Quadrocopter Eigenentwicklung

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Vampire

Erfahrener Benutzer
#41
Aufbau Antriebskomponenten und Motoransteuerung-Test

Hallo Ihr Flieger!

Ich habe heute einen sehr interessanten Beitrag, in dem ich den Aufbau der Antreibskomponenten beschreibe (OK, das ist wohl eher langweiliger Standard hier) und die Motoren testhalber in Betrieb nehme. Das dazu benötigte Steuersignal für die Motorregler (ESC) werde ich dabei allerdings genauer beschreiben und darauf hinweisen, worauf es ankommt (Das ist der interessante Teil :)).

Zuerst der "langweilige" Teil:

1. Bild 1 zeigt die montierten Motoren (mit 12" Props). Dazu habe ich mal meinen kleinen Hubsan X4 gestellt für den Größenvergleich (Der Hubsan hat 6cm von Rotornarbe zu Rotornarbe).

2. Auf Bild 2 wurden die Motorregler (ESC) angeflanscht und die Anschlusskabel zu den Motoren udn zur Stromversorgung konfektioniert. Dabei habe ich vor und nach dem ESC jeweils 3,5mm Steckverbindungen (max. 50A) verbaut, da ich während der späteren Tests einzelne Motoren / ESC abklemmen können möchte. Natürlich ist alles ordentlich und übersichtlich verkabelt und an geeigneten Stellen mit Kabelbindern verzurrt.

3. Bild 3 zeigt nochmal einen ESC und einen Motor.

4. Bild 4 ist eine Detailaufnahme der Steckverbindung zwischen Stromverbindung und ESC. Man sieht, dass der Zugang zum Stecker sehr gut erreichbar ist

5. Auf Bild 5 wirds schon etwas kniffeliger. Der erfahrene Elektroniker / Elektrotechniker erkennt sicher sofort den Transistor hinter dem ESC Stecker. Wofür der gebraucht wird, erkläre ich weiter unten. Jedenfalls habe ich die ESC Signalleitungen so konfektioniert, dass kein Kabelgewirr entsteht udn alles übersichtlich bleibt.

6. Auf Bild 6 sieht man, dass die Anschlüsse für die ESC´s an den Ecken der FlightControl angebracht sind. Jaja, ich mags wenns ordentlich ist ;-P.


Und jetzt der interessante Teil:

Ich habe die Copter-HW und SW erweitert, so dass nun die Motorregler mit Steuerdaten versorgt werden können. Daher ist das der richtige Zeitpunkt dieses Steuersignal näher zu beleuchten.

ESC´s (Ob für Gleichstrommotoren oder Brushlessmotoren) werden mit sogenannten PCM Signalen angesteuert. Das steht für Pulse Code Modulation und ist einer Unterart von PWM Signalen (Pulse Width Modulation / Puls Weiten Modulation). Da der allgemeinere Begriff PWM gebräuchlicher ist, werde ich diesen folgend verwenden.

Ein PWM Signal ist ein digitales Signal und beschreibt ein sich wiederholenden periodischen Signalverlauf. Die Periodendauer ist dabei der Zeitraum, in dem die Information kenntlich gemacht wird. Die Pulsbreite ist die eigentliche Information. Es ist die Zeitspanne währen einer Periode, in welcher das Signal den Zustand "Logisch 1" annimmt. Bild 7 zeigt dies anhand einer Theoretischen Betrachtung.

Überträgt man dies nun in die reale Welt, dann ersetzt die Spannung (U) die Y Skarlierung. Die meisten ESC´s arbeiten mit 5V. Daher ist der Zustand logisch 0 = 0V und logisch 1 = 5V. Bild 8 zeigt das Ansteuerungssignal von standard ESC´s, wie sie beispielsweise bei RC Cars verwendet werden. Die Periodendauer ist 20ms, was einer Aktualisierungsrate von 50Hz (50 neue Steuerwerte pro Sekunde) enspricht. Mit dieser Frequenz geben auch alle Standardfersteuerungsempfänger ihe Sollweite weiter. Der gelbe Bereich beschreibt die erlaubte Pulsbreitenänderung. Sie beträgt zwischen 1ms udn 2ms (Dürfe bekannt sein). Alle Werte dazwischen werden analog interpretiert und lassen den Motor schneller oder langsamer laufen.
Flug ESC´s sind nun aber etwas spezieller. Sicher haben viele schon sowas gelesen wie "ESC 400Hz kompatibel". Diese Angabe beziegt sich auf die Periodendauer, welche bei Flug ESC deutlich kürzer ist als bei Standard ESC´s. Bild 9 veranschaulicht das Ansteuersignal eines Flug ESC´s. Die Periodendauer beträgt nur 2,5ms, was 400Hz entspricht. Diese hohe Aktualisierungsrate wird benötigt, um beispielsweite Multikopter auszuregeln. Vom Fernsteuerungsempfänger kommen zwar nur Sollwerte mit 50Hz aber die interne Lageregelung kann mir 400Hz arbeiten und sogt damit für ein wesentlich ruhigeres Schweben.

Soweit zur Theorie. Nun wollte ich diese PWM Signale mit meinem ATXMega128 erzeugen. Problem nummero 1: Mein Controller arbeitet mit 3,3V, das PWM Signal muss 5V betragen (Würde wahrscheinlich auch mit 3,3V arbeiten aber schön ist das ja nicht...). Für dieses Problem kann man z.B. einen Pegelwandler verwenden, da ich aber grad keinen passenden da hab, habe ich mich für NPN Transitoren entschieden, welche ich als Schalter benutze, um das Signal auf 5V zu erhöhren. Ich möchte an dieser Stelle nicht in die Tiefen der Transistortheorie eintauchen. Es sei nur soviel gesagt, dass man mit einem Transistor einen beliebigen Spannungspegel durch einen kleinen Strom an und aus schalten kann.

Bil 10 zeigt die dazugehörige Schaltung. Man muss sich den Transitor (Hier BD135) so vorstellen, dass er wie ein Schalter wirkt. Wenn die Bais (Base) logisch 1 ist (3,3V), dann wird der Collector mit dem Emitter verbunden. Ist die Basis logisch 0 (0V), dann ist der Collector phisikalisch vom Emitter getrennt. Im ersten Fall wird Ground direkt zum ESC Signal durschgeschaltet, im zweiten Fall werden über den PullUp Wiederstand R0 5V am ESC Signalausgang angelegt. Zu beachten ist hier, dass das Signal, welches vom ATXMega kommt, invertiert sein muss, da der Transistor das Signal ebenfalls invertiert. Sprich: Aus sicht des ATXMega ist eine logische 0 eine logische 1 und umgekehrt.

Wie das PWM Signal durch Software im ATXMega erzeugt wird, beschreibe ich in einem späteren Beitrag.

Abschließend gibt es nur noch zu beweisen, dass der ganze Bullshit, den ich gerade beschrieben habe auch funktioniert. Folgende zwei Videos zeigen die Motoransteuerung. Dabei werden die Motoren schrittweise von 0 auf ca. 80% iherer maximalen Drehzahl gebracht, Anschließend geht das Spielchen von Vorne los.

[video=youtube;P_D26iCHAaQ]http://www.youtube.com/watch?v=P_D26iCHAaQ&feature=youtu.be[/video]
[video=youtube;mvu7VpB2R2A]http://www.youtube.com/watch?v=mvu7VpB2R2A&feature=youtu.be[/video]

Viele Grüße,
Markus
 

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Vampire

Erfahrener Benutzer
#42
Anschluss Steuersticks - Korrektur

Hallo Leute!

Mir ist schon vor einiger Zeit aufgefellen, dass ich einen Fehler gemacht habe in dem Beitrag, wo ich die Steuersticks und den Anschluss an die AD Wandler Pins des ATXMega beschrieben habe (Da hättet Ihr mich ruhig mal drauf aufmerksam machen können :p). Da ich den Beitrag leider nicht mehr ändern kann, kommt jetzt ein Korrekturbeitrag. Der ursprüngliche Beitrag war dieser hier:

http://fpv-community.de/showthread.php?32420-Quadrocopter-Eigenentwicklung&p=422842&viewfull=1#post422842

Dort habe ich den unteren Kontakt des Potentiometers der Steuersticks nicht angeschlossen und den analogen Spannungswert zwischen Steuerstick und R0 abgegriffen. Das war falsch, denn auf diese Art und Weise bekommt man keinen liniearen Spannungsverlauf in Relation zur Steuerstickposition. Das Problem war, dass sich der Gesamtwiederstand zwischen 3,3V und GND verändert hat und nicht konstant war. Bild 1 zeigt die korrigierte Version dieser Schaltung, welche nun auch umgesetzt, getestet und vor allem richtig ist! Dazu wäre noch zu sagen, dass ich auf die interne 1V Referenzspannung des ATXMegae wechseln musste (anstatt Vcc / 1,6). Dies liegt daran, dass entweder das Datenblatt falsch ist oder meine Controller etwas falsch macht, jedenfals habe ich vorher nur ein max. U von ca. 1,2V messen können. Mit der internen 1V Referenzspannung klappt nun aber alles sehr gut. Probleme hatte ich noch mit dem Rauschen des ADC Eingangs. Durch jeweils zwei 100nF Condensatoren nahe an jedem µC ADC Eingang, konnte ich das Rauschen jedoch unter 0,5% bringen. Das heisst, es rauscht nun maximal um 5 in einem Wertebereich von 0 bis 1000. Das ist absolut ausreichend.

Gruß, Markus
 

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Vampire

Erfahrener Benutzer
#43
MPU-6050 läuft...

Hallihallo!

Nachdem ich nun ca. 2 Tage mit dem Lagesensor MPU-6050, welcher auch in den MultiWii FC´s drin ist, gekämpft habe, läuft er nun. Dazu mussten erstmal zwei Datenblätter gewälzt werden, dazu noch die richtige I²C Bus Konfiguration auf dem ATXMega einrichten und in Betrieb nehmen und ein bisschen Software schreiben, um die Werte zu speichern und weiterzuverarbeiten...

Sowas kann schon sehr frusten, wenns Probleme macht aber mit zwei Tagen kann ich gut leben :).
Die Werte schicke ich nun testhalber über Funk raus, sodass die Fernsteuerung und auch der PC diese hat. Auf dem PC habe ich meine Visualisierungsapplikation erweitert, sodass sie die MPU-6050 Werte anzeigen kann. Hier ein Demovideo dazu:

[video=youtube_share;r5CDiTVqX0Q]http://youtu.be/r5CDiTVqX0Q[/video]

Ansonsten noch zwei Bilder von der eingebauten Sensorplatine (oder eher "Platinchen"). Theoretisch könnte ich also als nächstes mit einer ersten einfachen Lageregelung anfangen :-D.

Gruß, Markus
 

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Zuse

Erfahrener Benutzer
#45
Hi alf-1234!
Aber was ist denn eine DSN?
Gruß, Markus
Hallo Markus,
DSN ist die "Deep Space Nine", wenn ich mich recht erinnere, ein "Gross"Modellbauprojekt von Alf :)

Apropos gross ...
Ich habe jetzt nicht alle Deine Beiträge im Detail vefolgt, nur den Einstieg im August und nun aktuell die von gestern / vorgestern und ich habe das Gefühl, dass Du noch nicht praktisch feststellen musstest, dass "Gewicht" ein ganz wesentlicher Faktor im MultiCopterbau ist!
Beispielhaft die Schrauben, mit denen Du das MPU6050 "Platinchen" geradezu bombenfest verankert hast :)
Glaube mir, jedes(!) Gramm Gewicht wird Dich schmerzlich Akkukapazität kosten und Du wirst ganz sicher eines Tages nahezu jede Schraube und jedes Stück Metall dahingehend untersuchen, es gegen Alu und Polyamid zu wechseln, wenn es nur irgendwie geht ...
allein deshalb, weil die Motoren den Brocken selbst mit Vollgas nicht vom Boden heben!

Ich habe wirklich einige Prototypen im Keller liegen - und ich verwende nahezu ausschließlich Sperrholz, Polyamidschrauben wenn möglich, vielleicht auch mal GFK - die schlichtweg nicht zum Abheben zu bewegen waren!
Größere Propeller bedingen kräftigere Motoren und Steller, diese führen zwangsläufig zu fetteren LiPos ... alles mit steigendem Gewicht verbunden, das wiederum stärkere Motoren verlangt usw usw....

Gruss
Manfred
 

Jogijo

Erfahrener Benutzer
#46
@Vampire
Es hat sich in vielen Fällen bewährt die MPU etwas zu entkoppeln (2 Lagen Doppelklebeband) und mit einzelnen Leitungen zu verkabeln. Behalte das vielleicht im Hinterkopf falls du dich mit dem Filtern der Daten ärgerst.
 

Vampire

Erfahrener Benutzer
#47
Hi!

@Zuse: Danke für die Ausführungen. Mir gehts bei diesem ersten Copter erstmal ums Prinzip. Fliegen wird er und das auch mit ordentlich Reserverpower. Das habe ich zum einen durch eCalc lange vorher alles durchgerechnet, alles von zwei erfahrenen Fliegern aus meinem Freundeskreis abnicken lassen und drittens bin ich ja gerade bei der Lageregelung, die kleinen Props sind drauf und er will streng nach oben bei 1/3 Gas. Aber Du hast sicher Recht. Irgendwann ersetzte ich das alles mal ducrh eine leichtere Konstruktion oder beie neue Modelle direkt leichter. Was die Steuerplatine angeht: Die wird irgendwann in SMD Technik realisiert, dann gibts da gar keine Schrauben mehr.

@Jogijo: Danke für den Tipp. Das werde ich versuchen, wenn es so nicht klappen sollte.

Gruß, Markus

PS: Erste Regelungsversuche sind bereits gelaufen... das Ergebnis ist: "OHA, das wird noch ne Menge Rechnerche und Arbeit :-D". Ich bleibe dran.
 

Vampire

Erfahrener Benutzer
#48
Pitch- und Roll-Lageregelung läuft

Hallo Leute!

Nachdem ich mich in letzter Zeit viel mit Copterausregelung und der Regelungstechnik an sich beschäftigt habe, kann ich Euch heute meinen Copter in Aktion zeigen. Er hängt zwar immernoch an der "Leine" aber man sieht schön, dass die Regelung in zwei Achsen bereits funktioniert (Pitch und Roll). Die Ausregelung der Yaw Achse ist noch nicht fertig implementiert.

Aber zuvor möchte ich mich erstmal bei meinem Arbeitskollegen bedanken, der mir mehrere sehr hilfreiche Tipps zur Regelung gegeben hat. Also: Danke Alex! (Ich weiß, dass er heimlich mitliest :p).

Um die Lageerfassung an Hand des MPU-6050 Sensors (Accelerometer und Gyroscope) akzeptabel hinzubekommen habe ich mich in zwei Filter eingelesen:

* Komplementär-Filter
* Kalman-Filter

Der Kalman Filter gilt wohl als DER Filter. Leider ist er auch sehr kompliziert und auch weniger performant als der Komplementärfiler, weshalb ich zunächst den Komplemenärfilter implementiert habe. Die Ergebnisse sind zufriedenstellend. Die Idee des Komplementärfilter ist sich die positiven kurzzeiteigenschaften des Gyros und die positiven langzeiteigenschaften des Accelerometers zu Nutze zu machen. Was heisst dass: Der Accelerometer ist sehr empfindlich was Vibrationen und Stöße angeht, er schlägt dann schnell sehr stark aus. Auf Dauer betrachtet (oder auch im Mittel) ist der KLagewert jedoch sehr stabil, driftet nicht und gibt einem die Lage exakt wieder. Allerdings muss ein Copter schnell ausgeregelt werden. Das Gyroscope hingegen ist sehr unempfindlich gegenüber vibrationen und Stößen. Da dieser Sensor jedoch immer nur die aktuelle Drehgeschwindigkeit zu diskreten Zeitpunkten (Die Zeitpunkte zu denen der Sensor ausgelesen wird) erfasst, passiert es, dass über einen längeren Zeitraum ein Drift stattfindet. Das bedeutet der Sensor "denkt" er befindet sich in der perfekten vaagerechten, dabei wandert er immer weiter in eine Richtung. Man sagt er hat ungenaue Langzeiteigenschaften. Der Komplemenärfilter nimmt sich also zu einem großen Prozentsatz die Werte des Gyroscopes her und vermischt diese mit einem geringen Prozentsatz der Accelerometerwerte. So regaiert die Lageerfassung wenig auf Störungen des Accelerometers aber schnell auf die kurzzeitig präzisen Werte des Gyros. Der Langzeitdrift des Gyros wird durch die langzeitstabilen Werte des Accelerometers ausgeglichen.
Wen diese Filter genauer interessieren, der kann auf folgenden Seiten weitere Infos erhalten:

Komplementär-Filter: http://www.pieter-jan.com/node/11
Kalman-Filter: http://blog.tkjelectronics.dk/2012/09/a-practical-approach-to-kalman-filter-and-how-to-implement-it/

Für die eigentliche Lageregelung (Sprich: Um die Differenz von Sollwert [Vorgegebener Winkel einer Copterachse durch Hebelstellung der Fernsteuerung] zu Istwert [Durch Komplementärfilter berechneter aktueller Lagewinkel des Copters] auf 0 zu bringen) ist wohl nach einhelliger Meinung ein PID Regler DAS Mittel der Wahl bei Multicoptern:

PID Regler: http://de.wikipedia.org/wiki/Regler#PID-Regler

Einen PID Regler im Detail hier zu dokumentieren wäre zu viel des Guten. Ich möchte nur einen ganz kurzen Abriss geben. PID steht für proportional–integral–derivative. Dabei sind die P, I udn D Werte separat zu betrachten.

P: Ein proportinaler Korrekturfaktor. Man kann sich diesen so vorstellen, dass er umso großer wird, je größer die Regeldifferenz ist. Mit anderen Worten: Steht der Copter im 45 Grad Winken und soll sich in die Waage begeben ist der P Anteil groß, steht der Copter bei 10 Grad ist der P Anteil proportinoal weniger.

I: Dieser integrale Anteil wächst permanent an, wenn die Regelabweichung über einen längeren Zeitraum anhällt. Man muss ihn begrenzen, da er ansonsten viel groß werden würde. Man benötigt ihn, um die Motor-, Propeller und ESC Abwechungen auszugleichen. Mit anderen Worten: Die gegenüberliegenden Antriebsstränge haben nie 100%ig die gleichen Eigenschaften. Der eine Regler gibt etwas mehr Gas, der andere etwas weniger bei gleichem Eingangssignal. Genauso die Motoren udn auch die Propeller haben minimal unterschiedliche Eigenschaften. Daher muss der I Anteil des Reglers diese Abweichungen ausregeln.

D: Dieser differenzielle Anteil wirkt der eigentlichen Regelungsänderung entgegen und betrachtet die Änderungen des Reglerfeheles seit dem letzten diskreten Reglerdurchgangs. Er wirkt der Regelrichtung entgegen oder anders: Er bremst den Regler. Man kann sich das so vorstellen: Der Copter steht bei -45 Grad,. soll aber auf +45 Grad eingeregelt werden. Nun beginnen die Motoren der einen Seite schneller zu derehen und die der anderen Seite langsamer. Der Copter fängt an sich in die richtige Richtung zu drehen. So lange eine Reglerdifferenz besteht bleiben die Motoren auch in dieser Phase. Leider würden sie über das Zeil hinausschießen da die Drehung nicht gebremst wird. Genau das tut der D Anteil. Er nimmt sich die Drehgeschwindigkeit und "bremst" die Drehung bei kleiner werdender Reglerdifferenz, sodass die Drehung möglichst genau bei +45 Grad anhällt. Leider konnte ich meinen Copter mit der "allgemeinen" Berechnung des D Anteils nicht dazu bewegen ein korrektes Verhalten zu zeigen. Ich habe den D Anteil also direkt mit den Gyrowerten gefüttert. Das Ergebnis sieht man auf dem Video.

Das Video zeigt zum einen die Regelversuche in er Roll Achse. Dafür hab ich den Copter an eine Wäscheleite zwischen zwei Stühle gespannt :). Ist günstig und effektiv. Das Rumgewackel des Copters dürfte der felxibilität der Wäscheleine geschuldet sein. Aber das hat jeder von Euch sicher schon in 1000 Youtube Videos gesehen. Der zweite Teil des Videos zeigt den Copter frei in der Roll- und Pitch-Achse. Er wurde mit einer Wäscheleine unten mittig befestigt. So kann er in beide Achsen ausregeln. Er eiert etwas, da er von den Stromkabeln, welche zu einem Netzteil führen beeinflusst wird. Zudem wird die Yaw Achse noch nicht ausgeregelt. Das Ergebnis ist jedoch schonmal zu gebrauchen.

[video=youtube;ogcJbU0_pUk]http://www.youtube.com/watch?v=ogcJbU0_pUk&feature=youtu.be[/video]

Leider ist mir heute die Sicherung meines 10A Netzteils durchgeschmort als ich die Regelung der Yaw Archse testen wollte. Hab wohl nen Bug reingebaut, sodass einer der Motoren auf Vollgas ging und somit der Gesamtstrom über 10A ging. Ich sitzte also erstmal auf Eis was die Entwicklung angeht bis meine bestellten AKKUs und das Ladegerät da sind ;-). Zudem habe ich ein Kugelkopf (wie bei Kamerahalterungen) bestellt. Da will ich den Copter drauf befestigen. Strom kommt dann auch schon vom AKKU, sodass man alle Regelfunktionen bequem im Wohnzimmer ausprobieren kann ohne das der Copter das Inventar zerstört. Videos davon werden folgen.

Viele Grüße,
Markus
 

Jogijo

Erfahrener Benutzer
#49
Ich finde es Super wie du das beschreibst, das ist auch für technisch interessierte Nichtprogrammierer wie mich gut verständlich.
Danke für die Mühe!
 

Vampire

Erfahrener Benutzer
#50
Hallo Jogijo!

Es freut mich, dass es verständlich ist. Ich versuche es immer möglichst mit praktischen Beispielen zu beschreiben, da ich selbst eher jemand bin, der sich was darunter vorstellen können muss. Rein theoretische Sachverhalte sind zwar schön und gut aber ohne praktischen Bezug finde ich das immer sehr schwer. Manche können das wohl, dafür meine Hochachtung aberb ich brauch den Bezug zum Greifbaren. Da man ja nie so genau wieß, wie sehr das Zeug was man so in nem Forum schreibt interessant ist für andere, mache ich es immer so wie ich glaube, dass es gut ist. Wenn das dem ein oder anderem allerdings nicht reicht oder etwas nicht verständlich ist, bin ich auch gern bereit bestimmte Themen genauer zu beleuchten und auch Grafiken anzufertigen, um das Verständnis zu begünstigen. Dazu einfach nur fragen :).

Viele Grüße,
Markus
 

Zuse

Erfahrener Benutzer
#51
moin Markus,
da Du Dich inzwischen mit der PID Lageregelung befasst, suche mal nach dem Begriff "Alex Khoroshko", am besten im multiwii.com Forum, Abschnitt software, software development
Falls schon geschehen, vergiss meinen Hinweis einfach

Manfred
 

Vampire

Erfahrener Benutzer
#52
Er fliegt! ... nicht schön aber er fliegt!

Hallo Leute!

@Zuse: Ich hatte vorher noch nicht nach "Alex Khoroshko" gesucht, aheb es jetzt aber mal gemacht. Da gehts ja hauptsächlich um Reglerparameter. Das bringtmir nur leider nicht viel, da ich einen komplett eigenen Regler entwickelt habe, sodass man die Parametergrößen nicht so einfach auf meinen Copter abbilden kann. Aber trotzdem danke für den Tipp.

Wie dem auch sei, ich habe einen ersten echten Flug absolvioert. Er ist nicht abgestürzt!!!
Jedoch liegt er auch noch nicht schön in der Luft, er schwingt immernoch leicht und pendelts ich nach Sollwertänderung auch nur langsam ein. Ein Copter an der Wäscheleine, welcher sich perfekt ausregelt heisst noch lange nicht, dass er auch im freien Flug perfekt liegt, habe ich heute gelernt. Leider kann man die weitere Reglerabstimmung nicht mehr im Wohnzimmer vornehmen, daher ahbe ich vor, die Reglerparameter über die Fernsteuerung während des Fluges einstellen zu können, so komme ich denke cih am schnellsten zu guten Werten. Vielleicht hat ja sonst noch jemadn einen guten praktikablen Vorschlag?

Das Video zeigt zunächst noch ein paar Tests im Wohnzimmer auf nem Kugelkopf, anschließend fliege ich zum ersten mal Draußen im anliegen Park.Dabei mus sich sagen, dass ich stehts darauf geachtet habe, dass keine Personen zu nahe herangekommen sind. Ich habe sehr aufgepasst, dass es für niemanden Gefährlich wurde, somal das Gerät noch keinerlei Sicherheitsfunktionen hat und Fehler nie auszuschließen sind.

Viel Spass:

[video=youtube;PAtiT1lDEbA]http://www.youtube.com/watch?v=PAtiT1lDEbA&feature=youtu.be[/video]

Gruß, Markus
 

sct

Erfahrener Benutzer
#53
in gerade mal 2 Monaten von der Idee zum flugtauglichen eigenen Copter. Unglaublich! Respekt!! :cool:
Nach weiteren 2 Monaten dann Waypoints, etc.? :D
 
B

Benutzer1106

Gast
#54
Also..ich sag nur..RESPEKT!!! Nicht so einer der kommt und alles vorgekaut haben will sondern ein "Macher"
Weiter so!!!
 

Vampire

Erfahrener Benutzer
#56
Hi!

Das hört man sehr gern, danke Euch! :).

Wenn er ordentlich in der Luft liegt und präzise steuerbar ist, muss ich mich erstmal um ein paar Sicherheitsfunktionen und Messdatenvisualisierung auf dem Display der Funke kümmern. Gibt also erstmal nicht ganz so spektakuläre Neuerung. Danach gehe ich aber das Magneto- udn Barometer, sowie das GPS Modul an. Irgendwann kommt dann auch der Gimbal. Aber das wird alles nicht in 2 Montane drin sein ;-P.

Also..ich sag nur..RESPEKT!!! Nicht so einer der kommt und alles vorgekaut haben will sondern ein "Macher"
Weiter so!!!
Damit spielst Du sicher auf den Thread mit der Verfolgerdrohne an ;-), ja, also ich schreibe ins Forum nur, wenn ich ungefähr ne Idee habe in welche Richtung es geht und welche Wanderausrüstig ich UNGEFÄHR brauche ;-P. Denn die groben allgemeinen Infos sollte man sich schon im Vornhinein besorgen.

Viele Grüße,
Markus
 

cemizm

Erfahrener Benutzer
#59
Zudem habe ich ein Kugelkopf (wie bei Kamerahalterungen) bestellt. Da will ich den Copter drauf befestigen. Strom kommt dann auch schon vom AKKU, sodass man alle Regelfunktionen bequem im Wohnzimmer ausprobieren kann ohne das der Copter das Inventar zerstört. Videos davon werden folgen.

Viele Grüße,
Markus
Hey Markus,

welchen Kugelkopf bzw. kannst du was genaueres zu deiner Copter Befestigungskonstruktion schreiben? :D

Gruß,
Cem
 

Vampire

Erfahrener Benutzer
#60
Hi cemizm!

Also das ist nichts anderes als ein üblicher Kugelkopf, wie er für kleine Stative für Handkameras benutzt wird. Hab den bei eBay für 4€ geschossen. Gibts aber auch wesentlich teurer. Auf Bild 1 siehst Du das Teil mal in Großaufnahme. Die Füße kann man abschrauben. Ich hab den Kugelkopf dann auf das untere Teil eines Lampenständers mit Panzertape geklebt. Das sieht man auch auf dem Video. Bild 2 zeigt die Befestigung am Copter. Einfach ein Loch durch die untere Platte und auf den Kugelkopf geschraubt. Unter dem Begriff "Kugelkopf" findet man im Internet haufenweise solche Teile auch in günstig. Ich hoffe das Hilft Dir weiter. Der einzige Nachteil ist, dass der Copter damit max. 40 Grad Neigung erreichen kann, ansonsten reißt der Kopf wegen dem großen Hebels ab. Da muss man etwas vorsichtig sein.

Gruß, Markus
 

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