordentlichen Antrieb ein und befolge den 4mm Trimmungsratschlag und dann fliegt der EEL von alleine :confused:

Im Moment habe ich mich auf den Turnigy SK3-3542-1185 oder D3542-1250 mit einem Aeronaut 11x7 an 3S eingeschossen.
Das liefert laut eCalc so ca. 2900g Schub.

Sonst noch was unbedingt zu beachten?

Danke
 

S.F.

Erfahrener Benutzer
Hallo.
Du meinst sicher CFK - soll auch Probs machen was die Signalübertragung betrifft.
Lackieren auf die Folie is Großer Mist weil das mit der Zeit abbröselt und Du nach jedem
Start bunte Finger hast.
By the Way.
Du wärst der erste bei dem das "erste" Modell exakt den Anforderungen und Wünschen entspricht.
Auch beim 2ten ist in der Regel noch nicht alles 100%.
 

marswolf

Neuer Benutzer
@ahk: keine Bange: mit Befolgung der +4mm der Ruder und keinerlei Änderung des Motorsturzes, sondern diesen (sauber gebaut vorausgesetzt) einfach von Joost übernommen, ist der Start im Vergleich mit anderen "reinen" Nuris sehr einfach. Nur: die Hand schnell genug runter bekommen, sonst sind die Finger dran (war einmal zu lässig beim Start, hatte riesen Glück aber der Zeigefinger war leicht angeschnitten).
Ich habe zum Start "Höhe" noch zusätzlich 2mm oben drauf gegeben, dazu nutze ich einen Flugphasenschalter "Start".
Mein Start sieht dann so aus:
1) Flugphase "Start" schalten (schwupp gehen die Ruder nochmal 2mm hoch)
2) EEL schön austarieren knapp hinterm Schwerpunkt und kräftig zupacken am Rumpf
3) Gegen Wind stellen, volle Pulle Motor rein
4) (Anlauf nicht nötig) ordentlich Schmackes abwerfen (und zwar einfach grade nach vorne, nicht nach oben winkeln und achten, dass man kein Effet reinbringt -> hier entstehen die meisten Fehler. Man meint, man wirft grad aus, wirft aber ne Kurve: viele Modellflieger sind überrascht, wenn sie mal langsam versuchen eine absolut grade Linie zu werfen, wie sich das im Arm anfühlt)
5) die ersten 5 Sekunden fliege ich mit der Startphase "Start", dann klicke ich auf "Normal", wenn ich so 30, 40m Höhe habe, und gehe sofort mit dem Gas auf 50% runter, man will ja nicht alles verpulvern

Dabei drauf achten, dass man nach loslassen SOFORT die Hand runter nimmt. Ich war einmal bisschen zu locker, 20 Abwürfe vorher ging ja alles gut, und dann AUTSCH!!!
So habe ich bisher alle meine Starts wunderbar über die Bühne gebracht, mit Ausnahme des Fingers, und die Starts sind so absolut problemlos. Manche winkeln den EEL nach oben an, geht wohl auch, vor allem, wenn man mächtig Schub hat.
Wenn ich dann die anderen sehe, die nervös und verschwitzt ihre Zephyrs und Knurrus Maximii seitlich hochschleudern und die Nase dann doch wieder im Dreck steckt: nein. Da ist der EEL lammfromm dagegen.

Zum Rohr meine ich tatsächlich GFK-Rohr, kein CFK. Mein Easy Glider Pro hat eines aus CFK.
Sowas zum Beispiel:
http://www.carbon-team.de/GFK-Rohr+10-0+x+8-0+x+1000mm.htm
Wandstärke wäre hier 2mm, was reichen müsste. Gibts aber auch mit 4 mm Wandstärke.

@JuJu & S.F.: ich habe noch nicht lackiert. Ein Kollege lackierte zuerst das EPP und laminierte dann drüber. Ergebnis: bei weitem kein so gutes verschmelzen und Festigkeit mit dem EPP, wie wenn man direkt auf weiß aufbügelt. Dass es bröseln könnte, dachte ich mir auch. Es müsste aber sicher was geben, dachte an eine Art Latexlack, der somit eben nicht bröselt wobei dann wiederum die Haftung eine Frage wäre aber nach evtl. Vorbehandlung könnte das gehen. Nach meiner bisherigen Recherche ist das extrem schwierig. Das Problem ist die Haftung. Es geht wohl mit Laminathaftgrund (wie für Fußboden). Allerdings glaube ich: enormer Aufwand, teuer, schwer. Lohnt wohl nicht.
Ich habe versucht AS-Film auf das Laminat aufzubringen. Ergebnis: unschön, da sich Luftblasen bilden. Will man diese vermeiden muss man extrem langsam sich vorarbeiten. Zeitaufwand: über einen Tag. Meine Idee wäre folgende: Oralight oder AS-Film nass machen auf der Klebeschicht, dann auf das Laminat aufbringen. Mit einem Tuch dann nicht mehr die Luftblasen rausquetschen sondern die Wasserblasen. Wenn dann die Folie absolut plan drauf sitzt, dann bügeln (also wie die Schutzfolien für Smartphones, wenn ihr wisst, was ich meine). Könnte das gehen oder ist das ne Schnapsidee?
Es war nur ein Gedanke.

Was meint ihr zu den Rudern? Kann man auf Balsa verzichten, wenn man diese doppelt bebügelt oder ggfs. die Ruder mit einem runden Rowing durchzieht (mein MPX Solius hat ein Metallstab drin, was die Ruder genügend versteift)?

@JuJo: ebenfalls gute Besserung, mich hats auch erwischt mit dem Schrott!!!
 

Jujo

Erfahrener Benutzer
Also ich fliege bei meinem Eagle Eye die Ruder einfach laminiert und selbst mit über 700W Antrieb und ich habe keine Probleme feststellen können. Rovings sind definitiv nicht notwendig. Sowohl auf der Ober- als auch Unterseite noch einen zusätzlichen Streifen aufzulaminieren (auf das Ruder) wird außer dem Gewicht bzw. Schwerpunkt sicher nicht schaden.

Die Folie vorher zu bekleben und dann aufzukleben wird wohl nicht funktionieren. Die Laminierfolie muss verhältnismäßig heiß gebügelt werden und das wird die Klebefolie nicht aushalten.

Das Alurohr gegen GFK tauschen wird zwar von der Funktechnik Vorteile haben, aber Gewicht wird bestimmt nicht weniger. Außerdem wird es statt dem verbiegen, wohl ein brechen der Rohre geben.

Grüße Helmut
 

marswolf

Neuer Benutzer
@Jujo: ich dachte eigentlich so: alles ganz "normal" laminieren, dass Laminatfolie schon drauf ist auf den Flächen/ EPP. Und erst DANN die farbige Folie drauf. So habe ichs mit AS-Film gemacht, wie gesagt: ganz viele kleinste, größere Luftblaseneinschlüsse.
Daher die Idee: richtig nass die Farbfolie auftragen und das Wasser wie bei Handyschutzfolien wegdrücke um Blasenbildung zu vermeiden (evtl. gehts zu zweit besser). Dann anbügeln. Nur ein Gedanke....
 

cappy

Erfahrener Benutzer
@marswolf: Dein Posting zum Start macht mir wieder Mut :) Mein EE steht hier immer noch fix und fertig, und nach dem 4. verbogenem Rohr und der 3. zerfetzten Luftschraube habe ich irgendwie die Lust verloren. Ich habe mir im Baumarkt nun schnittfeste Handschuhe gekauft, damit und mit Deinen Tipps werde ich das "Problem" EE nochmal angehen :)
 

Jujo

Erfahrener Benutzer
Wenn nicht such dir mal jemanden der dir den EE wirft, damit du gleich am Knüppel bist oder versuche es mit einer Flitsche.
 

marswolf

Neuer Benutzer
@cappy: ich kann Dich nur zu gut verstehen: ich wurde der Meister im Reparieren am Flugspot. Hatte immer alles dann dabei: Epoxi, Seki, alles Gerümpel... Ich habe vier Luftschrauben zerstört. Eine Motorwelle wurde krumm. Dreimal sind mir die Winglets abgeflogen. Motorspant hat es dreimal rausgehauen. Stäbe habe ich mittlerweile den 5. im Einsatz. Ein Akku hat es gekostet. Bin oft mega depressiv nach Hause geflogen, wollte alles FPV aufgeben.... immer dieser Start.... hat mich an Verschleiß wohl über 150,- € gekostet alles zusammen. Man darf nicht vergessen: was wir tun mit FPV ist immer noch Experimentell, Bastelei, Try and Error. Kein BNF oder RR+ oder whatever. Lehrgeld und Frust muss man mitbringen (können).
Wie gesagt: Start-flugphase einrichten, extra 2mm hoch, volles Rohr, grade aus, Hand runter und ab dafür. Seit das funzt: genial einfacher Start. Seither: FPV with EEL rulez!!!
Bitte nicht entmutigen lassen!!! Alles wird gut. Und das problemlose Flugverhalten des EEL entschädigt für alle Mühen hinterher.
P.S.: schnittfeste Handschuhe nutzen da auch nicht viel. Bei 'ner Luftschraube mit 10.000 bis 15.000 Umdrehung, die evtl. carbonverstärkt ist: weh wird es trotzdem verdammt tun. Lass es nackig und bleib konzentriert, dann passiert nichts. Wie willste denn den Handschuh schnell loswerden zum Steuern? Daumen und Zeigefinger am Handschuh abschneiden? -> Effekt völlig dahin.
Machs doch wie die Volleyballer. Tape Dir den Zeigefinger (der ist am gefährdesten).
"Hey, haste Volleyball gespielt?" - "Ne, fliege FPV!":rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich werde mir auch einen Lederhandschuh zulegen und nur die Daumenspitze abschneiden. Das sollte zum Steuern erstmal reichen. Und beim rechtsdrehenden Prop ist beim Rechtshänder auch der Daumen am wenigsten gefährdet.
Der Unterschied zwischen 'tut verdammt weh' und einer durchtrennten Sehne ist für mich doch zu groß als das ich auf etwas Schutz verzichten würde. Sieh auch hier:
http://fpv-community.de/showthread.php?19490-Unfall-mit-Pusher-Antrieb
So, nun aber zurück zum Thema Eagle Eye:
Marcel, vielen Dank für Deine guten Beschreibungen und wertvollen Tips. Ich werde versuchen einige davon umzusetzen.
Den FY41 ganz nach hinten zu setzen scheint gut zu passen. Dann muss ich nur die Kabel zum Empfänger etwas verlängern, aber das ist kein Ding.
Dann habe ich vorne und unter dem Mittelpunkt schön viel Platz und kann denn Akku ziemlich weit hin- und herschieben so dass der Schwerpunkt auch bei verschiedenen Akkus kein Thema sein sollte.
Sobald meine restlichen Teile (Motor, Regler, Prop) eintreffen und ich diese eingebaut habe, werde ich gerne mal ein paar Bilder einstellen
Grüße,
Arne
 

cappy

Erfahrener Benutzer
Jujo: Hab beim ersten Start jemanden werfen lassen, dann flog er 3 Minuten bis ich zu langsam zu eng in eine Kurve gegangen bin. Aber im Endeffekt will ich den EE selber in die Luft bekommen, ohne Flitsche oder Katapult. Ansonsten wäre es der falsche Flieger für mich ;)

Ich bevorzuge auch erstmal den Handschuh, steuern sollte damit Anfangs gehen.

Werde dann auch noch die 6mm auf nen Schalter legen.
 

Jujo

Erfahrener Benutzer
Na ich meinte ja nur werfen lassen bis du den Start vom Steuern her sauber im Griff hast. Die meisten hier bekommen den EE ja ohne Probleme ohne Flitsche geworfen. Ist im Endeffekt nur etwas Übungssache.

Grüße Helmut
 

nique

Legal-LongRanger
Noch zum Kleben der Folie - also ich kenn die Stärke nicht - aber mit Wasser klappt das bei vielen Klebern auf Autos sehr gut. Und dabei mit Wasser nicht geizen. Fürs raustreiben würd ich keinen Lappen nehmen, sondern einen Teigschaber - nur sollte er nicht zu scharf sein. Vorher üben wegen der Reisfestigkeit. Und immer von der Mitte nach aussen. Und wenn der Kleber schon zu stark klebt und eine Wasserblase in einer Überwerfung zu enden droht, wieder abziehen, nass machen und nochmals.

Wie gesagt, ich kenns nur von Kleber für Autobeschriftungen. Aber die müssten doch auch gehen? Zu schwer dürften die auch nicht sein - hmmm
 
FPV1

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