fpv-flieger hat Recht.
Kannte einige aus der Szene bei einigen Sendern. Die sind zu Familien, haben den irgendwas erzählt von einer Reportage über irgendwas (soziales Anliegen, irgendein bericht, wasweissich) und hinterher ist da etwas völlig anderes bei herausgekommen. Die Interviewten wurden in einem vollkommen anderen Licht dargestellt, völligst aus dem Zusammenhang herausgerissen, persönlich und sozial teilweise total blamiert und zerstört. Eine Bekannte von mir hat so ein Team geleitet (Kameramann, Ton, Fahrer, o.ä.) und sie als Redakteurin/Reporterin. Sie hat von sich aus damit Schluss gemacht weil sie nicht damit umgehen konnte, dass von ihr verlangt wurde, irgendwelche unbescholtenen Leute hereinzulegen bzw. sich auf Kosten von Menschen, die z.B. in einer schweren Notlage waren, zu bereichern bzw. einen "Bericht" zu machen. Sie meinte, dass sie sich am Ende so vor sich selber geekelt hatte, dass sie sich nicht mehr im Spiegel anschauen konnte. Ich habe das nicht so Recht verstanden, aber es muss da wohl ziemlich hart zugehen in diesem Business. Kommt vielleicht auch daher, dass "Journalist" keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Jeder kann sich Journalist nennen (ähnlich wie Makler) und das Ergebnis von dem, was sich da so rumtummelt, ist auch entsprechend. Angebot und Nachfrage. Das "Angebot" an "Journalisten" ist folglich riesig und die entsprechenden Hemmungen existieren einfach nicht. Die machen alles, nur keine wahrheitsgemäße Berichterstattung. Ist bei den ÖR vielleicht seriöser, aber auch nicht viel besser.