Glückwunsch zum ersten Flieger!!!
Bei aller liebe... Schau dir nochmal an was andere gebaut haben und schau dir da alles ab.
Ich werde dir noch ein paar Praxistips geben.
Werkzeug:
- wirst du - wenn du dabeibleibst einiges ansammeln. Ich machs immer so, ich kaufe mir oft das billigste was halbwegs danach aussieht als könnte es seine Bestimmung erfüllen. Oft auch Sets. Ich merke dann schon wenn ich baue was ich oft brauche und das kaufe ich mir dann hochwertig. Ausser bei Sachen die man vorher weis dass man oft braucht. Wie z.b. ein guter! Akkuschrauber, eine gute Metallsäge, eun Guter Seitenschneider, Stahllineal, Winkel. Cuter tuns auch billige, und gleich nen Pack Ersatzklingen. Die werden im Schaum sehr schnell stumpf und stumpfe Klingen reissen Löcher in den Schaum statt zu schneiden.
Klebstoffe:
Uhu-Por klebt sehr gut Schaumstoffe und lässt sich mit Wasch!benzin wieder lösen. Ich nehme ihn vor allem bei Depronarbeiten.
PU-Leim klebt alles, und das richtig gut. Schäumt beim Aushärten auf, ist Spaltfüllend, Teile gegen verrutschen sichern. Braucht Zeit zum aushärten. Schlagzäh.
Holzleim klebt überraschenderweise Holz...
Epoxitharz klebt auch wie Sau, steinharte Klebestelle, aber schläge lassen die Klebestellen gerne brechen. Zum verkleben von CFK Holmen sehr gut geeignet! Verschiedene verarbeitungszeiten und Viskositäten (5min Epoxy für schnell mal n Servo verkleben bis 24h Epoxy für Laminierarbeiten.
CA / Sekundenkleber, verschiedene Viskositäten. Aktivatorspray. Kann sein dass er den Schaum angreift. Ich hasse das Zeug, nutze nur dünnflüssigen Seku für Flisscharniere.
Zu deiner Kabelbindertechnik... Kabelbinder sind wie der Name schon sagt dazu da Kabel zu binden. Man kann sie oft auch Zweckentfremden, aber du treibst es etwas zu weit. Zurückbauen!
Warum? komm ich gleich dazu.
Der Standartmotormount ist durchaus geeignet und sollte auch verbaut werden wenn man nicht hargenau weiß was man tut.
Warum? Weil man ihn mit der angegebenen Motorleistung nicht klein bekommt, ich hab fast doppelt so viel Watt und auch das Plastikteil. Ich fliege eine starre 10" Latte und das Ding hält.
Aber das wichtigste, hast du dir das mal genau angeschaut? Das Teil passt wie ein Puzzlestück in den Schaum, das muss auch so sein, weil damit der Hersteller garantiert, dass du beim Zusammenbau auch den richtigen Motorsturz hinbekommst. Stimmt da was nicht, fliegt dein Flieger nicht oder nur sehr schlecht. Und ein schlecht fliegender Flieger in den Händen eines Anfängers kommt keine 20m weit. War bei mir auch nicht anders. Ich hab 3 Flugzeuge zerbröselt bis ichs gelernt hab.
Zurück zu den Kabelbindern um den Holm. Ganz nett dass du dir da Gedanken machst, hab ich übrigens auch, und habs dann doch dabei belassen der Klebeverbindung zu vertrauen. Ohne Zwischenfälle. Aber, und das ist neben dem Motormount das größte Problem, was glaubst du was die Holzklötze da bringen?
Ja sie verbessern die Verbindung Holm-Fläche. Aber die Klebeverbindung reicht zu 100% aus wenn nicht gemurkst wurde.
Aber sie sind schwer. Ja, nur ein paar Gramm, aber wir betreiben hier Flugzeugbau, da ist Gewicht alles, jedes Gramm zählt. Da gibts Leute die ersetzen die Servokabel durch Kupferlackdräte und löten die auch noch direkt an den Empfänger (Stecker sind zu schwer) welcher kein Gehäuse hat. Das kann man sich beim Phantom zwar schenken, aber da Material für n Lagerfeuer mitzuführen ist nicht zielführend.
Ausserdem, und jetzt kommts, die Klötze versauen dir jede laminare Strömung auf ca 30% der Fläche (soweit auf dem Foto zu erkennen) Und was macht Strömung? Sie sorgt für Auftrieb! Oder anders herum und kurz: Deine Klötze werden deinem Flieger die Flugeigenschaften eines Klotzes verleihen.
Einen hab ich noch, die Servos. Prinzipiel ganz gut ausgeführt, schau dass das Servohorn und das Ruderhorn in Neutralstellung ca paralell sind, dann passt das schon grob. Aber kleb bitte unten Tape oder so über das Loch!
Dein Flieger fliegt weil auf der Unterseite vom Flügel ein Überdruck und oben ein Unterdruck herscht. Und du bohrst da ein Loch durch, welches der Flügel sehr dankbar als Druckausgleich verwenden wird.
Auf dem ersten Bild, täuscht das oder ist da eine Fläche nicht ein bischen verdreht? Prüf das mal, verdrehte Flächen können schon bei geringen Abweichungen ein Flugzeug unfliegbar machen.
Ich find gut dass du mit Sichtflug anfängst. Erst fliegen lernen, dann FPV kennenlernen. Leider bin ich der Meinung, dass die Phantom kein Anfängermodell ist.
Vor allem der Start ist nicht ganz ohne! Wenn du ihn wirfst, dann wirklich mit richtig Kraft im Wurf, leichter Winkel nach oben und Gas auf 1%, so dass der Propeller sich gerade so noch bewegt, dann nimmt er danach schneller Gas an. Kein Vollgaswurf, das kann mit einer Hackfleischhand enden! Ich glaub im RC-Line gibts nen Thread wo Leute ihre Prop-Verletzungen zeigen. Nichts für schwache Nerven.
Und pass auf dass der Schwerpunkt stimmt!!! Nuris sind da extrem empfindlich!
Ich hoffe du verzeist mir die Kritik, aber ich bin der Meinung lieber Hart und ehrlich, als schönreden und Flugzeuge und die darin steckende Arbeit zu vernichten.
Holm und Rippenbruch!
Basti
Edit:
Zum Einstieg gut geeignet sind Easystar, Bixler und ähnliche. Sind dann später auch als FPV Träger zu gebrauchen. Nur so als Hinweis falls du doch mit einem echten Einsteigerflieger anfangen möchtest, oder nach dem zerbröseln des Phantom noch Lust hast.
Und weils einfach sein muss, in DE braucht man zum Modellfliegen eine Versicherung, das ist leider Pflicht. Die Haftpflicht deckt das Heutzutage i.d.R. nicht mehr ab!